DE1007555B - Verfahren zur Gewinnung von Insektiziden Stoffen aus Ameisen - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Insektiziden Stoffen aus Ameisen

Info

Publication number
DE1007555B
DE1007555B DEM31804A DEM0031804A DE1007555B DE 1007555 B DE1007555 B DE 1007555B DE M31804 A DEM31804 A DE M31804A DE M0031804 A DEM0031804 A DE M0031804A DE 1007555 B DE1007555 B DE 1007555B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
substances
insecticidal
extraction
preparations according
obtaining
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DEM31804A
Other languages
English (en)
Inventor
Mario Pavan
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Montedison SpA
Original Assignee
Montedison SpA
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Montedison SpA filed Critical Montedison SpA
Publication of DE1007555B publication Critical patent/DE1007555B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01NPRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
    • A01N63/00Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing microorganisms, viruses, microbial fungi, animals or substances produced by, or obtained from, microorganisms, viruses, microbial fungi or animals, e.g. enzymes or fermentates
    • A01N63/10Animals; Substances produced thereby or obtained therefrom
    • A01N63/14Insects

Description

DEUTSCHES
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Gewinnung von Insektiziden Stoffen aus Ameisen, die dadurch besonders gekennzeichnet sind, daß sie eine schnelle und sehr selektive Wirksamkeit haben, d. h., daß sie gegen Insekten hoch wirksam sind, aber gegen Warmblüter fast keine toxische Wirkung besitzen. Dadurch unterscheiden sich diese Insektizide vorteilhaft z. B. von Cantharidin, das auch aus Insekten gewonnen wird, das aber für den Warmblüterorganismus äußerst giftig ist und auch in hohen Dosen angewendet werden müßte, da seine insektizide Wirksamkeit verhältnismäßig gering ist.
Erfindungsgemäß geht man zur Gewinnung der neuen Stoffe so vor, daß man, da die Wirkstoffe in den inneren Organen der Ameisen enthalten sind, diese zu ihrer Nutzbarmachung zuerst gegebenenfalls in Anwesenheit eines Trägerstoffes zerkleinert, was z. B. durch Vermählen geschehen kann, und sie nachfolgend trocknet. Danach kann man die Wirkstoffe entweder durch Sublimation oder Destillation direkt gewinnen, ader man extrahiert die gemahlenen Insekten mit fettlösenden Lösungsmitteln, z. B. Äther, und gewinnt daraus die Wirkstoffe durch Kristallisation. Bei den auf diese Weise gewonnenen Wirkstoffen handelt es sich zum größten Teil um Iridomyrmecin. Ein Isomeres dieses Stoffes kann aus diesem dadurch gewonnen werden, daß man diesen mit einer alkoholischen Lösung eines alkalischen Stoffes behandelt und danach das Reaktionsgemisch wieder ansäuert. Die genauen Daten dieser Stoffe sind aus diem folgenden Beispiel 1 ersichtlich. Die Wirksamkeit und die sonstigen Eigenschaften der neuen Wirkstoffe werden in der Patentanmeldung M 14076 IV a/451 beschrieben.
Beispiel 1
Extraktion mit Lösungsmittel und Reinigung
des Iridomyrmecins
In der Natur gesammelte oder eigens gezüchtete Individuen von Iridomyrmex humilis Mayr werden sorgfältig mit gefällter Naturkreide vermischt und in einem Mahlwerk vermählen, bis eine homogene Masse anfällt.
Dann kommt die Masse in den Vakuum- oder Luftstromtrockner, in dem die Temperatur unter 50°, vorzugsweise gegen 30°, gehalten wird.
Die in Becken in dünner Schicht getrocknete Masse wird zerkleinert und kommt hernach in den Extraktionsapparat; die Extraktion wird mit Äther ausgeführt, der auf 30° vorgewärmt ist und auf einer Batterie von drei Extraktoren im Gegenstrom zirkuliert. Die Extraktionsbehandlung wird weitergeführt, bis das Lösungsmittel keine Aktivstoffe mehr mitführt. Der feste Extraktionsrückstand wird nach Austreiben Verfahren zur Gewinnung
von Insektiziden Stoffen aus Ameisen
Anmelder:
Montecatini Societä Generale
per rindustria Mineraria e Chimica,
Mailand (Italien)
Vertreter: Dipl.-Ing. Dipl.-Chem. Dr. phil. Dr. techn.
J. Reitstötter, Patentanwalt, München 15,
Haydnstr. 5
Beanspruchte Priorität:
Italien vom 16.Maill951
Mario Pavan, Mailand (Italien),
ist als Erfinder genannt worden
des gesamten Äthers (der zurückgewonnen wird) ent-
