DE4435991A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Umstellen eines Farbwerks von Druckmaschinen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Umstellen eines Farbwerks von DruckmaschinenInfo
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- Y10S101/38—Means for axially reciprocating inking rollers
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum Umstellen eines Farbwerks von Druckmaschinen,
bei dem auf einer Farbkastenwalze quer zur Druckrichtung
Bereiche mit unterschiedlichen Farbschichtdicken vorhanden
sind, die über eine Anzahl Farbwerkswalzen und
Farbauftragwalzen entsprechend dem zonalen Farbbedarf auf
eine Druckform aufgebracht werden und bei dem Farbwerkswalzen
als axial bewegte Reibwalzen ausgebildet sind, die periodisch
einen Axialhub ausführen.
Bei Druckformen, die unterschiedliche Flächendeckungen in den
einzelnen Farbzonen aufweisen, besteht das Problem, daß die
Solldichte der Farbe in den Zonen, die nur eine sehr geringe
Flächendeckung aufweisen, durch die Nachbarzonen mit einer
hohen Flächendeckung überschritten wird und ein ungewollter
Ausgleich erfolgt. Das selbe Problem tritt auf, wenn bei
laufender Maschine kurze Druckunterbrechungen erforderlich
sind, bei denen die Papierzufuhr und Farbzufuhr kurzzeitig
abgestellt wird und das Farbwerk weiter dreht. In diesen
Situationen ergibt sich über die Breite des Farbwerks ein
Farbprofil, das durch die seitliche Verreibung soweit
verändert wird, daß es mit dem tatsächlichen Farbbedarf auf
der Druckplatte kaum korreliert.
Um diese Erscheinungen zu beseitigen, schlägt die
DE 41 40 048 A1 vor, den Antrieb einer Reibwalze über eine
Schaltkupplung zu unterbrechen, so daß die periodische
Axialbewegung der Reibwalze stillsetzbar ist. Der Nachteil
dieser bekannten Ausführung ist darin zu sehen, daß es
Probleme bereitet, die Reibwalzen bei weiterlaufendem
Druckwerk wieder phasenrichtig einzukuppeln, wenn z. B. die
Druckunterbrechung beendet ist und wieder eine Papierzufuhr
erfolgt. Sind mehrere Reibwalzen in einem Farbwerk vorhanden,
so führen diese ihren Axialhub normalerweise nicht synchron
aus, so daß ein erheblicher Steueraufwand erforderlich ist,
um den zuvor eingestellten Axialhub wieder zu erreichen. Eine
Änderung der axialen Hubbewegung der einzelnen Reibwalzen
würde sich unmittelbar im Druckergebnis auswirken und zu
einer schädlichen Farbveränderung führen.
Ausgehend von diesen Gegebenheiten ist es die Aufgabe der
vorliegenden Erfindung, den seitlichen Farbfluß im Farbwerk
so konstant zu halten, wie er zum exakten Einfärben der
Druckform auch bei stark unterschiedlichen Solldichten oder
bei Druckunterbrechungen erforderlich ist, ohne daß Probleme
bei der seitlichen Verreibung auftreten.
