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Verfahren zum Rösten von Kaffee Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zum Rösten von Kaffee unter Einschaltung einer Zwischenkühlung.
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Bei den meist gebräuchlichen Vorrichtungen zum Kaffeerösten werden
größere Mengen von Kaffee unter ständiger Bewegung, die durch Rührwerke oder durch
Drehung der Röstbehälter erreicht wird, der Einwirkung von Hitze ausgesetzt. Dabei
läßt es sich jedoch nicht vermeiden, daß die einzelnen Bohnen ungleichmäßig erhitzt
werden, so daß einzelne Bohnen überhitzt, andere zu wenig geröstet werden. Hierdurch
wird der Geschmack des Kaffees ungünstig beeinflußt, wobei auch durch die sorgfältigste
Aufsicht während des Röstens keine Besserung geschaffen werden kann.
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Ein gewisser Gewichtsverlust des Röstgutes :durch das Rösten ist unvermeidlich,
schon wegen des Wassergehaltes der frischen Bohnen. Es ist aber sehr schwierig,
die Grenze des zulässigen Gewichtsverlustes einzuhalten, obwohl diese' von größter
Bedeutung für die Güte des Kaffees ist, weil schon mit den letzten Resten des Wassergehaltes
die ätherischen Öle zu entweichen beginnen, die dem Kaffee gerade seine Geschmackseigenschaften
verleihen. Auch aus wirtschaftlichen Gründen ist der bisher übliche Gewichtsverlust
von 18 bis 2o0/"'beachtlich.
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Die Erfindung bezweckt nun, eine Vereinfachung des. Röstvorganges
unter gleichzeitiger Besserung der Güte des gerösteten Kaffees zu erreichen. Dies
wird dadurch erreicht, daß zunächst eine Vorröstung bis zur Entfernung des Wassergehaltes
der Bohnen vorgenommen wird, worauf das Röstgut im selben Gefäß zum Abkühlen gebracht,
dann fertig geröstet und schließlich im selben Gefäß wieder abgekühlt wird. .
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Für die Ausführung des Verfahrens gemäß der Erfindung können die an
sich bekannten Rösttrommeln benutzt werden, in denen das Röstgut vermittels eines
Schneckenantriebes umgewälzt und fortbewegt wird. Es ist zwar schon vorgeschlagen
worden, das Röstgut einer Zwischenkühlung zu unterwerfen, doch war bei diesem Vorschlag
kein Bedacht auf die Temperatur oder den Röstgrad genommen worden, bei welchem zwischengekühlt
werden sollte, und außerdem wurde das Röstgut hierbei nicht von der Atmosphäre abgeschlossen,
wodurch natürlich wertvolle Bestandteile verlorengehen müssen.
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In der folgenden Beschreibung ist ein Ausführungsbeispiel an Hand
der Zeichnung erläutert.
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Die Zeichnung ist eine schematische Darstellung einer Röstvorrichtung
für die Ausführung des Verfahrensgemäß der Erfindung, und zwar bedeutet i die eigentliche
Rösttrommel mit dem Fülltrichter a am einen Ende. Dieser Trichter befindet sich
an einem kurzen, feststehenden Rohrstück z', das mit seinem einen Ende in dem Lager
3' fest gelagert und über dessen anderes Ende die Trommel i mit dem erweiterten
Ende i' tubusförmig übergreift, so daß sie sich drehen kann. Die Trommel ist am
anderen Ende in Lager 3 gelagert und kann vermittels der Riemenscheibe q. in Drehung
versetzt werden. Durch die Mittelachse der Rösttrommel führt eine -Welle 5, die
mit einer Förderschnecke 6 versehen ist. Diese Welle ist in beiden Enden
der
Trommel drehbar gelagert und trägt an einem Ende die Riemenscheibe 7.
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. Beim Verfahren gemäß der Erfindung ist es. zweckmäßig, die Trommel
etwas langsamer' als die Schnecke zu drehen, so daß auch fürden Fall, daß einzelne
Abteilungen de., Schnecke vollkommen mit Kaffee gefüllt sind, eine Fortbewegung
dieser Kaffeemengen in Richtung der Trommelachse erreicht wird.
