DE68965C - Verfahren zur Herstellung von Isolirplatten mittels Kieseiguhr, Faserstoffen, einer Emulsion aus Wasser und Collodium und mittels Asphalts - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Isolirplatten mittels Kieseiguhr, Faserstoffen, einer Emulsion aus Wasser und Collodium und mittels AsphaltsInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Bei dem Einmieten von Kartoffeln oder Rüben ist es nöthig, dafs über die zu überwinternden
Erdfrüchte mindestens 1 cm bestes Richtstroh dicht gelegt und dieses wiederum
mit 5 cm Erde und Dung beworfen wird, damit die eingemietete Frucht nicht infolge Anfrierens
verfault oder infolge des eindringlichen Regen - oder Schneewassers zu keimen beginnt.
Trotz dieser kostspieligen Vorsichtsmafsregeln tritt es dennoch häufig ein, dafs bei lang andauerndem
Winter die eingemieteten Früchte verderben.
Bei Benutzung der vorliegenden Feuchtigkeitsund Wärmescbutzmasse wird diese kostspielige
Verwendung von Dung und Stroh völlig überflüssig und das Durchsickern von Regen- und
Schneewasser und das Eindringen von Kälte in die angefüllte Miete oder Grube ist völlig
ausgeschlossen. Dazu ist es nur nöthig, über die eingemietete Frucht eine aus der neuen
Masse hergestellte Platte zu breiten, welche durch Ueberschütten einer ca. 2 bis 4 cm
starken Erdlage gegen Zertreten oder Zerreifsen geschützt wird. Die Masse selbst kann länger
als ι ο Jahre benutzt werden, ohne dafs sie infolge,
von Zersetzungen ihre specifischen Eigenschaften als Schutzmittel einbüfst.
Um diesen Zweck zu erreichen, wurde ein vorzügliches Wärmeschutzmittel, nämlich Kieselguhrerde,
mit einem für Feuchtigkeit undurchdringlichen Körper, nämlich Asphalt, combinirt.
Es lag nahe, diese beiden Substanzen einfach mit einander zu mengen und zu einer
breiartigen Mischung zu schmelzen. Die flüssige Masse erstarrt jedoch beim Erkalten zu einem
harten Körper. Um derselben die Geschmeidigkeit und Biegsamkeit zu erhalten, konnte
man der Mischung etwas Erdöl zusetzen. Dadurch verliert aber wiederum der Kieselguhr
seine werthvolle Eigenschaft der Undurchdringlichkeit für Wärme, indem das im Asphalt
enthaltene Bitumen die Kieselguhrerde durchtränkt und zum guten Wärmeleiter macht. Es
war daher nothwendig, die beiden Stoffe auf solche Weise mit einander zu combiniren, dafs
die specifischen Eigenschaften jedes einzelnen in Verbindung zur Wirkung kommen. Demgemäfs
wird die Kieselguhrerde nach Zusatz einer die Elasticität der Masse bedingenden Substanz (Kälberhaare, Wollfasern u. s. w.) mit
einer geeigneten Flüssigkeit zu einem Brei angerührt und in dünnen Plättchen gegossen,
welche durch starken Druck zu einer Art Pappe zusammengeprefst werden. Diese Pappe
wird nun, um sie auch für Feuchtigkeit undurchdringlich zu machen, mit geschmolzenem
Asphalt bestrichen.
Zur Ausführung des Verfahrens werden am zweckmäßigsten 70 Theile Kieselguhr, ι ο Theile
Wollfasern und 20 Theile Kälberhaare mit Collodium und Wasser als Binde- und Anrührmittel
in Misch- oder Zerstäubüngsmaschinen zu einer dünnen flüssigen Masse verarbeitet, welche in Plattenform gegossen
wird, und zwar so dünn, dafs zu einer 4 mm starken Platte mindestens 50 bis 60 auf einander
gegossene Lagen gehören, welche durch einen Druck von mindestens 12 Atmosphären
Claims (1)
- zusammengeprefst -werden, während das zum Anrühren benutzte Wasser durch Erwärmen der Masse zum Verdampfen gebracht wird. Der auf diese Kieselguhrplatte zu streichende Asphalt wird vorher zu Pulver gemahlen und nach Zusatz von etwas Asphaltöl bis zum Sieden erhitzt, in welchem Zustand er sodann mittelst Bürsten auf beiden Seiten der Kieselguhrplatten aufgetragen wird, indem jedesmal, wenn die Bürste abgehoben, der heifse'Asphalt mit Kies von der Feinheit der Graupenkörner bestreut wird.Aufser der in der Einleitung erwähnten Verwendung der neuen Masse zum Schütze der während des Winters eingemieteten Erdfrüchte kann man dieselbe natürlich auch als Mittel gegen Feuchtigkeit und Hitze im Sommer benutzen, z. B. als Unterlage für Heu- oder Getreideschober auf dem Felde, im Fachwerk der Scheunen u. s. w. Die Masse hält hier nicht nur die Feuchtigkeit, sondern auch Mäuse, Ratten und anderes Ungeziefer vor dem Eindringen in das Getreide ab. Ferner können die Platten zum Bodenbelag, zur Wandbekleidung , besonders in feuchten Kellerra'umen, zum Bedecken von Blumenbeeten Verwendung finden.Pateντ-Anspruch:Verfahren zur Herstellung von Isolirplatten; darin bestehend, dafs man Kieseiguhr mit Faserstoffen (Kuhhaare, Wollfasern) und mit einer Emulsion aus Wasser und Collodium anrührt, in dünne Plättchen giefst, letztere zu dicken Pappen zusammenprefst und sodann mit geschmolzenem Asphalt bestreicht.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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ID=342470
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DENDAT68965D Expired DE68965C (de) | Verfahren zur Herstellung von Isolirplatten mittels Kieseiguhr, Faserstoffen, einer Emulsion aus Wasser und Collodium und mittels Asphalts |
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