Das Verfahren zum Umstellen eines Farbwerks gemäß
vorliegender Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß bei
der Herstellung von Druckexemplaren mit einem quer zur
Druckrichtung relativ gleichmäßigen Farbauftrag die
Reibwalzen auf den jeweils vorgesehenen vollen Hub
eingestellt sind und daß bei der Herstellung von
Druckexemplaren mit einem quer zur Druckrichtung
bereichsweise stark wechselnden Farbauftrag oder bei
kurzzeitiger Druckunterbrechung der Hub mindestens der ersten
Reibwalze, die nach der Farbkastenwalze folgt, bei
weiterlaufendem Druckwerk auf einem geringen Wert nahe 0
umgestellt wird. Die so umgestellte Reibwalze führt weiterhin
einen geringen Hub aus, z. B. von 1 mm, so daß keinerlei
Veränderung der Phasenlage der seitlichen Bewegung der
Reibwalze erfolgt. Weiterhin ist es nicht erforderlich, bei
laufendem Druckwerk, den Antrieb für den seitlichen Hub
einzukuppeln, so daß auch keine Drehschwankungen im Druckwerk
auftreten können. Somit entfällt jedes Nachjustieren der
Farbführung. Ein weiterer Vorteil ist, daß der Drucker jede
Stellung des Reibwalzenhubes für die normalen Druckarbeiten
einstellen kann.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist dadurch
gekennzeichnet, daß der axiale Hub der Reibwalze über eine
auf dem Achszapfen der Reibwalze gelagerte, exzentrisch
versetzte Rolle erfolgt, die zwischen zwei parallel
angeordneten, am Maschinenseitengestell gelagerte Laufflächen
bewegbar ist, daß die Rollen einen Drehantrieb aufweist, so
daß deren exzentrische Anordnung die Reibwalze axial hin- und
herbewegt und daß der Abstand mindestens einer der beiden
parallel angeordneten Laufflächen zur gegenüberliegenden
Lauffläche vergrößerbar ist. Durch den größeren Abstand
zwischen den beiden Laufflächen dreht sich die exzentrisch
gelagerte Laufrolle über den größten Teil ihrer Drehbewegung,
ohne daß sie einen Hub auf die jeweilige Reibwalze überträgt.
Nur im Bereich ihrer Umkehrpunkte trifft die Laufrolle auf
eine der beiden Laufflächen auf, so daß je nach Abstand z. B.
nur ein axialer Hub von 1 mm durchgeführt wird. Der Abstand
der beiden Laufflächen richtet sich hierbei nach der jeweils
eingestellten Exzentrizität des Zapfens der Laufrolle
gegenüber dem Drehantrieb und läßt sich individuell
einstellen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen
schematisch dargestellt.
Es zeigt:
Fig. 1 ein Schema der Farbverteilung in verschiedenen
Zonen,
Fig. 2 ein Schema der Farbverteilung gemäß vorliegender
Erfindung,
Fig. 3 einen Längschnitt durch ein Getriebe zum Antreiben
der Rolle,
Fig. 4 einen Querschnitt durch das Getriebe,
Fig. 5 die Rolle zwischen den beiden Laufflächen,
Fig. 6 die Lagerung der beiden Laufflächen,
Fig. 7 ein Schema der beiden Laufflächen in abgestellter
und angestellter Stellung.
In Fig. 1 ist ein Schema der Farbverteilung von vier
beliebigen Zonen, wobei die einzelnen Zonen am Farbkasten
z. B. auf die Werte 8,80, 10,80, 0,60 und 10,80 eingestellt
sind, weil die Flächendeckungen in den Zonen sehr
unterschiedlich sind. Durch das Spalten der Farbe und die
seitliche Verreibung im Farbwerk entsteht sodann ein
Farbprofil auf dem Druckbogen von 0,98, 0,98, 1,17 und 0,96.
Der Wert von 1,17 in der Zone mit der geringsten Farbzufuhr
von 0,60 entsteht bei bisherigen Farbwerken durch die
seitliche Verreibung insbesondere der oberen Reiberwalzen, so
daß die Farbschichtdicke von 1,17 in keiner Weise dem
Farbbedarf in dieser Zone entspricht. Diese Erscheinung tritt
im normalen Fortdruckprozeß auf, aber besonders auch wenn
z. B. der Druck kurzzeitig unterbrochen wird, so daß beim
Wiederanstellen der Farbauftragwalzen an die Druckplatte eine
längere Einlaufphase mit entsprechender Markulatur benötigt
wird, um in den Zonen eine dem Farbbedarf entsprechende
Farbschichtdicke wieder herzustellen.
In Fig. 2 ist die Einstellung der einzelnen Farbzonen am
Farbkasten ebenfalls auf die Werte 8,80, 10,80, 0,60 und
10,80 vorgenommen. Bei diesem Schema ist jedoch mindestens
die erste Reibwalze nach der Farbkastenwalze auf einen
geringen Wert nahe 0 eingestellt. Hiermit wird erreicht, daß
die schwache Zone mit dem Wert 0,60 von den beiden
benachbarten Zonen mit den Werten 10,80 nicht so viel Farbe
zugeführt bekommt, so daß in dieser Zone auf dem Druckbogen
lediglich eine Farbschichtdicke mit dem Wert 1,02 erreicht
wird. Es findet somit keine Überfärbung statt, sondern eine
Schichtdicke im Rasterpunkt, die nach wenigen Bogen bereits
einen exakten Druck ermöglicht.
