DE3638826A1 - Lagerung fuer changierende auftragwalzen von druckmaschinen - Google Patents
Lagerung fuer changierende auftragwalzen von druckmaschinenInfo
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- B41F—PRINTING MACHINES OR PRESSES
- B41F31/00—Inking arrangements or devices
- B41F31/15—Devices for moving vibrator-rollers
Description
Die Erfindung betrifft eine Lagerung für changierende Auf
tragwalzen von Druckmaschinen nach dem Oberbegriff des
ersten Patentanspruches. Lagerungen für changierende Farb
auftragwalzen sind aus verschiedenen Veröffentlichungen
bekannt.
Die DE-PS 30 34 644 beschreibt z.B. ein Farbwerk, bei dem
vier Auftragwalzen von den zugehörigen Reibwalzen über
Stirnräder angetrieben werden und über eine auf der Achse
der Auftragwalzen angeordnete Trommelkurve eine axiale
Bewegung ausführbar ist. Die letzte Farbauftragwalze in
Drehrichtung des Plattenzylinders gesehen, ist changierend
ausgeführt, um das Schablonierverhalten eines Farbwerkes zu
verbessern.
Der Nachteil dieser Ausführung besteht darin, daß ein
großer baulicher Aufwand betrieben werden muß, um die vom
Plattenzylinder abstellbaren Farbauftragwalzen über
zusätzliche Stirnräder von den Reibwalzen anzutreiben,
ferner die Achsen der Farbauftragwalzen beiderseits mit
drehbaren und verschwenkbaren Lagerungen zu versehen, so
wie innerhalb der Farbauftragwalzentrommelkurven Kurven
rollen vorzusehen, um die seitliche Bewegung zu ermög
lichen.
Aus der EP-A 01 43 240 ist ferner ein Farbwerk bekannt, bei
dem auf einfache Weise Schabloniererscheinungen auf der
Druckplatte bzw. dem Druckbild bei gleichmäßiger Einfärbung
des Plattenzylinders vermieden werden. Die changierende
Farbauftragwalze führt eine asynchrone seitliche Bewegung zu
einer Reibwalze aus, von der der Antrieb der Auftragwalze
durch Reibschluß abgeleitet wird. Der Walzenmantel der
changierenden Farbauftragwalze ist auf einer drehfest in
Lagerungen angeordneten Walzenachse sowohl drehbar als auch
axial verschiebbar gelagert, wobei der axiale Hub beider
seitig von zwei Büchsen begrenzt ist, zwischen denen auf
jeder Walzenseite eine Druckfeder vorgesehen ist.
Nachteilig ist, daß wegen fehlender Hubeinstellung die
Wirksamkeit der Changierbewegung nicht ausreichend dem
Drucksujet angepaßt werden kann, um Schablonieren zu ver
meiden. Außerdem kann die Changierbewegung nicht völlig
außer Funktion gesetzt werden. In einer sehr großen Anzahl
von Fällen ist aber das Changieren der Auftragwalzen über
haupt nicht erforderlich.
Aus der Praxis ist ferner eine sogenannte Anti-Schablonier
walze bekannt, die im Axialhub verstellbar ist und eben
falls durch Reibschluß in einfacher Weise von einer anlie
genden Reibwalze angetrieben wird. Die Anti-Schablonier
walze wird anstelle der in Drehrichtung des Plattenzylinder
gesehen letzten Farbauftragwalze in vorhandene Walzen
schlösser eingelegt. Der axiale Hub ist zwar einstellbar,
aber es ist keine Möglichkeit zur völligen Abstellung des
axialen Hubes vorgesehen. Diese Anti-Schablonierwalze weist
ferner als Nachteil ebenso wie alle bisher bekannten vor
stehend beschriebenen changierenden Farbauftragwalzen auf,
daß für jeden Anwendungsfall eine spezielle Walzenkon
struktion erforderlich ist, weil stets ein Eingriff in den
Walzenmantel vorgenommen werden muß, um die Farbauftrag
walzen mit einem axialen Hub zu versehen.
Ausgehend von diesem Stand der Technik, ist es deshalb
Aufgabe der Erfindung, eine Lagerung für changierende Auf
tragwalzen von Druckmaschinen zu schaffen, die es in ein
facher Weise erlaubt, beliebige vorhandene, vom anliegenden
Reibzylinder durch Reibschluß angetriebene Auftragwalzen
mit einem an- und abschaltbaren Verreibungshub zu versehen,
ohne die Walzenachse axial fixieren und einen Eingriff in
den Walzenmantel vornehmen zu müssen.
