DE4431389C1 - Verfahren und Vorrichtung zum Setzen von Stopfen an Stopfenwalzwerken - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Setzen von Stopfen an StopfenwalzwerkenInfo
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- B21B25/06—Interchanging mandrels, fixing plugs on mandrel rods or cooling during interchanging mandrels
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Setzen von Stopfen an
Stopfenwalzwerken gemäß dem Gattungsbegriff des Hauptanspruches.
Die gattungsgemäße Vorrichtung ist seit langem bekannt und es gibt mehrere
Veröffentlichungen darüber (DE-OS 17 52 383, GM 71 48 215 U1; DE-OS 27 00 589).
Alle genannten Schriften liegt das Prinzip einer unterhalb der Walzlinie angeordneten
Kegeltrommel zugrunde, die am Umfang mit mehreren Taschen versehen ist, in die die
auf einer Rutsche herabgleitenden Stopfen hineinrutschen. Bei einigen Konstruktionen
(DE-OS 17 52 383; GM 71 48 215 U1) bildet die jeweils im oberen Scheitelpunkt liegende
Tasche die Ergänzung der davor und dahinter in der Walzlinie liegenden
Führungsbahn. Bei einer anderen Konstruktion (DE-OS 27 00 589) wird mittels einer
Stoßvorrichtung der Stopfen aus der Tasche der Kegeltrommel auf ein muldenartiges
Schienenstück geschoben, das dann in die Walzlinie geschwenkt wird.
Ein anderes Prinzip ist in der DE-OS 25 53 580 offenbart. Bei dieser Konstruktion wird
der von der Tusche ankommende Stopfen mittels einer Schwenkvorrichtung auf einen
Schrägaufzug bewegt und dann in die Höhe der Walzlinie hochgeschoben. Mittels
eines Wagens, der auf einer schräg zur Walzlinie angeordneten Förderbahn
längsbewegbar ist, wird der Stopfen so stark beschleunigt, daß er unter Ausnutzung
seiner kinetischen Energie bis in den Walzspalt rutscht.
Alle zuvor erörterten Vorrichtungen haben den Nachteil, daß sie entweder viel Platz
beanspruchen, unter den Bedingungen des rauhen Walzbetriebes nicht betriebssicher
genug sind und damit häufig Störungen verursachen. Dies gilt insbesondere auch für
die Kegeltrommel, deren Taschengröße sich nach dem größten zu verwendenden
Stopfen richtet. Kleinere Stopfen haben dementsprechend in der Tasche so gut wie
keine Führung, so daß außer der Schieflage es sogar vorkommen kann, daß der
Stopfen verkehrt herumliegt und dann für die Walzung nicht verwendet werden kann.
Von weiterem Nachteil ist die teilweise stark eingeschränkte, teilweise nicht mögliche
visuelle Überprüfung der im Umlauf sich befindenden Stopfen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein ablaufoptimiertes Verfahren sowie eine
platzsparende Vorrichtung anzugeben, das auch bei einer großen Bandbreite
unterschiedlicher Stopfenabmessungen störungsfrei arbeitet und eine wirkungsvolle
visuelle Überprüfung der umlaufenden Stopfen zuläßt.
Diese Aufgabe wird mit den Verfahrensmerkmalen nach Anspruch 1 und den
Vorrichtungsmerkmalen nach Anspruch 2 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind
Bestandteil von Unteransprüchen.
