DE234272C - - Google Patents

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DE234272C
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amido
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01NPRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
    • A01N25/00Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators, characterised by their forms, or by their non-active ingredients or by their methods of application, e.g. seed treatment or sequential application; Substances for reducing the noxious effect of the active ingredients to organisms other than pests
    • A01N25/08Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators, characterised by their forms, or by their non-active ingredients or by their methods of application, e.g. seed treatment or sequential application; Substances for reducing the noxious effect of the active ingredients to organisms other than pests containing solids as carriers or diluents

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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
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  • Agronomy & Crop Science (AREA)
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  • Wood Science & Technology (AREA)
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  • Environmental Sciences (AREA)
  • Agricultural Chemicals And Associated Chemicals (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
--ΛΪ 234272 — KLASSE 45/. GRUPPE
Dr. J. HERTKORN in BERLIN.
Zur Vernichtung der Pflanzenschädlinge oder Krankheitserreger sind neben anderen Stoffen auch die wasserlöslichen oder wasserunlöslichen Arsenverbindungen, sowie Schwefel-S blumen und Mischungen von Schwefel mit Naphtalin in Vorschlag gebracht und angewendet worden.
Die wasserlöslichen oder in Seifenwasser suspendierten Stoffe benetzen die, mit einem
ίο fettartigen Überzug versehenen Organe der Pflanzenparasiten schlecht, ebenso die jungen Blatt- und Blüten organe, oder dringen nicht tief genug in die Gespinste der abgelegten Brut oder in die Tiefen der Blüten- und Blattscheiden ein, oder die wirksame Flüssigkeit schädigt gleichzeitig die Pflanze, während die üblichen wasserlöslichen oder wasserunlöslichen Arsenverbindungen für den damit beschäftigten Menschen gefährlich werden können. Außerdem spült der Regen diese Stoffe wieder leicht von den Pflanzen ab.
Die allgemein bekannten Teer- und Pechmischungen mit beliebigen Streckmitteln zur Vernichtung oder Vertreibung von Ungeziefer, wie Kaninchen, Mäuse, Kleidermotten u. dgl., sind nicht klebefrei und nicht in der Hochsommerhitze beständig, so daß deren Anwendung für den vorliegenden Zweck niclvL in Frage kommt. .
Nach dem vorliegenden neuen Verfahren zur Vertilgung der Pflanzenschädlinge, im besonderen des· Heu- und Sauerwurms, werden die bei gewöhnlicher Temperatur festen organischen und bakterizid stark wirkenden industrieilen Teer- und Pechprodukte in geschmolzenem Zustande mit den trockenen, pulverförmigen und aufsaugungsfähigen Streckmitteln heiß gemischt, wobei ein staubfeines, in der Hochsommerhitze trockenes und wasserabstoßendes Pulver erhalten wird, das auf den Pflanzen- und Schädlingsorganen festhaftet.
Die Teere und Peche werden in ihrer Wirkung noch verstärkt, wenn man ihnen für sich wässerlösliche oder wasserunlösliche feste anorganische oder .organische Stoffe oder Salze als staubfeines Pulver zuschmilzt, wie Kupfer-, Arsen-, Antimon-, Blei-, Chrom-, Nitro-, Amidoodeir Schwefelverbindungen, die alsdann in Pulverform mit dem Streckmittel wasserunlöslich oder schwerlöslich werden und ihre Beizwirkung auf die Pflanzenorgane teilweise oder ganz verlieren.
Oder man erhitzt* die Teere und Peche längere Zeit mit oder ohne Zusatz von Borsäure mit den staubfeingepulverten Arsen- oder Antimonverbindungen, wie Arsen- und arsenige Säure, Schwefelarsen, Antimonsäure, Schwefelantimon u. dgl., auf die Umsetzungsfemperatur dieser Substanzen mit den in den Pechen und Teerölen enthaltenen hydroxylaromatischen oder hydroxylaliphatischen Stoffen oder Amido Verbindungen u. dgl., wodurch wasserunlösliche metallorganische Verbindungen entstehen, die ebenfalls in geschmolzenem Zustande mit den Streckmitteln oder den Metalloxyden oder Salzen innig gemischt werden.