Die Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1
angeführten Merkmale gelöst.
Der wesentliche Vorteil der Erfindung besteht darin, daß
vorhandene Farb-, Lack- oder Feuchtauftragwalzen mit ihren
Lagerzapfen lediglich in erfindungsgemäße Anti-Schab
lonier-Walzenschlösser eingelegt werden müssen. Das Nach
rüsten jeder Druckmaschine bereitet keinerlei Schwierig
keiten. Bisher war stets eine spezielle Walzenkonstruktion
erforderlich. Da der Verreibungsantrieb stufenlos oder auch
in Stufen verstellt werden kann, lassen sich sujetabhängige
Streifen in verbesserter Anpassung an das vorhandene Sujet
beseitigen als bei Verreibungsantrieben ohne Hubverstellung.
Durch den kleinen intervallartigen Hub der changierenden
Auftragwalzen wird eine schonende Behandlung von Druck-
Platte bzw. Gummizylinder erreicht. Mit der Hubverstellung
kann sogleich die Verreibungsfunktion der changierenden
Auftragwalzen auf einfache Weise völlig abgestellt werden.
Die Anti-Schablonier-Walzenschlösser können im Stillstand
oder auch im Maschinenlauf, von Hand oder automatisch über
bekannte Stellgetriebe betätigbar ausgeführt werden,
wodurch die Servicefreundlichkeit der Verstellung auf
einfache Weise erhöht werden kann.
Nachstehend wird die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel
anhand einer Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Farbwerkes,
Fig. 2 mit der Reibwalze changierende
Auftragwalzen, schematisch,
Fig. 3 einen Teil-Längsschnitt durch eine
changierende Farbauftragwalze mit
einer ersten Ausführungsvariante von
Anti-Schablonier-Walzenschlössern,
bei abgestellter Verreibungsfunktion,
Fig. 4 die Ausführungsvariante gemäß Fig. 3
bei angestellter Verreibungsfunktion
in einer Mittelstellung der Farbauf
tragwalze,
Fig. 5 einen Teil-Längsschnitt durch eine
changierende Feuchtauftragwalze mit
einer zweiten Ausführungsvariante
eines Anti-Schablonier-Walzenschlosses,
bei abgestellter Verreibungsfunktion,
Fig. 6 die Ausführungsvariante gemäß Fig. 5
bei angestellter Verreibungsfunktion
in einer Mittelstellung der Feucht
auftragwalze.
Bei einem Walzenfarbwerk einer Offsetdruckmaschine ent
sprechend Fig. 1 werden Feuchtmittel und Farbe in bekannter
Weise einem Plattenzylinder 11 zugeführt. Hierzu sind neben
anderen Feucht- und Farbwerkwalzen mehreren Farbauftrag
walzen 9.1 und einer Feuchtauftragwalze 9.2 jeweils Reib
walzen 12 zugeordnet.
Die Farbauftragwalzen 9.1 bzw. die Feuchtauftragwalze 9.2
führen zur seitlichen Verreibung einer Farbe bzw. eines
Feuchtmittels eine Hin- und Herbewegung aus, wobei deren
Walzenmäntel durch Reibschluß von den mit ihnen zusammen
wirkenden Reibwalzen 12 gemäß Fig. 2 angetrieben werden.
Beim seitlichen Hub der Reibwalzen 12 folgen die Farbauf
tragwalzen 9.1 bzw. die Feuchtauftragwalze 9.2 den Reib
walzen 12 um den Betrag a und verbleiben in der jeweiligen
Endstellung, bis die Reibwalzen 12 in ihrem jeweiligen
Totpunkt eine Bewegungsumkehr erfahren. Es handelt sich
somit um eine synchrone seitliche Bewegung der Farbauftrag
walzen 9.1 und der Feuchtauftragwalze 9.2 jeweils zu den
anliegenden Reibwalzen 12.
In den Fig. 3 bis 6 sind Ausführungsvarianten der
erfindungsgemäßen Lagerung für die changierenden Auftrag
walzen 9.1, 9.2 dargestellt. Zum Druckabstellen sind sowohl
die Farbauftragwalzen 9.1 als auch die Feuchtauftragwalze 9.2
in verschwenkbaren Lagerungen 2, z.B. Schwenklagerhebeln
vom Plattenzylinder 11 in bekannter Weise abhebbar ge
lagert. In bekannter Weise werden zugleich auch die Gummi
und Plattenzylinder voneinander abgestellt, so daß deren
Mantelflächen sich nicht mehr berühren.
