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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Einstellung des Sturzes
bei Querlenkern an Kraftfahrzeugen, die eine Exzenterschraube aufweist,
auf die von ihrem dem Kopf abgewandten Ende eine Exzenterscheibe
und eine Topfscheibe aufschiebbar sind, die mittels einer Bundmutter
gegen Fahrzeugteile verschraubbar sind.
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Mit
Sturz ist die Neigung der Radebene zu einer im Radaufstandspunkt
erreichten Senkrechten zur Fahrbahn eines Fahrzeugs bezeichnet.
Der Sturz hat Einfluss auf einige wesentliche Fahreigenschaften
des Fahrzeugs. Daher ist eine genaue Einstellbarkeit des Sturzes
gewünscht.
Da bei der Herstellung der Fahrzeugteile, die die Lage der Anlenkpunkte
für die
Radaufhängung
bestimmen, nicht eine toleranzfreie Herstellbarkeit gewährleistet
werden kann, ist es erforderlich, nach dem Zu sammenbau der Teile
den Sturz auf die gewünschten
Werte einzustellen. Aus diesem Grund sind in der Regel an Kraftfahrzeugen
Vorrichtungen zur Einstellung bzw. Nachstellung des Sturzes vorgesehen.
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Bei
einer bekannten Einstellvorrichtung ist eine Exzenterschraube vorgesehen,
die unmittelbar benachbart zu ihrem Schraubenkopf mit einer Exzenterscheibe
versehen ist, wobei die Scheibe mit dem Kopf verstemmt ist. An dem
dem Kopf abgewandten Ende ist nach dem Einbau der Vorrichtung eine
Exzenterscheibe auf das Gewinde aufgeschoben, wobei die Exzenterscheibe
von einer Bundmutter gehalten wird. Die am Kopf der Schraube vorgesehene
Exzenterscheibe sowie die auf der dem Kopf abgewandten Seite vorgesehene
Exzenterscheibe fassen in montiertem Zustand in Flansche, deren
Durchmesser denjenigen der Scheiben entspricht. Durch Drehen der
Schraube führt
die Exzentrizität
der Scheiben zu einer Verstellung der Querlenker unter Veränderung
des Sturzes.
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Die
bekannte Vorrichtung erfüllt
alle an sie gestellten Anforderungen. Jedoch ist bei der Montage
der Vorrichtung von dem jeweiligen Monteur auf der dem Kopf abgewandten
Seite eine zweiteilige Baugruppe bestehend aus Exzenterscheibe und Bundmutter
zu erstellen. Da die Exzenterscheibe und die Bundmutter nacheinander
auf das Gewinde aufzuschieben sind, die Exzenterscheibe jedoch erst
gesichert ist, wenn die Bundmutter aufgeschraubt ist, muss der Monteur
unter Festhalten der aufgeschobenen Scheibe die Bundmutter aufschrauben.
Dies birgt einerseits die Gefahr, dass bei dem nacheinander erfolgenden
Aufschieben der Scheibe auf die Schraube eine Scheibe oder eine
Mutter unter dem in der Montage herrschenden Zeitdruck herabfallen können; andererseits
ist die Handhabung von drei einzelnen Teilen zeitaufwändig.
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Zur
Vermeidung dieses Nachteils ist vorgeschlagen worden, die Exzenter-
und die Topfscheibe zu einem Bauteil zusammenzufassen. Die Herstellung
eines einzelnen Bauteils ist jedoch aufwändig. Auch die vorgeschlagene
Verschweißung
beider Scheiben ist nicht erfolgversprechend, da durch das Verschweißen die
für die
Scheiben erforderliche Oberflächenbehandlung
beschädigt
wird, sodass die gefor derte Korrosionsbeständigkeit nicht mehr gegeben
ist. Zudem ist vorgeschlagen worden, an der Exzenterscheibe Lappen
auszustanzen, die nach dem Zusammenführen der Scheiben mit der Exzenterscheibe
verklemmt werden. Diese Art der Verbindung hat sich jedoch als nicht
ausreichend stabil und fertigungstechnisch nicht prozesssicher herausgestellt.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur
Einstellung des Sturzes bei Querlenkern an Kraftfahrzeugen zu schaffen,
bei der einerseits eine Reduzierung der Bauteile hervorgerufen ist,
andererseits ohne negativen Einfluss auf die Oberflächenbehandlung
eine ausreichend hohe Stabilität
der Verbindung der Scheiben hervorzurufen. Gemäß der Erfindung wird diese
Aufgabe dadurch gelöst,
dass an der Exzenterscheibe Warzen angeordnet sind, die in Bohrungen
in der Topfscheibe eingreifen.
