-
Vorrichtung zum Ausgeben von Briefmarken oder anderen Wertzeichen.
Es sind Vorrichtungen zum Ausgeben von Briefmarken oder anderen Wertzeichen bekannt,
bei denen das Wertzeichenband von einer Vorratsrolle über eine Transportwalze geführt
wird, die durch ein von Hand zu bewegendes Schaltwerk gemäß der Zahl der abzugebenden
Wertzeichen geschaltet wird, um dann das Band durch eine Schneidvorrichtung abzutrennen.
Diese Vorrichtungen sind insofern unvorteilhaft, als sie durch eine Schaltung nur
die Ausgabe je einer Wertzeichensorte ermöglichen, während der gleichzeitige Transport
von Zeichen verschiedener Werte, wie dies an Post und sonstigen Schaltern die Regel
ist, nicht ausgeführt werden kann. Die Bedienung solcher Vorrichtungen ist daher
umständlich, zeitraubend und für den Beamten ermüdend und insbesondere schon deshalb,
weil bei jeder Schaltung zwei voneinander unabhängige Hebel zu bedienen sind. Außerdem
haben die bekannten Vorrichtungen eine vielteilige Bauart mit zahlreichen Hebeln
für jeden Transportmechanismus, welche das Zusammensetzen oder Zerlegen der Vorrichtung
im Falle einer Reparatur u. dgl. wesentlich verteuern und die gesamte Inneneinrichtung
unübersichtlich machen.
-
Gegenstand der Erfindung ist eine Ausgabevorrichtung für Wertzeichen
aller Art, wie Briefmarken, Fahrscheine, Eintrittskarten, Kassenscheine usw., welche
bezweckt, die Ausgabe von gezählten Wertzeichen in beliebiger Zahl und in beliebigen
Sorten gleichzeitig in einem einzigen Arbeitsgang vornehmen zu können. Es wird also
ermöglicht, die Vorrichtung z. B. auf die Ausgabe von Marken zu 5, io oder 2o Einheitswerten
einzustellen und die verlangten Marken sämtlicher Sorten durch eine Drehung des
Antriebsgliedes abzugeben. Dabei kann die Vorrichtung so eingerichtet sein, daß
schmale und breite Wertzeichenrollen, d. h. solche njit einem oder mehreren nebeneinanderliegenden
zusammenhängenden Wertzeichenstreifen, geschaltet werden können, so daß die Vorrichtung
in erster Linie auch zur Ausgabe von Wertzeichen in großen Mengen dient und dadurch
eine bedeutende Erleichterung in der Abwicklung des Schalterdienstes
mit
sich bringt. Die Beschränkung der beweglichen Vorrichtungsteile auf ein Mindestmaß
und vor allem die einfache Abwicklung der einzelnen Bewegungsvorgänge erhöht die
Betriebssicherheit der Vorrichtung, so daß diese zu jeder Zeit eine zuverlässige
Kontrolle über den Stand der abgegebenen Wertzeichen ergibt und den Beamten in jeder
Hinsicht entlastet.
-
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer solchen Ausgabevorrichtung
dargestellt, und zwar zeigen Abb. i die Schaltwerke mit dem Antrieb in Vorderansicht
und Abb. 2 die Seitenansicht nach Schnitt A-B von Abb. i, Abb. 3 die zusammengesetzte
Vorrichtung in Vorderansicht und Abb. 4 im Schnitt E-F von Abb. 3, Abb. 5 und 6
die Schneidvorrichtung für einen einzelnen Wertzeichenstreifen in Seiten- und in
Oberansicht, Abb. 7 eine Sperrvorrichtung für die Schaltwerke nach Schnitt C-D von
Abb. i, Abb. 8 und 9 bauliche Einzelheiten, Abb. io die Transporteinrichtung für
breite Wertzeichenrollen in Vorderansicht und Abb. i i in Seitenansicht.
-
Den wichtigsten Bestandteil der Ausgabevorrichtung bildet das Schaltwerk,
das für jede Wertzeichensorte erforderlich ist und von dem alle weiteren Arbeitsvorgänge
abgeleitet werden.
-
Jedes Schaltwerk setzt sich zusammen aus dem Wählrad i, dessen Kranz
sich vorteilhaft nur auf einen Teilumfang erstreckt und das auf der Welle 2 aufgekeilt
ist. Die letztere läuft durch die ganze Vorrichtung, trägt also die sämtlichen Wählräder,
deren Zahl sich nach der Anzahl der Wertzeichensorten richtet, und dient gleichzeitig
als Antriebsachse. Im Kranz des Wählrades i sind die Kupplungsstifte 3 gelagert,
die radial verstellt werden können und ebenfalls in beliebiger Zahl vorgesehen sind.