a5 fernt, und der Kreislauf der Extraktion wird mit neuem Pulver, stets nach dem Gegenstromprinzip, wieder aufgenommen. Der an den löslichen Produkten angereicherte Äther wird aus einem Destillierkessel mit Dampfmantel verdampft, um in den Kreislauf zurückzukehren, während der extrahierte Stoff im Kessel zurückbleibt.
Der extrahierte Stoff besteht aus einem dichten, viskosen, wegen der Anwesenheit fettlöslicher Pigmente dunkelgefärbten öl. Es wird in einen Destillierapparat abgelassen, aus dem man, zwischen 60 und 100° und, bei atmosphärischem Druck arbeitend, ein kristallines Sublimat erhält, dessen Merkmale durch Bestimmung der chemischen und physikalischen. Konstanten kontrolliert werden. Solcherart wird ein Vorlauf und ein Nachlauf abgetrennt, der jeweils nachfolgenden Destillations- bzw. Sublimationsgängen zugeführt wird, während die Mittelfraktion aus Iridomyrmecin hoher Reinheit besteht. Die technische Ausbeute des beschriebenen Verfahrens ist etwa lfl/o reines Iridomyrmecin, berechnet auf das Gewicht des organischen Ausgangsmaterials; aus einer Milliarde Arbeiterinnen mit nicht gefülltem Magen in der Sommerzeit erhält man etwa 3500 g Iridomyrmecin.
In Abwandlung des oben beschriebenen Verfahrens kann das aus der Extraktion gewonnene öl auf längere Zeit stehengelassen werden, wonach sich ein großer Anteil von Iridomyrmecin in rohkristal'liner Form abscheidet; dieses Produkt wird filtriert und
709 507/417
kann unmittelbar zur Herstellung von Insektiziden für die Landwirtschaft Verwendung finden.
Das kristalline Rohprodukt kann im Bedarfsfall durch direkte Sublimation gereinigt werden.
Iridomyrmecin, also das so erhaltene chemisch reine Insektizid, besteht aus einer chemischen Verbindung, deren Bruttoformel C10H10O2 ist und die durch folgende Werte der physikalisch-chemischen Eigenschaften gekennzeichnet ist: Schmelzpunkt 60 bis 61°; Erweichungspunkt 58 bis 59°; Rotations- ίο vermögen (a) |" = 210° (4°/oige Lösung in Äthylalkohol); Brechungsindex » ^= 1,4607; chemische Eigenschaften eines bizyklischen Lactons. Durch Behandlung mit in Methylalkohol gelöstem Ätzkali und nachfolgendes Ansäuern verwandelt sich dieses Produkt in ein anderes Lacton mit Schmelzpunkt 55°,
20 = 52,5°
(4%ige Lösung in Äthylalkohol), das
ebenfalls die Eigenschaft eines Insektizids besitzt.
B e i s ρ i e 1 2
Unmittelbare Sublimation von Iridomyrmecin
Man sammelt das lebende Material, Iridomyrmex humilis, ein und verwandelt es durch Bearbeiten in einer geeigneten mechanischen Vorrichtung in einen homogenen Teig; der so erhaltene Teig wird ähnlich, wie in Beispiel 1 beschrieben, getrocknet und wird darauf in der Mühle zu einem feinen Pulver zermahlen, das der unmittelbaren fraktionierten Sublimation unterworfen werden kann; man erhält so eine mittlere Fraktion, die aus reinem Iridomyrmecin besteht, während Vor- und Nachlauf, wie im Beispiel 1 angegeben, verwertet werden.
Beispiel3
Nutzung des rohen Iridomyrmecins Das lebende, in feines Pulver verwandelte Material wird mit geeigneten Trägerstoffen vermischt, um Pulver herzustellen, die sowohl trocken als auch in wäßriger Suspension als Insektizide Verwendung finden können; je nach dem durch Hinzufügen der Trägerstoffe erzielten Verdünnungsverhältnis ergeben sich Produkte, die sich für die verschiedenen Verwendungszwecke und die verschiedenen Schädlinge eignen. - '
Beispiel 4
Extraktion des insektentötenden Stoffes aus Tapinoma nigerrimum NyI
Die Körper der Arbeiterinnen von Tapinoma nigerrimum NyI werden vermählen, nach Verdünnen mit mineralischem Trägerstoff (gefälltem Kalziumkarbonat) mit Schwefeläther extrahiert, wobei analog wie im Beispiel 1 verfahren wird.
Man erhält so ein rohes Öl mit beträchtlicher Wirkungskraft als Insektizid, dessen Wirkungseigenschaften in bezug auf die verschiedenen Insektenarten denen des Iridomyrmecins entspricht, das jedoch weder dem aus Iridomyrex humilis gewonnenen Rohextrakt noch dem Iridomyrmecin analog ist.
Beispiel 5
Extraktion des insektentötenden Stoffes aus
Liometopum microcephalum Panz Durch Extraktion mit Äthylalkohol, wobei analog wie in den vorhergehenden Beispielen verfahren wird, erhält man aus den Körpern der Arbeiterinnen von Liometopum microcephalum ein als Insektizid wirksames Öl, dessen Wirkungseigenschaften in bezug auf die verschiedenen Insektenarten den vorgehend beschriebenen Insektiziden entspricht, jedoch nicht identisch ist mit den aus Iridomyrmex oder aus Tapinoma gewonnenen Rohextrakten und auch nicht mit Iridomyrmecin.