Zur weiteren Härtung und besseren Pulverisierung der veränderten oder nicht veränderten Pechprodukte schmilzt man solchen noch 50 bis 100 Prozent Rohschwefel, Anthracen
(2. Auflage, ausgegeben am 10. Februar igi3J
oder feste Kohlenwasserstoffe zu, bevor die Mischung mit dem Streckmittel auf heißem Wege stattfindet.
Oder die Härtung der Peche, Teere und Teeröle kann auch durch Erhitzen mit Metalloxyden, Metalloxydhydraten, wasserentziehenden Salzen und Säuren, z. B. Borsäure, Ätzkalk, Kreide, Chlorzink, Kupfersulfat mit und ohne Druck oder durch rüekfließendes
\o Kochen oder durch Abdestillation der flüssigen öle erfolgen.
Als wirksamste Peche kommen in Betracht die Holzteer-, Steinkohlenteer-, Braunkohlenteer-, Torfteer-, Wassergasteer-, Naphtol-, Phenol-, Naphtylamin-, Petroleum-, Schieferöl- und andere industrielle Peche oder Teere.
Die Peche können teilweise oder ganz ersetzt werden durch Schwefel oder Anthracen und Homologe, wenn die Bildung von metallorganischen Verbindungen nicht beabsichtigt ist, oder Phenole, Naphtole, Teeröle, Harze oder deren Thio-, Bor-, Nitro-, Amido-, Amino-, Halogen-, Sulfo- und andere Verbindungen.
Die vorliegenden Stoffe wirken als Magen- und Kontaktgifte in vorbeugender und kurativer Art, auch durch Verbreitung eines starken oder penetranten Geruches, der noch durch Zusatz von · Pyridin-, Amido-, Nitro-, Amino- oder organischen Schwefelverbindungen oder Alkaloiden, wie Nikotin u. dgl., verstärkt werden kann. Neben der toxischen üben sie besonders auch noch eine die Eier ablegenden Motten oder Schmetterlinge von den Pflanzen abhaltende Wirkung aus.
Die Schmelz- und Stoffgemische mit oder ohne Zusatz der metallorganischen Verbindungen vereinigen die vorteilhaften Eigenschaften der einzelnen Bestandteile unter Aufhebung der spezifisch schädlichen Eigenschaften, dieser Stoffe auf die Pflanzenorgane. So machen die Peche, Teere, Schwefel, Kohlenwasserstoffe, Amidoverbindungen und andere mehr die wasserlöslichen und ätzend wirkenden anorganischen Salze wasserschwer- oder wasserunlöslieh, oder verbinden sich mit den Säuren und Basen zu wasserabstoßenden, neutral wirkenden Stoffen. Durch das heiße Zusammenschmelzen der Peche mit den Füllstoffen und wirksamen Salzen u. dgl. wird einer Entmischung der Stoffe beim Ausstreuen vorger beugt und eine wirkliche Verdünnung der wirksamen Stoffe durch das Streckmittel und ein Festhaften des letzteren auf den Pflanzenorganen erzielt.
Beispiel I.
In einen geschlossenen Kessel mit Rühr-
und Kondensationsvorrichtung gibt man 100 kg Buchenholzteerpech oder irgendein anderes
6p bakterizid stark wirkendes industrielles. Pech oder Teer, oder Schwefel, oder Anthracen, oder Amido-, oder Nitro- und andere Verbindungen, oder Mischungen dieser Stoffe, schmilzt solche bis zur Dünnflüssigkeit nieder, trägt in die Schmelze 1 bis 10 kg feinst gepulverte Arsen- oder arsenige Säuren oder andere Arsenverbindungen oder 10 bis 25 kg wasserfreie Kupfer-, Blei-, Chrom- oder Antimonsalze oder Oxyde langsam .ein, sowie 250 bis 2500kg trocknes Kreide-, Gips-, Ton-, Schlacken- oder Erzpulver, während das Rührwerk im Gang ist und die Temperatur des Kessels nicht unter den Schmelzpunkt der organischen Zusätze (125 bis 250°) sinkt. Nachdem die Stoffe in der. Hitze längere Zeit durch das Rührwerk innig gemischt worden sind, wird der Kessel entleert und die erkaltete Masse staubfein gemahlen und gesiebt. Diese wird gegebenenfalls mit geeigneten ptüverförmigen Streckmitteln weiter verdünnt. Zur feinsten Verteilung der organischen Stoffe auf den mineralischen Streckmitteln können die Peche und Teere oder die festen Kohlenwasserstoffe oder der Schwefel auch auf das erhitzte Streckmittel als Pulver gestreut oder die Mischung der Substanzen nachträglich erhitzt werden. Zur Erteilung eines penetranten Geruches schmilzt man in die Mischung gegebenenfalls noch organische Schwefelverbindungen, Naphtalin, Pyridine, Alkaloide u. dgl. ein, oder mischt das fertige Produkt mit diesen Stoffen oder mit 1 bis 5 Prozent staubfeiner Harzseife oder Zuckerkalk zur Erhöhung des Haftvermögens.
