DE515633C

DE515633C - Verfahren zur Herstellung von Loesungen der insektiziden Bestandteile von Pyrethrum cinereafolium

Info

Publication number: DE515633C
Application number: DEU10888D
Authority: DE
Original assignee: UCB SA
Current assignee: UCB SA
Priority date: 1929-08-21
Filing date: 1929-08-21
Publication date: 1931-01-09

Description

Verfahren zur Herstellung von Lösungen der insektiziden Bestandteile von Pyrethrum cinereafolium Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Lösungen der insektiziden Bestandteile von Pyrethrum cinereafolium und besteht darin, daß die wirksamen Bestandteile aus der Pflanze zunächst mit Kohlenwasserstoffen oder anderen geeigneten Lösungsmitteln extrahiert werden, der Extrakt vom Lösungsmittel befreit und der Rückstand in Pyridin oder Äthyllaktat gelöst wird, Lösungsmittel, die mit Wasser mischbar sind und nicht zur Hydrolyse der wirksamen Bestandteile im Extrakt führen. Pyridin verwendet man zweckmäßig dann, wenn es sich um die Herstellung von Schädlingsbekämpfungsmitteln für die Landwirtschaft handelt, weil die zur Lösung erforderlichen Pyridinmengen nicht die Pflanzenblätter beschädigen und weil das Pyridin selbst insektizide Eigenschaften besitzt. Soll die Lösung für Hausschädlingsbekämpfungsmittel verwendet werden, so empfiehlt sich die Verwendung von Äthyllaktat als Träger für den insektiziden Bestandteil der Pflanze, weil das Äthyllaktat kaum entzündbar ist, wenig riecht, neutrale Reaktion aufweist und infolgedessen Kleidungsstücke nicht angreift.
Beispiele r. io g einer Mischung von Blüten und Blütenstengeln von Pyrethrum cinereafolium in getrocknetem und vorher fein zerkleinertem Zustand werden in einem Soxhlet zweckmäßig im Vakuum mit zoo ccm Pyridin behandelt. Sobald das Pyridin farblos aus dem Soxhlet austritt, kann die Extraktion als beendet angesehen werden.
Der auf diese Weise erhaltene Extrakt wird im Moment der Zerstäubung auf die zu behandelnden Pflanzen mit Wasser vermischt. Eine Mischung von io Teilen des Extraktes mit go Teilen Wasser reicht aus, um selbst die widerstandsfähigsten Schädlinge, beispielsweise die schwarzen Rübenblattläuse, zu bekämpfen.
2. io g einer getrockneten und fein zerkleinerten Mischung von Blüten und Blütenstengeln von Pyrethrum cinereafolium werden im Soxhlet zweckmäßig im Vakuum mit einem Kohlenwasserstoffgemisch, beispielsweise Petroläther, der bei 6o' C siedet, behandelt. Man führt 25 Extraktionen aus, und der auf diese Weise erhaltene Extrakt wird durch Destillation bei möglichst niedriger Temperatur von seinem Lösungsmittel befreit. Der Destillationsrückstand wird mit 25 ccm Pyridin aufgenommen. Die auf diese Weise erhaltene Lösung kann wie oben verwendet werden; es ist dabei aber zu berücksichtigen, daß ihre Konzentration etwa viermal so groß ist.
3. io g einer getrockneten und fein zerkleinerten Mischung von Blüten und Blütenstengeln von Pyrethrum cinereafolium werden im Soxhlet im Vakuum mit zoo ccm Äthyllaktat behandelt. Man erhält dann eine verhältnismäßig stark gefärbte Lösung, die sich direkt zur Schädlingsbekämpfung für häusliche Zwecke eignet, bei denen die Färbung und die Anwesenheit harzartiger Stoffe nicht stört. Diese Lösung kann auch zur Bekämpfung der Parasiten von Haustieren verwendet werden.
q.. Der Rohstoff wird wie im Beispiel 2 mit Petroläther behandelt. Der Extrakt wird durch Destillation von Petroläther befreit und der Destillationsrückstand mit 25 ccm Äthyllaktat aufgenommen. Das auf diese Weise erhaltene Erzeugnis ist praktisch farblos, neutral, harzfrei und kann zur Behandlung wertvoller Gegenstände verwendet werden.
Trappmann hat bereits die Verwendung von Alkohol als Lösungsmittel für Pyrethrum vorgeschlagen. Alkohol ist flüchtig und ein echtes Lösungsmittel, enthält aber die freie Hydroxylgruppe. Diese Gruppe enthaltende Stoffe sind aber für die Pflanzenteile meist schädlich, wie aus Bourcart, »Les Maladies des Plantes«, Paris igio, hervorgeht.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Lösungen der insektiziden Bestandteile von Pyrethrum cinereafolium, dadurch gekennzeichnet, daB die wirksamen Bestandteile aus der Pflanze zunächst mit Kohlenwasserstoffen oder anderen geeigneten Lösungsmitteln in bekannter Weise extrahiert werden, der Extrakt vom Lösungsmittel befreit und der Rückstand in Pyridin oder Äthyllaktat gelöst wird.