DE70913C - Vorrichtung zum Trocknen, insbesondere von Holz - Google Patents
Vorrichtung zum Trocknen, insbesondere von HolzInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT/A^
Das im Folgenden beschriebene Verfahren, sowie die zur Ausübung dieses Verfahrens bestimmte
Vorrichtung dient hauptsächlich zum Trocknen von Holz und ist wesentlich dai"durch
gekennzeichnet, dafs auch das Innere [des Holzes energisch getrocknet wird in der
iWeise, dafs ein Luftzug von geringer Spannung *über das Holz geführt wird.
Gleichzeitig ist eine Vorrichtung vorgesehen, s& welche gestattet, das Holz je nach Bedarf
durch trockene oder Je.uchte_JWärme, sowie
durch einfachen Luftzug oder gleichzeitig durch mehrere oder' alle diese Trocknungsmittel
zu trocknen. Ebenfalls soll die Vor-
- richtung ermöglichen, yj^ihiedene-Abtheilungen
des Ofens auch Yerschieden zu behandeln, derart, dafs je nach Bedarf in den verschiedenen
Abtheilungen trockene Wärme, feuchte Wärme oder einfacher Luftzug auf-
-Zt? tritt, oder auch, dafs der Inhalt derselben Abtheilung
am Anfang des Processes anders behandelt wird als am Schlufs. Schliefslich wird durch die Vorrichtung noch erreicht, dafs der
Trocknungsgrad durch beständige Wä'gung der
— H_olzstöise_jightbar wird.
Alle diese Eventualitäten sind für die Praxis von äufserster Wichtigkeit.
Die zur Ausführung des Verfahrens dienende Vorrichtung ist in Fig. 9 im Horizontalschnitt
':- 0 veranschaulicht.
Es ist α eine luftdicht abgeschlossene Kamrner, welche zur Aufnahme der Holzstöfse b dient.
Letztere sind in bekannter Weise derart aufgeschichtet, dafs zum Durchstreichen der Luft,
geeignete Zwischenräume zwischen den einzelnen Balken oder Stämmen bleiben.
Die Kammer α steht einerseits vermittelst des Kanals c mit einem Aspirator d (Exhaustor
oder dergleichen) in Verbindung; andererseits ist dieselbe durch den Kanal e mit dem
Raum f verbunden. Letzterer enthält die Heizschlange g und ist mit einer Lufteintrittsöffhung
h ausgerüstet.
In dem Kanal e ist ein Schieber i vorgesehen,
welcher auch durch irgend eine andere Regulirvorrichtung, wie Ventil, Klappe oder dergleichen, ersetzt werden kann.
Das Verfahren besteht nun darin, dafs zunächst Luft bei vollständig geöffnetem Schieber
i zugelassen wird, wobei die Temperatur derselben durch die Heizschlange g auf eine
mäfsige Höhe gebracht worden ist.
Dann wird der Schieber i derart vorgeschoben, dafs eine Verengung des Kanals e
eintritt. Dies hat zur Folge, dafs in der Kammer α eine gewisse Luftverdünnung eintritt,
da die nachströmende Luftmenge nicht mehr hinreicht, am die abgesaugte zu ersetzen.
Gleichzeitig kann die Temperatur gesteigert werden. : ' '
Die Folge wird sein, dafs auch aus dem Innern des Holzes die Wasserdämpfe nach
aufsen dringen, da der Druck im Innern des Holzes höher ist als derjenige in der Kammer.
Die so an die Oberfläche des Holzes dringende Feuchtigkeit wird dann von dem trockenen
Luftzug mitgenommen und durch den .Saugapparat abgeführt.
Dies hat gegenüber der Trocknung durch Luft von atmosphärischem Druck den grofsen
Vorzug, dafs eine gleichmäfsige Trocknung
des Holzes durch den ganzen Querschnitt erfolgt. Bei dem Trocknen unter atmosphärischem
Druck, vor allem bei starkem Luftzug tritt nämlich sehr leicht der Fall ein, dafs die
Oberfläche der Holzbalken oder Stämme viel schneller trocknet als der Kern, und dafs infolge
dessen ein Werfen des Holzes unvermeidlich wird.
Das Trocknen durch einfache Luftverdünnung ist ebenfalls nicht rathsam, da ein gleichzeitiges
Abführen der an die Oberfläche dringenden Feuchtigkeit durch Luftzug nothwendig erscheint.
Die Vorrichtung zur verschiedenen Behandlung des Holzes je nach Bedarf und zur Controle
des Trocknungsgrades ist in Fig. ι bis 8 veranschaulicht.
