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Die Erfindung betrifft eine maschinelle Werkstück-Transfervorrichtung zur Anordnung zwischen einer Werkstückauflage einer Werkzeugmaschine zum Bearbeiten von vorzugsweise plattenartigen Werkstücken, insbesondere von Blechen, einerseits und einer Werkstückablage für Werkstücke, die von der Werkstückauflage der Werkzeugmaschine stammen, andererseits, wobei die maschinelle Werkstück-Transfervorrichtung eine Abstreifvorrichtung aufweist, mittels derer die Werkstücke werkstückablageseitig übergebbar sind.
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Die Erfindung betrifft des Weiteren eine maschinelle Entladevorrichtung zum Entladen von Werkstücken von einer Werkstückauflage einer Werkzeugmaschine sowie eine maschinelle Anordnung zum Bearbeiten von Werkstücken, wobei die maschinelle Entladevorrichtung und die maschinelle Anordnung zum Bearbeiten von Werkstücken jeweils eine maschinelle Werkstück-Transfervorrichtung der vorstehenden Art aufweisen.
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Gattungsgemäßer Stand der Technik ist offenbart in
EP 2 444 174 A1 . Diese Druckschrift beschreibt eine für die Blechbearbeitung vorgesehene maschinelle Anordnung mit einer Stanzmaschine, die an einem unteren Gestellschenkel eines C-förmigen Maschinengestells mit einer Werkstückauflage versehen ist. Die Werkstückauflage ist beweglich und kann in einem Rachenraum des C-förmigen Maschinengestells längs des unteren Gestellschenkels verfahren. Der Stanzmaschine benachbart ist eine Be- und Entladeeinheit vorgesehen, mittels derer zu bearbeitende Rohbleche auf der Werkstückauflage der Stanzmaschine abgelegt und bearbeitete Bleche von der Werkstückauflage der Stanzmaschine abgeführt werden können. Zum Entladen verfährt die Werkstückauflage mit einem bearbeiteten Blech in eine Position unterhalb eines Auslegers der Be- und Entladeeinheit. Anschließend werden an dem Ausleger der Be- und Entladeeinheit vorgesehene Abstreifer aktiviert. Im aktivierten Zustand hintergreifen die an dem Ausleger der Be- und Entladeeinheit vorgesehenen Abstreifer einen Längsrand des auf der Werkstückauflage ruhenden Blechs. Verfährt nun die Werkstückauflage senkrecht zu dem von den Abstreifern hintergriffenen Rand des bearbeiteten Blechs und behalten der Ausleger der Be- und Entladeeinheit sowie die daran vorgesehenen Abstreifer ihre Position bei, so wird das bearbeitete Blech mittels der Abstreifer von der Werkstückauflage abgestreift. Infolgedessen fällt das bearbeitete Blech auf eine als Werkstückablage dienende Palette, die zuvor unterhalb der mit dem bearbeiteten Blech beladenen Werkstückauflage angeordnet worden ist.
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DE 35 19 334 A1 betrifft eine Einrichtung zum Zuführen von Blechzuschnitten zu einer Presse. Ein aus einem Vorratsstapel stammender Blechzuschnitt wird über eine erste Ablage transportiert. Die erste Ablage wird zu dem Blechzuschnitt hin angehoben und übernimmt den Blechzuschnitt. Anschließend wird die erste Ablage gemeinsam mit dem Blechzuschnitt abgesenkt. Der Blechzuschnitt wird dann mittels einer Transfervorrichtung von der ersten Ablage abgehoben und nach einer Bewegung in einer Transferrichtung auf einer zweiten Ablage abgelegt.
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Gemäß
EP 0 155 332 B1 ist an einer Transferpresse zwischen zwei Pressenständern eine Zwischenablage für zu bearbeitende Werkstücke vorgesehen. Die Zwischenablage wird von Ablageschablonen gebildet, die angehoben und abgesenkt werden können.
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DE 33 12 120 C2 beschreibt eine Vorrichtung zum Stapeln von Blechen, Platten oder Profilen. Ein zu stapelndes Werkstück wird über Tragrollen einer Rollbahn bewegt. Sobald es oberhalb eine Fallschachts zu liegen kommt, wird das Werkstück abgebremst und die Tragrollen, welche das Werkstück zunächst noch unterfangen, werden zurückgezogen und das Werkstück kann unter Schwerkraftwirkung durch den Fallschacht nach unten fallen.
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DE 39 31 081 A1 offenbart eine zwischen zwei Bearbeitungsstufen einer Presse angeordnete Zwischenablage für zu bearbeitende Werkstücke. Mittels Saugern werden die Werkstücke aus dem Bearbeitungswerkzeug einer der Bearbeitungsstufen entnommen und auf der Zwischenablage abgelegt. Die Zwischenablage umfasst eine das betreffende Werkstück lagernde Schablone, die zweckentsprechend positioniert, insbesondere angehoben und abgesenkt werden kann.
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Ausgehend von dem gattungsgemäßen Stand der Technik besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, eine besonders schonende Behandlung von vorzugsweise plattenartigen Werkstücken, insbesondere von Blechen, beim Entladen von einer Werkstückauflage einer Werkzeugmaschine zu gewährleisten.
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Erfindungsgemäß gelöst wird diese Aufgabe durch die maschinelle Werkstück-Transfervorrichtung nach Patentanspruch 1, die maschinelle Entladevorrichtung nach Patentanspruch 15 und die maschinelle Anordnung zur Werkstückbearbeitung nach Patentanspruch 18.
