DE498778C - Verfahren und Vorrichtung zum Trocknen und zur Veredelung von Roh-Kakaobohnen - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Trocknen und zur Veredelung von Roh-Kakaobohnen

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DE498778C
DE498778C DEM101883D DEM0101883D DE498778C DE 498778 C DE498778 C DE 498778C DE M101883 D DEM101883 D DE M101883D DE M0101883 D DEM0101883 D DE M0101883D DE 498778 C DE498778 C DE 498778C
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23GCOCOA; COCOA PRODUCTS, e.g. CHOCOLATE; SUBSTITUTES FOR COCOA OR COCOA PRODUCTS; CONFECTIONERY; CHEWING GUM; ICE-CREAM; PREPARATION THEREOF
    • A23G1/00Cocoa; Cocoa products, e.g. chocolate; Substitutes therefor
    • A23G1/02Preliminary treatment, e.g. fermentation of cocoa

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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Biotechnology (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Food Science & Technology (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Drying Of Solid Materials (AREA)
  • Beans For Foods Or Fodder (AREA)

Description

DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
28. IHAI1930
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
JVl 498778 KLASSE 53 f GRUPPE
Bruno Müller in Berlin-Neukölln
Die Erfindung betrifft edm Verfahren und die dazu geeignete Vorrichtung zur Veredlung von Roh-Kaikaobohnen.
Die bisher bekannten Trockenverfahren für Kakaobohnen bezogen sich in erster linie auf die sogenannte Sonnentrocknung; soweit künstliche Trocknung angewendet wurde, geschah dies in Räumen, zu denen ständig die Außenluft unter Abführung des im Trockenraum entstehenden Dampfes Zutritt hatte. Auf eine Fermentation wurde hierbei keine Rücksicht genommen. Nach der Erfindung wird dagegen bei der Trocknung zwecks Veredlung der Bohnen so verfahren, daß mit Hilfe von heißer, aber feuchter Luft oder in einem durch seinen eigenen Wassergehalt feucht gehaltenen und zunächst gegen, die Außenluft abgeschlossenen Raum das Gut so stark erwärmt wird, daß bei der darauffolgen-
so den Einführung bzw. raschen Durchführung von Zusatzluft durch den Trockenraum das Gut im wesentlichen durch die so erlangte Eigenwärme seine Feuchtigkeit weiter aus dem Inneren heraus austreibt. In der ersten Stufe dieses Verfahrens, bei dem die Feuchtigkeit bei nur ganz geringem Abzug der Trockenluft aus dem Trockenraum zurückgehalten wird, tritt gleichzeitig eine für die AufschUeßüng und den weiteren Verlauf des Trocknens der Bohnen sehr wichtige Quellung derselben ein. In der zweiten Stufe des Verfahrens wird der Abzug das Trockenraumes weit geöffnet, damit nun die Trockenluft rasch durch den Raum hindurchstreichen kann; dabei wird die Luft nicht unmittelbar über "das Gut, sondern durch Schächte, die parallel zu dem Gasbehälter verlaufen, geleitet, um jede übermäßig scharfe Trocknung zu vermeiden. In erster Linie soll dann die rascher strömeaude Trockenluft die aus der gequollenen, heißen Bohne bei dierem Abkühlung allmählich austretende Feuchtigkeit abführen. Bei diesem Verfahren ist dann jede der Kakaobohne gefährlich werdende Temperatur ausgeschlossen.
Das hier beschriebene geteilte Arbeitsverfahren zur Veredlung und Trocknung tritt in der Praxis erst ein, nachdem die Bahnen schon eine Vorbehandlung in größeren Behältern und hoher Schicht erfahren haben. Diese Vorbehandlung ist als äußere Gärung zu bezeichnen, dient auch gleichzeitig der Zerstörung der Pulpe und dauert etwa 24 bis 36 Stunden.
Obwohl beim Trocknen von Kaffee eine sogenannte Nachfermentation nicht stattfindet, kann das für Kakao beschriebene Trockenverfahren auch für die fermentative Trocknung von Kaffeebohnen mit großem Vorteil verwendet werden.
Die bei der Ausführimg dieses Verfahrens verwendete Trockenvorrichtung ist so eingerichtet, daß sie zunächst den Eintritt von Trockenluft in den Trodkenraum bei nur ganz geringem Durchzug gestattet, dann aber nach erfolgter Erhitzung und Quellung des Gutes
■einen kräftigen Durchzug bei ruhendem Gute herbeiführt, ohne daß das Gut von dem Trockenluftzuig unmittelbar getrofEen wird; andererseits aber muß die aus "dem Gut austretende Feuchtigkeit in der zweiten Stufe» des Verfahrens von allen Stellen aus leicht in den Trockenluftstrom gelangen kömnem.
Zu diesem Zweck wird das Gut in ganz schmalen, aber langem und so hohien Biehaltern untergebracht, so daß diese in dem Trokkenraum eine Art paralleler Zwischenwände bilden. Der zwischen je zwei! Behältern gebildete schachtartige Raum 'dient als Durchzugsschacht für die Trockenluft, die durch trichterförmige Rohrstutzen am Boden dieser Schächte eingeleitet wird.
Die wandartigen Gutsbehälter wenden auf einer Schiene fahrbar angeordnet, und zwar je zwei selbständijge Behälter der Länge nach hintereinander, idäte auch alle auf einem Wagen montiert werden können; während der eine dieser beiden Behälter zum Trocknen des Gutes im Trockenraum eingefahren ist, befindet sich der andere außerhalb desselben S5 zwecks Ausladens des getrockneten bzw. Einladens von frischem Gut.
Die Zeichnungen geben ein Ausführungsbeispiel der neuen Trockenvorrichtung wieider, und zwar "-'-'. : . .'
Abb. ι einen senkrechten Schnitt,
Abb. 2 eine Seitenansicht, von der Stirnseite gesehen,