Die platzsparende Bauweise wird dadurch erreicht, daß für die Bewegung der
Hebevorrichtung eine annähernd elliptische Bahn gewählt wird, die in einer Ebene
senkrecht zur Walzlinie liegt. Die lange Achse der elliptischen Bahn liegt etwa parallel
zur Rutschlinie des Stopfens und nur wenig seitenversetzt zur Walzlinie in Richtung
Bedienungsseite. Der obere Scheitelpunkt der Bahn liegt oberhalb der Kante der
Führungsrinne. Diese Bahnform wird erreicht durch ein Kurbelgetriebe, das drei
gleichsinnig drehende gleichgroße Räder und zwei Zwischenräder aufweist, wobei
zwei als Zahnstirnräder ausgebildete Räder über Kurbeln angelenkt mit der
Hebevorrichtung verbunden sind. Als weitere platzsparende Maßnahme wurde der
Aufnahmeort des Stopfens vor dem Anheben seitlich versetzt angeordnet. Dazu ist am
Ende der Rutsche ein schwenkbarer Hebel angeordnet, dessen muldenförmige
seitliche Erstreckung die Fortsetzung der Rutsche bildet. Dieser Hebel ist über eine
Zug-Druckstange, die an ein Schneckenradzahnkranz und ein Stirnradzahnkranz
aufweisendes Zahnrad des Kurbelgetriebes angelenkt befestigt ist, kinematisch mit
dem Bewegungsablauf der Hebevorrichtung verbunden. Würde der Stopfen in der
Ebene der Walzlinie verbleiben, dann müßte der Drehpunkt des aufnehmenden
Hebels seitlich noch weiter von der Walzlinie versetzt angeordnet werden, damit der
Greifer der Hebevorrichtung von unten her den Stopfen aufnehmen kann, was
entsprechenden Platzbedarf bedeuten würde.
Um den Aufnahmeort noch anderweitig nutzen zu können, wird weiterbildend
vorgeschlagen, ein schwenkbares hohlkastenartiges Element anzuordnen, dessen
obere Abdeckung zusammen mit dem unteren Stopfenwechselhebel eine
prismenähnliche Auflage bildet. Wird das Element zum Beispiel mittels eines
angelenkten Hydraulikzylinders geschwenkt, wird eine Durchtrittsöffnung freigegeben,
die es ermöglicht, einen beschädigten Stopfen oder dessen Bruchstücke über ein fest
angeordnetes Rutschblech auszuschleusen. Das Rutschblech befindet sich innerhalb
des Ausschleuselementes und bildet eine Verlängerung zum eingeschwenkten unteren
Stopfenwechselhebel.
Von ganz wesenlichem Vorteil ist die Bildung der Warteposition in Höhe der Walzlinie
und in engem seitlichen Abstand dazu. Auf diese Weise kann der auf dieser Seite der
Walzlinie stehende Bedienungsmann in einfacher Weise den zuvor rückgekühlten
Stopfen visuell kontrollieren und bei der Übergabe des Stopfens in die Walzlinie diesen
mit Schmiermittel versehen. Alternativ ist es auch möglich, daß die Schmierung des
Stopfens von den Düsen für die Rückkühlung des Stopfens mit übernommen wird. Da
die Warte- und die Walzposition auf gleicher Höhe liegen, kann in vorteilhafter Weise
ein Manipulator eingesetzt werden, der beim Abmessungswechsel die zwei im Umlauf
sich befindenden Stopfen greifen und durch zwei neue ersetzen kann. Nach Ablage
der zwei neuen Stopfen werden die zwei nicht mehr benötigten Stopfen ausgefahren
und zur Vermessung und möglicherweise Überarbeitung des Arbeitsteiles in die
Werkstatt gegeben. Der Manipulator kann auch dazu verwendet werden, einen bei der
visuellen Kontrolle als nicht mehr verwendbar eingestuften Stopfen aus der
Warteposition anzuheben und wegzufahren.
Anstatt in eine große Tasche gemäß der bekannten Kegeltrommel erfolgt
erfindungsgemäß die Ablage des Stopfens in der Walzlinie in eine feststehende
Prismenführung, so daß ein Schiefstellen des Stopfens nicht mehr möglich ist. Die
möglichst fluchtende Achslage des Stopfens in bezug auf die Walzlinie ist aber eine
der wesentlichen Voraussetzungen für einen störungsfreien Betrieb. Dabei bildet die
feststehende Prismenführung eine kontinuierliche Fortsetzung der davor und dahinter
angeordneten Führungsbahn.
