DE969632C - Verfahren und Vorrichtung zum Klimatisieren von Holz, Furnieren, Holzstoff, Pappen, Papier und anderen Stoffen - Google Patents

Description

• Verfahren und Vorrichtung zum Klimatisieren von Holz, Furnieren, Holzstoff, Pappen, Papier und anderen Stoffen Eine große Zahl von Stoffen, welche einer Weiterverarbeitung unterliegen, müssen für die fehlerfreie Weiterverarbeitung auf einen bestimmten Endfeuchtigkeitsgehalt gebracht werden., der möglichst gleichmäßig im ganzen Stück verteilt sein soll. Um diese Gleichmäßigkeit zu erreichen, werden die Stoffe nach dem Trocknen einer Nachbehandlung unterworfen., weil es in dien bekannten Trockeneinrichtungen nicht möglich ist, einen bestimmten Endfeuchtigkeitsgehalt des Trockengutes an allen. Stellen zu erreichen. Diese Nachbehandlung ist unter der Bezeichnung »Klimatis,ierung« bekannt.
• Für die weitere Erläuterung soll als Beispiel die Klimatisierung von Furnieren nach dem Verfahren gemäß der Erfindung beschrieben werden. Um eine fehlerfreie Verleimung von Furnieren zu erhalten, ist es erforderlich, die Furniere vor der Verleimung auf einen bestimmten Endfeuchtigkeitsgehalt zu bringen, der nicht nur gleichmäßig auf das ganze Furnierblatt verteilt, sondern auch in allen Furnierblättern der gleiche sein muß. Dieser gewünschte Endfeuchtigkeitsgehalt richtet sich nach den für die Verleimung zur Verwendung kommenden Bindemitteln sowie nach dem Ve,rwendwngszweck des Enderzeugnisses.
• Es ist bereits bekannt, Furniere zu klimatisieren, indem man sie durch einen, Kanal führt, in welchem sie der Einwirkung vorbereiteter Luft ausgesetzt sind. Der Luftzustand in, diesem Kanal befindet sich im hygroskopischen Gleichgewicht mit dem gewünschten Endfeuchtigkeitsgehalt des Holzes. Es hat sich nun gezeigt, daß die Klimatisierung je nach Holzart und Endfeuchtigkeit Schwierigkeiten verursacht, die zur Folge haben, daß der Klimatisierungsvorgang eineu sehr langen Zeitabschnitt bedingt und daher umfangreiche Anlagen erforderdert. Versuche haben ergeben, daß Furniere mit einer Anfangsfeuchte höher oder niedriger als die gewünschte Endfeuchte in solchen Fällen, in. denen sie nur mit Luft behandelt werden, deren Zustand dem hygroskopischen Gleichgewicht der Holzendfeuchte entspricht, in angemessener Zeit nicht auf die gleiche gewünschte Holzfeuchte gebracht werden können, sondern daß die zu trockenen Furniere unterhalb und die zu, nasse Furniere oberhalb, der gewünschten Endfeuchte verbleiben. Der Unterschied der Endfeuchtigkeiten liegt dabei außerhalb der zulässigen Grenze, welche zugestanden werden darf, um keine Fehlverleimung der Furniere befürchten zu müssen. Es müßten also zu nasse und zu trockene Furniere - und mit deren gleichzeitigem Aufenthalt im Kanal muß stets gerechnet werden, - erst auf eine einheitliche Holzfeuchte gebracht werden, gleichgültig ob sieh diese über oder unter der gewünschten Endfeuchte ergibt, wenn: man nicht die äußerst umständliche und kostspieligeArbeit des Sortiereis der Furniere nach »zu naß« und »zu trocken« in Kauf nehmen will.
• ,.t Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Klimatisierung und ist geeignet. den Naclibehandlungsvorgang nach dem Trocknen rheblich abzukürzen. Zu diesem Zweck wird erfindungsgemäß die Klimatisierung in drei Stufen vorgenommen; wovon die beiden ersten Stufen als Vorbehandlung zu betrachten sind. In diesen Vorbehandlungsstufen wird in der einen Stufe mit Luft gearbeitet, welche einen höheren Feuchtigkeitsgehalt besitzt, als er dem hygroskopischen Gleichgewicht der gewünschten Holzen.dfeuchte entspricht. In der anderen Stufe erfolgt die Behandlung mit Luft von geringerer Feuchtigkeit. Hierdurch wird erreicht, da,ß sowohl übertrocknetes als auch nicht genügend ausgetrocknetes Gut sehr schnell dem Feuchtigkeitsgehalt nahe gebracht wird, welcher für das Enderzeugnis erforderlich ist. Praktisch wirkt sich diese Maßnahme so aus, daß übertrocknetes Gut in der überfeuchten Luft Feuchtigkeit aufnimmt, nicht genügend. ausgetrocknetes Gut in der trockeneren, gegebenenfalls beheizten Luft Feuchtigkeit abgibt. Selbstverständlich wird gemäß der Erfindung die Behandlungsluft auf den jeweils erforderlichen Zustand eingeregelt. In der dritten Stufe wird das Gut in der Regel mit Luft behandelt, welche sich mit der Holzendfeuchte im hygroskopischen Gleichgewicht befindet. In besonderen Betriebsfällen kann aber auch in der Endstufe ein hiervon abweichender Luftzustand eingehalten werden.
• Die Behandlung mach dem Verfahren gemäß der Erfindung kürzt also dien. Klimatisierungsvorgang ganz wesentlich ab, da, wie beschrieben, durch die Behandlung in den beiden Vorstufen das Gut binnen kürzester Zeit bereits in die Nähe der gewünschten Endfeuchtigkeit gebracht wird.. Die dritte Zone braucht dann nur noch den geringen Unterschied auszugleichen, welcher noch verblieben ist, bis der gewünschte Endfeuchtigkeitsgehalt erreicht ist.
• Die Erfindung beruht demnach darin, daß das Gefälle zwischen dem Feuchtigkeitsgehalt der Luft und des Behandlungsgutes in jedem Fall in den zwei Vorbehandlungsstufen künstlich vergrößert wird. Die Reihenfolge der beiden ersten Stufen kann beliebig sein.
• Die Zeichnung veranschaulicht in einem Ausführungsbeispiel die Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens gemäß der Erfindung und stellt einen waagerechten Schnitt durch einen Kanal dar.
• In diesem Ausführungsbeispiel sind im Kanal i Schienen vorgesehen, auf denen die Wagen mit dem Behandlungsgut durchgefahren werden. Die einzelnen Behandlungsstufen gemäß der Erfindung sind mit I, II, III gekennzeichnet. Seitlich im Kanal, gegebenenfalls zu beiden Seiten ist ein Zellenreihengebläse z bekannter Bauart angeordnet, welches die Behandlungsluft quer zur Förderrichtung des Behandlungsgutes umwälzt. Für die verschiedenen Stufen sind Einrichtungen vorgesehen, durch welche Temperatur und Feuchtigkeit der Luft den Erfordernissen entsprechend regelbar und einstellbar erzeugt werden. Außerhalb des Kanals befindet sich die Klimaeinrichtung 3 mit dem Ventilator ¢ für die Zubereitung und. Einführung der Behandlungsluft in den verschiedenen Kanalzonen. Zu diesem Zweck stehen Klimaeinrichtung und Ventilator durch, Rohrleitungen 5, 6 und 7 mit dem Kanal in Verbindung. Zur Ein s.tellung und Einregelung der Luftzufuhr sind Klappen 8 bekannter Bauart vorgesehen. Außerdem sind Regelvorrichtungen 9, Heizvorrichtungen io und Befeuchtungsvorrichtungen. ii vorgesehen, um die Luft auf den erforderlichen Zustand zu bringen. Regelventile 1z für die Zuführung von Feuchtigkeit und Wärme werden zur Aufrechterhaltung eines bestimmten Luftzustandes durch Regeleinrichtungen bekannter Bauart selbsttätig gesteuert.
• Wichtig ist, daß die Behandlungsluft quer durch den Kanal umgewälzt wird, weil dadurch der kürzeste Luftweg möglich ist. Außerdem hat diese Anordnung den Vorteil, daß auf der ganzen Länge einer Behandlungszone gleichmäßige Luftverhältnisse herrschen, die bei der Luftführung in Längsrichtung des Kanals nicht erreicht werden können.