Abb. 3 seinen Grundriß ohne Gutsbieihält&r, Abb. 4 einen Grundriß bei eingesetzten Gutsbehältern.
Die als freier Raum ausgeführte eigentliche Trockenkammer cl wird durch Einsetzen mehrerer ganz schmaler, mit ihren senkrechten Flächen aber den ganzen Trockenraum ausfiülender Gutsbehälter δ in eine Anzahl paralleler Schächte: c zur Durchfühirung der Trockenluft unterteilt. Unter dem Boden der Trockenkammer α hefindet sich ein Luftzuführungskanal d. Von einem Exhaustor e wird die Luft durch eine Heizkammer/, in der durch Dampf j Abdampf, Elektrizität usw. beheizte Heizkörper eingebaut sind, in den Kanal ß? gedrückt, von hier gelangt die Trockenluft durch am Boden der Trockenkammer zwischen je zwei nebeneinander befindlichen Gütsbehältern angeordnetem, nach oben zu trichterförmig erweiterten Rohrstutzen g· in den Trockenraum, und zwar in die durch die wandartigen Gutsbehälter b selbst gebildeten Luftf ührungsschädhte C. Im wesentlichen streicht die Trockenluft also durch, diese Schächte c parallel den Gutsbehältern nach oben und nimmt dabei dem aus diesen austretenden Dampf mit. Beim Eintreten in den Trockenraum expandiert die im Kanal <2 noch stark eingeengte Luft, sobald sie aus den trichterförmigen Rohrstutzen g austritt; dabei wird durch die Streuung ein kräftiger Luftzug erzeugt.
Die Zuführung von Frischluft zu dem Exhaustore erfolgt durch eine Anzahl Blechrohre h, die horizontal durch den über den Gutsbehältern befindlichen Teil des Trockenraumes hindurchlaufen, an der Stirnseite desselben offen sind und in einen hinter dem Trockenraum liegenden Luftansammelraum / einmünden. Außerdem wird aber auch noch durch innen hinter der vorderen und der hinteren Stirnwand des Trockenraumes aufsteigende Rohre A1 bzw. k2 Frischluft zum Sammler i geführt, indem die Luft von außen durch trichterförmig erweiterte Stutzend in diese Rohre einströmt. Die vorderen Rohre A1 münden nicht unmittelbar im Sammler, sondern im vorderen Teil der horizontalen Rohre h.
Zur Regelung des Luftaustrittes bzw. des Luftumlaufes im Trockenraum ist oberhalb des Trockners ein Abzugsschlot tn mit ein- ■ stellbarem Drosselventil η angebracht. Im ersten Teil· des Verfahrens, während das Gut angewärmt und gequollen wind, wird das Drosselventil η nur ganz wenig geöffnet, so daß nur die Trockenluft in den Trocbenraum gelangen," die" sich entwickelnde Feuchtigkeit aber darin zurückgehalten wenden kann. Dies wird so lange fortgesetzt, bis das Gut-durchgangig etwa die Temperatur der Trockenluft angenommen hat und bis zum Innern gleichmäßig durohgequollen ist. Dabei tritt trotz der Quellung "des Gutes ,eine stänke Herabsetzung des Wassergehalte, d.h. eine Trocknung, ein, da ja der ganze TrockenTäum mit dem so: entwickelten Dampf angefüllt ist und der entwickelte Dampf zu ,einem .gewissen Teil auch abgelassen wird. Gegebenenfalls kann im ersten Teil des Verfahrens: zwecks besserer Quellung künstlich etwas Feuchtigkeit (Dampf) in den Trockenraum eingeiführt werden. Nun wird der zweite Teil des Trockenverfahrens !eingeleitet, beil dem 'die Kakaobohnen mit Hilfe der so erlangten Eigenwärme und einer kräftigem Iiuftemeuerung zu Ende getrocknet werden. Zu diesem Zweck wird das Drosselventil« vollkommen geöffnet, so daß die Luftstauung im Trockenraum jetzt aufgehoben und 'die Feuchtigkeit rasch abgeführt wird. Dabei streicht die Trockenluft mit größerer Geschwindigkeit und Kraft wieder durch die Schächte c, ohne daß das Trockengut unmittelbar dem Luftstrom ausgesetzt ist.- '"-
In dem zweiten Teil des Verfahrens verändern infolge des kräftigen Luftwechsels die Kakaobohnen ihre Färbung, d.h. sie werden gleichmäßig braun. Dabei zieht man zweckmäßig die tropische Außenluft heran. Zu
diesem Zweck wird eine im Verbindungsstück ο zwischen Sammler i und Exhaustor e liegende Klappe/? umgeschaltet, d. h. geschlossen wie in Abb. i, und eine im großen Luftzuführungsrohr r befindliche zweite Klappe s geöffnet.
Die Seitenwände der Gutsbehälter & sind mit Drahtgeflecht bespannt, so daß das Gut einerseits der Trockenwälrkung leicht zugänglieh ist und andererseits die Feuchtigkeit leichten Abzug findet. In der Querrichtung werden idde großen Seitenwände der Behälter dtirch eine größere Anzahl über die ganze Fläche verteilter perforierter Zinkblech- oder Drahtrohre t verbunden, 'diese erleichtern gleichzeitig den Austritt der Feuchtigkeit aus dem Gut und nehmen zum Teil die Last desselben auf, so daß das zu unterst liegende . Gut weniger dem Druck des darüber befind-
ao liehen ausgesetzt ist. Die Behälter & sind auf Schienen fahrbar und nach den beiden Breitseiten des Trocknens ausziehbar, die Behälter können auch auf Wagen montiert sein. Die hintere und vordere Stirnwand der Behalter oder "Wagen schließt im ausgezogenen Zustand den Trockenrauni durch Leisten dicht ab, im eingeführten Zustand schließt 'die Vorderwand des Behälters den Trockenraum ab. Während die mit dem Gut beschickten Behälter der einen Trockenseite zum Trocknen eingeschoben sind, befinden sich die anderen Schächte zum Entleeren bzw. Einfüllen außerhalb des Trockenraumes, so daß ein periodisch-kontinuierliches Trocknen ermöglicht wird. Das Entleeren der Behälter geschieht durch Öffnen einer Bodenklappe«, wodurch die Bohnen in einen darunter befindlichen Wagens gelangen.