Im gezeichneten Beispiel sind zehn Stück solcher Stifte angeordnet, die fortlaufend
numeriert sind und ihrer Geläufigkeit und Übersichtlichkeit wegen eine einfache
Bedienung sichern. Im allgemeinen richtet sich die Zahl der Stifte nach dem jeweiligen
Verwendungszweck der Vorrichtung. Unmittelbar neben dem Wählrad i bzw. in einer
Aussparung desselben liegt -das Teilrad 4, das auf seinem Umfange mit Zähnen versehen
und mit dem Antriebsrad 5 zu einem Ganzen verbunden ist. Die beiden Räder 4 und
5 laufen leer auf der Nabe der Wählscheibe i, wie aus Abb. i aus dem im Schnitt
gezeichneten linken Schaltwerk hervorgeht. Das Antriebsrad 5 ist als Zahnrad ausgebildet
und greift in das kleinere Zahnrad 6, das auf der Welle 7 sitzt und mit der Transportwalze
8 fest verbunden ist. Die letztere befindet sich zwischen dem Antriebsrad 5 und
dem Wählrad i und ist in bekannter Weise auf ihrem Umfange mit Stiften 9 versehen,
die zum Transport des Markenbandes io in die Querperforation desselben greifen.
Zu jeder Wähleinrichtung gehört eine Transportwalze 8, die durch Vermittlung der
Zahnräder 5 und 6 in einem dem jeweiligen Wer tzeichenvorschub angepaßten Übersetzungsverhältnis
angetrieben wird. An einer Seite der Transportwalze sind Zapfen i i gleichmäßig
und übereinstimmend mit den Markenlängen auf dem Umfang verteilt, in deren Bahn
der eine Arm des Winkelhebels i2 liegt (s. Abb. 9). Der Zweck und .die Wirkungsweise
des letzteren wird später beschrieben.
-
Zur Bewegung der Transportwalzen 8 ist es notwendig, das Wählrad i
mit dem Teilrad 4 zu kuppeln, was durch die Stifte 3 ermöglicht wird. Zu diesem
Zweck entsprechen die Zahnlücken des Teilrades 4 nach ihrer Form und Teilung den
Stiften 3; ebenso ist es erforderlich, daB die letzteren mit den Zahnlücken stets
in Deckung bleiben. Infolgedessen ist für jedes Schaltwerk eine Feineinstellung
vorgesehen, welche das erstere gemäß der Teilung des Rades 4 festhält, so daß in
jeder Stellung des letzteren die Wählscheibe mit diesem gekuppelt werden kann.
-
Im vorliegenden Falle erfolgt die Feineinstellung der Wähleinrichtung
kraftschlüssig, d. h. der letztere kann vom Antrieb aus beliebig geschaltet werden
und wird jedoch in allen seinen Zwischenstellungen in einem solchen Maße festgelegt,
daß eine selbsttätige Veränderung der Stellung des Schaltwerkes verhindert wird.
Es kann dies auf verschiedene Weise erfolgen. -In der in Abb. i bis ¢ dargestellten
Ausführungsforrn ist das Antriebsrad 5 in seinem Kranz mit auf den ganzen Umfang
desselben sich erstreckenden Rasten 13 ausgerüstet (siehe insbesondere Abb.
i und 4), in welche der abgerundete Bolzen 14 greift, der federnd im Arm 15 gelagert
ist. Dieser sitzt fest auf der unbeweglich im Gestell 16 angeordneten Achse 17,
die also sämtliche Sperrbolzen 14 trägt. Um die genaue Einstellung des Teilrades
4 zum Wählrad i auf alle Fälle zu sichern und gegebenenfalls kleine Spielräume-oder
sonstige Ungenauigkeiten im Mechanismus auszugleichen, ist es notwendig, daß durch
den ortsfest gelagerten Bolzen 14 nach jedem Teilweg die Stellung des Schaltwerkes
genau geregelt wird. Infolgedessen sind die Rasten 13 des Antriebsrades 5 an dem
dem Bolzen 14 zugekehrten Ende stark ausgerundet und der Kopf des letzteren gewölbt,
so daß- zwischen den Rasten 13 kein Zwischenrauen
entsteht, wie
aus Abb. q. hervorgeht. Beim Einfallen des Bolzens 14 in die Rasten 13 werden diese
daher selbsttätig zum Bolzen 14. zentriert und dadurch das mit dem Wählrad i gekuppelte
,Teilrad q. nach jeder Schaltung ordnungsgemäß eingestellt. Es ist also ausgeschlossen,
daß sich die etwa vorhandenen Ungenauigkeiten beim Gebrauch der Vorrichtung addieren
können, vielmehr werden sie schon von vornherein durch die Feineinstellung beseitigt.
