DE4439740C1 - Containerterminal mit integriertem, vollautomatischem Containertransportsystem - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Containerterminal mit integriertem vollautomatischem Containertransportsystem innerhalb einer Container-Umschlaganlage.

Die heute üblichen Container von 20′ bzw. 40′ Länge sind an den Ecken mit Transport-Aufnahmemitteln (ISO-Ecken) ausgestattet. Bei der Schiffsentladung z. B. greift ein von einer Containerbrücke gesteuerter Spreader in die Ecken und hebt den Container an Land. An Land wird der Container in den meisten Fällen von einem Transportmittel aufgenommen und in ein Containerlager transportiert. Hier wird der Container von einem Containerkran übernommen und nach einem Logistiksystem eingelagert. Das Beladen des Schiffes erfolgt in umgekehrter Reihenfolge. Für das Be- und Entladen können gleichzeitig mehrere Containerbrücken eingesetzt werden.

Für den Transport an Land werden im wesentlichen containertragende Fahrzeuge wie z. B.. Fahrerlose Transportsysteme, LKW, Trailer oder Waggon bzw. containerhebende Fahrzeuge wie z. B. Portalstapler, Easy-Lift, oder Gabelstapler eingesetzt. Diese Fahrzeuge sind in der Regel mit Dieselmotoren ausgestattet und mit Ausnahme der funkgesteuerten Systeme personengesteuert. Mit dieser Technik werden weltweit Millionen von Containern pro Monat umgeschlagen.

Aus der DE-OS 15 56 636 ist eine Container-Umschlaganlage bekannt, die den Umschlag in den für den Container-Verkehr bestimmten Häfen so gestalten soll, daß kurze Lösch- und Ladezeiten erzielt werden. Insbesondere sollen mit geringstem Flächenbedarf günstige Verkehrswege für die Container verwirklicht und Verlustzeiten aus menschlichen Fehlleistungen weitgehend vermieden werden.

Zu diesem Zweck wird in der DE-OS 15 56 636 von einer Anlage zum Umschlagen von Containern zwischen einem an einem Kai liegenden Schiff und einer Speicher- Anlage mit wenigstens einem Portainer, dessen Katzfahrbahn-Träger einerseits das Schiff und andererseits eine Fördereinrichtung auf dem Kai überspannt ausgegangen. Die Erfindung soll in erster Linie darin bestehen, daß zwei die Fördereinrichtung bildende nebeneinander parallel zur Kai-Kante verlegte Transport-Rollenbahnen reversierbare Antriebsrollen für parallel zur Kai-Kante liegende Container haben und mit der Speicheranlage durch Aus- und Eintritts- Rollenbahnen verbunden sind, welche Antriebsrollen für die Fördereinrichtung zur Kai-Kante haben, und daß diejenige Transport-Rollenbahn, die von der Kai-Kante abgewandt ist, um so viel höher liegt als die andere, daß unter ihr hinweg Container von der anderen Transport-Rollenbahn zur Speicher-Anlage und umgekehrt befördert werden können. Die Anlage ist aufgrund der eingesetzten Transport- Rollenbahnen sehr laut und die zu transportierenden Container sind einer starken Schüttelbewegung ausgesetzt. Die mit reversierbaren Antriebsmotoren betriebene Anlage ist konstruktiv und technisch aufwendig und unterschiedliche Containergrößen bleiben unberücksichtigt.

Aus der DE-OS 26 58 130 ist eine Transportanlage zur Verbindung von Containerbrücken eines Hafens mit den Gassen eines zur Kaimauer parallel angeordneten, die Container parallel zu den Gassen aufnehmenden Container- Hochregallagers bekannt.

Diese besteht aus einer Anzahl von Stetigförderern, die in Form einer Kaskade höhenversetzt nebeneinander angeordnet sind, wobei die Enden der Stetigförderer als querverfahrbare Umsetzer ausgebildet sind, die mit in die Regalgassen des Hochregallagers einmündenden, etagenartig angeordneten Bereitstellförderern höhengleich korrespondieren.

Die Anlage wird mit sich in keiner Ebene kreuzenden Strecken betrieben, wobei neben den als Rollenbahnen ausgeführten Stetigförderern auch noch Umsetzeinrichtungen, Bereitstellförderer und Regalförderer für den Transport der Container erforderlich sind.

Aus der DE-OS 26 29 718 ist ein Verfahren und eine Einrichtung zum Umschlagen von stapelbaren Behältern bekannt.