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Im Falle der Erfindung ist zwischen der Werkstückauflage der Werkzeugmaschine und der Werkstückablage eine Werkstück-Zwischenablage vorgesehen, die mittels einer Hubvorrichtung auf ein werkstückauflageseitiges Übernahmeniveau angehoben und auf ein werkstückablageseitiges Übergabeniveau abgesenkt werden kann. Die Übernahme eines oder mehrerer von der Werkstückauflage der Werkzeugmaschine abzuführenden Werkstücke erfolgt bei auf dem Übernahmeniveau befindlicher Werkstück-Zwischenablage mittelbar oder unmittelbar von der Werkstückauflage der Werkzeugmaschine. In Richtung auf die Werkstückablage werden das oder die zuvor übernommenen Werkstücke abgegeben, nachdem die Werkstück-Zwischenablage auf das Übergabeniveau abgesenkt worden ist. Die mit der Hubvorrichtung versehene Werkstück-Zwischenablage der erfindungsgemäßen Werkstück-Transfervorrichtung bewegt die zu entladenden Werkstücke schonend über die zwischen der Werkstückauflageseite und der Werkstückablageseite bestehende Höhendifferenz, die von den Werkstücken ansonsten im freien Fall zurückzulegen wäre. Aufgrund der schonenden Werkstückbehandlung eignet sich die erfindungsgemäße Werkstück-Transfervorrichtung in besonderem Maße zum Handling von bearbeiteten Blechen, an denen zuvor mittels der Werkzeugmaschine freigeschnittene Blechteile über sogenannte Micro-Joints mit einem Blech-Restgitter verbunden sind. Da sich mittels der erfindungsgemäßen Werkstück-Transfervorrichtung die Fallhöhe der bearbeiteten Bleche beim Entladen minimieren lässt, werden die nur wenig belastbaren Micro-Joint-Verbindungen zwischen den freigeschnittenen Blechteilen und dem Restgitter durch den Entladevorgang nicht in Mitleidenschaft gezogen. Störungen des Entladevorgangs, wie sie bei zumindest teilweiser Zerstörung der Micro-Joint-Verbindungen zu befürchten wären, werden vermieden. Stattdessen ermöglicht die erfindungsgemäße Werkstück-Transfervorrichtung ein funktionssicheres Entladen der für die Werkstückbearbeitung eingesetzten Werkzeugmaschine.
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Besondere Ausführungsarten der Erfindung gemäß den unabhängigen Patentansprüchen 1, 15 und 18 ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen 2 bis 14, 16 und 17.
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Ausweislich Patentanspruch 2 ist in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ein motorischer Zwischenablageantrieb vorgesehen, mittels dessen die Werkstück-Zwischenablage einerseits in eine werkstückauflagenahe Position und andererseits in eine werkstückauflageferne Position bewegt werden kann. Der motorische Zwischenablageantrieb eröffnet die Möglichkeit, die Werkstück-Zwischenablage automatisiert in ihre verschiedenen Positionen zu überführen. Befindet sich die Werkstück-Zwischenablage in der werkstückauflagefernen Position, so ist der werkstückauflagenahe Bereich von der ansonsten eine Störkontur bildenden Werkstück-Zwischenablage frei.
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Zur Gewährleistung einer definierten Bewegung der Werkstück-Zwischenablage weist die erfindungsgemäße Werkstück-Transfervorrichtung eine Führungsstruktur auf, welche die Werkstück-Zwischenablage bei deren Bewegung führt.
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In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist die Führungsstruktur der Werkstück-Zwischenablage wenigstens teilweise als mobile Führungsstruktur ausgebildet. Die mobile Führungsstruktur weist einen motorischen Führungsstrukturantrieb auf, mittels dessen die mobile Führungsstruktur der Werkstück-Zwischenablage in horizontaler Richtung einerseits in eine werkstückauflagenahe Position und andererseits in eine werkstückauflageferne Position bewegbar ist (Patentanspruch 3). Mittels des motorischen Führungsstrukturantriebes kann die mobile Führungsstruktur der Werkstück-Zwischenablage demnach insbesondere in eine Position abseits der Werkstückauflage und somit in eine Position bewegt werden, in welcher auch die Führungsstruktur der Werkstück-Zwischenablage den werkstückauflagenahen Bereich freigibt.
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Im Interesse möglichst einfacher konstruktiver Verhältnisse ist in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass die Werkstück-Zwischenablage und die mobile Führungsstruktur der Werkstück-Zwischenablage einen gemeinschaftlichen motorischen Antrieb aufweisen (Patentanspruch 4). Verschiedenartige Antriebsbauarten sind denkbar. Beispielsweise kann der gemeinschaftliche motorische Antrieb für die Werkstück-Zwischenablage und die mobile Führungsstruktur der Werkstück-Zwischenablage als pneumatischer Antrieb oder als elektrischer Linearantrieb ausgeführt sein.
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Ist der gemeinschaftliche motorische Antrieb wahlweise mit der Werkstück-Zwischenablage oder mit der mobilen Führungsstruktur der Werkstück-Zwischenablage antriebsverbindbar, so können die Werkstück-Zwischenablage und deren mobile Führungsstruktur voneinander unabhängig, insbesondere zeitlich gegeneinander versetzt, positioniert werden (Patentanspruch 5).
