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Vorrichtung zum Herausziehen bereits vorgetriebener Heizrohre. Es
sind Vorrichtungen zum Herausziehen von Siederohren bekannt, bei welchen das Siederohr
an seinem vorderen oder hinteren Ende erfaßt und durch eine sich gegen ein Widerlager
abstützende Schrauben-, Zahnstangen- oder Seilwinde aus dem Kessel herausgezogen
wird. Die Verwendung dieser bekannt gewordenen Vorrichtungen bringt den Nachteil
mit sich, daß beim Herausziehen des Rohres aus dem Kessel auf eine dem Stützgestell
der Vorrichtung entsprechende Länge das Lösen, Versetzen und Festziehen eines das
Rohr umfassenden Spannringes erfolgen müß, nachdem zuvor die Zugspindel o. dgl.
um eine entsprechende Entfernung zurückgestellt war. Hierdurch wird das Herausziehen
von Siederohren eine umständliche und zeitraubende, also mit großen Unkosten verbundene
Arbeit.
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Dei Erfindungsgegenstand ist nun so durchgebildet, daß an Stelle des
Spannringes ein auf dem Heizrohr lose verschiebbarer Ringkörper mit darin gelagerten
Klemmbacken verwendet wird, die beim Verschieben eines sich gegen sie legenden Widerlagers
das Heizrohr erfassen und mitnehmen. Zum Verschieben dieses Widerlagers dient ein
gegen die Kesselwandung sich beweglich abstützender Kniehebel, dessen einer gabelartig
über das Widerlager greifender Arm in ihm drehbar gelagert ist.
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Die gekennzeichnete Vorrichtung arbeitet in der Weise, daß beim Schwenken
des sich abstützenden Kniehebels zunächst die Klemmbacken fest gegen die Wandung
des Heizrohres gepreßt werden. Bei weiterem Anheben dies Kniehebels wird dann die
ganze Vorrichtung samt dem Siederohr um so viel verschoben, als es der noch verbleibende
Hub zuläßt, der durch den Abstand des Stützpunktes des Kniehebels von der Lagerachse
seiner im
Widerlager gelenkig angeordneten Anne bestimmt ist. Das
Heizrohr wird also aus der Kesselwandung um eine Längengröße herausgezogen, die
etwas geringer als der angegebene Abstand ist. Nach dem Aufheben des Widerlagerdruckes
gegen die Klemmbacken geben diese das Siederohr frei, und es kann die gesamte Vorrichtung
wieder an die Kesselwandung heraugeschoben werden und der Arbeitsvorgang ohne irgendwelche
Umspannung von neuem beginnen.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand m einem Ausführungsbeispiel
dargestellt. Es zeigt die Abb. i eine Seitenansicht der Vorrichtung, die Abb.2einenLängsschnitt
nach der Linie A-$ der Abb. 3, welche die Vorrichtung in der Vorderansicht veTanschaulicht.
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Die Vorrichtung besteht aus einem muffenartig ausgebildeten Hohlkörper
a, dessen Bohrung zwecks leichter Verschiebungsmöglichkeit auf dem« Heizrohr etwas
größer als der Außendurchmesser des Rohres b ist. Im vorderen verstärkten Teil.
des Körpers a sind sich gegenüberliegende durchgehende Schlitze c vorgesehen, welche
zur Aufnahme von schwenkbar im Körper a gelagerter Klemmbacken d dienen; die Klemmbacken
ragen mit ihrem einen Schenkel aus dem Körper a heraus und weisen an ihrem anderen
Flächen auf, die unter einem spitzen Winkel gegen die Längsachse des Hohlkörpers
a geneigt sind. Gegen diese Klemmbackenschenkel legt sich ein auf dem Körper a leicht
verschiebbarer Ring e, der durch einen aufschraubbaren Ring f gegen ein Herabgleiten
vom Körper ¢ gesichert ist. Am Widerlagerring e greift ein Kniehebel an, dessen
gabelartig ausgebildete Arme h in zwei am Ring e angeordnete Zapfen g gelagert sind.
Der Kniehebel besitzt außerdem einen Arbeitsarm i und den Stützhebelarm h,
der sich während des Arbeitsganges gegen die Kesselwandung L anlegt. Zweckentsprechend
ist es, diesen Arm k an seinem freien Ende mit einer Stützrolle m zu versehen und
zur Schonung der Kesselwandung L eine Schutzplatte n zwischen der Kesselwandung
und der Vorrichtung vorzusehen.
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Die Anwendungs- und Wirkungsweise der beschriebenen Vorrichtung-zum
Herausziehen von Siederohren ist die folgende:_ Das Siederohr b wird von er hinteren
Kesselwandung aus in bekannter Weise um rund i 5o mm vorgetrieben. Auf das vorgetriebene
Ende des Rohres wird nun die VorÄ,chtung zum Herausziehen des Rohres aufgeschoben,
nachdem die Schutzplatte n aufgelegt worden ist. Der Körper a wird dicht an die
Platte n herangeschoben, so daß der Kniehebel die auf der Zeichnung voll ausgezogene
Lage einnimmt (Abb. ?). Wird nun der Hebelarm i in der eingezeichneten Pfeilrichtung
um seine Drehzapfen g verschwenkt, dann bewegt sich der Stützpunkt m des Hebels
h in der eingezeichneten Pfeilrichtung und gleitet hierbei auf der Schutzplatte
n nach unten, um die in Abb. 2 gestrichelt eingezeichnete Lage einzunehmen. Da dieser
Stützpunkt m selbst aber eine Längsverschiebung nicht ausführen. kann, so müssen
sich die Zapfen g mit ihrem Träger, dem Widerlagerring e, .um eine entsprechende
Entfernung verschieben. Da dieser beweglich auf dem Hohlkörper c sitzt, so wird
er sich zunächst gegen die schräg stehenden Arme der Klemmbacken d legen und sie
so weit um ihre Zapfen verdrehen, daß sich ihre gezahnten Flächen fest gegen die
Außenwandung des Siederohres b pressen. Ist der erzeugte Anpressungsdruck groß genug,
dann wird sich die gesamte Vorrichtung, also der Körper c mit dem in die Klenunbacken
d eingespannten Heizrohr b, so weit zur Kesselwandung verschieben, als es der noch
verbleibende Kniehebelhub zulä.ßt, der durch den Abstand der Stützrolle m von dem
Zapfen g --bestimmt -ist-. - Wird der Kniehebel zurückgeholt, dann ist der Widerlagerdruck
des Ringes ,e .aufgehoben; die Klemmbacken d geben das Siederohr b frei, so daß
die Vorrichtung von neuem an die Schutzplatte n herangeschoben und der Arbeitsvorgang
wiederholt werden kann, bis das ganze Rohr aus dem Kessel herausgezogen worden ist.