DE505738C - Verfahren zur Gewinnung von leicht verdaulichen Futterstoffen aus Stroh, Schilf und aehnlichen Pflanzenstoffen - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von leicht verdaulichen Futterstoffen aus Stroh, Schilf und aehnlichen Pflanzenstoffen

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DE505738C
DE505738C DEG71453D DEG0071453D DE505738C DE 505738 C DE505738 C DE 505738C DE G71453 D DEG71453 D DE G71453D DE G0071453 D DEG0071453 D DE G0071453D DE 505738 C DE505738 C DE 505738C
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straw
reeds
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easily digestible
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MECHANISCHE ZELLULOSE M B H GE
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MECHANISCHE ZELLULOSE M B H GE
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23KFODDER
    • A23K10/00Animal feeding-stuffs
    • A23K10/30Animal feeding-stuffs from material of plant origin, e.g. roots, seeds or hay; from material of fungal origin, e.g. mushrooms
    • A23K10/32Animal feeding-stuffs from material of plant origin, e.g. roots, seeds or hay; from material of fungal origin, e.g. mushrooms from hydrolysates of wood or straw

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Description

  • Verfahren zur Gewinnung von leicht verdaulichen Futterstoffen aus Stroh, Schilf und ähnlichen Pflanzenstoffen Es ist bekannt, die bei der Zellulosefabrikation durch die chemische Aufschließung des Holzes gewonnenen Ablaugen auf Futtermittel zu verarbeiten. Diese Ablaugen sind jedoch stark verdünnt, und die aus den verwendeten Chemikalien stammenden schädlichen Salze lassen sich entweder gar nicht oder nur unvollständig bzw. schwierig und kostspielig entfernen.
  • Es ist schon vorgeschlagen worden, 3o bis 40 "/" Wasser enthaltendes Torfmoos durch schnelle (nicht mehr als i 5, Minuten in Anspruch nehmende) Erhitzung in einem geschlossenen Gefäß auf 16o° C und Beibehaltung dieser Temperatur für etwa 30 Minuten in ein Futtermittel zu verwandeln.
  • Demgegenüber bezweckt die Erfindung auf einfache Weise und ohne Zusatz von Chemikalien die Gewinnung von hochwertigen, nährstoffhaltigen Erzeugnissen aus Gras, Schilf und ähnlichen Pflanzenarten, insbesondere Getreidestroh, und zwar in Anlehnung an dasjenige Verfahren zur Herstellung von Papierstoff aus diesen Pflanzen, bei welchem die trockenen Pflanzen, nachdem sie gegebenenfalls vorher noch angefeuchtet worden sind, je nach dem Rohmaterial während 2 bis 4 Stunden bei etwa 5 bis 6 Atm. Druck nur mit Dampf aufgeschlossen und dann mechanisch zerfasert werden.
  • Die Erfindung beruht nämlich auf der eigentümlichen Wirkung, welche Sattdampf bei einer Temperatur von etwas über iSo° C, auf solche lufttrockenen Pflanzenstoffe wie Gras, Schilf, Stroh u. dgl. hat, wenn diese vor der Dämpfung angefeuchtet werden und während der Dämpfung nicht mit Flüssigkeit in Berührung kommen, indem er nicht nur alle wasserlöslichen Substanzen, sondern auch einen Teil anderer Strohsubstanzen, die die Fasern verbinden, zur Lösung bringt, wobei diese Substanzen sich mit einem Teil des kondensierten Dampfes verbinden und im Material verbleiben. Wenn nach beendigter Dämpfung der Druck abgelassen wird, konzentriert sich diese Lösung, und die Fasern liegen sozusagen lose in den sie umgebenden, mit Feuchtigkeit gesättigten Substanzen.
  • Durch Analysen ist festgestellt worden, daß das Dämpfgut mehr als 9o °/o aller wasserlöslichen Nährstoffe des Rohmaterials in einer konzentrierten Lösung (i o bis 15 °/") und in der verdaulichsten Form enthält.
  • Wenn nun diese Masse ohne Zusatz von Wasser in einem Kollergang, einer Knetmaschine oder einem ähnlich wirkenden Apparat zerfasert und dann durch Pressung oder in anderer Weise soweit wie möglich in feste und flüssige Stoffe getrennt wird, so können die festen Stoffe nicht nur, wie bei den bekannten Verfahren, zur Herstellung von Pappe, Papier u. dgl., sondern auch als Futter benutzt werden, während der ausgepreßte Saft zur Viehfiitterung oder als Futterzusatz, gegebenenfalls nach einer weiteren Konzentrierung durch Eindämpfen oder in anderer bekannter Weise, Verwendung finden kann.
  • Der Saft kann auch nach bekannten Verfahren zur Herstellung von Zucker, Sprit und anderen Produkten verwertet werden.
  • Endlich kann die gedämpfte und zerfaserte Blasse ohne weiteres als Viehfutter dienen, oder man kann sie nach Verminderung des Wassergehaltes und gegebenenfalls mit Zusatz von natürlichem oder eingedicktem Saft zu Futterzwecken benutzen.
  • Das Verfahren ist nicht auf Holz verwendbar, und es hat auch, wie aus dem Vorstehenden hervorgeht, nichts gemeinsam mit solchen Verfahren, bei welchen ein Kochen des Rohmaterials in Betracht kommt oder wo ein Kochen mit einer Dämpfung gleichgestellt wird, indem die Behandlung mit reinem Dampf und ohne Flüssigkeit während der Dämpfung eine unumgängliche Bedingung für die Durchführung des vorliegenden Verfahrens bildet.
