DE334652C - Verfahren zur Herstellung von Ruebensaft und hochwertigen Schnitzeln aus Zuckerrueben - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Ruebensaft und hochwertigen Schnitzeln aus ZuckerruebenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C13—SUGAR INDUSTRY
- C13B—PRODUCTION OF SUCROSE; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
- C13B10/00—Production of sugar juices
- C13B10/08—Extraction of sugar from sugar beet with water
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Description
- Verfahren zur Tierstellung von Rübensaft und hochwertigen Schnitzeln aus Zuckerrüben. Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Rübensaft aus Zuckerrüben unter Gewinnung von hochwertigen Schnitzeln. Es ist bekannt, Rübensaft aus Zuckerrüben durch Dämpfen der Rüben und Auspressen der Masse mittels hydraulischer Pressen u. dgl. herzustellen. Es sind ferner Versuche gemacht worden, die Diffusionsbatterien der Zuckerfabriken zur Gewinnung von Rübensaft zu benutzen.
- Die Erfindung besteht darin, daß die zweckmäßig geschnitzelten Rüben in die Diffusionszylinder gefüllt und dort mit Dampf behandelt werden, wobei Temperaturen von etwa zoo ` C und etwas darüber vorzugsweise Anwendung finden. Darauf wird der Saft des vorhergehenden Diffuseurs nach Art der bekannten Diffusionsbetriebsführung in Zuckerfabriken auf die heiße -Rübenmasse aufgefüllt und. darauf der Diffusionsbetrieb bei etwa Siedetemperatur in bekannter Weise weitergeleitet, wobei aber stets die frisch aufgefüllten geschnitzelten Rüben in oben beschriebener Weise zuerst mit Dampf erhitzt werden, ehe der heiße Saft des vorhergehenden Zylinders aufgefüllt wird. Durch das im ganzen beispielsweise etwa zweistündige Heißhalten bei zoo ° C bzw. etwas darüber und daran anschließend bei allmählich abfallender Temperatur wird der unangenehme Geschmack des Rübensaftes, wie in der Rübensaftindustrie seit langem bekannt ist, entfernt.
- Durch dieses Verfahren wird unter anderem bewirkt, daß der größte Teil der Pektinstoffe in den Rübenschnitzeln zurückbleibt. Hierdurch werden zwei erhebliche Vorteile erzielt. Einmal ist es möglich, den so, gewonnenen Rübensaft ohne besondere Schwierigkeiten einzudampfen, indem die sonst ein überaus starkes Schäumen verursachenden Eiweißstoffe in den Saft nicht mit übergegangen sind, und außerdem erhält ma:n Schnitzel mit einem so hohen Eiweißgehalt, wie dies nach den bisherigen Verfahren nicht erzielt werden konnte.
- Der aus den Diffuseuren kommende Rübensaft kann in bekannter Weise in Vakuumapparaten auf die erforderliche Dicke eingedampft und im übrigen in irgendwelcher gewünschten Weise weiterbehandelt werden.
- Die aus den Diffuseuren fallenden Schnitzel haben ein ganz anderes Gefüge als die Schnitzel von der Zuckerfabrikation. Die Schnitzel sind stark aufgequollen und sehr weich, schwammig. Es gelingt nicht, durch die üblichen Preßverfahren den ungewöhnlich großen Wassergehalt zu entfernen, der so hoch ist, daß das Gewicht der nassen Schnitzel etwa dem Gewicht der verarbeiteten Rüben entspricht.