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist zu diesem Zweck ein gemeinschaftlicher motorischer Antrieb mit einem durch einen Antriebsmotor angetriebenen und endlos umlaufenden Antriebsmittel vorgesehen, das wahlweise mit der Werkstück-Zwischenablage oder mit deren mobiler Führungsstruktur gekuppelt werden kann (Patentanspruch 6). Erfindungsgemäß bevorzugt wird ein motorischer Kettenantrieb als gemeinschaftlicher motorischer Antrieb für die Werkstück-Zwischenablage und deren mobile Führungsstruktur.
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Im Falle der Erfindungsbauart nach Patentanspruch 7 wird die mittels des motorischen Zwischenablageantriebs erzeugte Bewegung der Werkstück-Zwischenablage auch dazu genutzt, das oder die von der Werkstück-Zwischenablage übernommenen Werkstücke von der Werkstück-Zwischenablage abzustreifen. Als Abstreifvorrichtung dient dabei der Einfachheit halber eine Abstreifvorrichtung an der Führungsstruktur der Werkstück-Zwischenablage.
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Grundsätzlich besteht im Falle der Erfindung die Möglichkeit, die Hubbewegung der Werkstück-Zwischenablage mit Hilfe eines eigens zu diesem Zweck vorgesehenen Antriebs zu erzeugen. Denkbar ist aber auch die Erfindungsbauart gemäß Patentanspruch 8, im Falle derer der Zwischenablageantrieb, welcher die Werkstück-Zwischenablage in horizontaler Richtung bewegt, auch zum Anheben und Absenken der Werkstück-Zwischenablage auf das Übernahmeniveau bzw. auf das Übergabeniveau genutzt wird.
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Eine Führungsstruktur führt die mittels des Zwischenablageantriebs bewegte Werkstück-Zwischenablage in weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung sowohl in horizontaler als auch in vertikaler Richtung (Patentanspruch 9).
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Eine besonders schonende Übernahme der von der Werkstückauflage der Werkzeugmaschine abzuführenden Werkstücke durch die auf das werkstückauflageseitige Übernahmeniveau angehobene Werkstück-Zwischenablage wird ausweislich Patentanspruch 10 dadurch sichergestellt, dass eine Hub-Führungsvorrichtung für die Werkstück-Zwischenablage als justierende Hub-Führungsvorrichtung ausgebildet ist und als solche die Werkstück-Zwischenablage auf dem Übernahmeniveau mit einer Sollausrichtung gegenüber dem zu übernehmenden Werkstück, insbesondere im Wesentlichen werkstückparallel, anordnet.
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Eine erfindungsgemäß bevorzugte Möglichkeit zur Kopplung der mittels des Zwischenablageantriebs bewirkten Horizontalbewegung der Werkstück-Zwischenablage und der mittels der Hubvorrichtung bewirkten vertikalen Bewegung der Werkstück-Zwischenablage ist Gegenstand von Patentanspruch 11. Gemäß Patentanspruch 11 ist die Werkstück-Zwischenablage zum Antrieb in horizontaler Richtung über einen Mitnehmer an den Zwischenablageantrieb angebunden. In vertikaler Richtung ist die Werkstück-Zwischenablage relativ zu dem Mitnehmer bewegbar und kann infolgedessen auf das Übernahmeniveau angehoben und auf das Übergabeniveau abgesenkt werden, ohne dass zu diesem Zweck der mittels des Zwischenablageantriebs in horizontaler Richtung angetriebene Mitnehmer seine Bewegungsbahn in vertikaler Richtung verlassen müsste.
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Eine auf die beschriebene Art und Weise realisierte Kopplung der Horizontalbewegung und der Vertikalbewegung der Werkstück-Zwischenablage ist erfindungsgemäß insbesondere auch in Fällen vorgesehen, in denen die Vertikalbewegung der Werkstück-Zwischenablage nicht durch einen separaten Hubantrieb sondern mittels einer Hub-Führungsvorrichtung für die Werkstück-Zwischenablage erzeugt wird (Patentanspruch 12).
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Gemäß Patentanspruch 13 wird die vertikale Bewegung der Werkstück-Zwischenablage relativ zu dem mittels des Zwischenablageantriebes bewegten Mitnehmer mit Hilfe eines relativ zu dem Mitnehmer um eine horizontale Achse schwenkbaren Verbindungselementes realisiert, über welches die Werkstück-Zwischenablage an den von dem Zwischenablageantrieb angetriebenen Mitnehmer angebunden ist.
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Patentanspruch 14 beschreibt eine erfindungsgemäß vorgesehene Möglichkeit, die von der Werkstück-Zwischenablage relativ zu dem Mitnehmer des Zwischenablageantriebes ausgeführte Vertikalbewegung mit einer Justierung der auf das Übernahmeniveau angehobenen Werkstück-Zwischenablage gegenüber dem oder den zu übernehmenden Werkstücken zu verbinden.