In der Zeichnung wird anhand eines Ausführungsbeispieles das erfindungsgemäße
Verfahren sowie die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 in Form einer Prinzipskizze eine in Walzrichtung liegende
Vorderansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
Fig. 2 Stopfen in der Hebevorrichtung kurz vor Ablage in die
Führungsrinne;
Fig. 3 wie Fig. 1, jedoch in der Phase der Ablage des einen Stopfens in
Walzposition (oben) und der Aufnahme des anderen Stopfens
(unten);
Fig. 4 wie Fig. 1, jedoch in der speziellen Situation des Ausschleusens
eines beschädigten Stopfens;
Fig. 5 eine Ansicht in Richtung Y in Fig. 4;
Fig. 6 eine Teilansicht eines Manipulators in Verbindung mit der
erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Fig. 1 zeigt in Form einer Prinzipskizze eine in Walzrichtung liegende Vorderansicht
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung. Diese Blickrichtung ist deckungsgleich mit der
Blickrichtung des über der Walzlinie sitzenden Steuermannes der Stopfenwalzstraße.
Die wesentlichen Elemente der erfindungsgemäßen Stopfenwechselvorrichtung sind
der als Greifer ausgebildete obere Stopfenwechselhebel 1, der als Schwenkelement
ausgebildete untere Stopfenwechselhebel 2 sowie das beide Stopfenwechselhebel 1, 2
kinematisch miteinander verknüpfende Kurbelgetriebe 3 einschließlich
einer Zug-Druckstange 4. Das Kurbelgetriebe 3 besteht aus drei gleichsinnig drehenden gleich
großen Rädern 5, 6, 7 mit zwei dazwischen angeordneten kleineren aber ebenfalls
gleich großen Zwischenrädern 8, 9, wobei das erste Rad 5 einen
Zahnkranz 36 und einen Stirnradzahnkranz 37 aufweist, während die
beiden anderen Räder 6, 7 als Stirnräder ausgebildet sind. Die Gleichgesinnigkeit der
Drehrichtung der drei Räder 5, 6, 7 ist durch Drehpfeile gekennzeichnet.
Der Antrieb des Kurbelgetriebes 3 erfolgt über eine hier nur angedeutete Gelenkwelle
10, die mit einem hier nicht dargestellten regelbaren E-Motor über eine
Sicherheitskupplung verbunden ist. Über eine Schneckenwelle 11 wird mit einer
entsprechenden Untersetzung das erste zwei Zahnkränze 36, 37 aufweisende Rad 5
des Kurbelgetriebes 3 angetrieben. Der eine Zahnkranz 36 ist ein Schneckenrad und
der zweite Zahnkranz 37 ein Zahnstirnrad, die beide auf einer gemeinsamen Achse angeordnet
sind.
Über eine Kurbel 12 wird angelenkt die bereits erwähnte Zug-Druckstange 4 bewegt.
Das andere Ende der Zug-Druckstange 4 ist angelenkt mit dem unteren Stopfenwechselhebel 2
verbunden. Die Schwenkbarkeit dieses Stopfenwechselhebels 2 ist durch einen Pfeil 13
gekennzeichnet.
Das zweite als Zahnstirnrad ausgebildete Rad 6 des Kurbelgetriebes 3 ist über eine
Kurbel 14 angelenkt mit dem oberen Stofpenwechselhebel 1 verbunden, und zwar
indirekt über einen Kulissenstein 15. Dieser Kulissenstein 15 kann sich in einer
entsprechenden Ausnehmung 16 des oberen Stopfenwechselhebels 1 hin- und
herbewegen (siehe auch Fig. 3). Das dritte ebenfalls als Zahnstirnrad ausgebildete
Rad 7 des Kurbelgetriebes 3 weist auch eine Kurbel 17 auf, die angelenkt mit dem
oberen Teil des oberen Stopfenwechselhebels 1 verbunden ist. Damit der obere
Stopfenwechselhebel 1 den Stopfen weich aufnehmen kann, ist der Greifarm 18
schwenkbar mit dem eigentlichen Trägerelement 38 verbunden. Die Dämpfung für die
Schwenkbarkeit des Greifarmes 18 übernimmt eine Feder 19.