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Mit
der Erfindung ist eine Vorrichtung zur Einstellung des Sturzes bei
Querlenkern an Kraftfahrzeugen geschaffen, bei der die Anzahl der
Bauteile reduziert ist. Gleichzeitig ist durch die erfindungsgemäße Ausbildung
gewährleistet,
dass die zur Vorbeugung gegen Korrosion vorgenommene Oberflächenbehandlung
der Bauteile nicht beschädigt
wird.
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In
Ausgestaltung der Erfindung sind die Warzen mit den Bohrungen vernietet.
Diese Art der Verbindung der beiden Scheiben miteinander ist preiswert
und zugleich einfach in die Fertigung zu integrieren.
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In
Weiterbildung der Erfindung sind die Warzen mit den Bohrungen verpresst.
Auch diese Art der Verbindung ist einfach und preiswert zu realisieren und
lässt sich
in den Herstellvorgang der Scheiben integrieren. Die Verbindung
zwischen den Warzen und den Bohrungen erfolgt hierbei durch Reibschluss.
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In
anderer Weiterbildung der Erfindung sind die Warzen aus der Exzenterscheibe
herausgedrückt.
Hierdurch ist die Möglichkeit
geschaffen, ohne zusätzlichen
Materialaufwand die Warzen an der Exzenterscheibe vorzusehen. Außerdem ist das Herausdrücken der
Warzen in einen ohnehin im Fertigungsablauf vorgesehenen Stanzvorgang
integrierbar.
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Andere
Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen Unteransprüchen angegeben.
Ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
im Einzelnen beschrieben. Es zeigen:
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1 die
Untersicht einer Exzenterschraube;
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2 die
Seitenansicht der in 1 dargestellten Exzenterschraube;
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3 den
Schnitt durch eine Exzenterscheibe entlang der Linie A–B in 4;
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4 die
Ansicht einer Exzenterscheibe;
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5 den
Schnitt durch eine Topfscheibe;
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6 die
Ansicht einer Topfscheibe;
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7 die
Verbindung einer Bundmutter mit Topf- und Exzenterscheibe im Schnitt
entlang der Linie A–B
in 8 und
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8 die
Aufsicht auf die Verbindung von Bundmutter mit Topf- und Exzenterscheibe.
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Die
als Ausführungsbeispiel
gewählte
Vorrichtung zur Einstellung des Sturzes bei Querlenkern an Kraftfahrzeugen
weist eine Exzenterschraube 1 auf. In montiertem Zustand
sind auf die Exzenterschraube 1 eine Exzenterscheibe 2 und
eine Topfscheibe 3 aufgeschoben. Exzenter- und Topfscheibe sind
mit einer Bundmutter 4 gegen Fahrzeugteile verschraubbar.
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Die
Exzenterschraube 1 weist einen Schraubenkopf 11 auf,
an dessen einen Seite sich ein Gewindeschaft 12 anschließt. Der
Gewindeschaft 12 weist in seinem dem Kopf zugewandten Bereich
ein metrisches Gewinde auf. In seinem dem Kopft abgewandten Bereich
ist der Gewindeschaft entlang seiner Längsmittellinie mit einer Einkerbung 13 versehen.
Zwischen Schraubenkopf 11 und Gewindeschaft 12 ist
eine Exzenterscheibe 14 angeordnet die mit dem Schraubenkopf 11 verstemmt
ist.
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Die
Exzenterscheibe 2 hat einen Durchmesser, der demjenigen
der Exzenterscheibe 14 der Exzenterschraube 1 entspricht.
Außerhalb
ihres Mittelpunktes ist die Exzenterscheibe 2 mit einer
Durchtrittsöffnung 21 versehen.
Die Kontur der Durchtrittsöffnung 21 entspricht
der Kontur des Gewindeschaftes 12 der Exzenterschraube 1 in
dem dem Schraubenkopf 11 abgewandten Bereich. Die Durchtrittsöffnung 21 ermöglicht somit
eine passgenaue Anordnung der Exzenterschreibe 2 auf der
Exzenterschraube 1.