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Gegenstand von Patentanspruch 16 ist eine maschinelle Entladevorrichtung, deren Werkstück-Transfervorrichtung einen motorischen Zwischenablageantrieb für die Werkstück-Zwischenablage aufweist und/oder deren mobile Führungsstruktur mit einem motorischen Führungsstrukturantrieb versehen ist. Im Interesse einer Mehrfachnutzung vorhandener Antriebseinrichtungen und dementsprechend im Interesse eines möglichst einfachen Aufbaus der Gesamtanordnung wird dabei der motorische Zwischenablageantrieb und/oder der motorische Führungsstrukturantrieb gleichzeitig dazu genutzt, die Werkstückablage der maschinellen Entladevorrichtung einerseits in eine werkstückauflagenahe Position und andererseits in eine werkstückauflageferne Position zu überführen. Befindet sich die Werkstückablage in der werkstückauflagefernen Position, ist der Nahbereich der Werkstückauflage von der Werkstückablage frei. Im Falle der Erfindungsbauart nach Patentanspruch 16 besteht dementsprechend die Möglichkeit, sowohl die Werkstück-Zwischenablage als auch die zur Führung der Werkstück-Zwischenablage vorgesehene mobile Führungsstruktur und auch die mittels der Abstreifeinrichtung mit zu entladenden Werkstücken beschickte Werkstückablage der maschinellen Entladevorrichtung wahlweise nahe der Werkstückauflage oder abseits der Werkstückauflage zu positionieren. Abseits der Werkstückauflage werden die Werkstück-Zwischenablage, deren mobile Führungsstruktur sowie die Werkstückablage vorzugsweise platzsparend, insbesondere ineinander verschachtelt und/oder übereinander, angeordnet.
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Eine Bewegung der Werkstückablage mittels des Führungsstrukturantriebs wird erfindungsgemäß insbesondere dadurch realisiert, dass die Werkstückablage an der mobilen Führungsstruktur der Werkstück-Zwischenablage vorgesehen ist, insbesondere von der mobilen Führungsstruktur der Werkstück-Zwischenablage trennbar an dieser gelagert ist (Patentanspruch 17). Ist die Werkstückablage von der mobilen Führungsstruktur der Werkstück-Zwischenablage trennbar, so kann sie beispielsweise nach Ablage einer größeren Anzahl von Werkstücken gemeinsam mit diesen aus dem Nahbereich der maschinellen Werkstück-Transfervorrichtung bzw. der maschinellen Anordnung abgeführt werden.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand beispielhafter schematischer Darstellungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine maschinelle Anordnung für die Blechbearbeitung mit einer Werkzeugmaschine und mit einer Werkstück-Transfervorrichtung einer maschinellen Entladevorrichtung für die Werkzeugmaschine,
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2 die Werkstück-Transfervorrichtung gemäß 1
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3 bis 7 Darstellungen zur Veranschaulichung der Funktionsweise der Werkstück-Transfervorrichtung gemäß den 1 und 2 und
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8 bis 11 Darstellungen zur Veranschaulichung des an der Werkstück-Transfervorrichtung gemäß den 1 bis 7 realisierten Antriebskonzeptes.
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Gemäß 1 umfasst eine maschinelle Anordnung 1 für die Blechbearbeitung eine Werkzeugmaschine 2, die in dem dargestellten Beispielsfall als herkömmliche Stanz/Laser-Kombimaschine ausgeführt ist. Die Werkzeugmaschine 2 besitzt ein C-förmiges Maschinengestell 3 mit einem Rachenraum 4, in welchem eine Koordinatenführung 5 herkömmlicher Bauart untergebracht ist. Die Koordinatenführung 5 dient in gewohnter Weise dazu, Werkstücke in Form von Rohblechen 6 zur Bearbeitung relativ zu den Bearbeitungseinrichtungen der Werkzeugmaschine 2 zu bewegen bzw. zu positionieren.
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Vorliegend werden aus einem Rohblech 6 Fertigteile ausgeschnitten, die nach der schneidenden Blechbearbeitung noch über sogenannte Micro-Joints mit einem Restgitter des bearbeiteten Blechs verbunden sind. Ein Werkstück in Form eines bearbeiteten Blechs 7 mit einem Restgitter und daran gehaltenen Fertigteilen ist in 1 angedeutet. Dabei befindet sich das bearbeitete Blech 7 in der Entladeposition, in welche es mittels der Koordinatenführung 5 der Werkzeugmaschine 2 bewegt worden ist.
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Sowohl die Rohbleche 6 als auch die bearbeiteten Bleche 7 ruhen bei ihren mittels der Koordinatenführung 5 ausgeführten Bewegungen auf einer Werkstückauflage 8 der Werkzeugmaschine, wobei die Werkstückauflage 8 längs eines unteren Gestellschenkels 9 des Maschinengestells 3 in Richtung eines Doppelpfeils 10 verfahren kann. Gemeinsam mit der Werkstückauflage 8 verfährt eine Querschiene 11, die ihrerseits in 1 nur andeutungsweise erkennbare Spannpratzen 12 und von diesen fixierte Rohbleche 6 und bearbeitete Bleche 7 in Richtung eines Doppelpfeils 13 beweglich führt.
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In Verlängerung der Werkstückauflage 8 ist seitlich neben der Werkzeugmaschine 2 eine Beladeeinheit 14 angeordnet. Die Beladeeinheit 14 weist einen Saugerrahmen 15 auf, der an einer Säule 16 der Beladeeinheit 14 in vertikaler Richtung (Doppelpfeil 17) angehoben und abgesenkt werden kann. An der von dem Betrachter von 1 abliegenden Unterseite ist der Saugerrahmen 15 mit einer Vielzahl von Sauggreifern herkömmlicher Bauart versehen. Außerdem sind an einer Längsseite des Saugerrahmens 15 Anschläge 18 angebracht, auf deren Funktion nachstehend noch näher eingegangen wird.
