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Verfahren und Vorrichtung zum Entnikotinisieren von gebrauchsfertigen Tabak- fabrikaten.
Zur Entnikotinisierung von gebrauchsfertigen Tabakfabrikaten durch Erhitzen ist auch überhitzter Wasserdampf über dieselben geleitet worden, da bei höheren Temperaturen viele Tabaksorten in überhitztem Wasserdampf gut die Farbe halten und wenig nachdunkeln. Hiebei haben sich jedoch Schwierigkeiten ergeben, da sich der Wasserdampf anfangs an den Tabakfabrikaten kondensiert, was zur teilweisen Vernässung derselben führt. Versuche haben ergeben, dass auch eine Beheizung des Behälters, in welchem die Tabakfabrikate von überhitztem Wasserdampf durchströmt werden, die Kondensation nicht vollständig zu verhindern vermag.
Es ist ferner auch bekannt, den überhitzten Dampf erst dann durch die zu entnikotinisierenden Produkte zu leiten, nachdem diese durch äussere oder innere Beheizung des Behälters, in dem sie untergebracht sind, auf eine Temperatur gebracht wurden, bei der eine Kondensation des Dampfes nicht mehr eintritt (s. Patentschrift Nr. 110885). Bei diesem Verfahren besteht jedoch der Nachteil, dass ein strömendes Medium während der Anheizperiode nicht zur Anwendung gelangen kann, wodurch die Vorteile eines solchen, nämlich die Abführung der während dieser Periode aus dem Tabak verflüchtigten Stoffe, nicht ausgenützt werden können.
Um die Vorteile des ständig durchströmenden Mediums mit den farberhaltenden Eigenschaften des überhitzten Wasserdampfes vereinigen zu können, ohne die Nachteile einer teilweisen Vernässung
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Medien durchzuführen.
Durch die Tabakfabrikate, welche in einem entsprechenden Behälter, der entweder aussen oder aussen und innen geheizt werden kann, untergebracht sind, wird vom Beginn des Prozesses an ein erhitzter Strom eines bei gewöhnlicher Temperatur nicht kondensierbaren Mediums, z. B. Luft, so lange geleitet, bis die Tabakfabrikate eine Temperatur angenommen haben, bei der eine Kondensation von überhitztem Wasserdampf nicht mehr eintreten kann ; diese Temperatur liegt um 1000 C herum. Bis zu dieser Temperatur macht sich der oxydierende Einfluss des Luft-Sauerstoffes noch nicht geltend und die Tabakerzeugnisse behalten dementsprechend noch ihre natürliche Farbe.
Ist diese Temperatur erreicht, so stellt man die Luftzufuhr ab und leitet einen Strom von überhitztem Wasserdampf durch die Tabakerzeugnisse, wobei die Temperatur derselben so weit erhöht wird. bis die für die Entnikotinisierung benötigte Temperatur erreicht ist. Diese Temperatur ist natürlich verschieden für die einzelnen Tabaksorten, aber auch für gleiche Tabaksorten, je nachdem unverletzte oder geschnittene Tabakblätter vorliegen.
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Abstellen des Dampfes mittels eines durehgeleiteten Luftstromes erfolgen.
Zur Durchführung des angegebenen Verfahrens eignet sich jede beliebige Vorrichtung, welche ein aufeinanderfolgendes und gleichmässiges Durchleiten von nicht kondensierendem Medium und überhitztem Wasserdampf gestattet. Zur Behandlung grosser Mengen Tabakfabrikate kann man beispielsweise einen Behälter verwenden, in dem dieselben auf etagenförmig angeordneten Horden eingebracht werden.
Mit besonderem Vorteil wird jedoch eine erfindungsgemässe Vorrichtung verwendet, mit welcher eine vollkommene Gleichmässigkeit der Temperatur und der Strömungsgeschwindigkeit des erhitzten
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samen Zu-und Abführungsschäehten für das strömende Medium verbunden sind. Durch die besondere Anordnung der Ein-und Ausströmdüsen der einzelnen Kammern wird erreicht, dass die in den Kammern liegenden Tabakerzeugnisse an allen Stellen von Medien gleicher Temperatur und Geschwindigkeit durchströmt werden. Zur genauen Temperaturregelung können ausser dem Haupterhitzer für das strömende Medium noch zusätzliche Heizkörper vor, bzw. in den einzelnen Einströmdüsen vorgesehen sein.
In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform einer solchen Vorrichtung dargestellt.
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verlusten mit geeigneten Isolierschichten versehen sind, ist der lotrechte sehmiedeeisErne Schacht 2 mit rechteckigem Querschnitt angeordnet. Der Sehacht 2 ist durch Bleche 3 in mehrere flache Kammern 4 geteilt und vorne durch eine Tür 5 verschlossen, von wo die auf Horden liegenden Tabakfabrikate ein- geschoben werden. Ein im Raume 28 angeordneter Ventilator 6 drückt das strömende Medium am Haupt- (rhitzer 7 vorbei in den Kanal 8, von wo es durch zwei Krümmer 9 in die seitlichen Zuführungsschächte 10 gelangt, in welchen es nach oben steigt.
