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B e s c h r e i b u n g Die Erfindung bezieht sich auf einen Behälter
zum Trocknen, Konservieren und Lagern von Getreide, anderen Körnerfrüchten und Hülsenfrüchten,
im folgenden"Gut"genannt, mit verschließbaren Bodenöffnungen. Um solche Behälter
nach unten entleeren zu können, sind in ihrem Boden Klappen verschiedener Art und
durch Schieber verschließbare Trichter angeordnet.
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Alle diese bekannten Behälter zeigen Nachteile, bspw. der Art, daß
das aus ihnen abgeworfene Gut sich innen sterk ungleichmäßig hochschichtet, oder
daß die Öffnungs-und Schließbewegung einer unverhältnismäßig hohen Kraft-oder Leistungsaufwand
erfordert.
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Die genannten Nachteile werden erfindungsgemäß dadurch vermieden,
da3 der Behalterboden im wesentlichen aus um waagerechte Achsen schwenkbaren Halbzylindern
besteht, die parallel zueinander angeordnet sind, und in der Schließstellung seitliche
Berührung miteinander oder mit der . @iterwand bzw. schmalen, zwischen den Halbzylindern
angeordneten Zwischenträgern des Behälters haben. Die Halbzylinder bieten gegenüber
anderen
AbschluBelementen den Vorteil, daß sie auch bei hohen Gutschichten ohne allzugrossen
Kraft-und Leistungsaufwand gedreht und geschlossen werden können, da das Gut weder
bei der Offnung noch beim Schliessen des Halbzylinders angehoben werden muß.
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Um ein über den sanzen Behälterquerschnitt gleichmässiges Ablaufen
des Gutes bei Offnung des Behälterbodens zu erzielen, verlaufen die Behälterwände
vorzugsweise parallel zueinander und etwa senkrecht, wobei der Behälterboden annähernd
vollständig durch Halbzylinder gebildet ist.
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Soweit die Behälter zum Trocknen und Konservieren, bspw. KUhlen oder
Berieseln mit Fluden wie Luft oder Gas, bestimmt sind, werden die Halbzylinder mit
Schlitzen, Locher oder dergleichen versehen, die vorzugsweise bis zu 50% der ZylinderflEche
ausmachen. Da die Summe aller Halbzylinderflächen großer ist als der waagerechte
Querschnitt des Behälters, ist der gesamte zum Durchströmen zur VerfUgung stehende
Querschnitt der Halbzylinder-Oberflächenöffnungen ungemein groß, so daB die Halbzylinder
nur einen sehr kleinen Strömungswiderstand bieten.
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Soll der Behälter zum Lagern verwendet werden, so sind die Wände der
Halbzylinder vorzugsweise dicht. Lagerbehälter können so ausgebildet sein, daß das
Gut bis zu einer Höhe von 5 und mehr Metern eingeschichtet werden kann. Will man
eine starke Belastung der unteren Gutmenge durch das Gewicht des darauf lagernden
Gutes vermeiden und trotzdem hohe Behälter verwenderl, so erhält der Behälter mehrere
Etager, deren Böden Halbzylinderform aufweisen. In jeder Etage lastet dann nur eine
verhEltnismäßig geringe Gurhöhe, so daß das Gut an keiner Stelle Ubermässig zusammengepreßt
wird, wobei sich die Körner verformen könnten, so daß das Gut dann fast undurchlässig
für Plude wird
Bei Behältern mit mehreren Etagen ist der Durchgang
von Luft oder anderen Fluden leichter möglich, da dann alles Gut locker liegt und
keine untere Schicht vorhanden ist, in der das Gut durch das Glicht des daruberliegenden
Gutes zusammengepreßt ist.
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Soll das Gut aus einem erfindungsgemässen Behälter in liage od. dgl.
abgelassen werden, so werden gemäß weiterer Ausbildung der Erfindung unter dem Boden
nebeneinanderstehende Trichter-Silos angeordnet, unter welche die \lagen od. dgl.
fahren konnen, um beladen zu werden.