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Zwischen dem Maschinengestell 3 der Werkzeugmaschine 2 und der Säule 16 der Beladeeinheit 14 ist eine Werkstück-Transfervorrichtung 19 angeordnet, die in 2 im Einzelnen dargestellt ist. In 2 ist von der Werkzeugmaschine 2 nur ein Teil der Werkstückauflage 8 gezeigt. Die Beladeeinheit 14 mit dem Saugerrahmen 15 wurde der Übersichtlichkeit halber weggelassen. Damit ist der Blick des Betrachters auf das bearbeitete Blech 7 freigegeben, an welchem freigeschnittene Blechteile über nicht erkannte Micro-Joints an einem Restgitter gehalten werden.
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Gemäß 2 umfasst die Werkstück-Transfervorrichtung 19 eine stationäre Basisstruktur 20, die einen Werkstückträger 21 und eine mobile Führungsstruktur 22 für den Werkstückträger 21 in Richtung eines Doppelpfeils 23 beweglich führt.
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Der Werkstückträger 21 weist einen U-förmigen Tragrahmen 24 mit Tragrahmenschenkeln 25, 26 und einer Tragrahmentraverse 27 auf. An der Tragrahmentraverse 27 ist eine rechenartige Werkstück-Zwischenablage 28 mit von der Rahmentraverse 27 vorkragenden Rechenzinken 29 gelagert. Die Rechenzinken 29 sind zweiteilig ausgeführt und umfassen jeweils einen Tragzinken 30 sowie einen Schwenkzinken 31. Die Tragzinken 30 der Rechenzinken 29 sind starr mit der Tragrahmentraverse 27 verbunden. Die Schwenkzinken 31 sind mit ihren vorderen Enden an dem jeweils zugeordneten freien Ende der Tragzinken 30 um eine Schwenkachse 32 schwenkbar angelenkt. Die von der Schwenkachse 32 abliegenden Enden der Schwenkzinken 31 sind über eine parallel zu der Tragrahmentraverse 27 verlaufende und relativ zu der Tragrahmentraverse 27 bewegliche Querleiste 33 miteinander verbunden.
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Die mobile Führungsstruktur 22 bildet gemeinsam mit der stationären Basisstruktur 20 der Werkstück-Transfervorrichtung 19 eine Führungsstruktur 34 für den Werkstückträger 21 und somit auch für die rechenartige Werkstück-Zwischenablage 28. Die mobile Führungsstruktur 22 besitzt Wangen 35, 36, die parallel zu Seitenwänden 37, 38 der stationären Basisstruktur 20 verlaufen und dabei gegenüber letzteren zu dem Inneren der stationären Basisstruktur 20 hin versetzt sind. An ihrer Oberseite bilden die Wangen 35, 36 der mobilen Führungsstruktur 22 Führungsbahnabschnitte 39, 40 aus, die sich bei dem in 2 dargestellten Funktionszustand der Werkstück-Transfervorrichtung 19 in Verlängerung von Führungsbahnabschnitten 41, 42 an der Oberseite der stationären Basisstruktur 20 erstrecken und gemeinsam mit den Führungsbahnabschnitten 41, 42 Längsführungen 43, 44 für den sich in Richtung des Doppelpfeils 23 bewegenden Werkstückträger 21 bilden.
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An der zu der stationären Basisstruktur 20 hin weisenden Seite sind die Wangen 35, 36 der mobilen Führungsstruktur 22 durch eine Rückwand 45 miteinander verbunden. An dem oberen Längsrand der Rückwand 45 ist eine Abstreifvorrichtung in Form eines Abstreifblechs 46 angebracht, das seinerseits mit nach oben offenen Durchtrittsöffnungen 47 für die Rechenzinken 29 der Werkstück-Zwischenablage 28 versehen ist.
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An der Rückwand 45 der mobilen Führungsstruktur 22 sind außerdem Hubzylinder 48, 49 befestigt. Die Kolbenstangen der Hubzylinder 48, 49 sind an ihren freien oberen Enden mit Auflagern 50, 51 versehen.
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Gemeinsam mit Hub-Führungselementen in Form von Führungsschrägen 52, von denen jeweils eine an jeder der beiden Wangen 35, 36 der mobilen Führungsstruktur 22 vorgesehen ist, bilden die Hubzylinder 48, 49 eine Hubvorrichtung 53 für die Werkstück-Zwischenablage 28.
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Im Inneren der mobilen Führungsstruktur 22 ist als Werkstückablage eine Werkstückpalette 54 angeordnet. Die Werkstückpalette 54 ruht auf Palettenauflagern an der Innenseite der Wangen 35, 36 der mobilen Führungsstruktur 22 und kann in Richtung des Doppelpfeils 23 in das Innere der mobilen Führungsstruktur 22 eingeschoben oder aus dem Inneren der mobilen Führungsstruktur 22 herausgezogen werden. Im eingeschobenen Zustand liegt die Werkstückpalette 54 mit ihrer Oberseite geringfügig unterhalb der Führungsbahnabschnitte 39, 40 an den Wangen 35, 36 der mobilen Führungsstruktur 22. Die Unterseite der in das Innere der mobilen Führungsstruktur 22 eingeschobenen Werkstückpalette 54 ist von der Aufstellfläche der Werkstück-Transfervorrichtung 19 beabstandet und lässt dadurch Raum für einen von der Werkstückpalette 54 überfahrbaren und in den Zeichnungen nicht dargestellten Rohblechstapel.
