DE60404C - Extraktionsapparat zur Saftgewinnung aus Obst und öligen Fruchtarien - Google Patents
Extraktionsapparat zur Saftgewinnung aus Obst und öligen FruchtarienInfo
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Description
KAISERLICHES
P ATENTAMTA^
Für die Herstellung gewisser Alkohole, die aus verschiedenen Früchten gewonnen werden,
ist es nothwendig, den Zuckergehalt der Früchte, nachdem er etwa durch Wärmeeinwirkung extractionsfähig
gemacht ist, zu extrahiren, um zu der Gährung überzugehen. Die für diese Extraction üblichsten Vorrichtungen sind Reiben
und Pressen. Erstere zerreiben die Früchte und bilden auf diese Weise eine Masse, in
welcher die Glykose sich mit der Pflanzenfaser der Früchte, den Zellen und anderen vegetabilischen
Theilen gemischt vorfindet; in diesem Zustande wird nach Zusatz von Wasser das Ganze in die Gährbottiche gebracht. Die
Pressen trennen in Verbindung mit einem mehr oder minder umständlichen Waschverfahren
und unter erheblichem Kraftverbrauch die Glykose von der indifferenten Masse. Dieses
Verfahren hat den Nachtheil, dafs ein grofser Verlust an Zuckerstoffen eintritt, die an der
Faser haften bleiben.
Zweck der Erfindung ist, den Kraftverbrauch, sowie die Handarbeit auf das Aeufserste zu beschränken
und fast die ganzen Zuckerbestandtheile zu extrahiren; dies geschieht mit Hülfe eines Apparates, welcher „auf der Zeichnung
dargestellt ist.
Fig. ι ist ein Verticalschnitt durch die Achse des Apparates,
Fig. 2 der Grundrifs desselben ohne Zuführungstrichter.
Auf der konischen Pfanne B, die zweckmäfsig etwas erhöht angeordnet ist, laufen drei
Walzen A, die gleichfalls konische Form haben und deren Achsen gegen die Horizontale geneigt
sind und die von der Mitte der Pfanne bis zur Kante derselben reichen. Diese Walzen
bilden ein System, wodurch die Pfanne in drei gleiche Theile getheilt wird. Der Träger D
mit den Haltern H bestimmt die Läge der Walze. Der Träger ist auf einer verticalen
Achse F angeordnet, die durch die Mitte der Pfanne geht, die Drehungsachse bildet und
durch das Vorgelege X zur Bewegung der Walzen angetrieben wird. Der Träger D,
welcher mit der Welle F durch Keile q verbunden ist, kann auf dieser Welle parallel zu
sich selbst frei nach oben und unten sich bewegen, je nachdem die auf der Pfanne befindliche zu
behandelnde Masse eine gröfsere oder geringere Dicke hat.
Auf dem Träger D ist ein Trichter T befestigt,
in welchen der zu behandelnde Stoff eingeführt wird und aus welchem letzterer durch eine Schurre 51 in passender Menge auf
die Pfanne gelangt; es geschieht dies in einem Zonenring, entsprechend dem inneren Ende
der Walzen. Hinter einer der Walzen (im. Sinne der Bewegungsrichtung) ist ein Mitnehmer C, welcher von einer mit Spitzen besetzten
umlaufenden Achse gebildet wird, welche Spitzen die Oberfläche der Pfanne leicht berühren
und ihre Bewegung durch Zahnradübersetzung erhalten.
Als Zubehör zu dem Mitnehmer tritt ein Rechen R auf, der sich mit dem ganzen
System in einem ringförmigen Kanal r dreht, welcher die Pfanne umgiebt und der den
Zweck hat, die Faser- und Zellstoffe, welche von der Glykoselösung getrennt werden und
für die Gährung ungeeignet sind, aufzunehmen.
Im Mittelpunkt der Pfanne ist ein Filtrationssieb oder gelochtes Blech N vorgesehen, welches
den aus den Früchten gewonnenen Saft austreten läfst, so dafs derselbe durch das
Rohr P abgeleitet werden kann. Vor dem Ablassen passirt der Saft zur Fesistellung seiner
Concentration ein Probirgefäfs und gelangt alsdann in die Ga'hrungsbottiche.