Die Größe der Räder 5, 6, 7 des Kurbelgetriebes und die Kinematik der einzelnen
Kurbel 12, 14, 17 sind nun so aufeinander abgestimmt, daß das den Stopfen
aufnehmende muldenförmig ausgebildete freie Ende 20 des Greifarmes 18 eine etwa
ellipsenförmige Bahn beschreibt. Diese Bahn liegt genau in einer senkrecht zur
Walzlinie stehenden Ebene und weist im Unterschied zur bekannten Kegeltrommel
keine Neigung auf. Die große Achse 21 (hier als gestrichelte Linie dargestellt) liegt
parallel zur Rutschlinie Pfeil 22 des Stopfens und etwas versetzt in Richtung der
Bedienungsseite. Der obere Scheitelpunkt dieser Bahn ergibt sich dadurch, daß der
Stopfen über die Kante 23 der prismenartig ausgebildeten Führungsbahn 24
angehoben werden muß.
Im Sinne einer Platzersparnis ist der Ort, an dem der Stopfen durch den Greiferarm 18
aufgenommen wird, seitlich in Richtung der Bedienungsseite verlegt worden. Um an
dieser Stelle eine Auflage für den Stopfen zu schaffen, weist das Ausschleuselement
25 eine dachartige Abdeckung 26 auf. Diese bildet durch eine entsprechende
Schieflage zusammen mit dem unteren Stopfenwechselhebel 2 eine prismenartige
Auflage für den Stopfen. An das Ausschleuselement 25 ist ein Hydraulikzylinder als Betätigungsmittel 27
angelenkt, mit dessen Hilfe das Ausschleuselement 25 geschwenkt werden kann, wie
durch den Pfeil 28 angedeutet. Einzelheiten dazu sind der Beschreibung für Fig. 3
entnehmbar.
In der Fig. 4 ist dargestellt, wie durch das Wegschwenken des Ausschleuselementes
25 eine Durchtrittsöffnung gebildet wird, so daß der beispielsweise beschädigte
Stopfen bzw. dessen Bruchstücke entlang der ortsfesten Rutsche 30 ausgeschleust
werden können. Einzelheiten dazu sind der Beschreibung zu dieser Fig. 4
entnehmbar.
Nachfolgend wird der Arbeitsablauf während des Walzvorganges näher beschrieben.
Bei einem Stopfenwalzwerk sind im Regelfall immer zwei Stopfen im Umlauf, wobei
der jeweilige Arbeitsteil des Stopfens einen unterschiedlichen Durchmesser hat, um
die Wanddicke des zu walzenden Rohres in Verbindung mit dem entsprechenden
Walzkaliber verringert. Nach vollendeter Walzung löst sich der nur kraftmäßig mit der
Dornstange verbundene Stopfen und bewegt sich aufgrund seines Gewichtes aus der
Walzlinie nahezu ohne seitlichen Versatz nach unten. Dazu ist in der Ebene der
Walzlinie unterhalb eine Rutsche 30 angeordnet (hier nur andeutungsweise
dargestellt). Die Rutschlinie, entlang derer sich der Stopfen nach unten bewegt, ist
durch einen Pfeil 22 gekennzeichnet. Am Ende der Rutsche 30 wird der Stopfen
aufgefangen (Auffangposition 39) durch die muldenartige Ausbildung der rechten
Erstreckung 31 des unteren Stopfenwechselhebels 2. Der Aufprall auf den Stopfenwechselhebel 2
wird gedämpft durch die angelenkte Zug-Druckstange 4. Als Dämpfungselement ist
dazu in der Zug-Druckstange 4 ein Federpaket 32 angeordnet. Durch das Kurbelgetriebe 3 wird
der untere Stopfenwechselhebel 2 gemäß dem Pfeil 13 geschwenkt und dabei der
Stopfen von rechts nach links in die Aufnahmeposition 33 gelegt (siehe auch Fig.3).