Abb.8 zeigt ein weiteres Beispiel der letzteren. Gemäß diesem ,v ird das Teilrad
q. selbst dazu verwendet, indem die Zähne desselben zugespitzt sind. In die Zahnlücken
fällt dann der vor und zurück bewegliche, jedoch ortsfest am Querträger i8 gelagerte
Stift 1d., dessen abgerundeter Kopf gleichfalls nach jedem Teilweg das Teilrad 4.
in eine bestimmte Lage bringt.
-
Um die Kupplung des Wählrades i mit dem Teilrad 4 zu sichern, muß
das erstere nach jeder Schaltung in eine bestimmte Anfangslage zurückkehren, in
welcher ebenfalls die Stifte 3 mit den Zahnlücken des Teilrades q. sich decken müssen.
Dadurch, daß das Wählrad i aus einem Segment besteht, ist von vornherein auf einer
Seite ein Übergewicht vorhanden, welches die Rückwärtsdrehung des Wählrads i bewirkt.
Um dieses dann zu sperren, ist seitlich am Wählrad i ein Stift i9 angeordnet (s.
Abb. 7), der in der Anfangsstellung des letzteren in ein aus einem festen Anschlag
2o und einem federnden Stift 2i bestehendes Gesperre einfällt und dadurch das Wählrad
i kraftschlüssig festhält. Dessen Weg wird auf diese Weise genau begrenzt, und trotzdem
kann bei einer neuen Schaltung die Drehung des Rades i nach einer Richtung - nämlich
im Sinne des Uhrzeigers - erfolgen.
-
Zur Entkupplung des jeweils in das Teilrad d. greifenden Stiftes 3
dient der Anschlag 22, der in der Bahn der Kupplungsstifte 3 liegt und dessen Kurve
23 den letzteren vorgelagert ist (s. Abb. 1, 2 und 9). Der Anschlag 22 ist als Bogen
ausgebildet und ebenfalls am Ouerträger 18 des -Vorrichtungsgestelles 176 ortsfest
gelagert; er befindet sich unmittelbar neben dem Teilrad q., und die Stifte 3 besitzen
eine derartige Breite, daß sie seitlich am Teilrad vorstehen, um im gekuppelten
Zustande auf die Kurve 23 des Anschlages 22 auflaufen zu können. Außerdem ist neben
dem Anschlag 22 ein Segment 24 gelagert (s. Abb. 9), welches über die sämtlichen
Stifte 3 sich erstreckt und radial verschiebbar, z. B. am Anschlag 22, geführt ist.
Dieses Segment ist durch eine Feder beeinflußt (in der Zeichnung nicht angedeutet)
und wird, solange Marken für das zugehörige Schaltwerk vorhanden sind, durch den
Winkelhebel 12 in der aus Abb. 9 hervorgehenden Stellung gehalten, ist also außer
Wirkung gesetzt. Die Breite der Stifte 3 erstreckt sich demgemäß auch noch über
das Segment 2q.. Der Winkelhebel 12, dessen einer Arm, wie schon erwähnt, in der
Bahn der Zapfen i i sich befindet, dient als Fühler, der sich gegen die gummierte
Rückseite des Wertzeichenbandes io unter dem Einfluß einer Feder legt. Das Wertzeichenband
io ist in bekannter Weise durch den über die Transportwalze 8 greifenden Führungsbogen
a5 gegen selbsttätiges Abheben gesichert und bleibt dadurch mit den Stiften 9 während
des Transportes in Eingriff. Eine im Bogen 25 angeordnete Aussparung 26 ermöglicht
das Durchfallen des Fühlerkopfes 12, wenn keine Marke mehr im Vorratsbehälter 27
sich befindet. Die Transportwalzen 8 besitzen zur Hinundherbewegung des Fühlers
12 eine entsprechende ringförmige Aussparung, in die gleichzeitig der Abheber 28
mit seinem freien, zungenförmigen Ende greift (siehe Abb. 3, q. und io). Auch in
diesem befindet sich, wie im Bogen 25, eine Aussparung 29 für den Fühler 12 (s.
