DE2457654C3 - Verfahren zum Trocknen hygroskopischer Güter mit Faserstruktur «nie Holz und Karton - Google Patents
Verfahren zum Trocknen hygroskopischer Güter mit Faserstruktur «nie Holz und KartonInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Trocknen hygroskopischer Güter mit Faserstruktur wie Holz und
Karton, bei dem das Gut in einem geschlossenen Trocknungsraum von einem im Kreislauf strömenden,
auf eine bestimmte, während des Trocknungsvorganges eingehaltene Temperatur erwärmten und entfeuchteten
Trocknungsmedium beaufschlagt wird.
Ein derartiges Verfahren ist aus der DT-OS 17 78 67 3
bekannt. Bei diesem bekannten Verfahren wird die Luftfeuchtigkeit entweder auf einem konstanten Wert
gehalten oder bei fortschreitendem Verfahren gesenkt. Das kann eine erzwungene Wasserverdunstung aus dem
Gut zur Folge haben, was dem Gut abträglich ist und zu einer Verschalung der Oberfläche mit den sich daraus
ergebenden Nachteilen wie Rißbildung und Verformung führen kann; auch besteht die Gefahr, daß das Gut bei /.u
starker Trocknung wieder Feuchtigkeit aus der Umgebung aufnimmt, bis das hygroskopische Gleichgewicht
hergestellt ist. Sollen diese Mangel vermieden werden, sind zur Durchführung des bekannten Verfahrens
aufwendige Apparate und Steuerungen erfordcrlieh.
Die Erfindung bezweckt nun. die vorerwähnten Nachteile zu beseitigen. Es stellt sich somit die Aufgabe,
ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, das auf einfache und zuverlässige Weise ein schonendes &<>
Trocknen von Gütern mit Faserstruktur erlaubt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ab einem Zeitpunkt, bei dem das Trocknungsmedium
erstmals auf die bestimmte Temperatur und einen festgelegten gutabhängigen unteren Grenzwert ihrer
Feuchte gebracht ist, das Trocknungsmedium nach Ablauf einer festgelegten gutabhängigen Trocknungszeit, während der keine Entfeuchtung des Trocknungs
mediums stattfindet, erstmals bis zum unteren Grenzwert entfeuchtet wird und daß anschließend bis zum
Ende des Verfahrens Trocknungsperioden der Zeitdauer ohne Entfeuchtung des Trocknungsmediums,
welche jeweils im Zeitpunkt nach Erreichen des unteren Grenzwertes der Feuchte des Trocknungsmediums
beginnen, mit Perioden abwechseln, in denen das Trocknungsmedium jeweils bis auf diesen unteren
Grenzwert entfeuchtet wird.
Aufgrund dieser Ausgestaltung kann die Feuchtigkeitsbewegung im Gut während der Perioden ohne
Entfeuchtung auf natürliche Weise erfolgen. Der Feuchtigkeitsentzug wird nicht von außen erzwungen.
Das hat ein schonendes Trocknen des Gutes zur Folge.
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung wird das TrocknungSimedium auf einer 35°C nicht übersteigenden
Temperatur gehalten.
Im folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren
anhand mehrere:r Ausführungsbeispiele von zu seiner Durchführung bestimmten Vorrichtungen beschrieben.
Es zeigen
F i g. 1 und 2 schematisch ein erstes bzw. ein zweites Ausführungsbeispie! einer Trocknungskammer,
Fig. 3 schematisch das in der Trocknungskammer eingebaute Steuergerät, und
Fig.4 ein Diagramm zur Erläuterung des Ablaufes
des Trocknungsvorganges.
In den Fig. 1 und 2 sind zwei Ausführungsbeispiele
einer Trocknungskammer zum Trocknen eines Gutes mit Faserstruktur dargestellt. Dabei werden in beiden
Figuren gleiche Teile mit demselben Bezugszeichen bezeichnet.
Das zu trocknende Gut. im vorliegenden Fall ein Stapel 1 von in einem Abstand voneinander angeordneten
Holzbrettern la, ist in einer geschlossenen wärmeisolierten Kai.imer 2 derart angeordnet, daß
beidseitig des Stapels freie Zonen vorhanden sind. Das Innere der Kammer 2 wird durch eine Trennwand 3 in
einen Druckraum 4 und einen Saugraum 5 unterteilt, so daß ein Teil des Holzstapels 1 im Dmckraum 4 und ein
Teil desselben im Saugraum 5 liegt. In der Kammer 2 ist
ein Aggregat 6 angeordnet, das einen Entfeuchter, eine Heizung und einen Ventilator enthält. Durch dieses
Aggregat 6 wird das Trocknungsmedium, z. B. Luft, auf noch zu beschreibende Weise erwärmt, entfeuchtet und
umgewälzt. Die Strömung des Trockungsmediums wird durch die Pfeile 7 angezeigt.