- Die Schnitzel können in diesem Zustande schwer transportiert werden und eignen sich auch wegen ihres hohen Wassergehalts nicht gut zur unmittelbaren Verfütterung. Um aus ihnen ein gern genommenes haltbares und hochwertiges Futter zu gewinnen, wird wie folgt verfahren Die Schnitzel werden in eine möglichst tiefe Grube gebracht, welche mit Abflußeinrichtung (Drainierung) versehen ist, die nach Wunsch geöffnet und geschlossen werden kann. Während des Einbringens in die Grube wird die Abflußeinrichtung geschlossen gehalten. Beispielsweise können Gruben von 6, $ und mehr Metern Tiefe benutzt werden. Zweckmäßig werden die Schnitzel, nachdem die Grube gefüllt ist, noch so weit als angängig in einem Haufen oben aufgeschichtet. Infolge dieser Lagerung wird die Hauptmasse der Schnitzel von der Luft vollständig abgeschlossen. Es tritt bald Milchsäuregärung ein, und eine wäßrige Flüssigkeit tritt aus den einzelnen Schnitzeln heraus. Die bald sehr stark austretende wäßrige Flüssigkeit überflutet unter Umständen die Schnitzel und würde über den Rand der Grube laufen, wenn nicht durch die teilweise Offnung der Drainage ein Teil der Flüssigkeit abgezogen wird. Die vorher schwammigen, fließenden Schnitzel werden schon nach kurzer Zeit so fest, daß sie in der Grube das Gewicht eines Mannes tragen.
- Die Zeitdauer der Lagerung richtet sich in erster Linie nach dem Gebrauch der Schnitzel. Es läßt sich hiermit ein Dauerfutter von großer Haltbarkeit erzeugen.
- Die infolge der Lagerung und der Gärung ausgetretene Flüssigkeit wird vor dem Gebrauch der Schnitzel abgelassen, wobei zu berücksichtigen ist, daß das Ablaufen des Wassers zwischen den Schnitzeln und aus dem Innern der Schnitzel unter der Wirkung des Druckes der hochgelagerten Masse immerhin geraume Zeit beansprucht. Die zurückbleibenden Schnitzel bilden eine feste, leicht zu handhabende Masse, die vom Vieh gern genommen wird. Diese Art der Entwässerung schont einmal die Struktur der Schnitzel sehr und läßt insbesondere die starken Verluste vermeiden, die sonst bei Benutzung von Schnitzelpressen u. dgl. mit dem ablaufenden Wasser eintreten.
- Die eingesäuerten Schnitzel haben außer ihrem hohen Nährwert einen besonders guten, dem Vieh zusagenden Geschmack und eine gute Haltbarkeit. Es hat sich bei Untersuchung der Schnitzel gezeigt, daß die reichlich vorhandenen Milchsäurebakterien auch bei einem Versuch bei einer Temperatur von 30 bis 409 C die Oberhand behielten und daß die Milchsäurebakterien das Aufkommen anderer Bakterien, besonders der unerwünschten und schädlichen Buttersäurepilze, verhindert haben.
Claims (1)
- YATLNT-ANSPRÜCHE: z. Verfahren zur Herstellung von Rübensaft und hochwertigen Schnitzeln aus Zuckerrüben, dadurch gekennzeichnet, daß die geschnitzelten Rüben nach dem Einfüllen in den Diffuseuren mit Dampf bei einer Temperatur von zoo ° C oder etwas darüber behandelt werden, und daß der möglichst heiße Saft des vorhergehenden Diffuseurs erst zugeleitet wird; wenn der frisch beschickte Diffuseur der vorbezeichneten Erhitzung unterworfen worden ist, worauf weitererhitzt und der Saft nach dem Verlassen der Diffusionsbatterien in bekannter Weise eingedampft wird. -Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch x, dadurch gekennzeichnet, daß die schwammigen Rückstände aus den Diffuseuren in geeignete Behälter, beispielsweise tiefe Gruben, gebracht werden, die mit einer abstellbaren Entwässerungseinrichtung versehen sind, in denen die Rückstände zweckmäßig in hoher Schicht gepackt, der natürlichen Milchsäuregärung überlassen werden, wobei während der Hauptzeit der Konservierung.die die Schnitzel zum größten Teil bedeckende austretende wäßrige Flüssigkeit in der Grube belassen wird und erst entsprechende Zeit vor der Verfütterung abgezogen wird, um ein genügend trockenes Futter zu erhalten.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE334652T | 1919-05-24 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE334652C true DE334652C (de) | 1921-03-17 |
Family
ID=6217764
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1919334652D Expired DE334652C (de) | 1919-05-24 | 1919-05-24 | Verfahren zur Herstellung von Ruebensaft und hochwertigen Schnitzeln aus Zuckerrueben |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE334652C (de) |
-
1919
- 1919-05-24 DE DE1919334652D patent/DE334652C/de not_active Expired
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