Abb. q.). Der Abheber 28 erstreckt sich in einem nach außen gewölbten Bogen über
die Schaltvorrichtung, d. h. kommt zwischen dem Wählrad i und dem Antriebsrad 5
zu liegen, und ist auf der Grundplatte 30 befestigt. Der Hauptzweck des Abhebers
28 ist der, das Markenband io von der Transportwalze 8 abzuheben und die abgeschnittenen
Marken nach außen zu führen. Die konkave Wölbung des Abhebers 28 verhindert dabei
ein Klemmen oder Überstürzen der Marken. Solange diese in größerer Zahl abgegeben
werden, behalten sie die geradlinige Bandform bei; die inneren Windungen der Vorratsrolle
sind jedoch so eng gerollt, daß diese Marken das Bestreben haben, auch nach dem
Abschneiden die Krümmung beizubehalten. Durch die konkave Wölbung des Abhebers liegen
dann diese Marken flach am letzteren an und gleiten sicher nach außen. Vom Abheber
28 zweigt unten eine Führung 31 zur Auswurföffnung 32 des Vorrichtungsgehäuses 33
ab. Oben besitzt der Abheber 28 einen Schlitz 3q., durch den das Messer 35 greift.
Dieses sitzt auf einem wagerecht verschiebbaren Schlitten 36 (Abb. 5 und 6), der
unterhalb des Schlitzes 34 am Abheber 28 geführt ist und durch Federn nach außen
gedrückt - wird (Abb. 4). Im Schlitten 36 sind ferner zwei durch Federn beeinflußte
Bolzen 37 gelagert, die gegenüber- dem Messer 35 etwas vorstehen und als Puffer
wirken, so daß diese bei Bewegung des Messerschlittens 36 gegen das Markenband io
gedrückt werden, bevor das Messer 35 zum Angriff kommt, wie aus Abb. 5 und 6 hervorgeht.
Nachdem
das Markenband oberhalb des Messers durch den Füblerkopf
i2 und unterhalb des Messers durch die Puffer 37 gehalten wird, ist während des
Abschneidens ein Straffspannen des Bandes erreicht, so daß zum Zerschneiden desselben
kein Gegenauflager für das Messer erforderlich ist, sondern dasselbe allein genügt.
Zweckmäßig ist die Schneide des Messers im Winkel gebrochen, wie Abb. 6 zeigt, so
daß das Zerschneiden des Bandes von der Mitte desselben aus erfolgt, wodurch gegenüber
den Messern mit geradliniger Schneide an Weg gespart und ein glatter Schnitt erreicht
wird. Jeder Abheber 28 ist mit einer solchen Schneidevorrichtung versehen, die durch
Mitnehmer 49 bewegt werden, die an den Wählscheiben i befestigt sind (Abb. 3 und
4.). Um in einem Arbeitsgang Wertzeichen verschiedener Sorten und beliebiger Zahl
abgeben zu können, werden bei jeder Markenabgabe.sämtlicheWählscheiben, gleichgültig,
ob diese mit ihren Teilrädern 4 gekuppelt sind oder nicht, nach vorn geschaltet
und bewirken mittels ihrer Mitnehmer 49 die Bewegung sämtlicher Messer 35, wobei
durch die Federung der Schlitten 36 auf die Mitnehmer 49 ein Rückstoß ausgeübt wird,
welcher die Rückwärtsbewegung der Wählscheiben i nach dem Entkuppeln derselben einleitet.
Außerdem sind am unteren Ende der Abheber 28 die Zähler 38 angeordnet, deren Ritzel
39 in die Antriebsräder 5 eingreifen, so daß bei jedem gekuppelten Schaltrad die
abgegebene Markenzahl genau registriert wird.
-
Im vorliegenden Falle erfolgt der Antrieb der Welle 2 von Hand und
ist zu diesem Zweck auf dem einen Ende derselben ein Zahnsegment 59 aufgesteckt,
in welches ein Wechselrad 4o greift. Dieses wird durch ein Zahnrad 4i betätigt,
welches am Umfange eine Aussparung 42 besitzt und bei jeder Schaltung von der Kurbel
43 nach einer Richtung gedreht wird, wobei die Kurbel nach einer Umdrehung durch
federnde Anschläge 44 begrenzt und zur neuen Schaltung durch Zurückdrücken des vorgelagerten
Anschlages ausgelöst werden niuß.