  • Bei dem vorliegenden Verfahren ist es nicht nur notwendig, das Rohmaterial zu häckseln, sondern das Dämpfprodukt wird erfahrungsgemäß bedeutend besser und gleichmäßiger, wenn man das Rohmaterial in Form von Preßballen, wie diese für Getreidestroh üblich sind, anfeuchtet und in Körben oder Korbwagen mit Wand und Boden aus Drahtgeflecht in dasDämpfgefäß bringt. Selbst hart gepreßte Ballen werden in etwa einer halben Stunde genügend angefeuchtet, wenn das Anfeuchtwasser, in welches sie gebracht werden, mit dem Kondenswasser und Abdampf gespeist und erwärmt wird. In diesem Falle entsteht ein Kreislauf zwischen Anfeucht- und Kondenswasser, und die in letzterem und im Abdampf enthaltenen organischen Säuren fördern, ohne dem Material zu schaden, die durch die Dämpfung bewirkte Aufschließung, indem das Material leichter und gleichmäßiger duschgetränkt wird und die Flüssigkeit besser aufnimmt. Natürlich könnten auch von diesen organischen Säuren geringe Mengen dem Anfeuchtwasser zugesetzt werden, was jedoch bei einem geschlossenen Kreislauf nicht nötig ist.
  • Das Verfahren kann wie folgt ausgeführt werden Das Rohmaterial, zweckmäßig wie für Getreidestroh üblich in Ballenform gepreßt, wird in Körbe oder Korbwagen geladen und mit Wasser durchfeuchtet. Der Abdampf, der nicht zur Anheizung von anderen frisch gefüllten Dampfgefäßen dient, und das ständig abgeführte Kondenswasser werden zweckmäßig für die Anfeuchtung benutzt. Die Dämpfung dauert s bis q. Stunden bei 5 bis G Atm. Druck je nach der Art des Rohmaterials, z. B. für Roggenstroh A'-, Stunden, bei 5,2 bis 5,3 Atm" und das so gedämpfte Material wird ohne jeden Zusatz von Wasser in einem Kollergang, einer Knetmaschine oder einem ähnlich wirkenden Apparat zerfasert. Die Fasermasse kann ohne weiteres zu Futterzwecken benutzt werden. Man kann aber auch die Fasermasse abpressen; der hierbei gewonnene Saft wird gesammelt und gegebenenfalls nach Reduktion des Wassergehaltes zur Viehfütterung oder als Futterzusatz verwandt. Die Fasermasse, welche nur als Viehfutter dienen soll, kann man für Lagerung und Transport soweit trocknen, daß sie ohne besonderen Verlust sich zu Preßkuchen formen läßt.
  • Der Saft, der nicht zu Futterzwecken dienen soll, kann auf Grund seines beträchtlichen Zuckergehaltes zur Herstellung von Zucker, Alkohol und anderen daraus zu gewinnenden Produkten verarbeitet werden.
  • Die verschiedenen, zu Futterzwecken dienenden Produkte können, wenn notwendig oder zweckmäßig, einer Vitaminisierung nach bekannten Verfahren unterworfen werden.
  • Als mit der Erfindung verbundene Vorteile seien genannt: Das Rohmaterial braucht nicht gehäckselt zu werden, so daß nicht nur die damit verbundene Arbeit, sondern auch die sehr lästige Staubentwicklung, die bei der Behandlung Von Häcksel unvermeidlich ist, ganz fortfallen. Während viele Rohnährstoffe verlorengehen, wenn das Rohmaterial, wie bisher, mit Chemikalien aufgeschlossen wird, wird bei dem vorliegenden Verfahren hauptsächlich das unverdauliche Lignin aufgeschlossen, so daß das Dämpfstrohprodukt einett außerordentlich vorteilhaften Futterstoff darstellt, der sich besonders von den bisherigen Futtermitteln aus aufgeschlossenem Stroh und ähnlichen Pflanzenarten dadurch unterscheidet, daß keine dem Material fremden Chemikalien zur Aufschließung benutzt werden und die Rohfaser (in tierphysiologischem Sinne aufgefaßt) besonders leicht verdaulich wird.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung von leicht verdaulichen Futtermitteln aus Stroh, Schilf, Gras u. dgl., insbesondere Getreidestroh, dadurch gekennzeichnet, daß das trockene Rohmaterial, nach an sich bekannter voraufgegangener Anfeuchtung, mit Sattdampf unter ständiger Entfernung der Kondensate behandelt, das Dämpfgut ohne Zusatz von Wasser zerfasert und die so erhaltene Masse in natürlichem Zustande oder nach Verminderung des Wassergehaltes als Viehfutter verwendet wird. a. Verfahren nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß die zerfaserte Masse durch Abpressen in feste und flüssige Bestandteile getrennt wird.
DEG71453D 1926-10-09 1927-10-09 Verfahren zur Gewinnung von leicht verdaulichen Futterstoffen aus Stroh, Schilf und aehnlichen Pflanzenstoffen Expired DE505738C (de)

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DK505738X 1926-10-09

Publications (1)

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DE505738C true DE505738C (de) 1930-08-23

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ID=8151182

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Application Number Title Priority Date Filing Date
DEG71453D Expired DE505738C (de) 1926-10-09 1927-10-09 Verfahren zur Gewinnung von leicht verdaulichen Futterstoffen aus Stroh, Schilf und aehnlichen Pflanzenstoffen

Country Status (1)

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DE (1) DE505738C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE744656C (de) * 1941-03-07 1944-01-22 C F Guenther & Co Verfahren zur Herstellung von cellulosehaltigen Futtermitteln

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE744656C (de) * 1941-03-07 1944-01-22 C F Guenther & Co Verfahren zur Herstellung von cellulosehaltigen Futtermitteln

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