Beim Ausführungsbeispiel gemäß F i g. 1 ist das Aggregat 6 an der Decke der Kammer 2 derart
angeordnet, daß seine Eintrittsöffnung im Saugraum 5 und seine Austrittsöffnung im Druckraum 4 liegt.
Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig.2 ist das
Aggregat im Saugraum 5 angeordnet, wobei in der Trennwand 3 zusätzlich Ventilatoren 8 zur Umwälzung
des Trockungsmediums eingebaut sind.
Bei beiden Ausführungsbeispielen ist im Saugraum 5
ein Steuergerät 9 zum Steuern des Aggregates 6 angeordnet. Dieses Steuergerät 9 ist in Fig. 3
schematisch dargestellt und weist ein l-ühlorgan 10 auf,
.in welchem das aus dem Holzstapel I austretende
I rocknungsmedium vorbeistreicht. Das Steuergerät 9 enthält ferner einen Hygrostaten 11, einen Thermostaten
12 und einen Zeitschalter 13. Die Funktionsweise des
Steuergerätes 9 wird aus der nachfolgenden Beschreibung der F i g. 4 deutlich.
Diese F i g. 4 zeigt das Diagramm des Trocknungs· Vorganges für Holzbretter, welche, wie in den Fig. 1
und 2 gezeigt, als Stapel in die Trocknungskammer 2
•i
eingebracht worden sind. Auf der Abszissenachse des Diagramms ist die Zeit t in Stunden aufgetragen. Auf
der Ordinatenachse ist links die relat> e Feuchte in %
und rechts die Temperatur in ' C aufgetragen.
Die Kurve 14 gibt den Verlauf der relativen Feuchte des Trocknungsmediums während des Trocknung; /organges
an, während die Kurve 15 die Holzfeuchte angibt. Die iAit 16 bezeichnete Kurve zeigt den Verlauf
der Temperatur des TrocknungsmeJiums.
Unterhalb der Abszissenachse sind untereinander die
Zeitpläne für den Betrieb des Ventilators, des Zeitschalters,des Entfeuchters, des Hygrostaten und der
Heizung aufgetragen.
Es wird angenommen, daß passe Holzbretter einer
bestimmten Dicke und einer gegebenen Feuchte von z. B. 40% zu trocknen sind. Am Thermos'aten 12 wird
ein bestimmter Sollwert A für die Temperatur des Trocknungsmediums, z.B. 30C. eingestellt, wahrend
am Hygrositaten 11 ein bestimmter Sollwert B. z.B.
50%, für die Feuchte des Trocknungsmediiims eingestellt
wird. Diese Sollwerte A, B von Temperatur und Feuchte des Trocknungsmediums bleiben während des
ganzen Trocknungsvorganges gleich und sind von der Holzart, der Dicke der Holzbretter, der Feuchte des
eingebrachten nassen Holzes und von der nach dem Trocknen gewünschten Holzfeuchte abhängig. Am
Zeitschalter 13 wird eine feste Ablaufzeitdauer C z. B. 20 Minuten.eingestellt.
Nach dem Einbringen des Holzstapels I in die geschlossene Trockenkammer 2 wird der Ventilator des
Aggregates 6 bzw. Ventilatoren 8 (Fig. 2) und die Heizung eingeschaltet. Angenommen, die Feuchte des
Trocknungsmediums betrüge zu Beginn 38% bei 16 C so steigt allmählich die Temperatur des Trocknungsinediums
gemäß Kurve 16 und die Feuchte des Mediums gemäß Kurve 14. da das an den 1 lol/hrettern
vorbeistreichende Trocknungsmedium die von den Holzbrettern an ihrer Oberfläche abgegebene Feuchtigkeit
aufnimmt. Während dieser Anlauf/eil des Trocknungsprozesses ist der Zeitschalter 13. welcher den
Fntfeuchtcr einschaltet, blockiert.
Der Thermostat 12 schaltet die Heizung aus. sobald die Temperatur des Trocknungsmediums 'lon Sollwert
A. d.h. 30"C, erreicht. Die Heizung wird während des
ganzen Trocknungsvorganges nach Bedarf ein- und ^5
ausgeschaltet, um die Temperatur des Trockungsmediums
auf dem Sollwert A zu halten.
Erreicht nun die Feuchte des Trocknungsmediunis den am Hygrostaten 111 eingestellten Sollwert Ii. d.h.
50%. so spricht der Hygrostat 11 an. Hat gleichzeitig die
Temperatur des Trocknungsmediiims den S<>llv\ort A
erreicht (Punkt D. Kur» e 14). so wird durch den Hygrostaten 11 der Zeitschalter 13 eingeschaltet und
läuft während seiner Ablaufzeitdauer C von z. B. 20 Minuten, wie das aus dem entsprechenden Zeitplan
unterhalb der Abszissenachse hervorgeht. Während dieser Zeitdauer C nimmt das Trocknungsmedium die
von den Holzbrettern abgegebene Feuchtigkeit auf. so dall die relative Feuchtigkeit des Trocknungsmediiims
weiter steigt, vvie das durch den Abschnitt 14.) der Kurve
14 dargestellt ist. Nach Ablauf der Ablaufzeitdauer C des Zeilschalters 13 wird automatisch der Entfeuchter
des Aggregates 6 in Betrieb gesetzt, wodurch das Trocknungsmedium entfeuchtet wird (Abschnitt Hinder
Kurve 14).