An dieser Stelle faßt das freie Ende 20 des Greifarmes 18 (siehe auch Fig. 2) unter
den Stopfen und durch die muldenartige Ausbildung des freien Endes 20 wird der
Stopfen mitgenommen und nach oben in die Warteposition 34 bewegt. An dieser Stelle
kann er visuell auf Beschädigung oder Verschleiß des Arbeitsteiles geprüft werden.
Wird eine für den weiteren Walzbetrieb unzulässige Abweichung festgestellt, dann
kann mittels eines Manipulators (siehe Fig. 6) der beschädigte Stopfen aus der
Warteposition 34 angehoben und wegtransportiert werden.
In der zuvor erwähnten Warteposition 34 bleibt der Stopfen solange auf dem freien
Ende 20 des Greifarmes 18 liegen, bis die Walzlinie frei ist. Danach bewegt der
Greifarm 18 den Stopfen entlang der Bahn weiter über den oberen Scheitelpunkt
hinweg und legt ihn in der Walzposition 35 ab. Damit das freie Ende 20 des
Greifarmes 18 abtauchen kann, sind in der Führungsbahn 24 entsprechende Schlitze
40 (siehe Fig. 2) vorgesehen. In dieser Walzposition 35 wird der Stopfen in bekannter
Weise durch Einfädeln über den Konus des Stopfens vom zu walzenden Rohr
mitgenommen und über entsprechend ausgebildete Führungsbahnen bis in das
Walzkaliber geschoben und dabei an der Dornstange zentrierend zur Anlage gebracht.
Nach erfolgter Walzung beginnt der zuvor erläuterte Arbeitsablauf von neuem.
Im Zusammenspiel mit den zwei im Umlauf sich befindenden Stopfen ist der
Arbeitstakt so zu verstehen, daß nach dem Abgleiten des für die gerade erfolgte
Walzung verwendeten Stopfens auf der Rutsche 30 nach unten und dem Rückholen
des gerade gewalzten Rohres der Bewegungsablauf des Greifarmes 18 aus der
Warteposition 34 ausgelöst wird. Von dieser Warteposition 34 läuft der Greifarm 18 ohne
Unterbrechung, d. h. Ablage in die Walzposition 35. Durchlauf bis Aufnahmeposition
33 und Hochheben bis in Warteposition 34 quer durch die Anlage, wobei an allen
Stellen, wo ein Durchtritt des freien Endes 20 des Greifarmes 18 erforderlich ist,
entsprechende Schlitze 40, 41 vorgesehen sind. Beim beschriebenen
Bewegungsablauf des Greifarmes 18 ist zu beachten, daß gleichzeitig mit der
Übergabe des Stopfens aus der Warteposition 34 in die Walzposition 35 durch die
Bewegung des unteren Stopfenwechselhebels 2 die Querbewegung des
heruntergerutschten Stopfens aus der Auffangposition 39 in die Aufnahmeposition 33
erfolgt.
Das die gesamte Vorrichtung umfassende Gehäuse wurde der Einfachheit halber hier
weggelassen, da es auch nicht erfindungswesentlich ist.
Fig. 3 zeigt in der gleichen Ansicht wie Fig. 1 die Phase der Übergabe des Stopfens
in die Walzlinie (Walzposition 35) und die Aufnahme des Stopfens durch den Greifarm
18 in der Aufnahmeposition 33. Wie zuvor schon erläutert, beginnt der
Bewegungsablauf des Greifarmes 18 von der Warteposition 34 aus, bei der der
Stopfen in der gleichen Höhe liegt wie in der Walzposition 35. Das Anheben des
Stopfens aus der Warteposition 34 her aus bis zum oberen Scheitelpunkt ist
erforderlich, da der Stopfen über die Kante 23 der Führungsbahn 24 hinweggehoben
werden muß. Danach erfolgt die Ablage des Stopfens in der feststehenden
prismenartig ausgebildeten Führungsbahn 24, die eine Verlängerung darstellt der
davor und danach angeordneten Führungsbahn. Damit das freie Ende 20 des
Greifarmes 18 durch die Führungsbahn 24 abtauchen kann, sind wie schon erwähnt in
der Führungsbahn 24 Schlitze 40 angeordnet (siehe hierzu Fig. 2). Der Greifer des
Greifarmes 18 besteht aus zwei hochkantstehenden Stegblechen 42, 42′, deren
Parallelabstand 43 passend zur Länge des zylindrischen Führungsabschnittes 44 des
Stopfens gewählt (Fig. 2).
