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Dbjektivwechsler für Mikroskope. Die Erfindung bezieht sich auf einen
drehbaren Objektivwechsler für Mikroskope, bei dem die einzelnen -Objektive in üblicher
Weise unmittelbar am drehbaren Teile befestigt werden. Im Gegensatz zu anderen Vorrichtungen
dieser Art ist der drehbare Teil des Erfindungsgegenstandes auf der feststehenden
Achse mit Spiel gelagert, so daß er nicht nur gedreht, sondern gleichzeitig auch
in jeder Richtung rechtwinklig zur-Achse verschoben werden kann.
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Der drehbare Teil ist mit je zwei Stellschrauben für j e ein Objektiv
versehen, die ringsum in den Umfang des drehbaren Teiles eingeschraubt sind und
mit dem feststehencien Teile derart zusammenwirken, daß der drehbare Teil in allen
Einstellungen nach zwei verschiedenen Richtungen hin justiert werden kann, um so
die Mitten der verschiedenen Objektive zur optischen Achse des Mikroskoptubus genau
einzustellen. Durch die neue Konstruktion kommen die üblichen und fast immer als
nicht ausreichend befundenen Federklinken oder Sperrzähne in Fortfall.
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Die Zeichnung bringt als Beispiel einen Objektivwechsler für drei
Objektive.
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Abb. i stellt einen nach Linie A-A der Abb. 2 und 3 geführten Schnitt
dar.
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Abb. 2 zeigt den feststehenden Teil von der Unterseite.
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Abb. 3 zeigt den drehbaren Teil von oben gesehen.
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Abb. q. zeigt einen besonderen Teil im Schnitt nach Linie B-B der
Abb. i.
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Der feststehende Teil S ist, wie üblich, in Form eines Kugelabschnittes
gehalten und sitzt fest an dem mit 2 bezeichneten Ende des Mikroskoptubus 3. Zur
sicheren Verbindung derTeile ist zweckmäßig ein Schraubenrin9 q. vorgesehen, der
mit einem konischen Kranze versehen ist. In diesem Kranze befinden sich Nuten 5
zum Einsetzen eines geeigneten Werkzeugs zum Festschrauben. Der drehbare Teil R
ist mit Gewindebohrungen 6, 6, und 62 zum Einsetzen der verschiedenen Objektive
versehen; das Ausführungsbeispiel sieht drei solcher Gewindebohrungen für drei Objektive
vor. Die Anzahl kann größer oder kleiner sein.
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Der drehbare und der feste Teil stützen sich ringsum mit den Kanten
7 gegenseitig ab. Die Anlageflächen sind eben. Das Zu--sammenhalten geschieht durch
den die Achse für den drehbaren Teil R bildenden zentralen Zapfen 8, der in den
feststehenden Teil fest eingeschraubt ist, und durch die Schraubenmuttern 9 mit
Unterlegscheibe io, die auf der Unterseite gegen eine mittlere ebene Fläche des
drehbaren Teiles drücken. Um den drehbaren Teil durch die Einstellvorrichtungen
justieren zu können, ist es notwendig, daß die Drehverbindung zwischen ihm und dein
festenTeile eine gewisse radialeVerschiebung des drehbaren Teiles zuläßt, weshalb
die mittlere Bohrung i i desselben iin Durchmesser etwas größer als der Durchmesser
des Zapfens 8 ist.
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Die Einstellvorrichtung für jedes Objektiv besteht aus zwei gehärteten
Stahlschrauben. Entsprechend der Zugehörigkeit zu den in die Gewindebohrungen 6,
61 und 6, eingeschraubten Objektive sind die zusammengehörigen Stellschrauben mit
P und F, P1 und F1 sowie P2 und F2 bezeichnet. Die Schrauben P, P1 und P2
haben konische Enden und liegen den zugehörigen Objektiven bzw. den zugehörigen
Gewindebohrungen fast diametral gegenüber. Die anderen Schrauben F, F1 und FZ sind
am Ende abgeflacht und liegen um ungefähr 9o° von den SchraubenP, P1 und P2 entfernt.
Jede Stellschraube hat eine Klemmschraube 12 (Abb. 4.), deren konische Spitze seitlich
gegen die Stellschraube drückt.