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An
der Exzenterscheibe 2 sind Warzen 22 angeordnet.
Die Warzen 22 sind benachbart zum Mittelpunkt der Durchtrittsöffnung 21 vorgesehen.
Sie sind im Ausführungsbeispiel
aus der Exzenterscheibe 1 herausgedrückt, wodurch auf der den Warzen 22 abgewandten
Seite der Exzenterscheibe 2 Sacklöcher 23 hervorgerufen
sind.
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Die
Topfscheibe 3 weist in ihrem Mittelpunkt ein Loch 31 auf.
Der Durchmesser des Loches 31 entspricht im Wesentlichen
dem Durchmesser des Gewindeschaftes 12 der Exzenterschraube 1.
Die Topfscheibe 3 ist an ihrem Umfang mit einem Rand 32 versehen.
Zwischen Loch 31 und Rand 32 sind auf einer der
Mittellinien Bohrungen 33 vorgesehen, deren Durchmesser
im Wesentlichen dem Durchmesser der Warzen 22 entspricht.
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Die
Bundmutter 4 ist in an sich bekannter Weise ausgebildet.
Sie weist einen Sechskant 41 auf, an dessen einen Ende
ein Bund 42 vorgesehen ist. Die Bundmutter 4 ist
von einem – nicht
dargestellten – Gewinde
durchsetzt. Das Gewinde der Bundmutter korrespondiert mit dem Gewinde
der Exzenterschraube 1.
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Zur
Verbindung von Exzenterscheibe 2 und Topfscheibe 3 wird
die Topfscheibe 3 auf der die Warzen 22 aufweisenden
Seite der Exzenterscheibe 2 aufgesetzt, sodass die Warzen 22 durch
die Bohrungen 33 hindurchtreten. Die Warzen 22 werden
dann entweder mit den Bohrungen 33 durch einen von oben
herangeführten
Stempel verpresst, wodurch eine Reibschlussverbindung hervorgerufen
ist. Ein Vernieten ist ebenfalls möglich. In die Kombination von
Exzenterscheibe 2 und Topfscheibe 3 wird dann die
Bundmutter 4 von der Seite der Topfscheibe 3 in diese
eingesetzt. Die Bundmutter 4 fasst in die Topfscheibe 3 ein,
wie dies in 7 dargestellt ist. Der Rand 32 der
Topfscheibe 3 wird dann leicht eingezogen, wodurch die
Bundmutter 4 unverlierbar mit der Topfscheibe 3 verbunden
ist. Die Kombination von Exzenterscheibe 2, Topfscheibe 3 und
Bundmutter 4 wird als einteilige Baugruppe ausgeliefert.
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Die
so gebildete Baugruppe wird dann auf die bereits am Fahrzeug angeordnete
Exzenterschraube 1 montiert. Dabei ist aufgrund der an
die Einkerbung 13 der Exzenterschraube 1 angepassten Kontur
der Bohrung 33 nur eine vorbestimmte Positionierung der
Topfscheibe 2 auf dem Gewindeschaft 12 der Exzenterschraube 1 möglich. Entlang
des Schaftes der Exzenterschraube 1 kann die Scheibe 2 an
dem Fahrzeugteil auf den Gewindeschaft 12 der Exzenterschraube 1 aufgeschoben
werden. Aufgrund der an die Einkerbung 13 der Exzenterschraube 1 angepassten
Form der Bohrung 33 der Topfscheibe 3 ist die
Kombination von Exzenterscheibe 2 mit Topfscheibe 3 in
nur einer definierten Ausrichtung auf den Schaft 12 aufschiebbar.
Aufgrund der aufeinander abgestimmten Konturen des Gewindeschaftes 12 mit
der Einkerbung 13 und der Bohrung 33 führt ein
Verdrehen der Exzenterschraube 1 auch zu einer Verdrehung
der Exzenterscheibe mit Topfscheibe 3. Aufgrund der konstruktiven
Ausgestaltung der Fahrzeugteile nehmen die Exzenterscheiben 14 und 2 beim
Verdrehen der Schraube 1 den Querlenker des Fahrzeugs unter
Veränderung
des Sturzes mit.