Vorhandene Farbauftragwalzen 9.1 bzw. eine vorhandene Feucht
auftragwalze 9.2 werden, ohne eine besondere Walzenkon
struktion für die seitliche Verreibung zu benötigen, mit
zugeordneten Anti-Schablonier-Walzenschlössern 1 in die
verschwenkbaren Lagerungen 2 eingelegt. Die Walzenachsen 10
der Farbauftragwalzen 9.1 bzw. der Feuchtauftragwalze 9.2
sind beidseitig außerhalb des Walzenmantels mit den Achs
stümpfen sowohl drehbar als auch axial verschiebbar in den
Anti-Schablonier-Walzenschlössern 1 gelagert. Hierzu sind
nebeneinander liegend ein Nadellager 5 mit verlängerter
Innenbüchse 3 sowie ein Wälzlager 6 innerhalb des Anti-
Schablonier-Walzenschlosses 1 auf den beiden Achsstümpfen
der Farbauftragwalzen 9.1 bzw. der Feuchtauftragwalze 9.2
angeordnet. Der Innenring der Wälzlager 6 und die ver
längerte Innenbüchse 3 des Nadellagers 5 sind jeweils
gemäß der Ausführungsvariante nach Fig. 3 und 4 mit einem
Federring 4 bzw. gemäß der Ausführungsvariante nach Fig. 5
und 6 mit Deckscheiben 13, Schrauben 14 und einem zusätz
lichen Schulterring 15 axial auf den Achsstümpfen der Farb
auftragwalzen 9.1 bzw. der Feuchtauftragwalze 9.2 festge
legt.
Die axiale Verschiebebewegung läßt sich durch Verdrehen und
Verschieben der Anti-Schablonier-Walzenschlösser 1 sowohl im
Hub verstellen als auch an- und abstellen, je nach Anfor
derung der verschiedenen Druckaufträge. Der axiale Hub ist
durch einen mit dem Außenring 19 des Walzlagers 6 zusammen
wirkenden Schulterring 21 des Anti-Schablonier-Walzen
schlosses 1 begrenzt.
Gemäß Fig. 3 und 4 ist eine erste Ausführungsvariante
einer radialen Verriegelungseinrichtung 7, 8, 18,
vorgesehen, die aus einem Anschlagklotz 7 und einer mit
einer Nut 18 im Anti-Schablonier-Walzenschloß 1 zusammen
wirkenden Kugelrast 8 besteht. Durch Verschieben und Ver
stellen des Anti-Schablonier-Walzenschlosses 1 um 180°
können der Anschlagklotz 7 und die Nut 18 stufenweise in
die in Fig. 3 dargestellte Abstellposition, ferner in die
in Fig. 4 in einer Mittelstellung bei max. Hub a darge
stellte Changierposition oder in zwei weitere nicht darge
stellte Changierpositionen mit einer Hubgröße von a/2 durch
wechselseitiges Verdrehen des linken oder rechten Anschlag
klotzes 7 verbracht werden.
Durch Verschieben und Verdrehen des Anti-Schablonier-Walzen
schlosses 1 in eine Selbsthemmungsposition in Walzendreh
richtung kann in Verbindung mit der radialen Verriegelungs
einrichtung 17, 22 in einer zweiten Ausführungsvariante die
axiale Verschiebung gemäß Fig. 5 und 6 stufenlos sowohl im
Hub verstellt als auch an- und abgestellt werden. Hierzu
weist die radiale Verriegelungseinrichtung 17, 22 einen mit
einer konzentrischen Eindrehung 22 in der verschwenkbaren
Lagerung 2 zusammenwirkenden exzentrischen Klemmnocken 17
im Anti-Schablonier-Walzenschloß 1 auf. In der verschwenk
baren Lagerung 2 sind alle Bohrungen 22, 23 konzentrisch
ausgebildet, während im Anti-Schablonier-Walzenschloß 1
außer dem exzentrischen Klemmnocken 17 ebenfalls alle wei
teren Bohrungen bzw. Außendurchmesser konzentrisch ausge
bildet sind.
Die Fig. 5 der Ausführungsvariante zeigt die abgestellte
Verreibungsfunktion, während in Fig. 6 bei angestellter Ver
reibungsfunktion die Feuchtauftragwalze 9.2 in einer Mittel
stellung des Changierhubes a dargestellt ist.
Der mit 16 in Fig. 5 und Fig. 6 bezeichnete Antrieb mit
Rutschkupplung für die Feuchtauftragwalze 9.2 ist ohne beson
dere Bedeutung für die erfindungsgemäße Lösung und kann des
halb auch entfallen.