Fig. ι ist ein Horizontalschnitt eines dreikammerigen
Ofens, welcher Schnitt theilweise nach Linie I-I der Fig. 5 genommen ist, Fig. 2
ein Verticalschnitt nach Linie II—II der Fig. 5, Fig. 3 ein Schnitt nach Linie IH-III der Fig. 1,
Fig. 4 ein Verticalschnitt nach Linie IV-IV der Fig. 5., Fig. 5 ein Verticalschnitt nach
Linie V-V der Fig. 1 und zeigt die Anordnung der zur Bestimmung des Trocknungsgrades dienenden Waage; Fig. 6 zeigt die Anordnung
der Dampfzuführung; Fig. 7 ist ein theilweiser Verticalschnitt nach Linie VII-VII
der Fig. 3 und Fig. 8 ein Horizontalschnitt nach Linie VIII-VIII der Fig. 3.
ι ist ein Luftheizofen von irgend welcher passenden Beschaffenheit. Die heifse Luft
wird aus dem Ofen durch einen Exhaustor oder Ventilator 2 angesaugt und gelangt von,
dem Ofen zunächst in den Hauptkanal 3 und von dort in die Heifsluftkanäle 4, welche
unterhalb des Bodens des Trockenofens, und zwar in der Nähe der Seite oder des Endes
verlaufen. Die Kanäle 4 sind an der Decke mit Oeffnungen 5 ausgerüstet, welche mit den
Trockenkammern communiciren. Die Oeffnungen sind durch Schieber oder Klappen 6 zu reguliren und zu verschliefsen.
7 sind Kanäle, welche mit den Kanälen 4 parallel laufen. In den Kanälen 7 sind
Dampfschlangen für jede Kammer untergebracht, welche Schlangen von dem Hauptdämpfrohr
aus mit Dampf versehen werden können. Die Kanäle 7 besitzen Oeffnungen 9, welche zu den oberhalb gelegenen Kammern
führen. Die Oeffnungen 9 können durch Schieber oder Klappen 10 regulirt werden.
11 ist ein Saugkanal, welcher von dem Exhaustor 2 aus sich unterhalb des Bodens erstreckt
und durch die Mitte der Haupttrockenkammer 12 verläuft. Ein anderer Saugkanal
11a verläuft in ähnlicher Weise unterhalb
der Kammer 13. Beide Saugkanäle gehen von der Säugöffnung des Aspirators 2
aus. Das innere Ende der Saugkanäle 11 und iia mündet in den Kanal 15, welcher
sich unterhalb des Trockenofenbodens befindet und von Ende zu Ende jeder Kammer sich erstreckt. Die Kanäle 15 sind in der —
Mitte am breitesten, d. h. an der Stelle, wo der Kanal 11 oder 11a mündet, und verr
engen sich gleichförmig nach den Enden der Kammer zu. Der Kanal 15 steht mit dem
Innern der entsprechenden Kammer durch eine lange, schmale Oeffnung 16 in Verbindung.
Diese Oeffnung 16 erstreckt sich über die ganze Länge des Kanals 15 und verengt sich
von den Enden nach der Mitte zu, so dafs der Luftzuflufs durch die Oeffnung 16 an
allen Punkten gleich bleibt. Es wird nämlich die Ansaugung desto gröfser sein, je näher
die Mündung des Saugkanals 11 oder 11a
sich befindet, so dafs diese verschiedene Ansaugung durch die Gestalt der Oeffnung 16
ausgeglichen werden mufs, d. h. die Oeffnung 16 mufs an den Enden weiter sein als
in der Mitte. Da aber die Luft in dem Kanal 15 seiner ganzen Längenausdehnung
nach eintritt, so wird das Volumen der verbleibenden Luft nach der Mitte zu zunehmen
und infolge dessen eine Verbreiterung des Kanals 15 in der Mitte nothwendig.
Die Oeffnung 16 kann durch Ziegel an beliebigen Stellen verschlossen werden, so dafs
der Eintritt der Luft an beliebigen Punkten verhindert werden kann, wenn z. B. ein Theil
der Kammer nicht in Gebrauch genommen oder eine geringere Luftcirculation herbeigeführt
werden soll.
17 ist eine Scheidewand, welche aus zusammenklappbaren
Theilen besteht und dazu dient, die verschiedenen Kammertheile von einander zu trennen. Diese Scheidewände sind
in Fig. ι sowohl im aufgeklappten als im zusammengeklappten Zustande veranschaulicht.
18 sind Klappen, welche an den Wänden bei 19 scharnierartig befestigt sind und so
eingestellt werden, dafs der Luftstrom, welcher von den Kanälen 4 oder 7 kommt, nur durch
die Zwischenräume der Holzstöfse strömen kann, da die erwähnten Klappen von den Wänden bis an die Holzstöfse hinanreichen.
20 ist die Plattform der Waage, welche gleichzeitig den Boden einer Kammer bildet
und von dem Waagebalken 21 getragen wird, so dafs das Gewicht der auf der Plattform :■
befindlichen Holzstöfse zu jeder_ZgjJLjerkennbar
und so der Trocknungsgrad des Holzes gleichzeitig zu erkennen ist. Das Holz ist nämlich
um so leichter, je trockener es ist.
22 sind Schienen, auf welchen die mit den.r
Holzstöfsen beladenen Wagen in die Kammern gefahren werden können.