Nach der Ablage des Stopfens in die Walzposition 35 und dem Abtauchen des Greifarms
18 wird der obere Stopfenwechselhebel 1 mittels der Kurbel 17 und dem stirnverzahnten Rad
7 des Kurbelgetriebes 3 weiterbewegt. Nach Durchschreiten des unteren
Scheitelpunktes (hier nicht dargestellt) erreicht der Greifarm 18 die Aufnahmeposition
33. Diese ist so gewählt, daß der Greifarm 18 von unten her den Stopfen sicher und
ohne Schieflage aufnehmen und nach oben in die Warteposition 34 heben kann. Die
Seitwärtsbewegung des Stopfens von der Auffangposition 39 in die Aufnahmeposition
33 erfolgt mittels der Schwenkbewegung des unteren Stopfenwechselhebels 2, und
zwar in der Phase, in der der obere Stopfenwechselhebel 1 den anderen Stopfen von
der Warteposition 34 in die Walzposition 35 bewegt. Damit die prismenähnlich
gebildete Auflage zwischen geschwenktem unteren Stopfenwechselhebel 2 und des in
der Schieflage sich befindenden Ausschleuselementes 25 erhalten bleibt, wird der
untere Stopfenwechselhebel 2 gegen einen Anschlag 45 gefahren. Da das
Kurbelgetriebe 3 aber weiterläuft, übernimmt in dieser Stillhaltephase für den unteren
Stopfenwechselhebel 2 die Zug-Druckstange 4 die weitere Bewegung, wobei diese
elastisch gelängt wird. Sobald der Stopfen aufgenommen ist, wird der untere
Stopfenwechselhebel 2 von links nach rechts in die Auffangposition zurückbewegt.
Nun kann es aber im Extremfall vorkommen, daß bei der Walzung von sehr kurzen
Rohren der abgewalzte Stopfen zeitig so früh das Ende der Rutsche 30 erreicht, bevor
der untere Stopfenwechselhebel 2 in seine Auffangsposition 39 wieder zurückgekehrt
ist. Damit in einem solchen Fall der herabgleitende Stopfen nicht ungesteuert in die
Anlage fällt, wird ein Sicherungsblech (hier nicht dargestellt) am Ende der Rutsche 30
eingeschwenkt. Gegen dieses Blech würde der zu früh herabgleitende Stopfen prallen.
Nach dem Wegschwenken des Sicherungsbleches kann der Stopfen unter Wirkung
seines Eigengewichtes auf die muldenartige Erstreckung 31 des unteren
Stopfenwechselhebels 2 weiterrutschen.
