DE453357C - Schaedlingsbekaempfungsmittel - Google Patents

Description

• Schädlingsbekämpfungsmittel. Es wurde gefunden; daß unlösliche Kupferosydverbindungen, welche durch Ausfällung von wasserlöslichen Kupfersalzen aus wäßrigen Lösungen bei Gegenwart von Sulfosäuren hochmolekularer Körper, insbesondere solcher von pech- und harzartiger Beschaffenheit, wie z. B. der Sulfosäuren des Naphtholabfallpechs, des Steinkohlenteerpechs, der Peche und Harze des Urteers, der Cumaroriharze und sonstiger Kunstharze oder auch der Naturharze, wie z. B. des Kolophoniums usw., mit Alkali oder Erdalkali erhältlich sind, nach geeigneter Trocknung bei nicht zu hoher Temperatur und nach einem Mahlprozeß als Schädlingsbekämpfungsmittel, insbesondere in der Rebschädlingsbekämpfung, mit großem Vorteil Verwendung finden können. Aus diesen wasserunlöslichen Kupferverbindungen, welche eine außerordentliche Feinheit und infolgedessen eine ausgezeichnete Haftfähigkeit auf Pflanzenteilen besitzen, kann z. B. der Winzer nur mit Wasser, d. h. ohne Zusatz von Kalk, verwendungsfähige Spritzbrühen bereiten, oder die Mittel können als solche in der Pulverform zum Aufstreuen auf Pflanzenteile verwendet werden. Für den letzteren Verwendungszweck ist es zweckmäßig, den Kupferverbindungen noch indifferente Streckungsmittel, wie Kieselgur, Kaolin oder ähnliche Körper, einzuverleiben oder evtl. auch noch besondere Haftmittel hinzuzusetzen. Es ist möglich und evtl. zweckmäßig, die Mittel in Mischung mit anderen Stoffen von insektizider und fungizider Wirkung zu verwenden.
• Es ist bereits ein Verfahren bekannt geworden, eine Mischung von schmelzbaren, bei gewöhnlicher Temperatur festen organischen und bakterizid stark wirkenden industriellen Teer- und Pechprodukten mit trocknen, pulverförmigen und aufsaugungsfähigen Streckmitteln bei erhöhter Temperatur vorzunehmen, bei welcher also die Teer-und Pechprodukte sich im Schmelzzustand befinden. Zwecks Erhöhung der Wirkung der so erhältlichen Produkte werden noch anorganische oder organische Stoffe bzw. Salze, beispielsweise fungizide Stoffe, hinzugeschmolzen, so daß entweder mechanische Mischungen der Komponenten oder metallorganische Verbindungen entstehen. In jedem Falle erfolgt die Herstellung der Produkte bei Schmelztemperatur und völliger Abwesenheit von Wasser. Bei dieser Herstellungsweise isst es selbstverständlich, daß die wirksamen Stoffe in den Produkten in einer sehr groben Form zur Abscheidung kommen, während die Schädlingsbekämpfungsmittel gemäß der vorliegenden Erfindung besondere Feinheit besitzen.
• Auch das Verfahren, fett- und sulfofettsaure Metallverbindungen als Emulgierungsmittel für die Herstellung von für die Vertilgung von Pflanzenschädlingen geeigneten Emulsionen von Kohlenwasserstoffchloriden u. dgl. zu verwenden, unterscheidet sich von dem beschriebenen Verfahren grundsätzlich dadurch, daß dort die Kupfersalze als solche überhaupt nicht aus der Lösung abgeschieden werden, sondern in wäßriger Emulsion oder Lösung verbleiben. Beispiel. zoo Teile Kupfervitriol werden mit 5o Teilen sulfuriertem Naphtholpech in 5oo Teilen Wasser gelöst. Unter gutem Umrühren wird mit q.oo Teilen gelöschtem Kalk aoprozentig versetzt. Er kann entweder filtriert und der Rückstand durch Vakuumtrocknung in die Pulverform gebracht werden, oder es kann, ohne zu filtrieren, direkt höher konzentriert und durch geeignete Trocknung das Produkt in die Pulverform übergeführt werden.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Schädlingsbekämpfungsmittel, gekennzeichnet durch die Verwendung von unlöslichen K.upferoxydverbindungen, welche aus löslichen Kupfersalzen in wäßriger Lösung bei gewöhnlicher, die Lufttemperatur nicht erheblich ,,überschreitender Temperatur bei Gegenw @'@t von Sulfosäuren hochmolekularer Körper durch Zusatz von Alkali oder Erdalkali gefällt und durch einen geeigneten Trocken- und Mahlprozeß in die Pulverform übergeführt werden und welchen gegebenenfalls indifferente Körper als Streckungsmittel oder Stoffe als _Haftmittel oder sonstige insektizide oder` fungizide Körper beigemischt werden können.