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Für die Ausführung des Verfahrens gemäß der Erfindung ist die Rösttrommel
in verschiedene Zonen unterteilt. Durch die Heizrohre i i wird über eine gewisse
Förderstrecke hin das Gut geröstet, bis es zu dem Trommelflansch i2 gelangt. Von
dort bis zu dem Flansch 13 wird durch eine einfache Wasserkühlvorrichtung vermittels
der Wasserleitung 1q. und des Auffangbeckens 15 mit dem Abflußrohr 16 eine Kühlung
der Trommel erreicht. Die Fördergeschwindigkeit und die Beheizung wird so eingestellt;
daß das Gut bei Erreichen des Flansches 12, noch nicht fertig geröstet ist. Die
Abzugöffnung 17 in der hohlen Schneckenwelle 5 dient für das Entweichen des
Wasserdampfes .und ist an der Stelle angeordnet, an der praktisch der größte Teil
der Feuchtigkeit des Gutes -ausgetrieben sein soll. Hinter der Öffnung
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beginnt der eigentliche Röstvorgang, der aber, wie oben gesagt, die Gefahr
bietet, daß, die ätherischen Öle infolge Überhitzung einzelner Bohnen zu stark entweichen.
Durch die plötzliche Abkühlung wird einmal erreicht, daß einzelne überhitzte Bohnen
wieder abgekühlt und dadurch das Fördergut gleichmäßig auf eine bestimmte tiefere
Temperatur herabgesetzt wird. Andererseits aber werden etwa schon ausgeschiedene
ätherische Öle wieder auf dem Fördergut niedergeschlagen und -von diesem, da es
bereits trocken ist, begierig aufgesaugt. Hinter dem. Flansch 13. schließt sich
eine zweite Heizzone an, die durch das Gasrohr i8 beheizt wird. In dieser Zone wird
das Gut zu Ende geröstet, was jetzt mit größer Gleichmäßigkeit erfolgen kann, da
hinter dem Flansch 13 das Gut durchweg eine gleichmäßige Temperatur hat und die
kurze zweite Röstzone keine Überhitzung einzelner Bohnen zuläßt.
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Hieran schließt sich eine zweite Kühlzone, bestehend aus dem Wasserrohr
i9, Auffangsbecken 2,1, Abflußrohr 22 und den beiden Flanschen 23 und 2q.. Hinter
dem Flansch 2¢ ist die Trommel in bekannter Weise als Sieb 25 ausgebildet, unter
dem sich ein Becken oder ein endloses Förderband 26 befindet. In dieses fallen die
Schuppen der gerösteten Bohnen und etwa zerriebener Abfall. Am äußersten Ende ,des
Rohres ist dann noch eine größere Öffnung 27 mit einem entsprechenden Auffangsbecken
oder einem :'@Zörderband 28 vorgesehen, auf das der fertig ' g@stete Kaffee
fällt.
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-?Selbstverständlich kann man das Sieb und `die beiden Auffangbecken
26 und 28 auch so ausbilden, daß eine Scheidung nach der Größe der Bohnen erfolgt.
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Die - Unterteilung der Röstzone bzw. die Zwischenschaltung von Kühlungen
hat gezeigt, daß der Kaffee nicht nur bedeutend bessere Geschmackseigenschaften
durch das Rösten gemäß der Erfindung gegenüber dem in den bisher bekannten Vorrichtungen
gerösteten erhält, sondern auch, daß der Röstvorgang wesentlich schneller und mit
geringeren Gewichtsverlusten vor sich geht.. I-:Iieraus ist zu entnehmen, daß trotz
vollkommener Durchröstung der einzelnen Bohnen tatsächlich ein Teil der ätherischen
Öle, die die Geschmackseigenschaften bestimmen, nicht ausgetrieben wird. Die Ersparnis
an Gewichtsverlusten beläuft, sich auf 3 bis 4.°/o.
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Der ganze Röstvorgang nimmt etwa 15 Minuten in Anspruch, wobei die
Fertigröstung etwa 4. Minuten dauert. Die beschriebene Vorrichtung zeichnet sich
besonders dadurch aus, daß immer ganz geringe Mengen von Kaffee geröstet werden.
Infolge der einfachen Anordnung aber ist der Röstvorgang stetig, d. h. .daß die
beschriebene Vorrichtung trotz verhältnismäßig kleiner Ausbildung große Leistungen
aufweist.
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Dabei ist die Wartung bedeutend einfacher als bei den gebräuchlichen
Vorrichtungen, denn es genügt vollkommen, die Fördergeschwindigkeit und die Heizung
für eine bestimmte Kaffeesorte festzulegen, worauf die Vorrichtung ohne genaue Beaufsichtigung
ein immer gleichmäßiges Erzeugnis liefert.
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Natürlich kann die Trommel i statt nur an den beiden Enden auch in
der Mitte nochmals .unterstützt sein, z. B. durch einfache Rollen, die vorzugsweise
in dem Bereich der Kühlzonen liegen.