-
Den Stiften 3 sind die ,Tasten 45 vorgelagert, welche im Gehäuse 33
geführt sind. Die Tasten eines jeden Schaltwerkes sind mit fortlaufenden Nummern
i bis io versehen (s. Abb.2). Zur Lagerung der Achsen 2, 7 und 17 mit allen
ihren Teilen dient ein auf einer Grundplatte ruhendes Gestell 16, welches durch
das Gehäuse 33 vollkommen verschlossen ist, in welchem nur die Ausgabeöffnung 32
für die abgeschnittenen Wertzeichen, dann das Ablesefenster 46 für die Zähler 38
und ferner durch Plomben gegen unbefugtes Öffnen gesicherte Deckel47 für jedes Schaltwerk
zum Einsetzen der Vorratsrollen vorgesehen sind. Um ferner die unbefugte Inbetriebsetzung
der Ausgabevorrichtung zu verhindern (z. B. nachts), kann im Gehäuse eine verschließbare,
dem Wechselrad 4o gegenüberliegende Aussparung angeordnet sein, welche das Herausnehmen
des letzteren gestattet und dann wieder verschlossen wird. Auf diese Weise ist dann
die Vorrichtung zuverlässig gegen Mißbrauch gesichert.
-
Die Lagerung der Wellet mit ihren Schaltwerken i, 4 und 5 erfolgt
seitlich am Gestell 16 in zweiteiligen Lagern 48 (Abb. i und 3), so daß bei
geöffneten Lagern die Welle :2 samt ihren Schaltwerken außerhalb -der Vorrichtung
fertig zusammengesetzt und mit einem Griff eingesetzt werden kann, was eine bedeutende
Vereinfachung und Verbesserung der Herstellung in sich schließt. Dasselbe trifft
auch zu für die Welle 7 mit ihren Transportwalzen 8 oder für die Achse 17 mit ihren
Sperrhebeln 15. Auch im Falle einer Reparatur kann diese infolge der allseitigen
Zugänglichkeit der wichtigsten Bestandteile rasch und bequem vorgenommen werden.
In gleicher Weise sind die Abheber 28 vorteilhaft gelagert, indem sämtliche mit
ihrer Grundplatte 30 vom Gestell 16 abgenommen oder an diesem angesetzt werden
können.
-
Die Wirkungsweise und Handhabung der Ausgabevorrichtung sind folgende:
Es werden z. B. sieben Marken von einer beliebigen Sorte verlangt. Die Vorratsbehälter
27 sind mit den Wertzeichenrollen gefüllt und letztere über die Transportwalzen
8 bis zu den Messern 35 gelegt, welche Stellung in Abb.4 veranschaulicht ist. Sämtliche
Wählräder i befinden sich in ihren Anfangsstellungen, d. h. sie sind in den Gesperren
14 und 15 festgelegt. Der Beamte drückt auf die Taste Nr. 7 des für die betreffende
Markensorte in Frage kommenden Schaltwerkes und kuppelt mittels des Radialstiftes
Nr. 7 ,das Wählrad i mit seinem Teilrad 4. .Damit ist der Kupplungsvorgang vollzogen,
der Beamte löst durch Zurückdrücken des vorderen Anschlages 44 die Kurbel 43 aus
und macht mit dieser eine Umdrehung, bis sie wieder durch die Anschläge 44 gesperrt
ist. Durch die Aussparung 42 des Zahnrades 41 wird erreicht, daß die Kurbel 43 nach
einer bestimmten, dem Höchst-,veg des Wählrades i angepaßten Teildrehung mit letzterem
außer. Eingriff kommt und leer, jedoch unter Beibehaltung der Drehrichtung, in die
Anfangsstellung zurückkehrt. Innerhalb des Schaltwerkes i, 4 und 5 hat sich während
der Teildrehung desselben folgender Vorgang abgespielt: Mit dem Wählrad i wurde
gleichzeitig das gekuppelte Teilrad 4 sowie das Antriebsrad 5
gedreht
und dadurch die Transportwalze 8 für das Wertzeichenband io gemäß den sieben Markenlängen
geschaltet, so daß die Oberkante bzw. die obere Querperforation der siebenten Marke
im Schlitz 34 bzw. vor dem Messer 35 sich befindet. Die zwischen dem Antriebsrad
5 und der Justiervorrichtung 14, 15 bestehende kraftschlüssige Verbindung wird von
der Kurbel43 aus überwunden und bezweckt, daß nach vollzogener Teildrehung, also
nach dem Zurücklegen von sieben Teilungen des Rades 4, die Sperrung des Schaltwerkes
durch die Feineinstellung 14, 15 mit der schon beschriebenen Genauigkeit vorgenommen
wird. Die Entkupplung des Wählrades i und damit die gleichzeitige Sperrung der Räder
4 und 5 des Schaltwerkes erfolgt durch den zugehörigen Anschlag 22; denn der in
das Teilrad q. eingreifende Radialstift Nr.7 wird durch die Drehung des Schaltwerkes
an die Hubkurve 23 des Auslösebogens 22 gebracht, läuft dann auf der letzteren auf
und wird dadurch aus dem Teilrad ¢ gehoben bzw. wieder in die Anfangslage zurückgestellt.
