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Sieb- und Trockenvorrichtung für Ölpalmfrüchte u. dgl. Die Erfindung
betrifft eine Sieb- und Trockenvorrichtung mit einer drehbar gelagerten heizbaren
Siebtrommel und stetigem Ein- und Austrag, die insbesondere dazu bestimmt ist, das
Fleisch von vorgewärmten und abgepreßten Früchten, vor allem ülpalmfrüchten, von
den Nüssen zu trennen und Fleisch und Nüsse gleichzeitig zu trocknen. Es sind bereits
Vorrichtungen bekannt, in denen die Früchte im abgepreßten Zustande geschält und
getrocknet werden. Bei diesen Vorrichtungen liegt die Austragöffnung in der oberen
Hälfte der Trommel; da aber keine besonderen Hubmittel vorhanden sind, die das geschälte
Gut nach oben vor diese Öffnung bringen, so kann ein Austrag erst dann erfolgen,
wenn die untere Hälfte der Trommel gefüllt ist und das Gut an der Austragseite der
Trommel sich genügend hoch geschichtet hat. Das Schälen des Gutes erfolgt bei diesen
Vorrichtungen im wesentlichen durch Quetschen. Die Quetschwirkung geht von umlaufenden
Schlagarmen aus, die sich während des größten Teiles ihrer Umlaufbewegung durch
das fest zusammengedrückte Gut hindurchbewegen müssen. Infolge dieser Bauart und
Wirkungsweise werden die einzelnen Teile der Vorrichtung stark beansprucht, so daß
sie unverhältnismäßig kräftig ausgebildet werden müssen. Da außerdem die Gutaustragung
erst nach Erreichung einer gewissen Schichthöhe beginnt, so ist eine maschinelle
Entleerung der Trommel nicht möglich; das nach Beendigung der Zufuhr noch in der
Trommel befindliche Gut muß von Hand herausgehoben werden. Die Trockenwirkung des
in diese Trommel eingeleiteten Dampfes ist, da der Dampf bei dem stark zusammengedrückten
Gut fast nur mit der jeweils oberen Schicht des Gutes in Berührung kommt, sehr gering.
Fallbewegungen des Gutes, die besonders für die hinsichtlich der Weiterverarbeitung
in den Knackmaschinen sehr wesentliche Lockerung der Kerne von ölpalmfrüchten von
großer Bedeutung sind, können bei dieser bekannten Vorrichtung nicht auftreten.
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Bei anderen bekannten Vorrichtungen (Mühlen) sind die Trommeln in
mehrere Kammern unterteilt, doch handelt es sich hierbei nicht um Siebtrommeln,
auch stehen die Querwände nicht fest. Bei diesen Vorrichtungen erfolgt der Durchlaß
des Gutes in der Nähe des Umkreises der Trommel, wo zu diesem Zweck schaufelartige
Ansätze an den Zwischenwänden vorgesehen sind, zu denen das Gut hochgleitet, um
durch eine Öffnung in die folgende Kammer zu fallen. Hierbei wird aber nur fein
gemahlenes Gut in die nächste Kammer durchgelassen. Für die Behandlung von Früchten
kommen diese Vorrichtungen nicht in Betracht. Es ist ferner bei Vorrichtungen der
erwähnten Art bekannt, Förderschaufeln innerhalb derTrommcl
anzuordnen,
die um radial zur Mittelachse der Trommel verlaufende Achsen einstellbar sind.
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Die Erfindung bezweckt, eine Sieb- und Trockenvorrichtung zu schaffen,
bei der die genannten Nachteile vermieden sind und die insbesondere bei geringem
Kraftbedarf und leichter Bauart ein gutes Trennen des Fruchtfleisches von den Nüssen
und eine weitgehende Trocknung von Fruchtfleisch und Nüssen gestattet. Besonders
die Trocknung der Nüsse ist für das nachfolgende Knacken derselben von größter Wichtigkeit.
Die Vorrichtung ist ferner so ausgebildet, daß ein dauerndes Herabfallen der Nüsse
stattfindet, wodurch die Lockerung der Kerne weiter wesentlich gefördert wird. Die
erwähnten Vorteile werden erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß in der Siebtrommel
ein feststehen- -des Heizrohr vorgesehen ist, das die Siebtrommel in verschiedene
Kammern unterteilende sowie die Trommel an den Stirnseiten abschließende Querwände
trägt und durch Längswände in eine der Zahl der Trommelkammern entsprechende Zahl
von Längskanälen geteilt ist, und daß an einem Teil der Querwände Überführungsvorrichtungen
bzw. eine Austragvorrichtung angeordnet sind, die das Gut von einer Kammer in die
nachfolgende Kammer leiten oder aus der Siebtrommel austragen.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar zeigt Abb. i einen.senkrechten Längsschnitt durch die Sieb-
und Trockenvorrichtung, die Abb. 2 und 3 zeigen Schnitte nach den Linien A-B und
C-D der Abb. i, beide Schnitte von links gesehen, und Abb. 4 stellt eine Einzelheit
der Vorrichtung in größerem Maßstabe dar, gesehen in Richtung des Pfeiles .x in
Abb. i.