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Trocknen und zur Veredlung von Roh-Kakaobohnen, 'dadurch gekennzeichnet, daß die Bohnen zuerst einer Erwärmung und Quellung in einem geschlossenen Raum ausgesetzt, darauf durch Öffnen des Raumes und Durchleiten heißer Luft vollständig getrocknet werden.
2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Ansprudh i, gekennzeichnet durch ein regelbares Ventil (m, n) am oberen Teil des Trockenrauines («) und durch zwischen den Schienen für die Gutsbehälter (b) liegenden, nach oben trichter- förmig erweiterten Einströmröhren (g) für die Trockenluft.
3. Vorrichtung nach Anspruch. 2, dadurch gekennzeichnet, daß die über den Einströmröhren liegenden Trockenschächte (c) durch die hohen senkrechten Gutsbehälter selbst gebildet wenden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
DEM101883D 1927-10-28 1927-10-28 Verfahren und Vorrichtung zum Trocknen und zur Veredelung von Roh-Kakaobohnen Expired DE498778C (de)

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DE (1) DE498778C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE939664C (de) * 1950-01-11 1956-06-21 Alfred Taubert Verfahren zur Nachfermentierung von Kakaobohnen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE939664C (de) * 1950-01-11 1956-06-21 Alfred Taubert Verfahren zur Nachfermentierung von Kakaobohnen

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