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Trockenschacht für Getreide u. dgl. Die Erfindung bezieht sich auf
eine Vorrichtung zum Trocknen von Getreide u. dgl.
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Zu diesem Zweck ist :eine Einrichtung geschaffen worden, mittels welcher
die Trocknung in der sichersten und wirksamsten und in einer wenig kostspieligen
Weise ausgeführt werden kann, so daß die Vorrichtung gegenüber 'den bisher üblichen
ähnlichen Trocknern bedeutende Vorteile technischer und wirtschaftlicher Art mit
sich bringt.
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Bekanntlich besteht eine dergrößten Schwierigkeiten beim Trocknen
von Körnerfrüchten in der Schaffung einer Trockenlufttemperatur, die nur innerhalb
sehr enger Grenzen schwankt, d. h. einer Temperatur, welche während des ganzen Trocknungsvorganges
ungefähr gleichbleibt; diese Temperatur muß der Natur des zu trocknenden Gutes angepaßt
sein, um zu verhindern, daß diejenigen Eigenschaften verändert werden, welche dem
Gut seinen Handelswert verleihen.
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Eine andere Schwierigkeit bei der Trocknung liegt darin, daß nicht
sämtliche Bestandteile einer Körnermenge gleichen Feuchtigkeitsgehalt besitzen,
woraus sich bei den bisher üblichen Trocknern meist ein ungleichmäßiges Trocknen
ergibt.
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Bei dem Trockenschacht gemäß der Erfindung fallen die oben beschriebenen
Schwierigkeiten fort, und das Gut wird gleichmäßig getrocknet; der Kraft- und Wärmeverbrauch
ist hierbei gering.
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Um diese Wirkung zu erzielen, wird die Kornmenge durch den Trockenschacht
in bekannter Weise mittels der Schwerkraft hindurchgeführt; hierbei kommt sie während
ihres Durchganges durch den Trockner mit heißen Luftströmen von genau einstellbarer
Temperatur in Berührung. Diese Luftströme tragen sehr zu einer Vereinheitlichung
des Feuchtigkeitsgrades der verschiedenen Körner bei, da die Masse beständig von
dem Trockner in kleinen Mengen ausgesondert und in solchen Fällen, wo es nötig ist,
zu dem oberen Teil des Trockners zurückgeschickt wird, wo sie ausgebreitet wird,
nm noch einmal demselben Trocknungsvorgang unterzogen zu werden.
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In der Zeichnung, welche das Wesen der Erfindung näher erläutern soll,
ist ein Ausführungsbeispiel des Trockenschachtes veranschaulicht, und zwar zeigt
Fig. i einen Längsschnitt durch den mittleren Teil der Vorrichtung und Fig. z einen
Querschnitt durch diese; Fig.3, q. und 5 stellen Teilansichten dar und
Fig.
6 einen waagerechten Schnitt durch den mittleren Teil der Vorrichtung nach A-B der
Fig. i.
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Die Vorrichtung besteht aus :einer inneren Kammer i, die an der Seite
zwei kleinere Kammern 2 und 3 besitzt, die aus Metallplatten oder irgendeinem anderen
geeigneten Baustoff bestehen können; die mittlere Kammer ist oben offen, und die
seitlichen Kammern sind vollständig geschlossen.
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Die mittlere Kammer i läuft am Boden in einen Trichter 4 aus, der
sich über die ganze Länge der Kammer erstreckt; dieser Trichter besitzt einen doppelten
Boden, von welchen der innere kurz vor den Seiten der Kammer i o endigt, um Öffnungen
den erwähnten Seiten entlang zu bilden, unter denen Rollen i i angebracht sind (vgl.
Fig. 3, 4 und 5). Letztere sind mit Schneckengängern 12 ausgerüstet und drehbar
gelagert, um zu bewirken, daß ein kleiner Teil des Getreides, welches sich in dem
Trockner befindet, in einen Behälter fällt. In dem letzteren ist ein fortlaufendes
endloses Band aus irgendeinem geeigneten Material angeordnet, welches Schöpfbecher
trägt; das Band geht an der einen Seite des Trockners bis zum oberen Teil und an
der anderen Seite wieder herunter. Sowohl das Band als auch die Rollen i i werden
durch Antriebsräder 17 in Tätigkeit gesetzt, welche mit irgendeinem geeigneten
Motor verbunden sind.