Die Einrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß die brückenartigen Hebegeräte auf erhöht und zu beiden Seiten der Stapel-Reihe bzw. zwischen den Stapelreihen verlaufenden Schienen verfährt, die zumindest an einem Ende verlängert sind und die Verlängerung der Schienen in gleicher Höhe auf einer Verladebrücke angeordnet ist. Lediglich zwischen den Schienen und den Verladebrücken sind Querfahrbahnen für die brückenartigen Hebegeräte vorgesehen.

Aufgrund der immer größer werdenden Umschlagzahlen, der immer leistungsfähigeren Containerbrücken mit Containerzyklen von 60 pro Stunde und dem Einsatz von mehreren Containerbrücken an einem Schiff werden automatische Transportsysteme immer notwendiger.

Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin, eine Anlage vorzustellen, die den immer größer werdenden Umschlagzahlen gerecht wird und kürzeste Lösch- und Ladezeiten ermöglicht.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch eine Anlage gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen 2 bis 5 enthalten.

Die Erfindung umfaßt ein Containerterminal mit integriertem Containertransportsystem innerhalb einer Container-Umschlaganlage mit Containerbrücken und Containerlagerkranen, wobei auf einer höhenversetzten stufenförmigen Tragkonstruktion mehrere durch Stützen miteinander verbundene höhenversetzte Fahrbahnebenen mit Be- und Entladepositionen angeordnet sind und jede Ebene ein Fahrbahnnetz mit einer Vielzahl darauf fahrbarer linearmotorbetriebener Transportpaletten aufweist. Durch die Erfindung wird in vorteilhafter Weise ein vollautomatischer Containerumschlag gewährleistet. Dafür werden nach einem bevorzugten Merkmal der Erfindung Transportpaletten mit Linearmotorantrieben als berührungslose Antriebsmittel eingesetzt. Weiterhin sind Steuerungselemente vorhanden, durch welche mehrere Transportpaletten gleichzeitig im gesamten Umschlagbereich bewegt werden können. Durch seitengeführten Schwenkrollen werden rechtwinklige Richtungsänderungen ermöglicht.

Im Entladefall übernimmt die Transportpalette von der Containerbrücke einen Container und transportiert diesen ferngesteuert längs und quer auf dem kürzesten Weg in das mehrfach durch Containerlager-Kranbahnen unterteilte Container-Lager. Nach dem Entladen fährt die Transportpalette wieder auf dem kürzesten Weg auf einer separaten Bahn zum Schiff bzw. zur Containerbrücke zurück.

Durch den Einsatz von mehreren Containerbrücken mit zeitlich versetzten Wegezeiten und der zur Verteilung der Container notwendigen Lagerlogistik, ergeben sich für die Transportpalette unterschiedliche Lautzeiten. Um jederzeit genügend Transportpaletten zur Verfügung stellen zu können, werden mehrere höhenversetzte Fahrbahnebenen angeordnet, die mit der containerbestückten Transportpalette unter- bzw. überfahrbar sind.

Dadurch wird ein effektiver Umschlagablauf in mehreren Ebenen ermöglicht und der gesamte Transport erfolgt über umweltfreundliche und wartungsfreie Elektroantriebe.

Die Modulbauweise der Anlage soll eine einfache und schnelle Installation und Wartung der Anlage ermöglichen.

Die Tragekonstruktion kann auch als als Hochbahn ausgeführt sein. Dadurch sollen Unterfahrmöglichkeiten für andere Fahrzeuge geschaffen werden und Hindernisse wie beispielsweise Hafenbecken überbrückt werden.

Ein Containerterminal mit vollautomatischem Transportsystem der beschriebenen Art ist besonders geeignet für den Einsatz innerhalb einer Containerumschlaganlage zum Umschlag von Containern von und auf Schiffen.

Nachfolgend soll die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles näher beschrieben werden.

Die Zeichnung zeigt in

Fig. 1 eine Containerumschlaganlage im Querschnitt mit Containerschiff, Containerbrücke, Transportpalette, Tragekonstruktion, Containerlager und Containerlagerkran,

Fig. 2 eine Draufsicht der Anlage nach Fig. 1,

Fig. 3 einen Querschnitt durch die höhenversetzte Tragekonstruktion mit drei Ebenen, Be- und Entladebereich und verschiedenen Fahrbahnen,

Fig. 4 eine Transportpalette im Querschnitt,

Fig. 5 eine Transportpalette in der Draufsicht.

Der Umschlag soll beispielhaft für eine Container-Umschlaganlage im Hafenbereich beschrieben werden.