Auf dem Achsschenkel 1, einer nicht dargestellten Reibwalze
eines Farbwerks, ist in einem Getriebekasten 2 eine Schnecke 3
und ein Schneckenrad 4 angeordnet, wobei die Schnecke 3 auf
dem Achszapfen 1 der Reibwalze befestigt ist. Der
Getriebekasten 2 ist über Kugellager 5 und ein Nadellager 6
auf dem Achsschenkel 1 der Reibwalze gelagert und bewegt sich
mit dem Achsschenkel 1 der Reibwalze hin und her.
Um ein Mitdrehen des Getriebekastens 2 zu verhindern, ist
parallel zum Achsschenkel 1 ein Stützzapfen 7 seitlich am
Getriebekasten 2 befestigt, der sich in einer Lagerung 8 hin-
und herbewegt, die in einem Lagerschild 9 befestigt ist
(Fig. 3).
In Fig. 4 ist der Getriebekasten 2 in einem Querschnitt
gezeigt, mit einer Lagerung des Schneckenrades 4 auf einem
Kurbelzapfen 10. Der Kurbelzapfen 10 ist über ein
Kugellager 11 und ein Nadellager 12 im Getriebekasten 2
drehbar gelagert. An einem Ende trägt der Kurbelzapfen 10
eine auf einem Rollenzapfen 13 gelagerte Rolle 14. Bei dieser
Ausführung kann der Rollenzapfen 13 verschiebbar an dem
Flansch 15 gelagert sein, so daß das Maß der Exzentrizität e
einstellbar ist. Hierdurch läßt sich der seitliche Hub der
Reibwalze, der dem doppelten Maß e entspricht, den beim Druck
gegebenen Erfordernissen anpassen.
Fig. 5 zeigt die Rolle 14 zwischen zwei parallel angeordneten
Laufflächen 16, 17, von denen die Lauffläche 17 an einem
Träger 18 vorgesehen ist, der am Maschinenseitengestell 19
befestigt ist. Im Träger 18 sind zwei Lagerzapfen 20
befestigt (Fig. 6), auf denen ein Schiebekörper 21 axial
verschiebbar ist, an dem die zweite Lauffläche 16 vorgesehen
ist. Durch Verschieben des Schiebekörpers läßt sich der
Abstand zwischen den beiden Laufflächen 16 und 17 von einem
Maß das dem Durchmesser der Rolle 14 entspricht bis in die
strichpunktiert gezeichnete Stellung vergrößern. Das
Verschieben des Schiebekörpers 21 kann z. B. über einen
Stellmotor 22 erfolgen, der im Träger 18 befestigt ist. Der
Motorzapfen 23, der über ein Kugellager 24 mit dem
Schiebekörper 21 verbunden ist, läßt sich in Pfeilrichtung so
weit nach links bewegen, daß der Schiebekörper 21 die
strichpunktiert gezeichnete Stellung einnimmt. (Fig. 5 und 6).
In Fig. 7 ist schematisch der vergrößerte Abstand der beiden
Laufflächen 16, 17 ausgezogen gezeichnet, wobei dieser
Abstand dem Maß a entspricht. Das Maß a kann z. B. zweimal
der Exzentrizität e plus einmal dem Durchmesser der Rolle 14
minus 1 mm betragen. In diesem Falle wäre der axiale Hub der
Reibwalze 1 mm. Dieser Hub entsteht dadurch, daß die Rolle 14
von ihrer ausgezogen gezeichneten oberen Position nach einer
Drehbewegung von 180° in der strichpunktiert gezeichnete
Stellung gegenüber der ausgezogen gezeichnete Lauffläche 16
um 1 mm verschoben wird, so daß die Reibwalze einen
entsprechenden Hub ausführt. In dem rechten Schema sind die
beiden Laufflächen 16 und 17 bis auf das Maß b
zusammengeschoben, das dem Durchmesser der Laufrolle 14
entspricht. Bei ihrer Drehbewegung verschiebt somit die
Rolle 14 nach 180° die Reibwalze so, daß sie den Hub zweimal
e ausführt. In dieser Stellung der Laufflächen 16, 17 wird
somit der volle Hub der kurbelförmig gelagerten Rolle 14 auf
die Reibwalze übertragen, während bei dem vergrößerten
Abstand a der Laufflächen 16, 17 gemäß der im linken Schema
der Hub z. B. bis auf 1 mm verkleinert wurde. Hierdurch wird
die seitliche Verreibung auf einen Wert nahe 0 umgestellt, so
daß kein ungewollter Farbausgleich zwischen Zonen mit hohem
Farbbedarf und Zonen mit geringem Farbbedarf stattfindet.