23 sind Dampfschlangen, welche in den Kanälen 7 zur Erhitzung der Luft unter-
gebracht sind. 24 sind Dampfrohre, welche von den Schlangen zu einem nicht gezeichneten
Dampferzeuger führen. Die Kanäle 7 haben Einströmöffnungen 25, welche durch Schieber
26 regulirt werden können und zum Eintritt der äufseren Luft zu den Kanälen 7
dienen.
Die Handhabung, der Vorrichtung ist folgende :
Soll keine künstliche Wärme benutzt, werden, so wird sowohl der Ofen, als auch die Dampfheizung
aufser Betrieb gestellt. Nachdem die Holzstöfse in- den Trockenofen gebracht und
die Klappen 18 richtig eingestellt sind, wird
der Aspirator in Betrieb gesetzt und äufsere Luft durch den Trockenofen aus den Kanälen 4
oder 7 oder auch durch beide angesaugt. Die Luft streicht durch die Zwischenräume der
Holzstöfse, tritt durch die Oeffnungen 16 in,,
die Kanäle 15, 11 oder iia zu dem Aspirator
und wird hier . ausgestofsen. Durch die Wirkung des Aspirators wird innerhalb des Trockenofens
eine theilweise Luftleere erzeugt, welche vermittelst der Schieber 26, wenn die Kanäle 7
benutzt werden, oder durch die Schieber 3a
in Kanäle 3, wenn die Kanäle 4 benutzt werden, regulirt werden kann. Die Schieber 10
oder 6 werden je nach Bedarf so eingestellt, dafs die Luft die Kammern nach allen Richtungen
gleichmäfsig durchstreicht.
Soll Dampfhitze in dem ganzen Trockenofen zur Anwendung kommen, so wird in
die Dampfschlange 23, Fig. 6, Dampf eingelassen, aber der Heizofen aufser Betrieb gesetzt.
Die Dampfschlangen sind mit Hähnen 23a
ausgerüstet, so dafs auch je nach Bedarf der Dampf selbst entweichen kann.
Soll aber trockene heifse Luft verwendet werden, so wird die Luft durch den Heizofen
ι und die Kanäle 3 und 4 angesaugt.
Für den Fall, dafs die Kammern mit Trockenmaterialien angefüllt sind, welche verschiedene
Behandlung verlangen, kann die Dampf- oder Trockenhitze von irgend welcher
Kammer des Trockenofens abgeschlossen und äufsere Luft durch die eine, Dampf- oder
Trockenhitze durch die andere oder sämmtliche anderen Kammern angesaugt werden.
Zuweilen ist es auch wichtig, dafs eine^ Kammer nach einander zunächst mit Dampfhitze
und dann mit Trockenhitze oder umgekehrt versehen wird. Dies kann mit Hülfe der beschriebenen Vorrichtung natürlich. in
bequemer Weise erfolgen.
Claims (3)
- Patent-Ansprüche:ι . Eine Vorrichtung zum Trocknen, insbesondere von Holz, bestehend aus mehreren Kammern, die einerseits mit einer Lufts'augevorrichtung in Verbindung stehen, andererseits d.urch verschliefsbare und regulirbare Kanäle sowohl mit der Aufsenluft als einer Heizstelle für trockene Luft, als auch mit einer Heizstelle für feuchte Luft in Verbindung gebracht werden können.
- 2. Bei einem Holztrockenofen nach Anspruch 1. zusammenklappbare Scheidewände (17), welche das Innere des Trockenofens in verschiedene Abtheilungen trennen.
- 3. Bei einem Holztrockenofen nach Anspruch 1. Klappen (18), welche an der Wand scharnierartig befestigt sind und dazu dienen, den Raum zwischen den HoIzstöfsen und der Wand zu versperren.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE70913C true DE70913C (de) |
Family
ID=344258
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DENDAT70913D Expired - Lifetime DE70913C (de) | Vorrichtung zum Trocknen, insbesondere von Holz |
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DE (1) | DE70913C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2009001173A1 (fr) * | 2007-06-28 | 2008-12-31 | Prodeo S.A. | Procede de traitement du bois et dispositif correspondant |
DE102018106806A1 (de) | 2018-02-21 | 2019-08-22 | Reinhard Brunner | Trocknungsvorrichtung zum Trocknen hygroskopischen Trocknungsgutes |
-
0
- DE DENDAT70913D patent/DE70913C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (3)
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---|---|---|---|---|
WO2009001173A1 (fr) * | 2007-06-28 | 2008-12-31 | Prodeo S.A. | Procede de traitement du bois et dispositif correspondant |
DE102018106806A1 (de) | 2018-02-21 | 2019-08-22 | Reinhard Brunner | Trocknungsvorrichtung zum Trocknen hygroskopischen Trocknungsgutes |
US10895419B2 (en) | 2018-02-21 | 2021-01-19 | Reinhard Brunner | Drying device for drying hygroscopic material to be dried |
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