Claims (1)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Klimatisierung von . Holz, Furnieren, -Holzstoff, Pappen, Papier und anderen Stoffen, dadurch gekennzeichnet, daß der Klimatisierungsvorgang nach voraufgehender, gesondert vollzogener Trocknung in drei Stufen erfolgt, derart, daß der Endstufe, in welcher sich der Zustand der Luft im hygroskopischen Gleichgewicht mit der gewünschten Endfeuchtigkeit des Gutes befindet, zwei Stufen zur Vorbehandlung vorgeschaltet sind, bei der eine Stufe mit überfeuchter Luft und die andere Stufe mit trockener, gegebenenfalls beheizter Luft arbeitet. a. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch i, gekennzeichnet durch einen Kanal mit Fördereinrichtung, welcher in eine Feuchtzone, Trockenzone und Klima,tisderungszone unterteilt ist. 3. Vorrichtung nach Anspruch a, dadurch gekennzeichnet, daß im Kanal seitlich oder zu beiden Seiten ein Zellen.reihengebläse bekannter Bauart angeordnet ist, welches die Umwälzung der Behandlungsluft in den Zonen quer zur Förderrichtung des Gutes bewirkt. ¢. Vorrichtung nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß die Klimaeinrichtung und das - Gebläse außerhalb des Kanals angeordnet sind.