In Fig. 4 ist in Verbindung mit Fig. 5 die spezielle Situation des Ausschleusens eines
beschädigten Stopfens dargestellt. Vorausgesetzt, daß der Bedienungsmann beim
Herabgleiten des abgewalzten Stopfens die unzulässige Beschädigung erkannt hat,
hat er die Möglichkeit, den Bewegungsablauf in der Weise abzuändern, daß der
beschädigte Stopfen ausgeschleust werden kann. Dazu wird der untere
Stopfenwechselhebel 2 von der Auffangposition 39 in die Aufnahmeposition 33 bewegt
und gleichzeitig das Ausschleuselement 25 mittels des hydraulischen Betätigungsmittels 27 von der
gestrichelt gezeichneten Position wegbewegt. Dadurch entsteht eine Durchtrittsöffnung
zwischen dem unteren Stopfenwechselhebel 2 und dem Ausschleuselement 25, die es
erlaubt, daß der beschädigte Stopfen entlang der Kontur des unteren
Stopfenwechselhebels 2 über die ortsfeste 46, innerhalb des Ausschleuselementes 25
sich befindende Rutsche 29 nach unten hin auszuschleusen. Das Ausschleuselement
25 besteht aus zwei parallel angeordneten Wangen 47, 47′, die am unteren Ende mit
einer Drehstange 48 verbunden sind. Das obere Ende weist eine Abdeckung 26 auf,
die zusammen mit dem unteren Stopfenwechselhebel 2 eine prismenähnliche Auflage
für den Stopfen in der Aufnahmeposition 33 bildet. Damit der Greifarm 18 des oberen
Stopfenwechselhebels 1 bei der Aufnahme des Stopfens durch die Abdeckung 26
tauchen kann, sind auch hier entsprechende Schlitze 41 angeordnet. Der Abstand der
beiden Wangen 47, 47′ und deren Höhe ist so gewählt, daß der größte in der
Stopfenwalzstraße verwendete Stopfen ohne Schwierigkeiten ausgeschleust werden
kann.
In Fig. 6 ist ein Manipulator in Verbindung mit der erfindungsgemäßen
Stopfenwechselvorrichtung dargestellt. Der Manipulator 50 besteht aus einem hier nur
angedeuteten Wagen, der auf Schienen 51 senkrecht zur Walzlinie verfahrbar ist.
Auf dem Manipulator sind vier Greifarme 52 bis 55 angeordnet, die entsprechend der
gestrichelt gezeigten Lage auf- und abbewegt werden können. Am unteren Ende der
Greifarme 52 bis 55 sind Aufnehmer 56 angeordnet, zwischen denen der jeweilige
Stopfen geklemmt werden kann. Die erfindungswesentliche gleiche Höhenlage der
Warteposition 34 und der Walzposition 35 (siehe Fig. 1) erlaubt es, bei
Abmessungswechsel in sehr einfacher Weise mittels des Manipulators die zwei
auszuwechselnden Stopfen 57, 58 zu fassen und hochzuheben. Durch Weiterfahrt des
Manipulators können die für die nächste Walzabmessung benötigten Stopfen 59, 60 in
die entsprechende Position gefahren werden und dann auf das Ende 20 des
Greifarmes 18 einerseits und auf die Führungsbahn 24 andererseits abgelegt werden.
Danach werden die beiden nicht mehr benötigten Stopfen 59, 58 weggefahren und
einer Kontroll- und Überarbeitungsstation zugeführt.
Claims (10)
1. Verfahren zum Setzen von Stopfen an Stopfenwalzwerken, bei dem der Stopfen
nach vollendeter Walzung eines Rohres von der Anlage an eine Stopfenstange
befreit und aufgrund seines Gewichtes sich aus der Walzlinie nahezu ohne
seitlichen Versatz nach unten herausbewegt, mit einem Kühlmittel rückgekühlt und
in den Bereich der Walzlinie wieder angehoben wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stopfen sich beim Anheben in die Walzlinie in einer senkrecht zur
Walzlinie liegenden Ebene auf einer annähernd elliptischen Bahn bewegt und vor
dem Ablegen in die Walzlinie eine Warteposition einnimmt, die sich auf etwa
gleicher Höhe im seitlichen Abstand zur Walzlinie befindet und vor dem Anheben
nach dem Herausbewegen aus der Walzlinie zuerst seitlich in Richtung der
Warteposition bewegt und beim Herausbewegen aus der Walzlinie und bei
Einnahme der Warteposition rückgekühlt und/oder geschmiert wird, wobei nach
dem Herausbewegen des Stopfens aus der Walzlinie und dem Abziehen des
gewalzten Rohres, von der Warteposition aus die Bewegung einsetzt und ein
anderer zuvor rückgekühlter und/oder geschmierter Stopfen in die Walzlinie
abgelegt und dabei gleichzeitig der herausbewegte Stopfen seitlich bewegt, dann
aufgenommen und in die Warteposition angehoben wird.