Ein Rohr o, welches in eine Brause ausläuft
oder mit gelochten Rohrarmen ν versehen ist, gestattet die Zuführung von Wasser
von passender Temperatur, um die Masse genügend zu verdünnen.
Die Arbeitsweise des Apparates ist folgende:
Nachdem die Früchte ihre Umwandlung in Glykose durchgemacht haben, gehen sie durch
eine Reibe irgend eines Systems und gelangen alsdann in den Trichter T, welcher sie in constanter
Menge, die der Gröfse der Pfanne B angepafst ist, an diejenige Stelle der Pfanne
abgiebt, wo die Arbeit der Walzen anfängt. Da der Trichter T sich mit den Walzen dreht,
so lagert sich das Material in ringförmiger Schicht um die Drehungsachse. Diese Materialzone
unterliegt dem auf einander folgenden Druck der drei Walzen, welche durch ihr Eigengewicht und durch das Gewicht des
Trägers D auf dem Material derart lasten, dafs der Saft desselben ausgetrieben wird, welcher
infolge der Schräge der Pfanne nach dem Sieb N hinfliefst, um durch das Rohr P abzuziehen.
Nachdem die drei Walzen vorüber sind, kommt der Mitnehmer C zur Einwirkung,
welcher sich um seine Achse dreht und mittels seiner Spitzen bezw. Zinken das ausgepreiste
Material nach dem Rand der Pfanne hintreibt. Gleichzeitig wird das Material durch
Wasser von passender Temperatur, welches durch das Rohr ο sprühregenartig aus den
Vertheilungen ν austritt,· angefeuchtet, so dafs das durch die Walzen bereits verdichtete
Material wieder gelockert und durch den Mitnehmer C mit dem Wasser zusammen gerührt
wird; das so verdünnte Material untersteht danach der unmittelbaren Einwirkung der
folgenden Walze, welche das mit Glykose angereicherte Wasser nach dem Sieb N treibt.
Das Material, welches fortlaufend aus dem Trichter auf dieselbe Pfannenzone fällt und
dauernd der Einwirkung von Wasser ausgesetzt ist, erleidet den Druck der drei Walzen.
Die Vorrichtung C hebt und rührt es empor, um seine Verdünnung zu erleichtern, und
fördert es successive ein wenig gegen den Rand hin, damit es von neuem der Behandlung
durch die Walzen unterzogen wir'd, bis die Pfanne vollkommen bedeckt ist und das
ganz ausgebrauchte Fasermaterial überzufliefsen beginnt.
In dieser Weise arbeitet der Apparat fortlaufend und gleichmäfsig. Bei selbsttätiger
Einschüttung am Speisetrichter bedeckt sich die Pfannenfläche mit einer mehrere Male gequetschten
aufgeschlossenen Masse, welche daher mehr und mehr an Glykosegehalt schwächer wird, bis sie in einen äufseren Randkanal r
übertritt und hier von einem Rechen R erfafst wird, welcher sie auf einen Wagen oder zweckmäfsiger
auf ein endloses Fördertuch behufs Fortschaffung abstürzt.
Die Vertheil- oder Mitnehmervorrichtung C besteht, wie beschrieben, aus einer im Planetenantrieb
bewegten Spindel, an welche nach einer Schraubenlinie geordnete Stäbe angesetzt sind,
deren Enden die Pfannenfläche berühren. Die Spindel ist an einem besonderen unabhängigen
Arm des Sternträgers, der die Walzen aufnimmt, gelagert, so zwar, dafs sie in Antriebsverbindung mit dem allgemeinen Mechanismus
bleibt, wobei sie jedoch nicht in die durch den Scheitel des Kegels gehende Ebene gelegt ist,
welchen die Pfanne bildet (Fig. 2).
Aus diesem Grunde und weil die Mitnehmerachse nicht parallel zu der Kante der
Kegelpfanne liegt, beschreiben die Enden der Zinken Kreise, deren Ebenen gegen die Linie
geschränkt liegen, welche den Schnittpunkt der Achse mit der Pfanne und deren Centrum verbindet.