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Behälter, deren Halbzylinder mit Schlitzen, Löchern od. dgl. versehen
sind und deren Wände parallel und etwa senkrecht zueinander verlaufen, haben den
Vorteil, daß das in ihnen enthaltene Gut von durchstreichendnn Fluden sehr gleichmässig
beeinflußt wird. Diese Gleichmässigkeit. der Behandlung wird noch erhöht, wenn die
trockene Luft bzw. das Konservierungsgas nicht von unten nach oben sondern von oben
nach unten durch das Gut hindurchgeführt wird. Dieser Vorteil der umgelcehrten Fludenführung
hat sich durch mehrfache Versuche überraschenderweise bestätigt. Insbesondere das
Trocknen erfolgt rascher als bei aufwärtsstreichenden Trockengasen bzw.-luft, da
die Luft beim Trocknen gewisse Flüssigkeitsmengen aufnimmt, sie aber in anschliessende@
Bereichen des Gutes als Kondensflüssigkeit wieder nied@rschlägt. Die LuSt-bzrl.
Gas-Zuführung von oben nach unten unterstützt den Trocknungs-bzw. den Konservierungs-Vorgang,
da die kondensierte Flüssigkeit durch ihr Eigengewicht nac@ unten, also in @ichtung
des Gasflusses drängt.
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Je nach dem, ob ein Trocknen- oder ein Konservieren durchgeführt dans
soll, wird das Verfahren variiert, wie aus der nachfolgende@ Beschreibung und den
Ansprüchen ersichtlich ist. Soll der Bchälter gemäß der Erfindung zur Durchführung
dieser Verfahren werwendet werden, so werden oberhalb des 3ehalters Öffnungen zum
Einlassen von Luft oder anderen Gasen und unterhalb des Behälters Vorrichtungen
zum Ablassen der Luft und des Gases und ggf. der kondensierten Flüssigkeit vorgesehen.
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Die Zeichnungen erläutern die Erfindung, und zwar zeigt Fig. 1 einen
senkrechten Querschnitt durch den unteren Teil eines erfindungsgemässen Behäiters,
Fig. 2 einen Schnitt gemäß II-II der Fig. 1, Fig. 3 einen senkrechten Schnitt durch
einen anderen erfindungsgemassen Behälter, Fig. 4 einen Schnitt IV-IV der Fig. 3,
Fig. 5 einen Schnitt durch einen Behälter mit mehreren Etagen und Fig. 6 einen Teil
der Fig. 1 in größerem Maßstab.
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Der Behälter gemäß den Fig. l und 2 hat parallel zueinanderliegende
@ senkrechte Seitenwände l und la. Der Boden wird im wesentlichen durch Halbzylinder
3 gebildet. Jeder Halbzylinder ist um zentrale Achsen 4 drehbar, und zwar ist er
mit Achsen 5 in den Wänden la gelagert. Die beidenlinkenHalbylinder3(Fig.l)sind
in der Schließstellung und der rechte Halbzylinder 3 der Fig. 1 ist in der Offenstellung
gezeichnet.
Die in der Schließstellung befindlichen Halbzylinder weisen etwa in der Hoche ihrer
Achsen befindliche Dichtkörper 6 auf, die sich in dieser Stellung gegen Vorsprünge
7 der Wand 1 oder gegen schmale Behälter-Zwischenträger 8 legen ; die Pfeile 9 zeigen
die Drehrichtung an, in welcher die Halbzylinder geöffnet werden können.
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Gegenüber den Wänden la dichten Dichtungen 6a ab. Die Halbzylinderflächen
lo sind dicht, wenn es sich um Lagerbehälter handelt ; sie sind durchlocht, wenn
es sich um Behälter zum Trocknen oder Konservieren des Gutes handelt. Im letzteren
Falle ist von besonderer Bedeutung, daß das Gut von oben nach unten über den ganzen
Querschnitt in gleichmäßiger Weise, in Richtung der Pfeile 11 von trockener Luft
od. dgl. durchspült werden kann. Nach Durchtritt durch die Löcher der Halbzylinderwand
lo wird das Gas od. dgl. durch Offnungen 12 seitlich abgeführt. Gitter 12a vermeiden
den Einfall von Körnern. Wenn das aus dem Behälter abgeworfene Gut in Wagen od.
dgl. gefüllt werden soll, sind unter den Halbzylindern Trichter 13 vorgesehen, die
bei 14 mittels Handrad 15 abgeschlossen oder geöffnet werden können. Die Drehung
der Halbzylinder erfolgt vorzugsweise über je ein Zahnrad 16.
