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Apparat zum Rösten von Kakaobohnen im Dauerbetriebe. Alle bisher verwandten
Verfahren zur Röstrang der IKakaobohnen haben :den Mißstand, daß häufig eine übermäßige
Röstung infolge einer Unaufmerksamkeit der Bedienungsperson hervorgerufen wird,
worauf sehr in Betracht fallende Verluste sich ergeben an einer Ware mit recht hohem
Preis.
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Wie Versuche bewiesen haben, hat anderseits die Röstung keinen schlechten
Einfluß, "venn der Kakao längere Zeit :der für die Röstung wirksamen Temperatur
unterworfen bleibt, d. h. wenn beispielsweise die Bohnen bei einer Temperatur von
i4o° geröstet sind, können sie in bereits geröstetem Zustand in dieser Temperatur
längere Zeit verbleiben, ohne sich zu verschlechtern. Dies kommt daher, daß die
in einem gewissen Maße entsprechend der angewandten Temperatur gerösteten Böhmen
nur .dann eine schädliche Änderung ihres Zustandes erfahren, wenn- eine Erhöhung
der Temperatur eintritt, wägend im Gegensatz hierzu bei gleichbleibender Temperatur
diese keinen Einfluß auf die Bohnen hat, sondern sie nur in, ihrem Röstzustand erhält.
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Diese Versuche haben zur Ausbildung eines Röstapparates geführt, bei
dem die auf eine bestimmte Temperatur erhitzten Bohnen ohne Berührung mit irgendwelchen-
metallischen Teilen vorn höherer Temperatur bleiben, um so eine schädliche Zusatzröstung
zu vermeiden.
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Der den Gegenstand der Erfindung bildende Röstapparat bezweckt, die
erwähnten Mißstände zu beseitigen. Er besteht im wesentlichen aus einem beispielsweise
durch zirkulierendes Wasser erhitzten Rauar, durch den eine Kette ohne Ende hindurchläuft,
die in irgendeiner Art und Weise angetrieben wird und deren Gang nach Belieben geregelt
werden kann.
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Auf der Zeichnung ist Abb. i ein senkrechter Längsschnitt durch den
Apparat, während Abb.2 eine schematische Ansicht eines anderen, mit mehreren übereinander
angeordneten etten versehenen Apparates zeigt.
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Der Apparat besteht aus einem Gehäuse i, das .die Wellen 3, 4 trägt,
auf denen Räder 5, 6 angeordnet sind, die zum Antrieb der endlosen Kette 8 dienen,
die beispielsweise aus kleinen Plättchen g gebildet sein kann, die :die Kakaobohnen
aufnehmen sollen.
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Die Kette tritt in den Apparat io darch die Öffnung ii ein und verläßt
ihn :durch .die Öffnung 12. Das Apparatinnere wird durch zirkulierendes Wasser erhitzt,
dessen Rohrsystem je nach der Erhitzungsoberfläche, die man zu erhalten wünscht,
verschieden sein kann.
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Ein Abzug 14 dient zum Ablassen :des Dampfes. Ein Zuführungstrichter
15 für den Kakao ist auf .der Eintrittsseite ,des Apparates angeordnet, und: eine
Einstellvorrichtung 16 dient zur Einregelung der Austrittsmenge. ;
Die
Öffnung I i ist durch einen Gehäusedeckel 17 ,geschlossen, der jeden Eintritt von
Luft verhindert, und. -die Öffnung 12 ist mittels eines Gehäusedeckels 18 verschlossen,
der mit :einem Rohrauslauf 1g versehen ist, der seinerseits für den Austritt der
;gerösteten Bohnen dient.
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Die auf der Kette befindlichen Bohnen werden mittels Rührwerke 2o
aufgerührt, die sich in am oberen Teil des Apparates angebrachten Lagern 21 drehen.