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Die Bewegungen des Werkstückträgers 21 mit der Werkstück-Zwischenablage 28 und der mobilen Führungsstruktur 22 in Richtung des Doppelpfeils 23 werden mittels eines motorischen Verfahrantriebes 55 erzeugt, der als gemeinschaftlicher motorischer Antrieb der mobilen Führungsstruktur 22 und der Werkstück-Zwischenablage 28 vorgesehen ist und folglich einerseits als motorischer Zwischenablageantrieb und andererseits als motorischer Führungsstrukturantrieb fungiert. Ein elektrischer Antriebsmotor 56 des motorischen Verfahrantriebes 55 treibt über Motorwellen 57, 58 einerseits ein Kettenrad 59 und andererseits ein Kettenrad 60 an. Über die Kettenräder 59, 60 sind in herkömmlicher Weise Antriebsketten 61, 62 als endlos umlaufende Antriebsmittel geführt.
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Die Kettenräder 59, 60 sind jeweils an einem Längsende der Seitenwände 37, 38 der Basisstruktur 20 der Werkstück-Transfervorrichtung 19 drehbar gelagert. An den gegenüberliegenden Längsenden der Seitenwände 37, 38 der Basisstruktur 20 vorgesehene Umlenkräder für die Antriebsketten 61, 62 sind in 2 verdeckt. Die Funktionsweise des motorischen Verfahrantriebs 55 wird nachstehend zu den 8 bis 11 im Detail beschrieben.
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Die wesentlichen Funktionen der Werkstück-Transfervorrichtung 19 sind ebenso wie alle übrigen wesentlichen Funktionen der maschinellen Anordnung 1 numerisch gesteuert. Eine zu diesem Zweck vorgesehene numerische Steuereinheit 63 der maschinellen Anordnung 1 ist in 1 angedeutet.
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Der Ablauf eines Werkstück-Entladevorgangs an der Werkstückauflage 8 der maschinellen Anordnung 1 ist in den 3 bis 7 veranschaulicht.
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In 3 ist die Werkstückauflage 8 in Richtung des Doppelpfeils 10 (1) in eine Position verfahren, in welcher sie gemeinsam mit dem bearbeiteten Blech 7 oberhalb der Werkstück-Transfervorrichtung 19 und dabei dieser vorgelagert angeordnet ist. Über der mit dem bearbeiteten Blech 7 beladenen Werkstückauflage 8 befindet sich der Saugerrahmen 15 der Beladeeinheit 14, wobei die an der einen Längsseite des Saugerrahmens 15 angebrachten Anschläge 18 an der zu der Werkstück-Transfervorrichtung 19 hin liegenden Seite angeordnet sind und dabei bis auf Höhe des bearbeiteten Blechs 7 reichen.
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Die Werkstück-Transfervorrichtung 19 befindet sich in ihrem Ausgangszustand. Der Werkstückträger 21 ist an der stationären Basisstruktur 20 in seine hintere Endposition verfahren. Gleiches gilt für die mobile Führungsstruktur 22 der Werkstück-Transfervorrichtung 19, die maximal in das Innere der Basisstruktur 20 eingefahren ist. Dementsprechend ist die Rückwand 45 der mobilen Führungsstruktur 22 in unmittelbarer Nähe der Tragrahmentraverse 27 des Werkstückträgers 21 angeordnet. Die Rechenzinken 29 der Werkstück-Zwischenablage 28 durchsetzen die Durchtrittsöffnungen 47 des Abstreifblechs 46 an der Rückwand 45 der mobilen Führungsstruktur 22.
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Ausgehend von den Verhältnissen gemäß 3 wird der motorische Verfahrantrieb 55 der Werkstück-Transfervorrichtung 19 betätigt. Motorisch angetrieben fährt folglich die mobile Führungsstruktur 22 aus der stationären Basisstruktur 20 der Werkstück-Transfervorrichtung 19 aus in die Position gemäß 4. Damit ist die Werkstück-Transfervorrichtung 19 in den in 2 dargestellten Funktionszustand überführt. Die mobile Führungsstruktur 22 hat sich in horizontaler Richtung aus einer werkstückauflagefernen Position in eine werkstückauflagenahe Position bewegt.
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Die Führungsbahnabschnitte 39, 40 an den Wangen 35, 36 der mobilen Führungsstruktur 22 verlaufen nun in Verlängerung der Führungsbahnabschnitte 41, 42 an den Seitenwänden 37, 38 der Basisstruktur 20. Gemeinsam mit der mobilen Führungsstruktur 22 bewegen sich die an deren Rückwand 45 angebrachten Hubzylinder 48, 49 und die an den Wangen 35, 36 der mobilen Führungsstruktur 22 gelagerte Werkstückpalette 54 in die Position gemäß 4. Die mobile Führungsstruktur 22 liegt nun unterhalb der Werkstückauflage 8 und dem darauf gelagerten bearbeiteten Blech 7. Der Werkstückträger 21 mit der Werkstück-Zwischenablage 28 und der Saugerrahmen 15 der Beladeeinheit 14 nehmen nach wie vor ihre Ausgangsposition ein.