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In einer drehbar gelagerten, zweckmäßig vieleckig ausgebildeten Siebtrommel
i sind Querwände 2, 3, 4, 5 und 6 vorgesehen, die an einem längs durch die Trommel
z geführten und exzentrisch zu deren Mittelachse fest gelagerten Heißluftzuführungsrohr
7 starr befestigt sind. Die Trommel i ist an beiden Enden wie üblich mittels Laufkränze
8 auf Rollen 9 gelagert und wird durch ein Ritzel i i angetrieben, das in einen
an' einem der Laufkränze vorgesehenen Zahnkranz io eingreift. Die Wände 2 und 6
schließen die Trommel nach außen hin ab, während die Wände 3, 4 und 5 die Trommel
in Kammern 12 bis 15 teilen. Die Kammern i2 und 13 stehen, da die Wand 3 nicht ganz
bis an die Innenwand der Trommel i heranreicht, über den zwischen Trommel und Wand
3 liegenden Querschnitt miteinander in Verbindung, während die Kammern 14 und 15
durch im Innern der Trommel befestigte Ringquerwände 16, die etwa in der Ebene der
feststehenden Wände 4 und 5 liegen, abgeschlossen sind. In jeder Kammer 12 bis 15
sind schräg nach unten gerichtete Leitkanäle 17, i$, i9 und 2o vorgesehen, die mit
dem Heißluftzuführungsrohr 7 verbunden sind und zur Überleitung der Heißluft in
die Kammern dienen. Das Rohr 7'ist durch Längswände 21 in Kanäle von sektorförmigem
Querschnitt eingeteilt, von denen- jeder in einen der Leitkanäle 17 bis 2o mündet.
Das untere Ende der oberliegenden Wand der Leitkanäle i7 bis 2o wird durch ein aufklappbares
siebartiges Blech 22 bis 25 gebildet. An jeder der Querwände 4, 5 und 6 sind innerhalb
der -Kammern i 3 , r4 und 15- Auffangvorrichtungen 26, 27 und 28 - vorgesehen,
die im wesentlichen aus einen Trichter bildenden, winklig zueinander und vor einer
Durchbrechung 29, 30 und 31 der Querwände 4, 5 und 6 angeordneten Auffangblechen
bestehen. In jeder Auffangvorrichtung ist eine Regelklappe 32, 33 oder 34 drehbar
angeordnet, die zwecks Veränderung des Durchgangsquerschnitts durch je ein nach
außen führendes, festlegbares Gestänge 35, 36 oder 37 in verschiedene Stellungen
umgelegt werden kann. Vor der Durchbrechung 3 1 der Wand 6 ist außen eine
-Austragschurre 38 angebracht.
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Zum Eintragen der Früchte in die Trommel dient, wie bekannt, ein Rohr
39, das in ein in das Innere der Trommel ragendes Rohr 40 mündet. In diesem Rohr
ist wie üblich eine Förderschnecke 41 gelagert, die durch einen Riementrieb 42 angetrieben
wird.
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An der Innenwand der Trommel i sind in bekannterWeise Förderschaufeln
43 (Abb.4), auf die später näher eingegangen wird, sowie Hubschaufeln 44 vorgesehen.