Die Hubkurve 23 ist dabei derart den Radialstiften 3 vorgelagert, daß der Entkupplungsvorgang
des jeweiligen Radialstiftes gleichzeitig mit dem Sperrvorgang der Räder 4 und 5
mittels der Feineinstellung 14, 15 beendet ist. Die letztgenannten Räder bleiben
nunmehr stehen. Das sich drehende Wählrad i hat durch den Mitnehmer 49 unterdessen
den.Messerschlitten 36 bewegt und die sieben Marken des fraglichen Schaltwerkes
an der Querperforation abgetrennt. Durch die Entkupplung des Wählrades ist dasselbe
frei geworden und fällt nunmehr durch das einseitige übergewicht in seine Anfangslage
zurück, wobei durch das Gesperre 14, 15 das Festhalten bzw. das genaue Einstellen
des Wählrades erfolgt. Die abgeschnittenen Marken gleiten über die konkave Wölbung
des Abhebers 28 auf die Führung 31 und fallen durch die Öffnung 32 aus der Vorrichtung.
Durch die Drehung des Antriebsrades 5 wurde mittels des Ritzels 39 der zugehörige
Zähler 38 um sieben Einheiten geschaltet und dadurch die Markenabgabe registriert.
Sind statt einer Markensorte gleichzeitig zwei oder mehrere in verschiedener Zahl
verlangt worden, so drückt der Beamte auf die verschiedenen Tasten 45 der verschiedenen
Wählräder i, und erst nach dem Kuppeln der einzelnen Wählräder wird die Kurbel gedreht.
Bei jeder Drehung derselben werden die sämtlichen Wählräder i bewegt; gleichgültig,
ob sie gekuppelt sind oder nicht, machen dieselben den gleichen Weg. Nur die gekuppelten
Räder 4 und 5 vollführen mit den Transportwalzen 8 eine der gewählten Markenzahl
notwendige Teildrehung, während die nicht gekuppelten Räder 4 und 5 mit den Transportwalzen
stillstehen. Die Bewegung der Teil- und Antriebsräder 4 bzw. 5 sowie ihrer Transportwalzen
8 kann jedoch nur bei Kupplung der Wählräder stattfinden. Die Vorgänge der Schaltwerke
und des Markentransportes werden so lange beibehalten, solange sich noch Marken
in den Gehäusen 27 befinden.
-
Nach Ausgabe von sämtlichen Marken einer Sorte ist der Fall anzunehmen,
daß weniger Marken noch vorhanden sind, als verlangt werden, was der Beamte nicht
feststellen kann. In diesem Falle tritt die in Abb. 9 dargestellte Einrichtung in
Wirkung. Angenommen, daß nur mehr eine Marke io von einer bestimmten Sorte in einem
Schaltwerk sich befindet, so liegt diese über dem Messer 35 und wird durch den Fühlerkopf
12 festgehalten, welche Lage die Abb.9 zeigt. Dagegen werden drei Marken der gleichen
Sorte verlangt. Der Beamte drückt infolgedessen auf die Taste Nr. 3 und vollführt
mit der Kurbel, wie sonst, eine einmalige Drehung. Zunächst ist der Vorgang der,
daß der Fühler 12 durch einen Zapfen i i, der als nächster in Frage kommt, zurückgedrückt
wird und dadurch die Marke freigibt, die herabfällt und durch die Öffnung 32 nach
außen abgegeben wird. Fast gleichzeitig springt der Fühler 12 durch die Öffnung
26 des Bogens 25, weil der Widerstand des Markenbandes aufgehoben ist. Mit dieser
Bewegung gleitet der zweite Arm des Fühlers 12 vom Sperrsegment 24 ab, und dieses
wird mittels seiner Federn gegen die Kupplungsstifte 3 bewegt und drückt dadurch
den Radialstift N r. 3 aus dem Teilungsrad 4 in seine Anfangslage zurück. Dieser
Bewegungsvorgang spielt sich fast plötzlich ab bzw. hat sich also bereits abgespielt,
bevor der nächste Teilweg zurückgelegt wurde, so daß also tatsächlich nur die eine
herabfallende Marke als gültig registriert wird, während die beiden übrigen Teilungen
der verlangten drei Marken leer geschaltet werden. Der Beamte sieht also, daß keine
Marke dieser Sorte in der Vorrichtung ist und eine neue Vorratsrolle in den Behälter
27 eingelegt werden muß. Jeder Vorratsbehälter kann jedoch nur nach dem Öffnen des
plombierten Deckels 47 gefüllt werden, welcher die Breite einer Transportwalze 8
mit ihren Stiften 32 besitzt.
