DE45226C - Verfahren zur Darstellung jodirter Sulfosäuren der Phenole - Google Patents

Verfahren zur Darstellung jodirter Sulfosäuren der Phenole

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DE45226C
DE45226C DENDAT45226D DE45226DA DE45226C DE 45226 C DE45226 C DE 45226C DE NDAT45226 D DENDAT45226 D DE NDAT45226D DE 45226D A DE45226D A DE 45226DA DE 45226 C DE45226 C DE 45226C
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salts
salt
sulfonic acid
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DENDAT45226D
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H. trommsdorff in Erfurt
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C309/00Sulfonic acids; Halides, esters, or anhydrides thereof

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  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
  • Detergent Compositions (AREA)
  • Cosmetics (AREA)

Description

KAISERLICHES
,PATENTAMT
Behandelt man die verschiedenen Phenolsulfosäuren bezw. deren Salze mit einer jodübertragenden Lösung, die erhalten wird durch Einleiten von Chlor in das in Wasser suspendirte Jod, oder aber durch Lösen von Jodkalium in wenig Wasser unter Zusatz von viel Salzsäure und Natriumnitrir, noch einfacher durch Einleiten von Untersalpetersäure in Salzsäure, in welcher sich Jod befindet, auch wenn man Jod in einem Gemisch von Salzsäure und Salpetersäure löst, so scheidet sich allmälig ein krystallinischer Niederschlag ab, welcher aus den sauren Salzen der gebildeten neuen jodirten Phenolsulfosäuren besteht.
Werden dieselben ursprünglichen Phenolsulfosäuren oder deren Salze mit Jod behandelt, unter gleichzeitigem Zusatz von Alkalien, kohlensauren Alkalien, alkalischen Erden, Metalloxyden, überhaupt solchen Substanzen, welche geeignet sind, die bei der Jodirung freiwerdende Jodwasserstoffsäure zu binden, noch besser zu oxydiren, so scheidet sich zunächst nach dem Ansäuern der Lösung das bereits genannte saure Salz einer Dijodphenolsulfosä'ure ab, während durch Eindampfen der Mutterlauge das betreffende saure Salz einer Monojodpbenolsulfosäure herauskrystallisirt.
Das Verfahren, welches bei den genannten Verbindungen zur Anwendung kommt, ist wie folgt:
i. Dijod- und monojodparaphenolsulfosaures
Kali.
5 kg Jod werden in 20 kg Salzsäure, spec. Gew. 1,2+, eingetragen und in diese Mischung so lange Untersalpetersäure eingeleitet, bis alles Jod gelöst ist. Diese Lösung, welche nun Chlorjodsalzsäure enthält, wird vor dem Jodiren mit kohlensaurem Kalk, kohlensauren Alkalien oder sonstigen Neutralisationsmitteln so lange versetzt, bis sich freies Jod abzuscheiden beginnt.
Andererseits werden 4,25 kg paraphenolsulfosaures Kalium in 15 kg Wasser gelöst und diese Lösung nun zunächst mit der Hälfte obiger, in diesem Falle mit kohlensaurem Kali neutralisirter Jodlösung versetzt. Es scheiden sich jetzt schwere nadeiförmige Krystalle ab. Die hierbei freiwerdende Salzsäure wird mit kohlensaurem Alkali nahezu neutralisirt und darauf die andere Hälfte der Jodlösung zugesetzt, wonach sich eine neue Menge Krystalle abscheidet. Dieselben bestehen aus dem sauren Kaliumsalz einer Dijodparaphenolsulfosäure, das Filtrat ergiebt nach dem Verdunsten das Kaliumsalz einer Monojodparaphenolsulfosäure.
Aller Wahrscheinlichkeit nach verläuft der Procefs im wesentlichen nach folgender Gleichung:
OH
2 C, H,{ 4- 3 J Cl
"SO3K
= C0 Hn-OH ~ ^ SO3K
,3
C6H3-OH -^SO3K
Η Cl.
Charakteristisch für diese neuen Verbindungen ist, dafs sie zweierlei Salze bilden, was wohl dadurch bedingt ist. dafs sich die Jodatome in unmittelbarer Nähe der Hydroxydgruppe be-
finden, wodurch der saure Charakter der Verbindung verstärkt wird.
Das neutrale Kaliumsalz zersetzt sich in alkalischer wässeriger Lösung beim Erwärmen.
Das saure Kaliumsalz krystallisirt aus heifsem Wasser in schönen, farblosen, säulenförmigen Nadeln; in Alkohol ist es schwer löslich. Das entsprechende Natriumsalz ist in Wasser leichter löslich.
2. Die freie Dijodparaphenolsulfosäure
wird erhalten durch Zersetzen des schwer löslichen Barytsalzes mit der berechneten Menge Schwefelsäure in wässeriger oder alkoholischer , Lösung und Eindampfen derselben. Sie krystallisirt in dicken, fast farblosen Nadeln oder Prismen und ist in Wasser und Alkohol sehr leicht löslich.
Die Dijodparaphenolsulfosäure bezw. deren Salze sollen unter dem Namen Sozojodol in den Handel kommen und können Farbstoffe daraus hergestellt werden.
Das bei dem Proceis sich nebenbei bildende Kaliumsalz der Monojodparasulfosäure ist in Wasser leicht löslich und krystallisirt daraus in dicken, derben Krystallen; auch in Alkohol ist es leicht löslich. Das Barytsalz ist leicht löslich.