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In der Nähe der Mitte der Kammer i ist ein Rohr 5 mit verhältnismäßig
großem Durchmesser angebracht, das durch die Kammer geht, ohne irgendwelche Verbindung
mit der letzteren zu besitzen und an seinen Enden in die Seitenkammern 2 und 3 mündet.
Innerhalb des Rohres 5 ist !ein Exhaustor 6 angebracht, der in geeigneter Weise
angetrieben wird.
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Innerhalb der Kammer i sind in entsprechendem Abstand voneinander
waagerechte Luftführungskanäle 7 angeordnet; die Kanäle der einen Leitung sind von
denjeaugen der benachbarten Leitungen getrennt. Die Luftführungska.näle 7 sind dachförmig
ausgebildet; sie können auch durch Rohre mit enx-, sprechenden Löchern ersetzt werden.
Die eine Hälfte der Leitung mündet in die Kammer 2, während die andere Hälfte in
die. Kammer 3 mündet.
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In die Kammer 2 führt ein Kanal 8, der die Kammer mit einem in den
Abbildungen nicht gezeigten Ofen verbindet.
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Die Vorrichtung als Ganzes kann auf einem geeigneten Rahmen 9 montiert
werden, in der Weise, daß sie etwas über den Boden zu stehen kommt.
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Wenn die beschriebene Vorrichtung mit einer beliebigen zu trocknenden
Kornmenge gefüllt ist und der Exhaustor in Betrieb gesetzt wird; so saugt letztrer
die Luft aus der Kammer 2 und treibt sie in die Kammer 3, und zwar durch das Rohr
5. Mit dem Luftstrom wird ein Teil der Verbrennungsgase des obenerwähnten Ofens
mitgerissen. Die Luft tritt in die Leitung ein, deren Endre in die Kammer 3 mündet,
geht durch die Kornmenge und kehrt in die Kammer 2 zurück, und zwar durch die Leitung,
deren Ende in die letztere Kammer mündet; darauf wird sie von neuem durch den Exhaustor
fortgezogen und eine neue Menge des Verbrennungsgases wieder zugeführt. Dieser Gasmenge,
die so zu dem Luftstrom tritt, entspricht einer gleichen Menge, die aus dem Trockenraum
am oberen Ende entweicht.
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Es ist leicht ersichtlich, daß die Wärme, welche die Luft in Berührung
mit der Kornmenge verliert, beständig wiedergewonnen wird, in dem Maße, wie die
Luft in die Kammer 2 zurückkehrt. Auf diese Weise ist es leicht, die Lufttemperatur
innerhalb enger Grenzen zu halten, und zwar, indem man die Gasmenge regelt, welche
von dem Ofen durch den Luftstrom zugeführt wird, zumal da die Luft in einem praktisch
geschlossenen Kreislauf strömt.
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Andererseits wird der Unterschied in dem Feuchtigkeitsgrad der verschiedenen
Teile der Kornmenge schrittweise durch den Luftstrom ausgeschaltet; dieser nämlich
absorbiert die Feuchtigkeit von denjenigen Teilen, die einen überschuß besitzen
und überträgt sie auf solche Teile, welche arm an Feuchtigkeit sind. Auf diese Weise
wirdeine vollkommen gleichmäßige Trocknung erzielt.
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Wenn eine geringe Menge des Getreides ununterbrochen von dem unteren
Teil der Vorrichtung entnommen wird, so fällt die ganze Kornmenge, die in ihr enthalten
ist, im Trockenschacht herab; auf diese Weise wird das Getreide beständig gewendet
und so eine innige Berührung zwischen den Körnern und der kreisenden Luft erzielt.
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Die oben beschriebene, an sich bekannte Baggervorrichtung ist für
die Bewerkstelligung -der vollkommenen Trocknung wichtig, da sie das Getreide wieder
zu dem oberen Ende der Vorrichtung führt, wo dieses über die Masse ausgebreitet
wird.