AT147360B - Verfahren und Anlage zur Herstellung von Backhilfsmitteln sowie von Nährmitteln aus Grünmalz von Getreide- und Hülsenfrüchten. - Google Patents

Verfahren und Anlage zur Herstellung von Backhilfsmitteln sowie von Nährmitteln aus Grünmalz von Getreide- und Hülsenfrüchten.

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AT147360B
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Description


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   Das Verfahren der vorliegenden Erfindung bezweckt, aus   Getreide- und Hülsenfrüchten   auf enzymatischem Wege bei dem hiezu günstigsten Feuchtigkeitsgehalte im vermälzten Korne sowie auch in der umgebenden Atmosphäre und bei den hiezu günstigsten Temperaturen ein aufgeschlossenes Malzextraktmehl herzustellen, welches die Enzyme und Vitamine dieser Körnerfrüchte in ihrer physiologisch 
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 mittel, vorzugsweise jedoch als Backhilfsmittel für die   Brot- und Weissbäckerei.   



   Es ist bekannt, dass durch   Um-und Rückleitungsvorrichtungen   um die obere und untere Horde in Malzdarren die durch Erwärmung des auf die obere Horde aufgelagerten Grünmalzes aus letzterem entweichende Feuchtigkeit mit geringem Verlust diesem zum Teil entfeuchteten Grünmalz   äusserlich   wieder zugeführt werden kann, um bei gleichzeitiger, geeigneter Temperatureneinwirkung eine Erhöhung der Säurebildung,   Verzuckerung   sowie Beschleunigung des Eiweissabbaues im Grünmalz zu erreichen. 



   Diese Erhöhung sowie der Abbau im Korn kann sich jedoch nur insofern vollziehen, als der enzymatisehen Tätigkeit zur Lösung der vorgelösten und noch zu lösenden   Kornbestandteile   genügende Wassermenge im Korne zur Bildung von Extraktlösung zur Verfügung steht, weshalb eine weites gehende Auflösung dieser Kornbestandteile unter Entstehung einer gesättigten Extraktlösung im Korne nur durch Zufuhr einer grösseren Wassermenge als bei dem oben erwähnten bekannten Verfahren in das Korninnere zu erreichen ist.

   Durch die im oben bekannt gegebenen Verfahren stattfindende, kontinuierliche Feuehtigkeitsentnahme aus dem Grünmalz und Wiederzuführung zu letzterem findet keine Wassergehaltsvermehrung im Korne statt, sondern im Gegenteil, durch fortgesetzten Warmluftdurchzug mit geringerem Feuchtigkeitsgehalte, als das feuchte Grünmalz enthält, und teils gedrosselten Feuchtluftabzug entsteht eine ständige Verringerung des   ursprünglichen   Wassergehaltes im Grünmalzkorn auf der oberen Horde, die eine beschränkte Bildung von Extraktlösung im Korne zur Folge hat. 



   Durch das hier vorliegende Verfahren hingegen findet eine vermehrte Wasseraufnahme im Korne über dessen Wassergehalt statt, welcher Umstand bei gleichzeitig geeigneter Temperaturbeeinflussung die Bildung einer gesättigten Extraktlösung im   Grünmalzkorne   erreichen lässt. Das Verfahren wird in folgender Weise ausgeführt :
Das, vom anhaftenden Schmutz mittels Wasserschwemmens in der beim Mälzen üblichen Weise befreite Getreide usw. wird mit Wasser bei günstigster Temperatur je nach Körnerbeschaffenheit unter Zusatz von Kalklösung zum Weichende bis zur erforderlichen Aufquellung geweicht und in bekannter Weise derart gemälzt, dass sieh bei Getreideverwendung ein gut gelöstes,   diastasereiehes Grünmalz   ergibt, während bei Verwendung von   Hülsenfrüehten   schon ein gutes Ankeimen genügt.

   Hierauf gelangt das Grünmalz in eine, gegen die umgebende Atmosphäre   abschliessbare     Aufschliessvorrichtung,   wo es auf Horden ausgebreitet wird, und wird hierauf getrocknet. 



   In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform einer   Aufsehliessvorriehtung   zur Durchführung des Verfahrens dargestellt, die auch als Trockenvorriehtung dienen kann, u. zw. in Fig. 1 im Längsschnitt und in Fig. 2 im Schnitt nach der Linie   1-1   der Fig. 1. 



