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Verfahren zur Herstellung von organischen Metall- und Idetalloidkomplexverbindungen.
In weiterer Ausbildung der durch die Patente 413 778 und ,423 133 sowie des
Patents 448 800, Zusatz zum Patent 413 778, geschützten Verfahren wurde gefunden,
daß sich lösliche Komplexverbindungen von Metallen oder Metalloiden herstellen lassen,
wenn man als Komplexbildner Sulfosäuren des Pyrogallols verwendet.
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Die auf diese Weise erhältlichen Produkte zeichnen sich durch geringe
Giftigkeit bei starker therapeutischer Wirksamkeit aus.
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Beispiel i.
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2o g pyrogalloldisulfosaures Kalium werden in Zoo ccm Wasser mit 6
g Antimonoxyd einige Zeit unter Zufügung von so viel Kalilauge gekocht, daß die
Reaktion am Sohluß neutral ist. Wenn kein Antimonoxyd mehr aufgenommen wird, filtriert
man ab, engt die Lauge ein und rührt dann in Methylalkohol ein. Dabei wird :das
gebildete Antimonkomplexsalz ausgefällt, das man nach dem Abscheiden in Form eines
farblosen oder schwach gefärbten Pulvers erhält. Es löst sich leicht in Wasser auf.
Die wäßrige Lösung bleibt auf Zusatz von verdünnter Natronlauge oder verdünnter
Schwefelsäure klar. Beispiel 2.
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In einer Lösung von 2o g pyrogalloldisulfosaurem Kalium in Zoo ccm
Wasser wird eine aus 2q..9 Wismutnitrat durch Behandeln mit Alkali und Auswaschen
hergestellte Suspension von -#AVismuthydroxyd unter Erwärmen aufgelöst. Man neutralisiert
mit Kalilauge und filtriert. Aus dem Filtrat kann man durch Eindampfen oder durch
Einengen und Ausfällen mit Methylalkolhol die neue Wismutkomplexverbindung gewinnen.
Man erhält sie als ein gelbbräunliches Pulver, das in Wasser löslich ist. Die Lösung
wird auch durch überschüssige Alkaiilauge nicht gefällt. Schwefelwasserstoff fällt
Schwefelwismut aus.
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In entsprechender Weise werden die Komplexsalze der anderen Metalle
rund Metallovde gebildet.
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Statt der Pyrogalloldisulfosäure können auch andere Sulfosäuren des
Pyrogallols Verwendung finden. Zur Salzbildung können
andere Alkalien
oder Ammoniak oder Amine dienen.
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Bei Anwendung anderer Mengenverhältnisse können, ebenso wie in ,den
anderen Beispielen, Salze mit anderem Gehalt an Metalloxyd erhalten werden. B ei,spi
e1 3. 30 g pyrogalloldisulfo:saures Kalium werden in roo ccm Wasser ,heiß
gelöst und. eine wäßrige Suspension von Zinnhydroxydul hinzugegeben, die man aus
einer Lösung von 22,5 g Zinnchlorür in Wasser durch Ausfällen mit Ammoniak, Auswaschen
und Anrühren mit Wasser hergestellt hat. Man setzt verdünnte Kalilauge hinzu, bis
ungefähr der neutrale Punkt erreicht ist, filtriert vom Ungelösten ab und dämpft
das Filtrat im Vakuum ein. Die Darstellung und Aufbewahrung muß möglichst unter
Aussc hluß von Luft geschehen. Man erhält eiri schwach gefärbtes Pulver, das sich
leicht in Wasser auflöst. Beim Einleiten von Schwefelwasserstoff wird Schwefelzinn
ausgefällt. Beispiel 4. Cadmiumkomplexverbindungen des pyrogalloldisulfosatiren
Kaliums.
