<Desc/Clms Page number 1>
Mehrstufiges Verfahren zum Trocknen von Holz.
Es ist bekannt, Holz in Trockenräumen gleichmässig zu schlichten, durch Eintritt von warmer Luft zu trocknen und die Dämpfe durch natürlichen Auftrieb zum Abziehen zu bringen. Auch ist es
EMI1.1
Diese Verfahren halten das Holz sehr lange in den Troekenräumen fest und erfordern Dampfkessel- anlagen, Gebläse u. dgl. Schliesslich ist es auch an sich nicht mehr neu, die im Trockenraum herrschende
Trockenlufttemperatur stufenförmig zu ändern.
Das den Gegenstand der Erfindung bildende Trocknungsverfahren, welches das Trocknen von Holzstücke sowohl in vorgeschnittenem als auch in fertigem Zustand gestattet, vermeidet alle die bei den bisher bekanntgewordenen Verfahren unvermeidlichen Nachteile und bewirkt eine wesentliche Zeit- ersparnis, indem das Holz in einem Bruchteil der bisher erforderlichen Zeit hellklingend getrocknet wird, ohne dabei Schaden zu erleiden. Weiters vermeidet dieses Verfahren die Zuhilfenahme von mechanischen
Vorrichtungen zur Anfeuchtung oder zur Bewegung der Luft im Trockenraum und bedarf lediglich eines
Heizregisters od. dgl. Ferner wird die Zuhilfenahme von Dampfkessel und allen damit zusammen- hängenden Rohrleitungen und Armaturen entbehrlich.
Die wesentlichen Kennzeichen des vorliegenden
Trockenverfahrens sind folgende :
Da bekanntermassen Holz nur in feuchter Luft getrocknet werden kann, wenn das Reissen und
Werfen des Holzes vermieden werden soll, wird zunächst durch Einleiten von warmer Luft in den abge- schlossenen Trockenraum die zwischen den möglichst gleichmässig und bis an die Decke geschlichteten
Hölzern befindliche Luft und die Hölzer selbst auf eine im voraus bestimmte, der Gattung und Stärke des Holzes entsprechende Höchsttemperatur erwärmt. Hiebei erfolgt keinerlei Abtransport der nassen
Luft und keine Umwälzung derselben durch irgendein mechanisches Hilfsmittel oder durch natürlichen
Auftrieb.
Bei diesem Vorgang verdampft nach Massgabe der Erwärmung der Holzmasse ein Teil ihres
Feuchtigkeitsgehaltes, welcher bei entsprechend langer Aufreehterhaltung dieses Stadiums genügt, die im Trockenraum befindliche Luft damit bis nahe dem Sättigungspunkt mit Feuchtigkeit anzureichern.
Damit ist die erste Stufe des hier beschriebenen Trockenvorganges vollendet.
Die zweite Stufe des Trockenvorganges besteht darin, dass unter Beibehaltung der gewählten
Höchsttemperatur ein fortwährendes Ersetzen der durch eine Öffnung in der Decke des Trockenraumes abziehenden nassen Luft durch trockene Warmluft erfolgt, wobei der Feuchtigkeitsgehalt der Luft im
Trockenraum nahe der Sättigungsgrenze entsprechend ihrer Temperatur gehalten wird. Dies geschieht durch natürlichen Auftrieb, also gleichfalls ohne Zuhilfenahme mechanischer Hilfsmittel.
Bei der dritten Stufe dieses Trocknungsvorganges wird der allseits geschlossene Trockenraum und damit das Trockengut einer Rast unterworfen, während welcher also keine Wärmezufuhr und auch kein Abtransport stattfindet und wobei durch die natürliche eintretende Abkühlung des Gutes dieses bis ungefähr auf die Ausgangstemperatur des Vorganges zuruckgekühlt wird. Hiebei sättigt sich durch den weiteren Wasseraustritt aus dem Holz die Luft im Trockenraum über den Taupunkt, so dass teilweise eine Kondensation der Luftfeuchtigkeit eintritt. Das Kondenswasser wird nicht entfernt.
Dieser dreistufige Trockenvorgang wird je nach Notwendigkeit ein-oder mehrmals wiederholt, wobei die in der ersten Stufe jeweils zu erreichende und in der zweiten Stufe festgehaltene Temperatur bei jedem Vorgang immer höher ist, als jene des vorhergehenden Trockenvorganges, jedenfalls dabei aber die Temperaturen Übersteigt, bei denen der Zellinhalt gerinnt.
<Desc/Clms Page number 2>
Die Temperaturen, welche mindestens erreicht werden müssen, sind also bei diesem Trockenverfahren immer höher als die Temperatur, bei welcher die Eiweissstoffe des Zellinhaltes gerinnen. Das Holz wird mindestens einige Stunden auf 70-75 C erhalten, um das Gerinnen des Zellinhaltes herbeizuführen ; die bei diesem Verfahren angewendeten Höchsttemperaturen betragen 900 und 950 C. Es werden auf diese Art auch Harthölzer von z. B. 1 Zoll Stärke, in viermal zwölf Heizstunden von etwa 35% absolutem Wassergehalt auf etwa 8-10% Wassergehalt, bezogen auf die reine Holzfaser, gebracht.
Die Zeiten für die Trocknung kürzen sich bei Weichholz noch wesentlich ab oder es werden Trockenheitsgerade bis zu 37i% Wassergehalt, bezogen auf die reine Holzsubstanz, erreicht.
Da diese Erfolge ohne Verwerfen, Reissen und Springen der Hölzer gelingen und ohne kostspielige Vorrichtungen und Anlagen erzielt werden, liegt in dieser Vereinfachung, Verbilligung und Kürze des Betriebes und schliesslich in der fast automatischen Einstellung des Wassergehaltes am Schlusse des Verfahrens ein wesentlicher und neuer technischer Fortschritt gegenüber den ähnlichen bisherigen Verfahren.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Mehrstufiges Verfahren zum Trocknen von Holz, dadurch gekennzeichnet, dass der Trockenvorgang in drei Stufen zerfällt, wobei in der ersten Stufe der abgeschlossene Trockenraum durch Einleiten von Warmluft auf die im Vorgang vorgesehene, der Gattung und Stärke des Holzes entsprechende Höchsttemperatur gebracht wird, in der zweiten Stufe, bei Beibehaltung dieser Temperatur ein fortwährendes Ersetzen der durch eine Öffnung im Raum von selbst abziehenden nassen Luft durch trockene Warmluft erfolgt und in der dritten Stufe durch Ruhen des abgeschlossenen Raumes das Holz von selbst bis ungefähr zur Ausgangstemperatur des Vorganges abkühlen gelassen wird.