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Aufgrund fortgesetzter Betätigung des motorischen Verfahrantriebes 55 verlässt nun der Werkstückträger 21 seine werkstückauflageferne Ausgangsposition gemäß den 3 und 4 in Richtung auf die mobile Führungsstruktur 22, welche der stationären Basisstruktur 20 nunmehr vorgelagert ist. Dabei bewegt sich der Werkstückträger 21 mit Führungsrollen zunächst über die Führungsbahnabschnitte 41, 42 an der stationären Basisstruktur 20 und anschließend über die Führungsbahnabschnitte 39, 40 an der mobilen Führungsstruktur 22. Von einer der in Bewegungsrichtung des Werkstückträgers 21 voreilenden Führungsrollen an dem Werkstückträger 21 ist in 4 eine an dem vorderen Längsende des Tragrahmenschenkels 25 gelagerte Rollenachse 64 zu erkennen. Eine entsprechende Führungsrolle ist an dem vorderen Längsende des Tragrahmenschenkels 26 des Werkstückträgers 21 gelagert. Diese Führungsrolle bewegt sich über den Führungsbahnabschnitt 42 der stationären Basisstruktur 20 und anschließend über den Führungsbahnabschnitt 40 der mobilen Führungsstruktur 22.
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Im Laufe ihrer Bewegung erreichen die Führungsrollen an den vorderen Längsenden der Tragrahmenschenkel 25, 26 des Werkstückträgers 21 die Führungsschrägen 52 an der mobilen Führungsstruktur 22. Angetrieben von dem motorischen Verfahrantrieb 55 bewegen sich die Führungsrollen längs der Führungsschrägen 52 und lenken dadurch den Werkstückträger 21 gemeinschaftlich mit der Werkstück-Zwischenablage 28 in die gegenüber der mobilen Führungsstruktur 22 geneigte Stellung gemäß 5 aus. Das vordere Ende der Werkstück-Zwischenablage 28 ist folglich der Unterseite der mit dem bearbeiteten Blech 7 beladenen Werkstückauflage 8 unmittelbar benachbart. Die Werkstück-Zwischenablage 28 ist in 5 in einer werkstückauflagenahen Position auf einem werkstückauflageseitigen Übernahmeniveau angeordnet.
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Das zu der Basisstruktur 20 hin weisende Ende der Werkstück-Zwischenablage 28, im Einzelnen die Querleiste 33, über welche die hinteren Längsenden der Schwenkzinken 31 der Werkstück-Zwischenablage 28 miteinander verbunden sind, liegen nun oberhalb der an den Hubzylindern 48, 49 vorgesehenen Auflager 50, 51.
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Durch Betätigen der Hubzylinder 48, 49 werden die Auflager 50, 51 gemeinsam mit der darauf ruhenden Querleiste 33 in vertikaler Richtung angehoben. Damit einher geht eine Schwenkbewegung der an der Querleiste 33 angebrachten Schwenkzinken 31 der Werkstück-Zwischenablage 28 um die Schwenkachse 32. Die Schwenkzinken 31 der Werkstück-Zwischenablage 28 gelangen dadurch in die horizontale Stellung gemäß 6. Damit ist die Werkstück-Zwischenablage 28 vollständig auf ein werkstückauflageseitiges Übernahmeniveau angehoben, wobei die auf das Übernahmeniveau angehobene Werkstück-Zwischenablage 28 mit einer werkstückparallelen Sollausrichtung gegenüber dem bearbeiteten Blech 7 auf der Werkstückauflage 8 angeordnet ist. Bei der von den Führungsschrägen 52 an den Wangen 35, 36 und den Hubzylindern 48, 49 an der Rückwand 45 der mobilen Führungsstruktur 22 gebildeten Hubvorrichtung 53 handelt es sich demnach um eine justierenden Hubvorrichtung.
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Die Hubzylinder 48, 49 bzw. die an deren Kolbenstangen angebrachten Auflager 50, 51 für die Querleiste 33 der Werkstück-Zwischenablage 28 sind in 6 der Übersichtlichkeit halber nicht dargestellt. In 6 gestrichelt angedeutet ist ein Hub-Führungselement in Form einer Führungsschräge 65, wie sie abweichend von den mit ausgezogenen Linien dargestellten Verhältnissen als Ersatz für die Hubzylinder 48, 49 an jedem der Schwenkzinken 31 der Werkstück-Zwischenablage 28 vorgesehen sein kann. Gegebenenfalls gleiten die Führungsschrägen 65 bei der von dem Werkstückträger 21 relativ zu der mobilen Führungsstruktur 22 ausgeführten Bewegung aus der Position gemäß 4 in die Position gemäß 5 an dem Grund der von den Rechenzinken 29 durchsetzten Durchtrittsöffnungen 47 des Abstreifblechs 46 an der Rückwand 45 der mobilen Führungsstruktur 22 entlang. Die Führungsschrägen 65 heben dabei im Zusammenwirken mit der genannten Begrenzung der Durchtrittsöffnungen 47 an dem Abstreifblech 46 der mobilen Führungsstruktur 22 die hinteren Enden der Schwenkzinken 31 in vertikaler Richtung aus. Infolgedessen führen die Schwenkzinken 31 bei der Vorwärtsbewegung des Werkstückträgers 21 eine kontinuierliche Schwenkbewegung um die Schwenkachse 32 aus, bis sie gemäß 6 auf dem werkstückauflageseitigen Übernahmeniveau parallel zu dem bearbeiteten Blech 7 ausgerichtet sind.