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Die Fig. 3 und 4 erläutern ein Ausführungsbeispiel, bei dem für den
Behälter eine sehr große Schütthöhe vorgesehen ist, bspw. 8 oder mehr Meter. Dieser
Behälter kann zum Lagern dienen ; in diesem Falle können die Halbzylinderflächen
lo dicht sein. Es bedarf dann im allgemeinen nicht der eingezeichneten Kiihl-und
Wärmevorrichtungen für die Luft. Soll der Behälter zum Trocknen und/oder Konservieren
verwertdet werder., so müssen die Halbzylinderwände durchlocht sein und wird die
in Fig. 4 links dargestellte Vorrichtung benötigt. Hier wird
die
Kühlluft oder das Konservierungsmedium durch ein Rohr 18 von oben in den Behälter
eingefUhrt. Es durchstreicht das Gut und wird unten durch die Halbzylinder lo abgeführt
; durch die Offnung 12 tritt es dann aus, und'zwar in einen Zyklon 19, der zum Reinigen
der-Luft von Staub u. dgl. dient. Auf dem Wege von der Austrittsoffnung 12 zum Zyklon
19 ist ein Ventilator 2o vorgesehen, und außerdem ein Ventil 21, durch welches zusätzlich
Aussenluft vom Ventilator 2o angesaugt werden kann. Der Zyklon 19 hat in üblicherweise
eine untere Offnung 22 zum Abführen des Staubes. Oben an den Zyklon schlieBt sich
ein Rohr 23 an, das sich bei 24 umblegt, wo sich ein Uterdruckventil 25 befindet,
aus der Luft austreten kann, wenn Frischluft durch das gesteuerte Ventil 21 angesaugt
wird. Nach der Rohrbiegung bei 24 tritt die Luft durch eine KUhlvorrichtung 26.
In der Kühlvorrichtung kondensiertes Wasser kann bei 27 über ein Siphon abgeführt
werden. Die Luft, die die Kühlvorrichtung 26 durchstrichen hat, steigt dann durch
ein. Rohr 28 wieder auf und durchfließt eine Heizvorrichtung 29, so daß sie mit
erhöhter Temperatur und niedrigem relativen Feuchtigkeitsgehalt durch das Rohr 18
dem Behälter 1 wieder zugeführt wird. Wenn das Gut nach dem Aufenthalt im Behälter
zu einem spdteren Zeitpunkt noch keimen soll, darf die Temperatur der bei l8 zugeführten
Luft eine bestimmte Hohe (bei Gerste 25°C) nicht übersteigen. Die Erwärmung in einer
Heizvorrichtung 29 kann auch ganz unter-bleiben, dasich die in der Kühlvorrichtung
26 tiefgekUhlte Luft durch Wärme des Gutes erwärmt und dadurch in der Lage ist,
gewisse Flüssigkeitsmengen aufzunehmen. Die KUhlung der Luft in der Kühlvorrichtung
26 kann, wenn die Heizvorrichtung 29 ausser Betrieb ist, zur Temperaturerniedrigung
des Gutes verwendet werden, um dieses mit niedriger Temperatur längere Zeit zu lagern.
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Fig. 5 zeigt einen Behälter mit @ 6 Etagen zum Lagern, Trocknen oder
ion @re@ von Gut. Die einzelnenEtagen sind im wesentlichen entsprechend den Darstellungen
in den Fig. 1 bis s 4 ausgebildet. Der Vorteil @esteht darin, daß keine grossen
Schichthöhen erforderlich sind, auch wenn ein sehr hoher Behälter im wesentlichen
gefüllt werden soll.
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Fig. 6 erläutert eine Dichtleiste, welche die Halbzylinderwand lo
gegen ringsumden Vorsprung 7 abdichtet. Es handel. t sich hier um eine
Gummileiste OJ die mit ein oder zwei Rippen 31 versehen ist. Diese Rippen stossen
bei der SchlieBdrehung des Halbzyli nders gegen eine SchrägRläche 32 der Wand 7,
biegen sich dabei um und nehmen die Gestalt 31a an. Hierdurch ist eine gute Abdichtung
erzielt, die insbesondere aueh dann funk@inniert, wenn der Halbzylinder vor vollständiger
Entleerung des Behälters durch Drehung in die e Schließstellung gebracht wird.