Erreicht die Feuchte des Trocknungsmediums den Sollwert ß (Punkt E der Kurve 14). so schaltet der
Hygrostat 11 wieder aus. wodurch der Zeitschalter 13 auf Null zurückgestellt und der Entfeuchter abgeschaltet
wird. Wegen der Nachl.iufwirkung des Entfeuchters schallet der Hygrostat 11 nach einer Totzeit um ca. 5
Minuten wieder ein (Punkt F. Kurve 14), worauf, wie
bereits erwähnt, der Zeitschalter 13 wieder eingeschaltet
wird. Die Feuchte des Trocknungsmediunis nimmt gemäß Abschnitt 14c der Kurve 14 wieder zu. da Jas
Trocknungsmedium wieder Feuchtigkeit von den Holzbrettern aufnimmt. Nach Ablauf der -Nblaufzeitdau·
er C des Zeitschalters 13 wird der l.ntfeuchter wieder
eingeschaltet (Abschnitt 14c/ der Kurve 14), wobei das Trocknungsmedium wieder auf den Sollwert B entfeuchtet
wird, worauf der Entfeuchter, wie bereits beschrieben, abgeschaltet wird. Der beschriebene
Vorgang des abwechselnden Enlfcuchtcns des Trocknungsmediiims
und anschließenden Unterhrcchens des Entfeuchümgsprozesses wird, wie Kurve 14 zeigt, so
lange automatisch wiederholt, bis die I lolzbretter die im
Trockenzustand gewünschte Feuchte aufweisen. Die Abnahme der Feuchte der Holzbretter ist durch Kurve
1 3 veranschaulicht.
Beim beschriebenen Verfahren wird wahrend der Penode, während der das Trocknungsmediiini nicht
entfeuchtet wird, infolge tier steigenden relativen I euch'igkeit des Trocknungsmediums die VVasserabga
be aus der Oberflächenzone der Holzbretter zunehmend gebremst und rfie Bewegung ties Wassers aus dem
Innern tier Holzbr.-lier an deren Oberflache gefordert.
Dadurch wird ein Verschalen der Oberfläche der I lolzbretter vermieden.
Die beim beschriebenen Verfahren erforderlichen Temperaturen des Trocknungsmcdiums sind niedriger
als bei herkömmlichen Verfahren und übersteigen J5 C." nicht. Dieser Umstand trägt weiter zu einer schonenden
I rocknung des nassen Ciiites bei.
Fine Befeuchtung des zu trocknenden Chiles während ties 1 locknungsprozesses zwecks Verhinderung tier
Verschalung ist beim beschriebenen Verfahren nicht erforderlich.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zum Trocknen hygroskopischer Güter mit Faserstruktur wie Holz und Karton, bei
dem das Gut in einem geschlossenen Trocknungsraum von einem im Kreislauf strömenden, auf eine
bestimmte, während des Trocknungsvorganges eingehaltene Temperatur erwärmten und entfeuchteten
Tiocknungsmedium beaufschlagt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß ab einem Zeitpunkt (D), bei dem das Trocknungsmedium
erstmals auf die bestimmte Temperatur (A) und einen festgelegten gutabhängigan unteren Grenzwert
(B) ihrer Feuchte gebracht ist. das Trocknungsmedium nach Ablauf einer festgelegten gutabhängigen
Trocknungszeit (C), während der keine Entfeuchtung des Trocknungsmediums stattfindet, erstmals
bis zum unteren Grenzwert (B) entfeuchtet wird und daß anschließend bis zum Ende des
Verfahrens Trocknungsperioden der Zeitdauer (C) ohne Entfeuchtung des Trocknungsmediums, welche
jeweils im Zeitpunkt (F) nach Erreichen des unteren Grenzwertes (B) der Feuchte des Trocknungsmediums
beginnen, mit Perioden abwechseln, in denen das Trocknungsmedium jeweils bis auf diesen
unteren Grenzwert ^entfeuchtet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet,
daß das Trocknungsmedium auf einer 35 C nicht übersteigenden Temperatur gehalten wird.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH1786273 | 1973-12-18 | ||
CH1786273A CH580263A5 (de) | 1973-12-18 | 1973-12-18 |
Publications (3)
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DE2457654A1 DE2457654A1 (de) | 1975-06-26 |
DE2457654B2 DE2457654B2 (de) | 1976-09-23 |
DE2457654C3 true DE2457654C3 (de) | 1977-05-12 |
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