Bezugszeichenliste
1 Achsschenkel
2 Getriebekasten
3 Schnecke
4 Schneckenrad
5 Kugellager
6 Nadellager
7 Stützzapfen
8 Lagerung
9 Lagerschild
10 Kurbelzapfen
11 Kugellager
12 Nadellager
13 Rollenzapfen
14 Roller
15 Flansch
16 Lauffläche
17 Lauffläche
18 Träger
19 Maschinenseitengestell
20 Lagerzapfen
21 Schiebekörper
22 Stellmotor
23 Motorzapfen
24 Kugellager.
2 Getriebekasten
3 Schnecke
4 Schneckenrad
5 Kugellager
6 Nadellager
7 Stützzapfen
8 Lagerung
9 Lagerschild
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11 Kugellager
12 Nadellager
13 Rollenzapfen
14 Roller
15 Flansch
16 Lauffläche
17 Lauffläche
18 Träger
19 Maschinenseitengestell
20 Lagerzapfen
21 Schiebekörper
22 Stellmotor
23 Motorzapfen
24 Kugellager.
Claims (3)
1. Verfahren zum Umstellen eines Farbwerks von
Druckmaschinen, bei dem auf einer Farbkastenwalze quer
zur Druckrichtung Bereiche mit unterschiedlichen
Farbschichtdicken vorhanden sind, die über eine Anzahl
Farbwerkswalzen und Farbauftragwalzen entsprechend dem
zonalen Farbbedarf auf eine Druckform aufgebracht werden
und bei dem Farbwerkswalzen als axial bewegte Reibwalzen
ausgebildet sind, die periodisch einen Axialhub
ausführen,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß bei der Herstellung von Druckexemplaren mit einem quer zur Druckrichtung relativ gleichmäßigen Farbauftrag die Reibwalzen auf den jeweils vorgesehen vollen Hub eingestellt sind und
- - daß bei der Herstellung von Druckexemplaren mit einem quer zur Druckrichtung bereichsweise stark wechselnden Farbauftrag oder bei kurzzeitiger Druckunterbrechung der Hub mindestens der ersten Reibwalze, die nach der Farbkastenwalze folgt, bei weiterlaufendem Druckwerk auf einen geringen Wert nahe 0 umgestellt wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß der axiale Hub der Reibwalze über eine auf dem Achszapfen (1) der Reibwalze gelagerte exzentrisch (e) versetzte Rolle (14) erfolgt, die zwischen zwei parallel angeordneten am Maschinenseitengestell (19) gelagerte Laufflächen (16, 17) bewegbar ist,
- - daß die Rolle (14) einen Drehantrieb aufweist, so daß deren exzentrische Anordnung (e) die Reibwalze axial hin- und herbewegt und
- - daß der Abstand (b) mindestens eine der beiden parallel angeordneten Laufflächen (16, 17) zur gegenüberliegenden Lauffläche vergrößerbar ist (auf a).
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Lauffläche (16) an einem Schiebekörper (21)
vorgesehen ist, der über ein Stellmittel (22) auf
Lagerzapfen (20) verschiebbar gelagert ist, wobei die
gegenüberliegende Lauffläche (17) an einem Träger (18)
vorgesehen ist, der am Maschinenseitengestell (19)
befestigt ist.
Priority Applications (5)
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- 1995-08-23 EP EP95113219A patent/EP0705692B1/de not_active Expired - Lifetime
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