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Die Erfindung betrifft einen Antrieb
für eine Reibwalze
in einem Farbwerk einer Rotationsdruckmaschine gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
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Es ist bei Farbwerken mit farbzonenweiser Farbschichtdicken-Einstellmöglichkeit
allgemein bekannt, changierende Reibwalzen einzusetzen, um nicht
gewollte Farbschichtdickenänderungen
auszugleichen oder um "weiche" Übergänge zwischen den Farbzonen
zu schaffen. Bei während
des Druckprozesses auftretenden außerplanmäßigen Druckunterbrechungen,
z. B. durch Störungen
an der Bogenanlage, wird der Bogentransport unterbrochen, wobei die
Maschine mit reduzierter Drehzahl weiterläuft. Da während dieser Druckunterbrechung
keine Farbentnahme durch den Bedruckstoff von der Druckform erfolgt,
wird die Farbzufuhr vom Farbkasten zum Farbwerk unterbrochen. Die
Farbauftragswalzen werden ebenfalls von der Druckform abgehoben.
Dabei bleiben die einzelnen Farbwalzen entweder im gesamten Walzenstrang
bzw. in einzelnen Gruppen rotierend im Verband. Es ändert sich
dabei das über die
Walzenbreite eingestellte Farbprofil in Abhängigkeit der Dauer der Produktionsunterbrechung.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
einen Antrieb für
eine Reibwalze zu schaffen, wobei bei einem unplanmäßigen Halt
die Farbschichtdicke über
die Druckbreite beibehalten bleibt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
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Die mit der Erfindung erzielbaren
Vorteile bestehen insbesondere darin, daß auch während der Dauer eines unplanmäßigen Haltes,
d. h. bei einer zeitweiligen Druck-Ab-Stellung, jedoch bei laufendem Farbwerk,
die auf den Farbwalzen über
die Druckbreite zonenweise eingestellte Farbschichtdicke nahezu
beibehalten bleibt.
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Bei Unterbrechung des Druckprozesses
wird das auf den Farbwalzen eingestellte Farbprofil, bzw. die vorhandene
Farbschichtdicke, über
die Breite des Farbwerkes möglichst
wenig eingeebnet.
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Ein Einsatz der erfindungsgemäßen Antriebe der
Reibwalze(n) bringt u. a. den Vorteil, daß beim Wiederanfahren der Produktion
die Anfahrmakulatur weitestgehendst vermieden werden kann.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.
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Es zeigen:
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1 eine
Seitenansicht eines ersten Antriebes zur Erzeugung eines Hubes für eine Reibwalze
in schematischer Darstellung;
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2 eine
Seitenansicht eines zweiten Antriebes zur Erzeugung eines Hubes
für eine
Reibwalze mit Motor zum Antrieb in axialer Richtung in schematischer
Darstellung.
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In einem durch eine Farbwalze 01 angedeuteten
Farbwerk einer Rotationsdruckmaschine ist z. B. eine in ihrer axialen
Hubrichtung A hin- und herbewegbare Reibwalze 02 angeordnet.
Die Reibwalze 02 ist mittels ihrer Wellenzapfen 03 zwischen
zwei Seitengestellen 04 in seitengestellfesten Lagern 06 gelagert
(03, 04, 06 jeweils nur einmal dargestellt).
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Auf dem aus dem Seitengestell 04 herausragenden
Ende des Wellenzapfens 03 der Reibwalze 02 ist
eine Ringnut 05 durch voneinander beabstandete Ringe 07; 08 gebildet.
Ein auf dem Seitengestell 04 befindlicher Hubantrieb 09 für die Reibwalze 02 besteht
aus einer seitengestellfest drehbar gelagerten Welle 11,
welche ein Antriebszahnrad 12 trägt, das mit einem nicht dargestellten
Maschinenantrieb kämmt.
Statt eines Antriebszahnrades 12 kann auch ein Einzelantrieb,
z. B. Elektromotor vorgesehen sein.
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Die Welle 11 ist über eine
drehmomenteinstellbare Kupplung 13, z. B. Rutschkupplung
oder eine elektrisch schaltbare Kupplung mit einer Scheibe 14 verbunden.