Von diesen Schächten zweigen die einzelnen in die Kammern 1 mündenden Einstromdüsen n ab, die abwechselnd an gegenüberliegenden Seiten angeordnet sind. Vor, bzw. in jeder Düse 11 sind Zusatzheizkörper 22 vorgesehen, die ebenso wie der Haupterhitzer 7 zweek-
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Ventilator 6 führt.
Die Mündungen der Ein- und Ausströmdüsen 11, 12, die in Fig. 3 der Deutlichkeit halber nur in den obersten zwei Kammern ersichtlich gemacht sind, verlaufen entlang der gesamten Länge der Kammern 4, so dass die gesamte Fläche der Kammern vom strömenden Medium bestrichen wird. Um ein gleichmässiges Aufsteigen des Mediums innerhalb jeder Kammer zu erzielen, sind zwischen den Tabakfabrikaten, die auf den auf den Leisten 16 aufruhenden Horden liegen und den Ein-und Ausströmdüsen 11, 12 untere, bzw. obere Sehlitzbleehe 17, 18 vorgesehen.
Durch entsprechende Bemessung der einzelnen Schlitzbreite dieser Bleche wird die gleichmässige Verteilung des Mediums innerhalb jeder Kammer erreicht, derart, dass in der Nähe der Einströmdüsen 11 keine grösseren Mengen des Mediums durch den Tabak streichen, als in der Nähe der Ausströmdüsen 12. Zur gleichmässigen Verteilung in den Kanmlern untereinander sind von jeder Einströmdüse 11 von aussen betätigbare Klappen 19 vorgesehen.
Im Kanal 14 ist eine vertikale, um die Achse 29 drehbare Zwischenwand 30 angeordnet, die das
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des verbrauchten Mediums, in den Raum 14"mündet ein Stutzen 21, durch den Frischluft angesaugt wird. Das Abführen des verbrauchten Mediums wird durch eine Drehklappe 31, die Zufuhr von Frischluft durch eine Drehklappe 32 geregelt. Beide Klappen'können unabhängig voneinander durch Hebel M, bzw. 34 verdreht und in beliebiger Lage festgestellt werden.
Bei Beginn des Prozesses sind beide Klappen 31, 32 offen. Da der Stutzen 21 in der Nähe der Mündung des Saugrohres 15 in der Abteilung 14" des Kanals 14 liegt, wird vom Ventilator 6 Frischluft durch den Stutzen 21 und das Saugrohr 15 angesaugt. Die Luft wird am Haupterhitzer 7 vorbei gedrückt,
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Nachdem sie die Tabakerzeugnisse durchströmt und erhitzt hat, gelangt die Luft durch die Düsen 12 und Schächte 13 in den Kanal 14. Je nach der Stellung der Zwischenwand 30 gelangt ein mehr oder weniger grosser Teil in die Abteilung 14'und in die Abführleitung 20, während der Rest in die Abteilung 14"eintritt und durch das Saugrohr 15 neuerlich angesaugt wird. Es ist offensichtlich, dass hiebei durch den offenen Stutzen 21 Frischluft angesaugt wird, da in der Abteilung 14" die durch das Saugrohr 13 Über- tragene Saugwirkung die vom Kanal 14 kommende Druckwirkung bei weitem übersteigt.
Ein Teil der Luft wird somit im geschlossenen Kreislauf umgetrieben, wobei durch entsprechende Einstellung der
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und so die aus den Tabakprodukten extrahierten Gase entfernt werden.
Nach Erreichen der gewünschten Temperatur, beispielsweise 100 C, wird die Klappe 32 geschlossen und die Dampfleitung 23 (Fig. 3) geöffnet. Durch letztere wird der Dampf einem vom Haupterhitzer durch eine Scheidewand 24 getrennten Dampferhitzer 25 zugeführt, der den Dampf vorwärmt. Durch die Öffnung 26 gelangt der Dampf in den Kreislauf und wird, wie früher die Luft, durch den Haupterhitzer 7, bzw. die Heizkörper 22 weiter erhitzt.
Nach Erreichung der gewünschten Endtemperatur werden eine Anzahl von Thermostaten 27 eingeschaltet, die in der Nähe sowohl der Erhitzer 7, 25, als auch der einzelnen
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Luft, durch die Leitung 20 abgeführt und es findet somit ein dauernder Kreislauf einer Dampfmenge statt, die sich durch Zufuhr aus der Dampfleitung 23 ständig erneuert.
Anstatt der eben beschriebenen Vorrichtung kann man die Horden auch in einen ungeteilten
Schrank einsetzen, wobei das erhitzte Medium zweckmässig so rasch durehgeleitet wird, dass innerhalb des Schrankes praktisch kein Temperaturgefälle entsteht.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Entnikotinisieren von gebrauchsfertigen Tabakfabrikaten mit überhitztem Wasserdampf, dadurch gekennzeichnet, dass die an sich bekannte vorhergehende Erwärmung der Tabak- erzeugnisse bis zur Erreichung der Temperatur, bei welcher der überhitzte Wasserdampf nicht mehr kondensiert, mit Hilfe von erhitzten, bei gewöhnlicher Temperatur nicht kondensierbaren strömenden Gasen, beispielsweise Luft, durchgeführt wird.