   Im Behälter   A,   welcher aus wärmeisolierendem Material besteht und beliebigen, zweckmässig aber viereckigen Querschnitt besitzt, sind zwei oder mehrere Horden   1,   aus Metall ausgeführt, in Abständen von einem oder auch mehr Metern übereinander zur   Grünmalzaufnahme   angeordnet. Unterhalb jeder dieser Horden befindet sich ein Heizröhrensystem 2 mit oberhalb desselben angebrachter Metallsieb- 

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   fläche 3 zur gleichmässigen Verteilung des Abzuges des Wasserdunstes und der Warmluft. Zur Warmwasser-   dunsterzeugung sind unterhalb der, unter der untersten Horde befindlichen   Heizröhrenvorrichtung   der Wasserdampf-Ausströmapparat (perforiertes Ringrohr) 4 mit Absperrventil 16 und das offene Warmwasserbecken 5 angeordnet.

   Das letztere Becken 5 ist von einem Heizdampfbehälter 6 umgeben, in den von aussen über ein   Absperrventil   Dampf eingelassen wird. 



   Das   Heizrohrensystem   kann sowohl mit Heizdampf als auch durch Heisswasserzirkulation geheizt werden. 



   Absperrventile 7 des Heizröhrensystems und Thermometer 8 bei jeder Horde lassen die Regulierung der erforderlichen Wärmegrade vornehmen. Der das Warmwasserbecken 5 umgebende Heizdampfbehälter 6 ist noch äusserlich mit einem Lufterwärmungskanal 9 aus einem der chemischen Veränderung nicht unterliegenden Material zur Vorerwärmung der von aussen durch die Leitung 18 einströmenden und der zur Trocknung des fertig aufgeschlossenen Malzes erforderlichen Luft versehen. Im Dunstabzugsschlot 10 ist zur Dunstentfernung aus dem Raume   A   ein Ventilator 11 angebracht. 



   Die erforderliche   Einströmluft   kann auch durch eine ausserhalb des Raumes A errichtet Heizvorrichtung vorgewärmt und erforderlichenfalls auch vorgetrocknet werden. 



   Oberhalb jeder Horde 1 sind gegenüberliegend je zwei verschliessbare Öffnungen 12 sowohl zum Einschütten und Verteilen des Grünmalzes als auch zum Ausräumen des fertig aufgeschlossenen und getrockneten Malzgutes sowie auch zum Einstieg auf die Horden vorhanden. Die grössere, verschliessbare Öffnung 13 unter der untersten Horde dient zum Eintritt in den   Heiz-und Dunstentwieklungsraum   a. 



   Vor der Einmündungsöffnung in den Dunstabzugsschlot 10 ist ein Stauschirm aus Metallblech 14 zur Stauung der abziehenden Feucht-und Warmluft zwecks Bewirkung eines gleichmässigen, allseitigen Durchzuges dieser Feucht-und Warmluft durch die gesamte   Lagerfläche   des Körnergutes angeordnet. 



    Zur gleichen, gleichmässigen   Verteilung der Warmluftzuströmung unter den Horden ist der Lufterwärmungkanal 9, zugleich auch Luftausströmbehälter, mit zahlreichen   Luftauströmöffnungen   versehen. Diese Luftausströmöffnungen sind vorteilhafterweise derart dimensioniert und angeordnet, dass die Ausströmung der Luft so gleichmässig als möglich erfolgt. Zu diesem Zwecke sind die Öffnungen in der Nähe der Lufteinströmung von geringerem Durchmesser als die vom Eintrittsort der Luft entfernteren. Ausserdem ist die Verteilung auf der   Deckelfläche   des Behälters 9 sowie die Bohrrichtung dieser Luftausström- öffnungen derart bemessen, dass die von unten herauf zugeführte und aufsteigende Luft allseits und gleichmässig den   Aufschliess- und Trocknungsraum   A durchzieht. 



   Mittels der geschilderten Einrichtung wird das Verfahren ausgeführt, indem durch die seitlichen Einschüttöffnungen 12 oberhalb jeder Horde das Grünmalz eingeschüttet und durch Rechen gleichmässig bis zur beiläufigen Höhe von 25 cm verteilt wird. Höhere Schichtung des Grünmalzes würde bei Aufschliessung bzw. Entstehen der Extraktlösung im Korne ein teilweises   Herausdrücken   dieser Lösung aus   den'umteren Kornschichten   bewirken. Nach luftdichter Schliessung dieser Öffnungen 12 und des Dunstabzugsschlotes 10 werden das Heizröhrensystem 2 zunächst zum Vorwärmen des Grünmalzes bzw. der Oberfläche des Grünmalzes und hierauf der   Wasserdampf-Ausströmappaiat 4 durch Dampf-   einlass in Tätigkeit gesetzt.

   Der sich nun entwickelnde warme Wasserdunst, dessen entsprechende Erwärmung durch Regulierung des Dampfeinlasses in Apparat 4 und in das Heizröhrensystem 2 erreicht wird, erwärmt weiter unter Stauung allmählich das Grünmalz, indem der gesättigte Warmwasserdunst allmählich gegen das Korninnere vordringt. Infolgedessen dass sich die Oberfläche des Kornes durch die Vorerwärmung mittels der Heizrohre erwärmt und ausdehnt, dringt der gestaute Wasserdunst durch diese Oberfläche ein und kondensiert sich an den kälteren   Innenschiehten   des Kornes, was das weitere Eindringen des Wasserdampfes erleichtert.