Die Scheibe 14 trägt
außerhalb
ihrer Rotationsachse 16 einen außermittig zur Rotationsachse 16 angeordneten,
z. B. verstellbaren Zapfen 17, auf welchem drehbar ein
erstes Ende einer Kurbel 18 gelagert ist. Der Zapfen 17 ist
auf der Scheibe 14 zwecks Hubeinstellung verstellbar. Ein zweites
Ende der Kurbel 18 ist gelenkig zwischen ersten Enden 23 zweier
voneinander beabstandeter zweiarmiger, seitengestellfest gelagerter
Winkelhebel 19; 21 aufgenommen. Zweite Enden 24 der
Winkelhebel 19; 21 tragen jeweils eine in der
Ringnut 05 des Wellenzapfens 03 laufende Laufrolle 22.
Die Enden der Winkelhebel 21; 22 können auch
jeweils als Gabelkopf ausgebildet sein.
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Die ersten und zweiten Enden 23; 24 der Winkelhebel 19; 21 können jeweils
mit ausfahrbaren, an Enden der Kolbenstangen von Hubzylindern 26; 27 befestigten
Anschlägen 28; 29 in
Wirkverbindung gebracht werden.
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Die Kupplung 13 sowie die
Hubzylinder 26; 27 sind über Leitungen 31 bis 33 mit
einer Versorgungs- und Schalteinrichtung 34 verbunden,
welche wiederum über
eine Leitung 36 mit einem Rechner 37 des Maschinenleitstandes
in Verbindung steht.
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Die Funktion des Antriebes der Reibwalze 02 ist
wie nachfolgend beschrieben: Bei während des Druckprozesses auftretenden
Antriebsunterbrechungen wird vom Rechner 37z. B. ein Druck-Ab-Signal ausgegeben,
was ein Beaufschlagen der Hubzylinder 26; 27,
z. B. mit Druckluft zur Folge hat, so daß die Kolbenstangen ausgefahren
werden und die Anschläge 28; 29 gegen
die ersten und zweiten Enden 23; 24 der Winkelhebel 19; 21 drücken. Dadurch
werden die gerade in einer linken maximalen Hubstellung B befindlichen
Winkelhebel 19; 21 in eine mittig zwischen der
linken maximalen Hubstellung B und der rechten maximalen Hubstellung
C befindlichen Nullstellung D gedrückt, was die entsprechende
Stellung der Reibwalze 02 in die hubfreie Nullstellung
D zur Folge hat. Ein in der Kupplung 13 voreingestelltes Drehmoment
wird dabei überschritten
und die Kupplung 13 überträgt keine
Kraft auf den Hubantrieb 09, während die Farbwalzen 01 des
Farbwerkes weiterdrehen.
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Nach Beendigung der Produktionsunterbrechung
wird vom Rechner 37 bzw. nachfolgend von der Versorgungs-
und Schalteinrichtung 34 ein Druck-An-Signal ausgegeben,
was u. a. zur Folge hat, daß die
Kolbenstangen der Hubzylinder 26; 27 wieder einfahren,
die Rutschkupplung wieder kraftschlüssig arbeitet, so daß die Reibwalze 02 einen Hub
ausführt,
welcher zwischen der linken und rechten maximalen Hubstellung B;
C liegt.
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Nach einem zweiten Ausführungsbeispiel
ist zwischen zwei Seitengestellen 04 eine in axialer Hubrichtung
A hin- und herbewegbare, mit ihren Wellenzapfen 03 in seitengestellfesten
Lagern 06 angeordnete Reibwalze 38 vorgesehen.
Die Reibwalze 38 ist an ihrem rechten Wellenzapfen 03 mit
einem im Längsschnitt
dargestellten Linearmotor 39 in kraftschlüssiger Verbindung.
Der Linearmotor 39 ist über eine
Leitung 41 mit einer Versorgungs- und Schalteinrichtung 34 verbunden.
Die Reibwalze 38 weist am Ende ihres linken Wellenzapfens 03 z.
B. einen drehfest angeordneten rotationssymmetrischen topfförmigen Geber 42 auf.
Der Geber 42 ragt mit seinem Rand zwischen die Schenkel
eines gabelförmigen
induktiven Wegaufnehmers 43, welcher mittels eines Halters 44 am
linken Seitengestell 04 befestigt ist. Der induktive Wegaufnehmer 43 ist über eine
Leitung 46 mit der Versorgungs- und Schalteinrichtung 34 verbunden,
welche wiederum mittels einer Leitung 36 mit einem Rechner 37 des
Maschinenleitstandes in Verbindung ist.