Claims (6)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Gewinnung von Insektiziden Stoffen bzw. Präparaten aus Ameisen, dadurch gekennzeichnet, daß die in inneren Organen der Insekten enthaltenen Aktivstoffe dadurch nutzbar gemacht werden, daß vorgenannte Insekten, gegebenenfalls in Anwesenheit eines Trägerstoffes zerkleinert, beispielsweise vermählen werden, sowie nachfolgend einer Trocknung bei nicht mehr als 50"' und abermaligem Vermählen unterworfen werden.
2. Verfahren zur Gewinnung von Insektiziden Stoffen bzw. Präparaten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das gemahlene Produkt der Sublimation oder Destillation unterworfen wird.
3. Verfahren zur Gewinnung von Insektiziden Stoffen bzw. Präparaten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die gemahlenen Insekten der Extraktion mit fettlösenden Lösungsmitteln, z. B. Äther, unterworfen werden.
4. Verfahren zur Gewinnung von Insektiziden Stoffen bzw. Präparaten nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Anreicherung des Aktivstoffes das mit Lösungsmitteln extrahierte insektizide Öl einer nachfolgenden Kristallisation unterworfen wird.
5. Verfahren zur Gewinnung von Insektiziden Stoffen bzw. Präparaten nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das durch Extraktion mit Lösungsmitteln gewonnene insektizide Öl unmittelbar oder nach Kristallisation der Sublimation oder Destillation unterworfen wird, wobei vorzugsweise zwischen 50 und 100° und bei atmosphärischem Druck gearbeitet wird.
6. Verfahren zur Gewinnung von Insektiziden Stoffen oder Präparaten nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das durch Sublimation oder Destillation gewonnene Insektizid mit methylalkoholischer Lösung von Kaliumhydroxyd behandelt und nachträglich angesäuert wird.
© 70» 507/417 4.57
DEM31804A 1951-05-16 1952-05-15 Verfahren zur Gewinnung von Insektiziden Stoffen aus Ameisen Pending DE1007555B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
IT1007555X 1951-05-16