   Letzterer Umstand bewirkt eine Anreicherung des sich erwärmenden Grünmalzkornes mit gesättigter Feuchtigkeit, wodurch eine rege, allseitige enzymatische Tätigkeit zur   Aufschliessung   der extrahierbaren Kornsubstanz unter Bildung gesättigter Extraktlösung entsteht. 



   Man lässt zunächst die Temperatur allmählich von 35 bis 50  C steigen, wobei das Eiweiss so weit wie möglich abgebaut wird, und steigert die Temperatur weiter bis   550 C.   Bei dieser Temperatur hält man das Korn durch längere Zeit zur weitgehenden   Aufschliessung   der Kornsubstanz im Korne selbst. Das Produkt, wie es durch diesen Aufschluss erhalten wird, stellt nach erfolgtem Trocknen, Mahlen und Aussieben eine Art Malzextraktmehl dar, das insbesondere als ein wirksames Backhilfsmittel für die   Brot-und Weissbäckerei   verwendbar ist. Zur vermehrten Diastaseanreicherung wird diesem Malzextraktmehl Malzauszug, zweckmässig von hoher Konzentration, beigemengt. 



   Zur Beibehaltung der gesättigten Wasserdunsteinwirkung auf das Grünmalz bei den Optimaltemperaturen in beiden Fällen wird noch das Warmwasserbecken5 durch Dampfeinlass in Tätigkeit gesetzt. 



   Nach Erreichung des einen oder anderen Löslichkeitsstadiums, erkennbar beim Zerdrücken der aufgeschlossenen Körner durch Hervorquellen einer zähen, sirupartigen,   süssen   Masse, wird die Warmwasserdunstentwicklung abgestellt und es gelangt das aufgeschlossene Malz zur Trocknung, was z. B. durch Weiterheizen des   Heizröbrensystems   2, Öffnen des   Dunstabzugsschlotes-M, Inbetriebsetzung   des Ventilators 11, sowie Öffnen der Verschlusstür 15 des   Lufterwärmungskanales   9 zwecks Zuströmung und Vorerwärmung der nötigen Aussenluft erfolgen kann. 

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   Die Trocknung des aufgeschlossenen Malzgutes wird ebenfalls bei   550 C   bis zur Erreichung der Mahltrockenheit   durchgeführt.   Das getrocknete Körnergut gelangt noch im warmen Zustande wegen seiner hygroskopischen Eigenschaft in einen an den Raum   A unmittelbar angeschlossenen, trockenwarmen   Raum zur Entkeimung, Vermahlung und Siebung. Das so erhaltene Malzextraktmehl stellt ein weitest aufgeschlossenes, leicht verdauliche Produkt aus Getreide bzw.   Hülsenfrüchte   mit entwickelter Enzymund Vitaminwirkung dar. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Backhilfsmitteln sowie von Nährmitteln aus Grünmalz von   Getreide-und Hülsenfrüchten durch weitgehendste enzymatisehe Aufsehliessung   des Korninhaltes im ganzen Korn, dadurch gekennzeichnet, dass das Grünmalz mit Warmwasserdunst bei Temperaturen bis 55  C ansteigend derart behandelt wird, dass unter Wasseraufnahme eine möglichst grosse Extraktbildung im Korne eintritt, worauf das aufgeschlossene Grünmalzkorn vorzugsweise in der gleichen Anlage getrocknet und gegebenenfalls gemahlen wird.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Grünmalz in niedriger Schichthöhe behandelt wird.
    3. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass in einem beliebig begrenzten luftdicht abzuschliessenden Raume (A) zwei oder mehrere übereinander angeordnete Horden (1) sich befinden mit unter diesen Horden angebrachtem Heizröhrensystem (2), während unter der untersten Horde ein perforiertes Ringrohr (4) und ein Warmwasser- EMI3.1
    4. Anlage nach Anspruch 3 mit einer Einrichtung zur Erzeugung von Warmwasserdunst, dadurch gekennzeichnet, dass der am Boden der Anlage angebrachte kastenförmige, geschlossene Behälter (9) nach oben eine perforierte Abdeckung aufweist und in seiner Mitte ein besonders geheiztes Warmwasserbecken (5) mit dem perforierten Ringrohr zur Wasserdunsterzeugung enthält.
AT147360D 1934-06-26 1934-06-26 Verfahren und Anlage zur Herstellung von Backhilfsmitteln sowie von Nährmitteln aus Grünmalz von Getreide- und Hülsenfrüchten. AT147360B (de)

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