DE4435072C1 - Klemmvorrichtung für ein klingenförmiges Schneidmesser eines Mikrotoms - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Klemmvorrichtung für ein klingenförmiges Schneid­ messer eines Mikrotoms, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Derartige Klemmvorrichtungen werden bei Mikrotomen, insbesondere bei Rotationsmikrotomen dazu benutzt, um die dünnen, klingenförmigen Schneidmesser aufzunehmen. In der Mikrotomie sind als klingenförmige Schneidmesser u. a. Messer aus Hartmetall und Stahl als sogenannte "Einwegklingen" bekannt. Um diese bekannten klingenförmigen Schneidmesser während des Schnittvorganges präzise zu halten werden speziell ausgebildete Klemmeinrichtungen am Mikrotom benutzt.

Aus der DE 36 16 659 C1 ist eine Klemmvorrichtung für ein keilförmiges Schneidmesser eines Mikrotoms bekannt, bei dem das Schneidmesser zwischen einem feststehenden und einem verstellbaren Klemmbacken angeordnet ist. Über eine Gewindespindel läßt sich der verstellbare Klemmbacken mit dem Schneidmesser in Richtung der zu schneidenden Probe verstellen.

Aus der DE 89 14 782 U1 ist eine Klemmvorrichtung für das keilförmige Schneidmesser eines Mikrotoms bekannt, bei dem der Rücken des Schneidmessers an einer über zwei Stellschrauben verstellbaren Stützleiste anliegt. Mit der verstellbaren Stützleiste kann die Messerschneide über zwei Schraubenbolzen auf das zu schneidende Objekt ausgerichtet werden.

Klemmeinrichtungen für klingenförmige Schneidmesser sind aus der DE 34 13 250 A1 und der DE 89 10 373 U1 bekannt. Diese zeichnen sich dadurch aus, daß die unterschiedlichsten Schneidmesser­ geometrien aufgenommen werden können. Die Messeraufnahme wird von einem keilförmigen Basisteil, einem darüber angeordneten Klemmbacken und einer Widerlagereinrichtung gebildet. Über Schrauben ist der Klemmbacken mit dem Basisteil derart verbunden, daß eine Einstellung von verschiedenen Dicken unterschiedlicher Schneidmesser möglich ist.

Die dort beschriebenen Klemmeinrichtungen sind jedoch mit sehr hohem Fertigungsaufwand verbunden. Ein weiterer Nachteil ist darin zu sehen, daß die parallele Ausrichtung der Vorderkante des Klemmbacken zur Messerschneide und damit eine definierte Klemmung des Schneidmessers nachträglich nicht eingestellt werden kann.

Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ausgehend vom bekannten Stand der Technik gemäß der DE 34 13 250 A1 bzw. der DE 89 10 373 U1, eine derartige Klemmvorrichtung so weiterzubilden, daß neben einem minimierten Fertigungsaufwand auch eine einfache Ausrichtung des Klemmbackens zur Messerschneide ermöglicht wird.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Klemmvorrichtung mit den im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.

Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels mit Hilfe der schematischen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 einen Schnitt durch die Klemmvorrichtung,

Fig. 2 eine Ansicht der Klemmvorrichtung.

Die Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch die Klemmvorrichtung 1 mit dem Basisteil 3. Die Messeraufnahme 4 für das Schneidmesser 2 wird aus einer Klingenauflage 5 und einer Andruckplatte 6 gebildet. Das Schneidmesser 2 liegt mit seiner Rückenfläche 8 an der Klingenauflage 5 und mit seiner Vorderfläche 9 an dem Klemmbacken 7 der Andruckplatte 6 an. Die Klingenauflage 5 weist eine Ausnehmung 10 auf, an der sich das Schneidmesser 2 mit seiner der Messerschneide 16 gegenüberliegenden Rückenschmalfläche 11 abstützt. Zur Klemmung des Schneidmessers 2 zwischen dem Klemmbacken 7 und der Klingenauflage 5 ist im Basisteil 3 eine drehbar gelagerte, angefaste Exzenterstange 12 vorgesehen.

Das Basisteil 3 weist eine Ausnehmung 13 auf, die zur Aufnahme der Andruckplatte 6 ausgebildet ist. Die Andruckplatte 6 mit dem Klemmbacken 7 weist zur Klemmung über die Exzenterstange 12 ein angeschraubtes Distanzstück 18 mit einer Klemmplatte 19 auf.

Zur Anpassung der Messeraufnahme 4 an unterschiedliche Schneidmesserdicken und -geometrien, ist im Basisteil eine Stellschraube 17 mit einem Kugelkopf angeordnet, auf dem sich die Andruckplatte 6 abstützt. Durch Ein- bzw. Herausschrauben aus dem Basisteil läßt sich so der für das Schneidmesser 2 vorgesehene Spalt in der Messeraufnahme 4 definiert einstellen.