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Die Enden der Stellschrauben liegen so, daß sie gegen den Rand eines
ringförmigen Teiles 13 drücken. " Dieses Ringstück kann
mit
dem feststehenden Teile ein Stück bilden. Es wird jedoch zweckmäßig aus gehärtetem
Stahl angefertigt und am feststehenden Teile auf einer besonderen Fläche durch Schrauben
1q. befestigt. Das Ringstück ist mit einer V-förmigen Kerbe 15 versehen, in welche
die konischen Enden der drei Schrauben P, P1 und P= eingreifen können. Am festen
Teile ist eine aus Draht gebogene Feder 16 befestigt, die auf die drei am drehbaren
Teile sitzenden Stifte 17 oder auf die 'Tabe des drehbaren Teiles einen radial
gerichteten Druck ausübt. Der kreisförmig gebogene Teil der Feder ist am Ende in
eine Ausnehmung des Innenrandes des festen Teiles eingehakt und wird im übrigen
durch eine nicht dargestellte Klammer festgehalten. Das freie Ende der Feder liegt
in Nuten 18 des Ringstückes 13. Diese Nuten begrenzen das Spiel der Feder,
die besonders dann zur Wirkung kommt, wenn der drehbare Teil so steht, daß sich
das eine oder das andere Objektiv unter dem Mikroskoprohr befindet.
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Der eine Stift 17 ist in Abb. i der Deutlichkeit halber in
die Zeichenebene gelegt; seine richtige Lage sowie die Lage der übrigen Stifte ist
aus Abb. 3 zu entnehmen. Die auf die Stifte 17 ausgeübte Kraft der Feder
kann in zwei zueinander rechtwinklige Komponenten zerlegt werden, die in Richtung
der beiden zusammengehörigen Schrauben P und F bzw. P1 und F1 oder P, und F_ wirken
und die Schrauben fest gegen das Ringstück 13 ziehen. Steht eines der Objektive
unter dem Mikroskoprohr und greift die zugehörige Stellschraube P in die Kerbe 15
ein, während die andere Schraube F sich gegen das Ringstück stützt (Abb.3), so läßt
sich das Objektiv, falls notwendig, durch Drehung dieser beiden Schrauben genau
justieren. Zweckmäßig wird zuerst die Schraube P eingestellt. Durch solche Einstellung
wird das Objektiv radial verstellt. Danach wird die Schraube F eingestellt. Hierbei
wird das Objektiv in einer Richtung verstellt, die zu der ersteren ungefähr rechtwinklig
verläuft. Nach bewirkter Einstellung werden die Schrauben P und F durch Anziehen
der Klemmschrauben 12 festgestellt.
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Um die Objektive zu wechseln, muß der drehbare Teil zuerst entgegen
der Feder etwas zurückgezogen werden, damit die Schraube P aus der Kerbe herauskommt.
Dann kann der drehbare Teil nach irgendeiner Richtung gedreht werden, bis die nächste
Schraube P1 oder P= in die Kerbe einschnappt. Vorteilhaft ist es, den Rotor im Uhrzeigersinne
(von oben gesehen) zu drehen, da die Drehkraft dann mit der Feder zusammenwirkt
und die betreffenden Stellschrauben mit dem Ringstück 13 eng in Berührung gehalten
werden. Aus Abb. 3 ist zu ersehen, daß das mit punktierten Linien dargestellte Ringstück
derart geformt ist, daß mit diesem immer nur zwei der zusammengehörigen Stellschrauben
unmittelbar in Berührung stehen, während die übrigen Schrauben hiermit keine Berührung
haben.
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Besonders zu beachten ist, daß jedes Objektiv einzeln und unabhängig
von den anderen Objektiven eingestellt werden kann. Sind die Einstellungen einmal
geschehen, so sind Nacheinstellungen nicht mehr notwendig; es sei denn, daß Einstellungen
ungenau vorgenommen und deshalb korrigiert werden müssen. Entfernt man eines der
Objektive, so empfiehlt es sich, es stets wieder in dieselbe Fassung bzw. Gewindebohrung
einzuschrauben und deshalb die verschiedenen Fassungen entsprechend zu kennzeichnen.