95 Beispiel II.
Man erhitzt 100 kg der in Beispiel I angeführten Amidoverbindungen, Pechprodukte oder Teeröle bzw. Phenole u. dgl. 12 bis 24 Stunden auf etwa 150 bis 350 ° C. mit der äquivalenten oder geringeren Menge Arsenoder arsenige Säure oder Schwefelarsen oder Borsäure oder Antimonverbindungen zwecks Bildung der organischen Arsen-, Antimon- und Borverbindungen und vermischt die Schmelze in heißflüssigem Zustande mit den mineralischen Streck-, Verstärkungs- und Neutralisierungsmitteln, nachdem die Schmelze vorher mit 50 bis 100 kg Anthracen oder Schwefel wasserunlöslich und fest gemacht worden ist. Die flüssigen Destillate werden nach der Entwässerung bei neuen Ansätzen mit verarbeitet.
Die flüssigen Peche und sauren Teeröle oder die Amidoverbindungen: werden zu ihrer Verdickung und Verfestigung mit 5 bis 10 Prozent Kupferoxydhydrat oder Kupfersulfat, oder Braunstein, oder Chlorzink, oder Chromoxydhydrat, Ätzkalk, Kreide u. dgl. mit oder ohne Druck auf etwa 200 bis 2800 erhitzt oder mit der halben bis gleichen Menge Anthracen, Naphtalin oder Schwefel nach Beispiel I fest gemacht und weiter verarbeitet.
Die staubfeinen schweren und wasserabstoßenden Pulver trägt man mit dem bekannten Schwefelzerstäubungsapparat auf die mit Insekten oder Pilzen befallenen Pflanzen auf, oder man suspendiert die Pulver in Harzseifenlösung und trägt die Flüssigkeit mit der Spritze auf die Pflanzen auf. Die Pulver töten sofort oder in kürzester Zeit alle Schädlinge, ohne der Wirtspflanze selbst zu schaden. Die Wirkung dieser Streupulver gegen den Heu- und Sauerwurm und den Mehltau des Weinstockes ist eine weit intensivere und nachhaltigere als die des Schwefels, der Schwefelnaphtalinmischung, der Bordelaiserbrühe oder der bekannten Arsen- und Alka'Oidpräparate.

Claims (2)

  1. Patent-Ansprüche:
    i. Verfahren zur Vernichtung und Vertreibung von Pflanzenschädlingen, dadurch gekennzeichnet, daß die von solchen befallenen Pflanzen mit trocken verstäubbarem und wasserunlöslichem oder schwerlöslichem staubfeinen Pulver behandelt werden, die aus in der Hitze hergestellten mechanischen Mischungen von mineralischen oder organischen Streck- und Härtungsmitteln mit bakterizid stark wirkenden oder stark riechenden Pechen, Schwefel, festen Kohlenwasserstoffen, Teerölen, Phenolen, Naphtolen, Amido-, Nitro- oder Pyridinverbindungen, deren. Derivaten oder Harzen u. dgl. und Arsen-, Antimon-, Kupfer-, Blei- oder Chromverbindungen be-Stehen.
  2. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in der Hitze gebildete metallorganische Verbindungen der Peche, Teeröle, Phenole, Naphtole, Amidokörper, deren Derivate oder Harze u. dgl. mit Arsen-, Antimon-, Kupfer-, Blei- und Chromverbindungen anwendet, die unter Erhitzen mit Schwefel, Schwefelverbindungen oder festen Kohlen-Wasserstoffen und mineralischen oder organischen Streck- und Härtemitteln gemischt worden sind.
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