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Schußspulenauswechselvorrichtung für Wechselstühle. Die Erfindung
betrifft eine Schußspulenauswechselvorrichtung für Wechselstühle mit ortsfestem
Spulenbehälter, dessen Abteilungen zur Abgabe der Spulen dienende Drehschieber zugeordnet
sind, und bei welchen je ein Fühler für jede Fadenart vorgesehen ist. Gemäß der
Erfindung ist der Drehschieber jeder Abteilung des Spulenbehälters durch eine dem
Einfluß des betreffenden Fühlers unterstellte eigene mechanische Steuervorrichtung
mit einer Zubringervorrichtung gekuppelt.
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Auf diese Weise läßt sich mit verhältnismäßig einfacher Bauart und
unter Vermeidung bisher vorgesehener elektrischer Steuermittel ein hoher Sicherheitsgrad
in bezug auf die Wirkungsweise der Auswechselvorrichtung erreichen, verbunden mit
übersichtlichkeit der Steuerung.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel dieser Schußspulenauswechselvorrichtung
veranschaulicht.
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Abb. i zeigt die Auswechselvorrichtung im Aufriß nebst Teilen der
Fühlereinrichtung, Abb. 2 die Auswechselvorrichtung im Grundriß, Abb.3 in größerem
Maßstab einen teilweisen Seitenriß zu Abb. i; Abb, 4 und 5 zeigen Einzelheiten.
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Es sind 26 und 26' zwei ineinander gelagerte Wellen, die einer ends
mit einem Arm 16 bzw. 24 versehen sind, welche durch Klinken 17, 25 mit einem Schußwächterhammer
18 zusammenwirken und Teile einer zur Herbeiführung der Schußspulenauswechselung
,dienenden Fühlereinrichtung bilden. Der Arm 16 ist dem Einfluß des Fühlers der
einen Fadenart unterstellt, der Arm 24 dem Einfluß des Fühlers einer zweiten Fadenart
der beiden Abteilungen des Wechselkastens.
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Auf dem anderen Ende der Wellen 26 und 26' sitzt je ein Arm 32 bzw.
33 fest, finit welchen Armen je ein zweiarmiger, federbelasteter Rollenhebel 34
bzw. 35 zusammenarbeitet, der am freien Ende seines zweiten Armes als Zahnbogen
ausgebildet ist, durch welchen der Rollenhebel mit einem Zahnkolben 36 bzw. 37 im
Eingriff ist. Die Rollenhebel 34 und 35 sind auf an einer Verlängerung des Spulenbehälters
38 befestigten Achsen 34',35' gelagert, während die Zahnkolben 36 und 37 auf Drehschiebern
39, 40 festsitzen, von denen jeder zur einen von den vorgesehenen zwei Abteilungen
des Spulenbehälters 38 zugehört. Den Armen 32, 33 ist ein gemeinsames T-förmiges
Verbindungsstück 41 zugeordnet, dessen abwärts gerichteter Schenkel zwischen den
beiden Armen liegt und durch eine Zugfeder 42 mit einer Stange 43 verbunden ist.
Der Steg des Verbindungsstückes 41, das durch seinen Schenkel eine Brücke 44 durchsetzt,
liegt über den Armen 32, 33 und kann mit auf der oberen Schmalseite derselben vorhandenen
ausgerundeten Kerben in Eingriff treten. Auf der Brücke 44 befinden sich Anschläge,
mit welchen an den Armen 32, 33 angebrachte, senkrecht einstellbare Anschläge zusammenwirken
zur Begrenzung der Ruhestellung der Arme 32, 33 und folglich der Hebel 34, 35. Wenn
die Hebel 34, 35 in Ruhestellung sind, liegt das Verbindungsstück 41 mit seinem
Steg auf beiden Hebeln auf. Schwingt der eine oder andere von den beiden Armen 32,
33 aus, dann wird durch den entsprechenden Arm 32 bzw. 33 das Verbindungsstück 41
mitgenommen, welches demgemäß aufwärts bewegt wird, welcher Bewegung die Stange
43 folgt. Die Stange 43 ist an einen zweiarmigen Steuerhebel 45 angelenkt, welcher
mittels eines Bolzens 46 am Webstuhlgestell gelagert ist. An den zweiten Arm des
Steuerhebels 45 ist eine Zubringerstange 47 angelenkt, die im Webstuhlgestell wagerecht
geführt ist und am freien Ende ein gabelartiges Kopfstück 48 besitzt, dessen einer
Gabelarm,
nämlich der untere, erheblich länger als der zweite ist
zwecks Bildung eines Auffanglagers für die im Spulenbehälter freigegebene Spule,
die mit ihrem Spindelkopf in einer ortsfesten Führung 49 Aufnahme findet. An der
einen Stützstange der Weblade i ist ein Anschlag 5o angebracht (Abb. 3), durch welchen
die Weblade mit der Stange 43 zusammenarbeitet zwecks Verschiebung der Zubringerstange
47 entgegen dem Einfluß einer am Steuerhebel 45 angreifenden Zugfeder 51, durch
deren Wirkung die Zubringerstange 47 für gewöhnlich in Ruhelage gehalten wird.