-
Es ist noch auf einen weiteren Fall hinzuweisen. Angenommen, es befinden
sich von einer Markensorte nur mehr neun Stück Marken in der Vorrichtung, und es
werden neun Marken verlangt. Es vollzieht sich der Vorgang wie üblich, d. h. die
neun Marken werden abgegeben, der Beamte weiß aber nicht, daß sich nun keine Marken
mehr von
dieser Sorte in der Vorrichtung befinden. Hier ist nun
der Vorgang der, daß nach dem Herabfallen der letzten Marke das Sperrsegment 24
sofort in die Sperrlage infolge Vorspringens des Fühlerkopfes 1.2 fällt uns durch
eine geeignete Einrichtung, @z. B. Sperrnase usw. (in der Zeichnung der Deutlichkeit
halber nicht dargestellt), in dieser gehalten wird. Das Sperrsegment liegt infolgedessen
mit seinem Umfang an den Radialstiften3 an, und das Zurückdrücken eines derselben
durch Niederdrücken einer Taste q.5 vom Beamten aus bei Neuausgabe ist unmöglich.
Auch in diesem Falle ist dann dem Beamten angezeigt, daß eine neue Markenrolle eingelegt
werden muß. Eine Registrierung am Zählwerk findet dann nicht statt.
-
In Abb. 2 ist beispielsweise von den Tasten 4.5 die erste in der Kupplungsstellung
gezeichnet, und der erste Radialstift wird dadurch mit dem Teilrad q. in Eingriff
gebracht. Solange Marken in Vorrat in der Vorrichtung sich befinden, wird der Fühler
12 durch die an seinem kürzeren Hebelarm vorbeigleitenden Zapfen ii in eine rasche
hin und her gehende Bewegung versetzt, durch welche jedoch das Sperrsegment 24 nicht
ausgelöst wird, ereil der mit einer Sperrnase versehene kürzere Arm des Winkelhebels
gegen das Segment sich bewegt. Der Fühler 12 hat den Zweck, einerseits das Markenband
io oberhalb des Messers 35 während des Abschneidens festzuhalten und andererseits
beim Fehlen der Marken vorzuspringen und dadurch das Sperrsegment 24 auszulösen.
-
Um große Mengen von Marken mit der Vorrichtung ausgeben zu können,
ist es notwendig, die Marken nicht in Streifen- bzw. Bandform, sondern als breite
Bogen, wie sie gedruckt werden, in der Vorrichtung unterzubringen. Zu diesem Zweck
ist es nur notwendig, statt der Transportwalzen 8 Transporttrommeln So zu verwenden,
wie Abb. io zeigt. Diese Transporttrommeln werden izwischen zwei Transportwalzen
8 eingesetzt, die mit den letzteren die Breite von zehn Marken besitzen. Der Transport
dieser breiten Markenrollen io erfolgt wieder durch Stifte g, die zum Teil auch
auf der Trommel So angeordnet sein können; das Schaltwerk ist gemäß den Trommeln
So verbreitert, doch erfolgt der Antrieb in der gleichen Weise wie beim vorhergehenden
Beispiel. Die Transporttrommeln So besitzen in der Mitte zweckmäßig eine ringförmige
Aussparung wie die Walzen 8, so daß drei Fühlerarme vorgesehen werden können, welche
die breite Markenrolle io zuverlässig halten und insbesondere ein Schiefstellen
des letzten Markenstreifens verhindern. In gleicher Weise sind die Messer 35 verbreitert,
indem die Schneiden derselben in Zickzacklinie verlaufen, so daß jeder Markenstreifen
von der Mitte aus zerschnitten wird und auch in diesem Falle gegenüber den einfachen
Messern keine Hubvergrößerung des breiten Messers eintritt. Auch genügt für das
letztere das Straffspannen des breiten Markenbandes zum Zertrennen. Auch die Ausbildung
der Abheber 28 ist den Transporttrommeln So mit ihren Walzen 8 angepaßt, wie in
Abb. io beim rechten Schaltwerk punktiert angedeutet. Der Abheber 28 greift in die
drei Aussparungen der Walzen 8 bzw. der Trommel So und ist mit drei Öffnungen 29
für die Fühlerarme 1.2 versehen.