Für den Umschlag des Containers 1 von Schiff 2 auf Land 3 und umgekehrt werden Containerbrücken 4 und Containerlager 5 mit Container-Lagerkranen 6 eingesetzt. Zum Transport der Container 1 an Land 3 sind Transportpaletten 7, welche auf Fahrbahnen 8 bewegt werden, vorgesehen. Die Fahrbahnen 8 sind zum antizyklischen Beladen 9 der Transportpaletten 7 durch Containerbrücken 4 und dem Entladen 10 durch Container-Lagerkrane 6 stufenförmig angeordnet. Die stufenförmig höhenversetzte Tragkonstruktion 11 besteht in diesem Fall aus der Bodenebene 12, der mittleren Ebene 13 und der oberen Ebene 14. Die einzelnen Ebenen sind durch Stützen 15 miteinander verbunden. Jede Ebene besitzt mehrere miteinander verbundene Fahrbahnen 8 zum Bewegen der Transportpalette auf einem Fahrbahnnetz zu Be- und/oder Entlade- und/oder zu Lagerpositionen. Die innerhalb der Tragkonstruktion 11 angeordneten Fahrbahnen sind für den Transport zum Schiff 2 vorgesehen.

Je nach Umschlag und Größe des Containerlagers 5 kann die Tragkonstruktion 11 mit einer oder mehreren Ebenen durch das Containerlager 5 geführt werden. Die Fahrbewegung der Transportpalette 7 auf der Tragkonstruktion 11 und deren Fahrbahnen wird mittels Linearmotorantrieben 17 und seitengeführten Schwenkrollen 18, 19 durchgeführt.

Die Linearmotorantriebe 17 sind zwischen den Schwenkrollenführungsbahnen angeordnet. An den Transportpaletten 7 sind Permanentmagnete als Linearmotor- Reaktionsteile 25 rechtwinklig für die Längs- und Querfahrt befestigt. Durch den Einsatz von seitengeführten Schwenkrollen 18, 19 ist ein rechtwinkliges Abbiegen der Transportpalette nach einem kurzen Stop möglich. Zur Steuerung der Transportpalette sind in Verlängerung der Linearmotorantriebe 17 Steuerungselemente 20 eingebaut, welche über die Linearmotor-Reaktionsteile 25 der Transportpaletten geschaltet werden. Durch eine abschnittsweise Steuerung der Linearmotorantriebe 17 ist eine gleichzeitige Bewegung mehrerer Transportpaletten auf den verschiedenen Ebenen möglich. Zum Bewegen der einzelnen Transportpaletten wird jeweils nur der direkte Linearmotorantrieb 17 mit Strom beschickt, wodurch sich trotz der Vielzahl von Linearmotorantrieben ein geringer Stromverbrauch ergibt. Die Transportpalette 7 besteht aus einer Rahmenkonstruktion 21, dem Schwenkrollenkasten 22, den seitengeführten Schwenkrollen 18, 19 den Einführungsblechen 23, den Linearmotor-Reaktionsteilen 25, sowie den federbelasteten Container-Auflagepunkten 24.

Claims (5)

1. Containerterminal mit integriertem vollautomatischem Containertransportsystem innerhalb einer Container-Umschlaganlage mit Containerbrücken und Containerlagerkranen, wobei auf einer stufenförmigen Tragekonstruktion mehrere durch Stützen miteinander verbundene höhenversetzte Fahrbahnebenen mit Be- und Entladepositionen angeordnet sind und die Tragekonstruktion mit mindestens einer Ebene durch ein sich dem Containerterminal anschließendes Containerlager geführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß jede Ebene ein Fahrbahnnetz (8) für eine Vielzahl darauf längs und quer fahrbarer linearmotorbetriebener Transportpaletten (7) aufweist.

2. Containerterminal nach den Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Fahrbahnnetz (8) aus sich rechtwinklig kreuzenden Schwenkrollenführungsbahnen besteht, zwischen denen die Linearmotorantriebe (17) angeordnet sind.

3. Containerterminal nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Transportpaletten (7) aus einer Rahmenkonstruktion (21), Schwenkrollenkästen (22), seitengeführten Schwenkrollen (18, 19), Einführungsblechen (23), Linearmotor-Reaktionsteilen (25), sowie federbelasteten Container-Auflagepunkten (24) bestehen.

4. Containerterminal nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Steuerung der Transportpalette (7) in Verlängerung der Linearmotorantriebe (17) Steuerungselemente (20) vorgesehen sind, die über die Linearmotor-Reaktionsteile (25) der Transportpaletten (7) geschaltet werden.

5. Containerterminal nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlage in Modulbauweise ausgeführt ist.