Zur Klemmung des Schneidmessers 2 wird zunächst die Exzenterstange 12 aus der Führung 12′ im Basisteil 3 herausgezogen. Die jetzt freie Ausnehmung 13 nimmt die Andruckplatte 6 mit dem Distanzstück 18 und die Klemmplatte 19 auf. Die Exzenterstange 12 kann danach in die zugehörige Führung 12′ eingeschoben werden. Dabei wird die Exzenterstange 12 zwischen die Klemmplatte 19 und die Andruckplatte 6 geführt, so daß die Klemmung durch Drehen der Exzenterstange 12 erfolgt.

Bei dieser Klemmung wird der Klemmbacken 7 der Andruckplatte 6 nicht durch eine nach vorn gerichtete Kippbewegung gegen die Vorderfläche 9 des Schneidmessers 3 gedrückt, sondern die gesamte Andruckplatte 6 wird linear gegen das Basisteil 3 gezogen. Begrenzt wird diese Bewegung durch die Dicke des Schneidmessers 2 und die Stellung der Stellschraube 17.

Die Fig. 2 zeigt eine Ansicht der Klemmvorrichtung 1 mit dem Basisteil 3, der Andruckplatte 6 und der Exzenterstangenführung 12′. In der Ausnehmung 13 des Basisteils 3 sind zwei parallel nebeneinander angeordnete Stellschrauben 14 vorgesehen. Durch Ein- bzw. Herausschrauben dieser Stellschrauben 14 aus dem Basisteil 3, wird die Vorderkante 15 des Klemmbackens 7 parallel zur Messerschneide 16 ausgerichtet. Damit können fertigungsbedingte Toleranzen bzw. unterschiedliche Schneidmessergeometrien auf einfache Art und Weise ausgeglichen werden. Nur die absolute Parallelität des Klemmbackens 7 zur Messerschneide 16 gewährleistet eine einwandfreie Schnittqualität.

Aus dieser Figur wird auch deutlich, daß die Geometrie des keilförmigen Basisteils 3 mit der Messeraufnahme 4 an die Geometrie der Andruckplatte 6 angepaßt ist. Die Andruckplatte 6 liegt in allen Bereichen parallel zur Oberfläche des Basisteils 3. Damit und durch die punktförmige Lagerung auf der Stellschraube 17 ist gewährleistet, daß bei der Klemmung des Schneidmessers 2 über die gesamte Länge der Messerklinge ein gleichmäßiger Druck ausgeübt wird.

Das beschriebene und in den Zeichnungen dargestellte Ausführungsbeispiel der Klemmvorrichtung zeichnet sich neben der einfachen Konstruktion auch durch seine ergonomisch günstige Handhabung aus, da die Andruckplatte durch einfaches Herausziehen der Exenterstange 12 aus der Führung 12′ vom Basisteil abgenommen werden kann. Die Messeraufnahme ist dann für einen Wechsel des Schneidmessers bzw. zur Reinigung der Aufnahme ohne Verletzungsgefahr gut zugänglich.

Claims (4)

1. Klemmvorrichtung (1) für ein klingenförmiges Schneidmesser (2) eines Mikrotoms mit einem Basisteil (3) und mit einer Messeraufnahme (4), die eine Klingenauflage (5) und eine Andruckplatte (6) mit einem Klemmbacken (7) aufweist, wobei das Schneidmesser (2) mit seiner Rückenfläche (8) an der Klingenauflage (5) und mit seiner Vorderfläche (9) an dem Klemmbacken (7) anliegt, wobei die Klingenauflage (5) eine Ausnehmung (10) aufweist, an der das Schneidmesser (2) mit seiner der Messerschneide (16) gegenüberliegenden Rückenschmalfläche (11) anliegt und wobei zur Klemmung des Schneidmessers (2) zwischen dem Klemmbacken (7) und der Klingenauflage (5) eine im Basisteil (3) drehbar gelagerte Exzenterstange (12) vorhanden ist, dadurch gekennzeichnet,
daß das Basisteil (3) eine Ausnehmung (13) zur Aufnahme der Andruckplatte (6) aufweist und in dieser Ausnehmung (13) zwei Stellschrauben (14) vorhanden sind, über die die Vorderkante (15) des Klemmbackens (7) parallel zur Messerschneide (16) ausrichtbar ist,
und daß im Basisteil (3) eine weitere Stellschraube (17) mit einem Kugelkopf angeordnet ist, auf der sich der dem Klemmbacken (7) entgegengesetzte Teil der Andruckplatte (6) zur definierten Einstellung der Dicke und Geometrie des Schneidmessers (2) abstützt.

2. Klemmvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Andruckplatte (6) über die Exzenterstange (12) an dem Basisteil (3) lösbar befestigt ist.

3. Klemmvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß über ein Distanzstück (18) eine Klemmplatte (19) mit der Andruckplatte (6) verbunden ist und die Ausnehmung (13) im Basisteil (3) zur Aufnahme der Klemmplatte (19) ausgebildet ist.

4. Klemmvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Klingenauflage (5) als einstückiges Element an dem Basisteil (3) angeformt ist.