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Die Reibwalze 38 steht mit
einer oder mehreren nicht dargestellten Farbwalzen in Verbindung
und kann z. B. von diesen mittels Friktion oder Zahnradgetriebe
angetrieben werden. Die Reibwalze 38 befindet sich in einer
hubfreien Nullstellung D (2).
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Die Funktion der Reibwalze 38 ist
wie nachfolgend beschrieben: Die durch Friktion rotierende Reibwalze 38 wird
durch den Linearmotor 39 mit einem hin- und hergehenden
axialen Hub beaufschlagt, welcher zwischen der linken maximalen Hubstellung
B und der rechten maximalen Hubstellung C liegt. Bei Druckunterbrechung,
z. B. einem während
des Druckprozesses auftretenden Stoppers wird vom Rechner 37 ein
Druck-Ab-Signal ausgegeben, was den Linearmotor 39 beaufschlagt,
die Reibwalze 38 in der hubfreien Nullstellung D zu halten. Dies
wird durch den induktiven Wegaufnehmer 43 kontrolliert.
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Nach Beseitigung der Druckunterbrechung wird
vom Rechner 37 bzw. nachfolgend von der Versorgungs- und
Schalteinrichtung 34 ein Druck-An-Signal ausgegeben, welches
u. a. den Linearmotor 39 beaufschlagt, wieder den vorgenannten
Hub zwischen B und C auszuführen.
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In den vorliegenden Ausführungsbeispielen wurde
während
der Produktionsunterbrechung kein Hub ausgeführt. Es ist möglich, daß die Reibwalze 02; 38 während der
Produktionsunterbrechung eine sich von der Hubbewegung während der
Produktion unterscheidende, zweite Hubbewegung ausführt. Diese
zweite Hubbewegung kann z: B. mit geringeren Hub und/oder anderem
Bewegungsablauf ausgeführt
werden.
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Die Veränderung des Hubes kann in Abhängigkeit
von einer Stellung der Farbwalzen, insbesondere von Farbauftragwalzen,
bezüglich
eines nicht dargestellten Formzylinders (z. B. Kontakt der Farbwalzen
an den Formzylinder) oder in Abhängigkeit von
einer Stellung eines Übertragszylinders
zu einem Gegendruckzylinder (Druck-An; Druck-Ab), d: h. von einer
Farbübertragung
an einen Bedruckstoff erfolgt.
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Insbesondere kann z. B. bei einem Druck-Ab-Signal
der Verreibhub früher
oder später (z.
B. in Abhängigkeit
von Umdrehungen des Formzylinders) verändert werden.
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- 01
- Farbwalze
- 02
- Reibwalze
- 03
- Wellenzapfen
(02; 38)
- 04
- Seitengestell
- 05
- Ringnut
- 06
- Lager
(03; 11)
- 07
- Ring
- 08
- Ring
- 09
- Hubantrieb
- 10
- –
- 11
- Welle
- 12
- Antriebszahnrad
- 13
- Kupplung
- 14
- Scheibe
- 15
- –
- 16
- Rotationsachse
(11 bis 14)
- 17
- Zapfen
(14)
- 18
- Kurbel
- 19
- Winkelhebel
- 20
- –
- 21
- Winkelhebel
- 22
- Laufrolle
(19, 21)
- 23
- Ende,
erstes (19; 21)
- 24
- Ende,
zweites (19; 21)
- 25
- –
- 26
- Hubzylinder
(23)
- 27
- Hubzylinder
(24)
- 28
- Anschlag
(26)
- 29
- Anschlag
(27)
- 30
- –
- 31
- Leitung
- 32
- Leitung
- 33
- Leitung
- 34
- Versorgungs-
und Schalteinrichtung
- 35
- –
- 36
- Leitung
(34; 37)
- 37
- Rechner
- 38
- Reibwalze
- 39
- Linearmotor
- 40
- –
- 41
- Leitung
(39)
- 42
- Geber
- 43
- Wegaufnehmer,
induktiv
- 44
- Halter
(43)
- 45
- –
- 46
- Leitung
(43)
- A
- Hubrichtung,
axial
- B
- linke
max. Hubstellung
- C
- rechte
max. Hubstellung
- D
- Nullstellung,
hubfrei