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1007555B true DE1007555B (de) 1957-05-02

Family

ID=11429006

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEM31804A Pending DE1007555B (de) 1951-05-16 1952-05-15 Verfahren zur Gewinnung von Insektiziden Stoffen aus Ameisen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE1007555B (de)

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0167265A1 (de) * 1984-05-30 1986-01-08 Coulston International Corporation Verfahren zum Abweisen von Insekten
EP0167266A1 (de) * 1984-05-30 1986-01-08 Angus Chemical Company Insektenabweisende Zusammensetzung und Verfahren zum Abweisen von Insekten
US4869896A (en) * 1984-05-30 1989-09-26 Angus Chemical Company Potentiated insect repellent composition and method

Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0167265A1 (de) * 1984-05-30 1986-01-08 Coulston International Corporation Verfahren zum Abweisen von Insekten
EP0167266A1 (de) * 1984-05-30 1986-01-08 Angus Chemical Company Insektenabweisende Zusammensetzung und Verfahren zum Abweisen von Insekten
US4869896A (en) * 1984-05-30 1989-09-26 Angus Chemical Company Potentiated insect repellent composition and method
EP0666027A1 (de) * 1984-05-30 1995-08-09 Coulston International Corporation Verfahren zur Vertreibung von Insekten

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP0579624B1 (de) Verfahren zur herstellung eines lagerfähigen azadirachtinreichen insektizids aus samenkernen des neem-baumes
DE3317439C2 (de)
DE1007555B (de) Verfahren zur Gewinnung von Insektiziden Stoffen aus Ameisen
DE1793642C3 (de) Verfahren zur Gewinnung von Isoinokosteron
DE3213095C2 (de)
DE60213447T2 (de) Verfahren zur Herstellung von Hydroxymatairesinol oder eines Hydroxymatairesinol-Komplexes aus Holz
DE697760C (de) Verfahren zur Gewinnung der grossen Gesamtalkaloide des Mutterkorns
DE596091C (de) Verfahren zum Extrahieren organischer Stoffe
DE2511285C3 (de) Kosmetisches Mittel und Herstellungsverfahren dafür
DE852120C (de) Verfahren zur Gewinnung eines Heilmittels
DE3037526C2 (de) Verwendung von Flachswachs zur externen Anwendung bei Erkrankungen
DE563258C (de) Verfahren zur Darstellung wasserloeslicher, hormonartiger, wachstumfoerdernder Stoffe aus Thymusdruesen
DE875658C (de) Verfahren zur Abtrennung aliphatischer Verbindungen aus solche enthaltenden Gemischen
DE861638C (de) Verfahren zur Gewinnung von Carotinfarbstoffen, insbesondere zur Faerbung von Butter, Speisefetten und -oelen
CH676360A5 (en) Purificn. of antiviral gossypol cpd. - by recrystallisation from ether with hexane
DE937247C (de) Verfahren zur Herstellung antianaemischer Praeparate aus Hefe
DE577257C (de) Verfahren zur Gewinnung von Oleandrin
DE2436479A1 (de) Verfahren zur reinigung von steroidheterosiden
AT203629B (de) Verfahren zur Herstellung von biologisch aktiven Verbindungen aus Oleaceen
DE2259388C3 (de) Verfahren zur Gewinnung von Vincristin
AT245169B (de) Verfahren zur Herstellung des neuen Antibiotikums WG 696
DE890258C (de) Verfahren zur Herstellung eines Wirkkoerpers aus Weissdorn
DE830825C (de) Verfahren zur Herstellung von reinem Rutin
AT275242B (de) Insektizides Mittel
DE4342625A1 (de) Pulverförmige Meliazeen-Extrakte