Der Antrieb erfolgt durch .das auf der Spindel F befestigte Zahnrad Y mit solcher
Uebersetzung, dafs die Förderspindel C eine dreimal schnellere Drehung erhält, als der
Fortschrittsbewegung der Mühle entspricht. Diese Einrichtung veranlafst, dafs die Zinken,
indem sie das Material berühren und lockern, dasselbe zugleich von der Mitte der Pfanne
nach aufsen treiben, wobei es einer mehrfachen Pressung durch die Walzen und der Verdünnung
unterliegt, bis es schliefslich als ausgebrauchte Fasermasse durch den Rechen herausgestreift
wird.
Der von den Walzen auszuübende Druck kann beliebig' durch Auflegen von Gewichten
auf den Trägerstern vermehrt werden; der Wasserzuflufs ist in gleicher Weise entsprechend
der' gewünschten Temperatur und Menge zu regeln; als fernerer Vortheil ergiebt sich ohne
Weiteres, dafs man die Zahl der Prefsvorgänge in einfachster Weise ändern kann, indem man
die Neigung der Fördervorrichtung C vorstellt, in welchem Falle die Stabspitzen ihre Antriebsebenen ändern.
Der beschriebene Apparat vollzieht mithin das Zerkleinern und Auflösen der Masse gleichzeitig,
sowie die Extraction der für den Gährprocefs nutzbaren Substanz unter vollständiger
Abscheidung der Glykose von dem Fasermaterial und Abfall. Man erhält mithin einerseits
einen Zuckersaft von dem Reinheits- und Temperaturgrad, den man für genügend hält,
um eine sofortige Gährung einzurichten, und andererseits sammelt man als Rückstand eine
Claims (1)
- gewaschene Fasermasse, die noch in der Industrie nutzbar zu machen oder als Brennmaterial zu verwerthen ist.Da sich die Vorgänge durchaus selbstthätig vollziehen, so ist für die Ueberwachung und Leitung des Apparates nur ein einziger Mann nöthig. Der Mechanismus hat einen widerstandsfähigen und einfachen Aufbau und erfordert wenig Betriebskraft.Der neue Apparat ist speciell für eine mexikanische Frucht, iime^cahi genannt, gebaut; in derselben Form ist er für Aepfel, Birnen und dergleichen Früchte anwendbar, sowie endlich zum Zerreiben von öligen Substanzen, wie Rübsamen (Colza), Oliven. Bei letztgenannter Anwendungsart kommt naturgemäfs der Ziiflufs von Wasser in Fortfall.Pa te ν τ-An Sprüche:i. Ein Extractionsapparat für die Saftgewinnung aus Obst und öligen Fruchtarten, bestehend aus der konischen Pfanne B mit der Siebfläche N in der Mitte und den auf der Pfanne laufenden konischen Walzen A, deren Träger D sich auf der verticalen Achse F nach Mafsgabe der Materialstarke auf der Pfanne verschieben kann.
Bei dem unter ι. genannten Apparat die Verbindung des Zufuhrungstrichters T mit dem umlaufenden Träger, um das Material continuirlich an die tiefste Stelle der Pfanne abzugeben, während das Material nach Verdünnung mit aus dem Rohr ο tretenden Wasser allmälig nach dem höheren Rand der Pfanne durch einen umlaufenden Mitnehmer C gefördert wird, bis es über den Rand übersteigt und in eine Rinne r gelangt, in welcher der Rechen R läuft.
Bei dem vorgenannten Apparat der unter 2. angeführte, mit den Walzen umlaufende Mitnehmer, bestehend aus den schraubenförmig angeordneten Zinken an einer Achse, welche mit der Seitenkante der kegelförmigen Pfanne nicht parallel ist, sondern einen zwecks Regelung der Fördergeschwindigkeit des Materials zweckmäfsig verstellbaren Winkel bildet.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE60404C true DE60404C (de) | 1900-01-01 |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DENDAT60404D Expired DE60404C (de) | Extraktionsapparat zur Saftgewinnung aus Obst und öligen Fruchtarien |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE60404C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3132202A1 (de) * | 1981-08-14 | 1983-03-03 | Josef 7965 Ostrach Walter | Abfallverdichter |
-
0
- DE DENDAT60404D patent/DE60404C/de not_active Expired
Cited By (1)
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DE3132202A1 (de) * | 1981-08-14 | 1983-03-03 | Josef 7965 Ostrach Walter | Abfallverdichter |
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