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Die Wirkungsweise ist folgende: Solange die Spule des in den Wechselkasten
eintreffenden einzelnen Schützens dick genug ist, so daß sie den betreffenden Fühler
zurückstößt, kommt die Klinke 17 bzw. 25 des entsprechenden Armes 16 bzw. 24 infolge
Aufwärtsschwenkens aus der Bahn des Schußwächterhammers 18. Hat die Dicke der Spule
des in den Wechselkasten eintreffenden Schützens so weit abgenommen, daß sie den
betreffenden Fühler nicht mehr zurückzubewegen vermag, dann wird bewirkt, daß die
entsprechende Sperrklinke 17 bzw. 25 in Wirkungsstellung bleibt und der Schußwächterhammer
18 an ihr zum Angriff kommt.
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Wenn der Schußwächterhammer 18 bei der Vorwärtsbewegung der Weblade
i an einer 'von den beiden Sperrklinken 25 oder 17 zum Angriff kommt, wird infolge
der hierdurch veranlaßten Drehbewegung der Welle 26 bzw. 26' mittels des auf derselben
vorgesehenen, hierbei aufwärts geschwenkten Armes 33 bzw. 32 der aufruhende Rollenhebel
34 bzw. 35 ausgeschwungen und das Verbindungsstück 41 aufwärts bewegt. Der ausschwingende
Rollenhebe134 bzw. 35 bewirkt mittels seiner Verzahnung eine derartige Drehbewegung
des zugeordneten Drehschiebers 39 bzw. 4o, daß dieser die unterste Spule der betreffenden
Abteilung des Spulenbehälters 38 freigibt, d. h. hindurchgehen läßt, so daß dieselbe
mit ihrem Kopf in die Führung 49 fällt. Das Verbindungsstück 41 hebt seinerseits
durch die Feder 42 die Anschlagstange 43 an, so daß dieselbe in die Bahn des an
der Weblade i vorhandenen Anschlages 5o gelangt, der nun, wie in Abb.3 gezeichnet,
auf eine Stufe der Stange 43 auftrifft. Dadurch wird die Anschlagstange 43 derart
verstellt, daß sie dem Steuerhebel 45 eine solche Drehbewegung erteilt, daß derselbe
die Zubringerstange 47 vorwärts schiebt. Die Zubringerstange 47 bringt hierbei die
vorher aus dem Spulenbehälter 38 freigegebene, in ihren Weg ge-
kommene Spule
in den bereitliegenden Schützen, um alsdann bei der Rückbewegung der Weblade unter
dem Einfluß der am Steuerhebel 45 wirksamen Zugfeder 51 wieder in ihre Ruhelage
zurückbewegt zu werden. Die Anschlagstange 43 wird hierbei wieder zurückgestoßen
und zieht das Verbindungsstück 41 durch die Feder 42 abwärts, sobald der verschwenkte
Arm 32 bzw. 33 durch seine Welle 26 bzw. 26' wieder in Ruhestellung zurückbewegt
wird. Dieser Rückbewe-gung folgt der betreffende Rollenhebel 34 bzw. 35 unter dem
Einfluß der Federbelastung, dabei den entsprechenden Drehschieber ebenfalls zurückdrehend.
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Die Schußspulenauswechselvorrichtung könnte z. B. an Stelle der mit
Verzahnungen versehenen Rollenhebel andere Hebel zur Steuerung der Drehschieber
für die Abgabe der Spulen besitzen.