Das erste Rührwerk erhält seine Bewegung von einer Scheibe 22 unter Zwischenschaltung
von Winkelrädern 23, 24, und es treibt die folgenden Rührwerke mittels Ketten 25
an, die über Räder 26 laufen, welche fest auf den Wellen 27 sitzen.
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Die Arbeitsweise des Apparates ist folgende: Die Bohnen werden auf
die Kette durch den Trichter 15 geführt und gehen durch den Apparat mit der gewünschten
Geschwindigkeit. Sie werden auf ihrem Wege durch die Rührwerke 2o aufgerührt, welche
sie verschieben, damit alle ihre Teile gut geröstet werden. Die Bohnen verlassen
den Apparat schließlich im gewünschten Zeitpunkt, nachdem die Rösturig beendet ist.
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Es ist darauf hinzuweisen, daß infolge der Ausbildung des Apparates
die Rösturig der Bohnen beendet ist, bevor man aufhört, sie der Wirkung der Hitze
zu unterwerfen. Infolgedessen bleiben .die kleinen gerösteten Bohnen hei Aufrechterhaltung
der Rösttemperatur in dem erreichten Zustand; während im Gegensatz .hierzu .die
.großen Bohnen weiterhin der Einwirkung der Hitze unterworfen werden, so daß eine
vollständige und gleichmäßige Rösturig der großen und kleinen Bohnen, ohne daß sie
in ihrer Qualität Schaden erleiden, erzielt wird.
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Man kann auch mehrere endlose Ketten übereinander anordnen, wolrei
jede Kette ihre Ladung an die nächstfolgende abgibt. Man kann so eine Rösturig in
Art eines Wasserfalles und hierauf eine Wiederabkühlung der Bohnen vor ihrem Austritt
aus der letzten Kette erbalten.
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Bei dieser Anordnung ist die obere Kette mit Rührwerken der beschriebenen
Art versehen, während die tiefer angeordneten Ketten beispielsweise mit Schaufelrührwerken
28 ausgerüstet sind, die sich um wagerechte, quer zu den Ketten liegende Achsen
drehen.
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Die letzte Kette ist von einer Kammer umschlossen, idie zur Kühlung
des Kakaos dient. Die Kammer ist mit einer Luftein:vaßöffnurig 9 arid mit einer
Austrittsöffnung 30 versehen, an die sich eine Leitung 31 anschließt, die mit der
Kammer der oberen Kette in Verbindung steht. Diese Leitung 31 ist mit einer Regelungseinrichtung
32 ausgerüstet.
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Die verschiedenen Ketten werden .durch irgendeine Anordnung, beispielsweise
durch mittels einer Schraube ohne Ende angetriebene Scheiben, bewegt.
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Es ist noch zu bemerken, daß gemäß der Art der Schokolade oder des
Kakaos, .die man zu erhalten wünscht, es nützlich ist, die Temperatur der Rösturig
zu verändern. Es ist zur Eineichung dieses Zweckes sehr einfach, .einen Wärmeregler
vorzusehen, der in der Art der Apparate dieser Art wirkt.
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Zur Abgrenzung der vorhergehend beschriebenen Erfindung wird übrigens
noch bemerkt, daß die gleichmäßige Beheizung von Röstapparaten für Kakao durch mit
Dampf :beschickte Heizrohrleitungen an sich bereits bekannt ist, und deshalb nicht
den Gegenstand des Patentschutzes bildet. Die bekannten Apparate sind aber nicht
für eine fortlaatfende Rösturig der Kakaobohnen eingerichtet, die im laufenden Strom
auf der einen Seite des Apparates eingeführt werden und ebenso den Apparat nach
:der- Rösturig auf der anderen Seite wieder verlassen. Ein weiterer Vorzug eines
Apparates entsprechend der Erfindung ist dann noch oder, daß :bei ihm die Kakaobohnen
niemals unmittelbar mit den beheizten Röhren in Berührung kommen, was immerhin die
Gefahr des Verbrennens der Kakaobohnen mit sich bringt.