3. α-dijodorthophenolsulfoaures Kalium, ß-dijodorthophenolsulfosaures Kalium.
Wird statt des oben erwähnten Kaliumsalzes der Paraverbindung in genau denselben Verhältnissen das Salz der Orthoverbindung angewendet, so erhält man ein in Wasser sehr schwer lösliches Kalisalz, das in sehr schönen Blättchen krystallisin, und ein in feinen Nadeln krystallisirendes Kalisalz, welches in weit gröfserer Menge entsteht. Diese letztere Verbindung bezw. die freie Säure, Dijodorthophenolsulfosäure und deren Salze, sollen unter dem Namen Jodaseptol in den Handel kommen. Die Dijodorthophenolsulfosäure ist aufserordentlich leicht löslich in Wasser und Alkohol, sie kann in Nadeln krystallisirt erhalten werden, jedoch schwierig.
Man kann auch die verschiedensten Salze der jodirten Phenolsulfosäuren direct erhalten. wenn die entsprechenden sulfosäuren Salze auf die oben beschriebene Weise jodirt und zur Neutralisation vor bezw. während der Jodirung solche Basen verwendet werden, welche den herzustellenden Salzen entsprechen.
Will man z. B. dijodphenolsulfosaures Zink direct herstellen, so geht man in der oben tür das Kaliumsalz beschriebenen Weise von dem phenolsulfosäuren Zink aus, und zwar wird in diesem Falle die Jodirungslösung mit kohlensaurem Zink nahezu neutralism und zum Abstumpfen der freiwerdenden Salzsäure ebenfalls kohlensaures Zink in Anwendung gebracht.
: Das Zinksalz der Dijodparaphenolsulfosäure : krystallisirt in fast schneeweifsen langen Nadeln j mit 6 MolecUlen Krystalhvasser.
j 4. Monojodparakresolsulfosäure bezw. deren
Salze
werden erhalten, indem man das Parakresol in der doppelten Menge englischer Schwefelsäure längere Zeit bei Wasserbadtemperatur erhitzt
■ und in bekannter Weise das Kaliumsalz darstellt. Hiervon werden 4,5 kg in 20 kg warmen Wassers gelöst und dieser Lösung 5 kg Jod in Form oben erwähnter Lösung und unter denselben Bedingungen zugesetzt. Nach einiger
; Zeit scheidet sich das gebildete saure Kalium-
! salz ab, welches in heiisem Wasser leicht lös-
1 lieh ist und sich daraus in nadeiförmigen
Prismen abscheidet.
; Die freie Monojodparakresolsulfosäure kann
; durch Zerlegen des Barytsalzes mit der be-
; rechneten Menge Schwefelsäure in Lösung er-
■ halten werden.
: 5. Jodorthokresolsulfosäure bezw. deren Salze.
ι Theil Orthokresol wird mit 2 Theilen
: englischer Schwefelsäure behandelt, bei Wasser- ' badtemperatur und auf bekanntem Wege in ; das Kalisalz übergeführt. Man löst 4,4 kg j dieses Salzes in ι ο kg Wasser und versetzt die i Lösung mit 2,5 kg Jod in obiger Form. Nach j dem Stehenlassen krystallisirt das monojod- ; orthokresolsulfosaure Kali in kleinen Nadeln aus, die sehr leicht löslich in Wasser sind.
Das Salz ist leicht zersetzlich. Die freie Säure kann in Lösung erhalten werden, wenn das
■■ Barytsalz mit der berechneten Menge Schwefel- ; säure zerlegt wird.
ι 6. Jodthymolsulfosäure bezw. deren Salze. i ι Theil Thymol wird mit gleichen Theilen j Schwefelsäure, oder auch etwas mehr, auf dem I Wasserbad einige Stunden behandelt. Man erhält alsdann nach dem Lösen in Wasser, Neutralisiren mit Baryt u. s. w. ein leicht lös- : liches Bariumsalz einer Thymolmonosulfosäure. Hiervon werden 5 kg in 10 kg Wasser gelöst : und der Lösung 1,4 kg Jod in obiger Form zugesetzt. Nach kurzer Zeit' scheidet sich in ; sehr feinen Nadeln das monojodthymolsulfo- : saure Barium ab, das in das Kaliumsalz durch Zerlegen mit kohlensaurem Kali übergeführt wird. Es krystallisirt in feinen, gelblich weifsen Nädelchen und ist in Wasser und Alkohol ! leicht löslich. Durch Zerlegen des Barytsalzes mit der berechneten Menge Schwefelsäure kann die freie Jodthymolsulfosäure erhalten werden, welche jedoch leicht zersetzlich ist; sie krystallisirt in Nadeln.

Claims (1)

  1. ; Pate N1T-An sprüche:
    : i. Die Darstellung von nachbenannten jodirten Sulfosäuren und deren Salzen, wie Dijod-
    paraphenolsulfosä'ure, Dijodorthophenol- holischer Lösung, eventuell unter Zusatz
    sulfosäure, Monojodparaphenolsulfosäure, von neutralisirenden Substanzen.
    iVIonojodparakresolsulfosäure, Monojod- 2. Die Darstellung der Salze der unter An-
    orthokresolsulfosäure und Monojodthymol- i spruch 1. angeführten Säuren direct aus
    sulfosäure durch Behandeln der entsprechen- j den entsprechenden sulfosäuren Salzen unter
    den Sulfosäuren bezw. deren Salze mit I gleichzeitiger Neutralisation mit den den
    Chlorjodsalzsäure in wässeriger oder aiko- j herzustellenden Salzen entsprechenden Basen.
    BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKEREI.
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