2. Vorrichtung zum Setzen von Stopfen an Stopfenwalzwerken mit einer Rutsche zur
Aufnahme des aus der Walzlinie sich nach unten bewegenden Stopfen mit einer
Kühleinrichtung, einer Hebevorrichtung, zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hebevorrichtung zwei Stopfenwechselhebel (1, 2) aufweist, deren
Bewegung über ein Kurbelgetriebe (3) kinematisch miteinander verknüpft ist und
der den Stopfen anhebende, einen Greifarm (18) aufweisende obere
Stopfenwechselhebel (1) an zwei Stellen und der den Stopfen seitlich
schwenkende untere Stopfenwechselhebel (2) mittels einer Zug-Druckstange (4)
über Kurbeln (14, 17, 12) angelenkt mit dem Kurbelgetriebe (3) verbunden sind, wobei
Anfang und Ende des Bewegungsablaufes die Warteposition (34) des Greifarmes
(18) ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Greifarm (18) am freien Ende (20) zwei voneinander beabstandete,
parallel liegende hochkantstehende Stegbleche (42, 42′) aufweist, die zur
Aufnahme des Stopfens auf der obenliegenden Schmalseite eine muldenartige
Kontur aufweisen und alle in der Bewegungsbahn des Greifarmes (18) liegende Teile
entsprechend breite Schlitze (40, 41) zum Durchtritt der Stegbleche (42, 42′)
aufweisen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kurbelgetriebe (3) drei gleichsinnig sich drehende Räder (5, 6, 7) mit dafür zwei
dazwischen angeordneten Zwischenrädern (8, 9) aufweist und das erste mit dem
unteren Stopfenwechselhebel (2) über die Kurbel (12) und die Zug-Druckstange (4)
zusammenwirkende Rad (5) ein auf einer gemeinsamen Achse angeordneten
Stirnradzahnkranz (37) sowie ein Schneckenradzahnkranz (36) aufweist, wobei der
letztgenannte, mit einer das Kurbelgetriebe (3) antreibenden Schneckenwelle (11) im
Eingriff ist und das zweite als Zahnstirnrad ausgebildete Rad (6) über einen an
der Kurbel (14) angeordneten Kulissenstein (15) und das dritte ebenfalls als
Zahnstirnrad ausgebildete Rad (7) auch über die Kurbel (17) am oberen Ende
mit dem oberen Stopfenwechselhebel (1) zusammenwirkt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die obere Abdeckung (26) eines schwenkbaren hohlkastenartigen
Ausschleuselementes (25) zusammen mit dem unteren Stopfenwechselhebel (2)
eine prismenähnliche Aufnahmeposition (33) des Stopfens für den Greifarm (18)
bildet und das Ausschleuselement (25) angelenkt mit einem Betätigungsmittel (27)
verbunden ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß innerhalb des Ausschleuselementes (25) ein fest angeordnetes Rutschblech
(29) sich befindet, das bei entsprechender Schwenklage des Ausschleuselementes (25) eine
Verlängerung zum eingeschwenkten unteren Stopfenwechselhebel (2) bildet.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich der Rutsche (30) und der Warteposition (34) des Greifarmes (18)
mindestens zwei Sprühdüsen zur Rückkühlung und/oder Schmierung des Stopfens
angeordnet sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Strahl der in Warteposition (34) angeordneten Sprühdüsen überwiegend
auf den Arbeitsteil des Stopfens gerichtet ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich der Warteposition (34) ein quer zur Walzlinie verfahrbarer
Manipulator 50 angeordnet ist, der mindestens zwei Greifarme (52-55) zur
Aufnahme von zwei Stopfen (57, 58) aufweist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Manipulator (50) vier Greifarme (52-55) aufweist.
Priority Applications (7)
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