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Je nach der Arbeitsweise können Produkte mit verschiedenem Cadmiumgehalt
erhalten werden, wie folgende Angaben zeigen: In einer heißen wäßrigen Lösung von
pyrogalloldisulfosaurem Kalium wird bei Siedetemperatur und unter Einleiten von
Wasserstoff soviel Cadmiumhydroxyd gelöst, als zur Erzielung einer neutralen oder
nur schwach alkalischen Lösung erforderlich ist. Man filtriert nach denn Erkalten
und fällt die komplexe Verbindung durch Eingießen der Lösung in Methylalkohol. Das
Salz enthält 15 Prozent Cd und stellt ein grünliches, kristallinisches Pulver dar.
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Behandelt man obige Verbindung-mit überschüssiger kochender Kalilauge,
darauf mit Bolus zwecks Adsorption von kolloidalem Cadmiumhydroxyd und filtriert,
so wird man durch Methylalkohol aus diesem Filtrat eine gelbe Komplexverbindung
mit nur 4 Prozent Cd erhalten.
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Zur -Herstellung eines Cadmiumkomplexsalzes kann man- auch vom Cadmiumcarbonat
ausgehen. Man erhält dann eine Verbindung mit 12 Prozent Cd.
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Alle diese Verbindungen sind leicht in Wasser löslich. -Beispiel 5.
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2o g pyrogalloldisulfosaures Kalium werden in Wasser gelöst und Vänadylhydroxyd
(aus 7 g Ammoniumvanadat durch Reduzieren gewonnen) darin aufgelöst. Man fügt verdünnte
Kalilauge bis zur neutralen Reaktion hinzu, filtriert dann und fällt durch Eingießen
in Methylalkohol aus. Nach dem Absaugen und Trocknen erhält man ein tiefdunkelblaues
Pulver, das sich leicht in Wasser löst. Beispiel 6. Manganpyrogalloldisulfosaures
Kalium. 40":g pyrogalloldisulfosaures Kalium werden mit 12 g Mangancarbonat in r5o
ccm Wasser im Kohlensäurestrom am Rückflußkühler gekocht, bis klare Lösung erfolgt.
Mitunter bleibt ein geringer, weißer, sich leicht absetzender Rückstand von etwas
überschüssigem Mangancarbonat. Die Lösung ist neutral und wird nach denn Erkalten
rasch filtriert und in 8oo ccm Methylalkohol eingerührt. Das dabei ausfallende Mangankomplexsalz
wird abgesaugt, mit Methylalkohol gewaschen und im Vakuum getrocknet. Es stellt
darnach ein- gelbgrünes Pulver ,dar, das beim Liegen an der Luft satt gelb wird
und sich spielend mit neutraler Reaktion in Wasser mit hellgrüner Farbe löst. Beispiel
7.
3G9 pyrogallolmonosulfosaures Kalium werden in Zoo ccm Wasser gelöst, 15g-Antimonoxyd
zugefügt und die Lösung gekocht. Man fügt 2 n Kalilauge zu, bis die Lösung eben
neutral ist und kocht noch kurze Zeit weiter. Dann wird filtriert; aus dem Filtrat
kristallisiert beim Erkalten das gebildete Komplexsalz aus. Durch Zugabe von etwas
Alkohol kann die Abscheidung vervollständigt werden. Es löst sich leicht in Wasser
und gibt auf Zusatz von verdünnter Natronlauge oder Schwefelsäure keine Fällung.
Schwefelwasserstoff fällt aus der angesäuerten Lösung Antimonsulfid aus. -Beisp-iel
B. 4 g pyro'gälloldisulfosaures Kalium werden in 15 ccm Wasser gelöst, die Lösung
mit verdünnter Kalilauge neutralisiert und abgekühlt. Hierauf gibt man 2,2g Bleioxyd
in Pulverform zu. Das Bleioxyd löst sich größtenteils in -der Lösung auf, der man
gegebenenfalls nochmals verdünnte Kalilauge bis zum neutralen Punkt zusetzt. Man
filtriert vom ungelösten Bleioxyd .ab und fällt das Filtrat durch Eingießen in Methylalkohol
aus. Durch Absaugen,. Waschen und Tradknen - erhält.- m,an das .-Bleikomplexsalz.
Es-löst -sich leicht in Wasser, die Lösung wird durch überschtissige.=Na4ronlauge
nicht gefällt.
Schwefelwasserstoff fällt Schwefelblei aus.