Der Spalt 20 gemäß Fig. 6 ist größer a/2 gewählt, damit ein
axiales Spiel erhalten bleibt, um den maximalen Hub a
zwischen Schulterring 21 und Außenring 19 des Wälzlagers 6
ungehindert einstellen zu können.
Die Betätigung der Anti-Schablonier-Walzenschlösser kann von
Hand erfolgen, ist aber auch mechanisierbar bzw. automati
sierbar, z.B. in Verbindung mit an sich bekannten nicht
dargestellten Stellantrieben. Die Betätigung kann sowohl im
Stillstand als auch im Maschinenlauf erfolgen.
Die Anti-Schablonier-Walzenschlösser 1 sind für beliebige
Auftragwalzen, z.B. Feucht-, Farb- und Lackwalzen verwendbar,
wobei eine oder auch mehrere Walzen mit den Anti-Schablonier-
Walzenschlössern 1 in einfacher Weise ausrüstbar sind. Die so
gewonnene Verreibung beseitigt die Streifenbildung, verur
sacht durch Aufbauen der verarbeiteten Medien in Feucht-,
Farb- und Lackwerken infolge unregelmäßigen Verbrauches auf
Platte oder Gummituch. Die Verreibung kann auf einen
bestimmten Hub eingestellt werden oder auch ohne zusätzlichen
Aufwand völlig abgestellt werden. Sie wird auf einfache Weise
durch Friktion von vorhandenen Reibwalzen 12 erzeugt.
- Bezugszeichenliste
1 Anti-Schablonier-Walzenschloß
2 Verschwenkbare Lagerung
3 Verlängerte Innenbüchse
4 Federring
5 Nadellager
6 Kugellager
7 Anschlagklotz
8 Kugelrast
9.1 Farbauftragwalze
9.2 Feuchtauftragwalze
10 Walzenachse
11 Plattenzylinder
12 Reibwalze
13 Deckscheibe
14 Schraube
15 Schulterring
16 Antrieb für Feuchtauftragwalze
17 Klemmnocken
18 Nut
19 Außenring
20 Spalt
21 Schulterring
22 Konzentrische Eindrehung
23 Lagerbohrung
Claims (6)
1. Lagerung für changierende Auftragwalzen von Druck
maschinen, vorzugweise für Farb-, Lack- oder Feucht
auftragwalzen von Offsetdruckmaschinen, bestehend aus
die Walzenachsen an den beiden Walzenstümpfen aufneh
menden Walzenschlössern, die in verschwenkbaren Lage
rungen zwischen den Seitenständern der Druckmaschine
angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß durch anliegende Reibwalzen (12) angetriebene chan
gierende Auftragwalzen (9.1; 9.2) beidseitig mit den
Walzenachsen (10) drehbar und axial verschiebbar in
Anti-Schablonier-Walzenschlössern (1) gelagert sind und
daß die Anti-Schablonier-Walzenschlösser (1) mittels
radialer Verriegelungseinrichtung (7, 8, 18; 17, 22) in
unterschiedlichen Raststellungen in den verschwenkbaren
Lagerungen (2) axial fixierbar gelagert sind.
2. Lagerung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Walzenachsen (10) mittels Nadellagern (5), die
eine verlängerte Innenbüchse (3) aufweisen sowie
mittels daneben liegenden Wälzlagern (6) in den Anti-
Schablonier-Walzenschlössern (1) gelagert sind.
3. Lagerung nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine radiale Verriegelungseinrichtung (7, 8, 18)
vorgesehen ist, die aus einem Anschlagklotz (7) und
einer mit einer Nut (18) im Anti-Schablonier-Walzen
schloß (1) zusammenwirkenden Kugelrast (8) besteht.
4. Lagerung nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine radiale Verriegelungseinrichtung (17, 22)
vorgesehen ist, die aus einem mit einer konzen
trischen Eindrehung (22) in der verschwenkbaren Lage
rung (2) zusammenwirkenden exzentrischen Klemmnocken
(17) im Anti-Schablonier-Walzenschloß (1) besteht.
5. Lagerung nach Anspruch 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der axiale Hub durch einen mit dem Außenring (19)
des Wälzlagers (6) zusammenwirkenden Schulterring (21)
des Anti-Schablonier-Walzenschlosses (1) begrenzt ist.
6. Lagerung nach Anspruch 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß allein durch Betätigung der Anti-Schablonier-Walzen
schlösser (1) von Hand oder automatisch, im Stillstand
oder bei Maschinenlauf, die axiale Verschiebebewegung
sowohl im Hub verstellbar als auch an- und abstellbar
ist.
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