-
Es ist selbstverständlich nicht notwendig, daß für jede Markensorte
die Wertzeichen in solch breiter Rollenform verwendet werden, sondern letztere werden
in erster Linie für die gangbarsten Sorten gebraucht, damit die Ausgabevorrichtung
keine zu große, die Bedienung erschwerende Länge erhält. Vorteilhaft können die
schmalen Markenrollen mit den breiten Markenrollen in der Weise vereinigt werden,
daB hinter der Ausgabevorrichtung für die schmalen. Markenrollen, die stets zehn
bis fünfzehn verschiedene Sorten umfaßt, die Ausgabevorrichtung für die breiten
Markenrollen-sich befindet, die nur einige, z. B. vier, breite Schaltwerke aufweist.
Die letzteren liegen dann über den Schaltwerken der vorderen Vorrichtung, so daß
die Bedienung dieser Doppelvorrichtung mit der gleichen Übersichtlichkeit wie diejenige
der einfachen Vorrichtung erfolgen kann. Werden dann Marken in größeren Mengen verlangt,
z. B. vierzig Stück von einer Sorte, so drückt der Beamte auf die Taste Nr. q. des
zugehörigen Schaltwerkes der rückwärtigen Vorrichtung, während beim Drücken auf
die ,Taste Nr. io in einem Arbeitsgang hundert Stück Marken ausgegeben werden können.
Ferner können beide Vorrichtungen zur Ausgabe von Marken in dem Sinne verwendet
werden, daß z. B. mit der die schmalen Markenrollen enthaltenden vorderen Vorrichtung
die Einer und mit der rückwärtigen die Zehner gewählt werden. Kommt z. B. die Ausgabe
von 37 Marken in Frage, so werden sieben Marken von der vorderen und 30 Stück
von der großen Vorrichtung ausgegeben. Sind von vornherein wenig Wertzeichensorten
zur Ausgabe nötig, so können die schmalen und breiten Schaltwerke auf einer gemeinsamen
Welle vereinigt sein und somit Einer und Zehner in einem Arbeitsgang abgegeben werden.
Beide Vorrichtungen können durch ein und denselben Antrieb in Tätigkeit gesetzt
werden, und zwar dadurch, daB z. B. das mit der Kurbel 43 versehene Zahnrad 41 verschoben
wird und somit entweder mit der vorderen oder der hinteren
Vorrichtung
-bzw. mit den Antriebswellen derselben gekuppelt wird. Bei Verwendung von breiten
Markenrollen ist auf die besondere Lagerung der Markenvorratsrollen hinzuweisen,
welche aus Abb. i r hervorgeht. Während die Vorratsrollen der Markenstreifen ohne
weiteres in die Gehäuse 27 eingelegt werden können, ist das Gewicht der breiten
Markenrollen ziemlich groß, so daß beim Abziehen des breiten Bandes beim Transport
desselben ein Ausreißen der Perforation zu befürchten ist. Infolgedessen wird die
Vorratsrolle auf kleinen Rollen 51 gelagert, die im Behälter 27 auf den Umfang der
Vorratsrolle verteilt sind. Die Reibung wird dadurch auf ein Mindestmaß herabgesetzt,
und die Vorratsrolle liegt bis zum völligen Verbrauch auf mindestens zwei Rollen
auf, die ein hemmungsloses Abziehen des Bogens ermöglichen.
-
Die baulichen Einzelheiten der Vorrichtung können in verschiedener
Weise ausgeführt sein. So können z. B. die Messer 35 nicht einzeln an den Abhebern
28 befestigt bzw. geführt werden, sondern die Lagerung der Messer kann an einem
gemeinsamen Querträger erfolgen, der am Vorrichtungsgestell 16 befestigt ist. Es
spielt ferner keine Rolle, ob die Vorrichtung von Hand oder auf maschinellem Wege,
z. B. elektrisch, bewegt wird. In diesem Fall ist statt der Kurbel 43 auf die Achse
des Zahnrades 41 ein Schnekkenrad gesetzt, und der Elektromotor wird nach einer
Umdrehung des Zahnrades 4i selbsttätig ausgeschaltet. Ferner sei betont, daß die
Ausgabevorrichtung nicht nur für Marken, sondern überall da verwendet werden kann,
wo Zeichen verschiedenen Wertes .n verschiedenen Mengen und in verschiedener Größe
ausgegeben werden müssen.