Die Hubschaufeln 44 liegen mit den Auffangvorrichtungen 26, 27 und 28 in den gleichen
Querebenen. Außerdem sind in der Trommel i Mitnehmerarme 45 angeordnet. Die Trommel
ist wie üblich von einem Mantel 46 umgeben, der unten trichterförmig gestaltet ist
und in dessen unterstem Teil eine sich über die ganze Länge des Mantels erstreckende
Förderschnecke 47 gelagert ist. Die Förderschnecke wird durch einen Riementrieb
48 angetrieben. Die Riementriebe 42 und 48 stehen mit der das Ritzel i i antreibenden
Welle 49 in Verbindung. Der Austrag der Förderschnecke 47 erfolgt durch die Öffnung
5o. Die dem Rohr 7 in Richtung des Pfeiles y zuströmende Heißluft tritt, nachdem
sie die Trommelkammern durchströmt hat, in Richtung des Pfeiles z durch den Stutzen
51 aus der Trommel.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist
folgende: Die
Vorrichtung wird zunächst durch Drehen der Welle 49 in Bewegung gesetzt, d. h. die
Trommel i und die Förderschnecken 41 und 47 werden gedreht. Dann werden die abgepreßten
Früchte in das Rohr 39 eingeführt und von der Schnecke 41 in das Innere der sich
im Sinne des Pfeiles x drehenden Trommel befördert. Gleichzeitig wird Heißluft eingeblasen,
die durch die Längswände 2i in Einzelströme zerlegt und den Kammern 12 bis 15 durch
die Leitkanäle 17 bis 20 zugeführt wird. Die in die Kammer 12 fallenden Früchte,
die sich infolge der Umdrehung der Trommel etwa nach der strichpunktierten Linie
52 (Abb. 2, 3) schichten, werden durch die umlaufende Siebtrommel und durch die
Mitnehmerarme 45 bis zu einer gewissen Höhe mitgenommen und rutschen dann durch
die Schwerkraft an der scharfkantigen Innenwand der Siebtrommel entlang wieder zurück.
Dieses Spiel wiederholt sich ununterbrochen, wobei die Mitnehmer 45 ein kräftiges
Durchmischen und Umschaufeln des Gutes bewirken. Die frei werdenden Fasern treten,
begünstigt durch die Einwirkung der aus dem Leitkanal 17 ausströmenden Heißluft,
durch die Maschen der Siebtrommel hindurch (vgl. Pfeile y'). Das übrige Gut wird
durch die Förderschaufeln 43 in die Kammer 13 gedrückt und hier der weiteren Trennung
und Trocknung unterworfen. Aus der Kammer 13 gelangt das Gut durch die Hubschaufeln
44 in die Auffangvorrichtung 26 (vgl. Pfeil x' in Abb. 3) und fällt in die Kammer
14. Da in den beiden ersten Kammern i2 und 13 der weitaus größte Teil der Fasern
bereits ausgetragen wird, so treten fast nur noch Nüsse in die Kammer 14 über. In
dieser sowie in der folgenden Kammer 15 findet dann die Abscheidung der letzten
Fasern statt. Gleichzeitig bewirkt die aus den Leitkanälen i9 und 2o ausströmende
Heißluft, die im Kanal2o am heißesten ist, ein sehr gutes Trocknen der in der Kammer
15 befindlichen Nüsse. Durch das Trocknen und die dauernden Fallbewegungen der Nüsse
wird erreicht, daß die Kerne der Nüsse locker werden. Die aus der Austragschurre
38 herausfallenden Nüsse können daher sofort in Knackmaschinen weiterverarbeitet
werden. Die durchgefallenen Fasern sammeln sich im Boden des Mantels 46 und werden
durch die Förderschnecke 47 in Richtung des Pfeiles z' der Austragöffnung So zugeführt.
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Gelangen die Nüsse nicht genügend sauber zum Austrag, so kann unter
gleichzeitiger Herabsetzung der Aufgabemenge in der Zeiteinheit der Durchgangsquerschnitt
einer oder mehrerer Auffangvorrichtungen durch Bedienung der Gestänge 35, 36 und
37 und dadurch erfolgende Umlegung der Regelklappen 32, 33 und 34 verringert werden.
Dadurch wird erreicht, daß eine entsprechend geringere Menge Früchte bzw. Nüsse
von der einen Kammer nach der nächstfolgenden durchfällt bzw. ausgetragen wird;
das Gut ist somit länger dem Trenn- und Trockenvorgang unterworfen. Durch verschiedene
Einstellung der Regelklappen 32, 33 und 34 kann außerdem die Aufenthaltsdauer des
Gutes in den einzelnen Kammern den je-
weiligen Erfordernissen entsprechend
bestimmt werden. Um eine möglichst gleichmäßige Verteilung des Gutes über den ganzen
Trommelboden zu erreichen, sind die Förderschaufeln 43 (s. besonders Abb. 4) in
an sich bekannter Weise um radial zur Mittelachse der Trommel verlaufende Achsen
von der Außenwand der Trommel aus einstellbar, so daß die Fördergeschwindigkeit
des Gutes genau geregelt werden kann. Wird beispielsweise festgestellt, daß in der
Kammer 13 im Verhältnis zur Kammer 12 eine zu große Austragung von Fasern erfolgt,
so werden die vor der Kammer 13 liegenden Förderschaufeln so verstellt, daß der
Winkel, in dem die Schaufelflächen zu den quer zur Mittelachse der Trommel liegenden
Ebenen stehen, kleiner und somit der bei jeder Umdrehung der Trommel zurückgelegte
Förderweg entsprechend verringert wird.