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Gemeinsam mit den Führungsschrägen 52 der mobilen Führungsstruktur 22 bilden die Führungsschrägen 65 an den Schwenkzinken 31 der Werkstück-Zwischenablage 28 die Hubvorrichtung 53 als justierende Hub-Führungsvorrichtung 66 für die Werkstück-Zwischenablage 28 aus.
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Ist die Werkstück-Zwischenablage 28 gemäß 6 auf das werkstückauflageseitige Übernahmeniveau angehoben, verfährt die Werkstückauflage 8 aus der Position oberhalb der Werkstück-Zwischenablage 28 über die stationäre Basisstruktur 20 der Werkstück-Transfervorrichtung 19. Dabei läuft das auf der Werkstückauflage 8 ruhende bearbeitete Blech 7 mit seinem in Bewegungsrichtung der Werkstückauflage 8 voreilenden Längsrand auf die an dem Saugerrahmen 15 der Beladeeinheit 14 montierten Anschläge 18 auf. Bei fortgesetzter Bewegung der Werkstückauflage 8 wird das bearbeitete Blech 7 von der Werkstückauflage 8 abgestreift und von der nach wie vor in der Stellung gemäß 6 befindlichen Werkstück-Zwischenablage 28 übernommen. Das bearbeitete Blech 7 bewegt sich dabei über eine lediglich geringe Fallhöhe. Am Ende der Abstreifbewegung der Werkstückauflage 8 ergeben sich die Verhältnisse gemäß 7. Die Beladeeinheit 15 übernimmt neben der Belade- auch eine Entladefunktion und bildet dementsprechend gemeinsam mit der Werkstück-Transfervorrichtung 19 und der Werkstückpalette 54 eine maschinelle Entladevorrichtung der maschinellen Anordnung 1.
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Durch Betätigen des motorischen Verfahrantriebes 55 wird nun der Werkstückträger 21 zurück in seine Ausgangsposition oberhalb der stationären Basisstruktur 20 bewegt.
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Im Falle der Vorrichtungsbauart mit den Hubzylindern 48, 49 werden vor der Einleitung der horizontalen Rückfahrbewegung des Werkstückträgers 21 die Schwenkzinken 31 der Werkstück-Zwischenablage 28 durch Betätigen der Hubzylinder 48, 49 und damit verbundenes Absenken der Querleiste 33 aus der Stellung gemäß den 6, 7 in die Stellung gemäß 5 geschwenkt. Ist die justierende Hub-Führungsvorrichtung 66 mit den Führungsschrägen 52, 65 vorgesehen, so stellt sich eine entsprechende Rückstellbewegung der Schwenkzinken 31 ohne weiteres während der anfänglichen Verfahrbewegung des Werkstückträgers 21 relativ zu der mobilen Führungsstruktur 22 ein.
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In jedem Fall ist die Rückstellbewegung der Schwenkzinken 31 mit dem darauf gelagerten bearbeiteten Blech 7 abgeschlossen, wenn das auf den Schwenkzinken 31 liegende bearbeitete Blech 7 mit seinem in Bewegungsrichtung des Werkstückträgers 21 voreilenden Rand das Abstreifblech 46 an der Rückwand 45 der mobilen Führungsstruktur 22 erreicht. Zu diesem Zeitpunkt ist der gesamte Werkstückträger 21 wieder im Wesentlichen horizontal ausgerichtet. Die Werkstück-Zwischenablage 28 ist dementsprechend mit dem bearbeiteten Blech 7 auf das Übergabeniveau abgesenkt.
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Infolge der von dem sich in seine Ausgangsposition zurückbewegenden Werkstückträger 21 relativ zu der nach wie vor ausgefahrenen mobilen Führungsstruktur 22 ausgeführten Relativbewegung wird das auf den Schwenkzinken 31 der Werkstück-Zwischenablage 28 gelagerte bearbeitete Blech 7 mittels des Abstreifblechs 46 der mobilen Führungsstruktur 22 von der auf das werkstückablageseitiges Übergabeniveau abgesenkten Werkstück-Zwischenablage 28 abgestreift und dabei mit einer ebenfalls geringen Fallhöhe auf die an der mobilen Führungsstruktur 22 gelagerte Werkstückpalette 54 übergeben.
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Mit Erreichen der Ausgangsposition durch den Werkstückträger 21 ergeben sich an der Werkstück-Transfervorrichtung 19 wieder die Verhältnisse gemäß 4. Allerdings ist auf der in 4 verdeckt angeordneten Werkstückpalette 54 nunmehr das von der Werkstückauflage 8 stammende bearbeitete Blech 7 abgelegt.
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Abschließend wird die mobile Führungsstruktur 22 mittels des motorischen Verfahrantriebes 55 zurück in ihre Ausgangsstellung im Inneren der stationären Basisstruktur 20 bewegt. Die Werkstück-Transfervorrichtung 19 befindet sich dann wieder in ihrem Ausgangszustand gemäß 3.
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Bereits während des Abstreifvorgangs an der auf das werkstückablageseitige Übergabeniveau abgesenkten Werkstück-Zwischenablage 28 verfährt die von dem bearbeiteten Blech 7 entladene Werkstückauflage 8 zurück in die Position unterhalb des Saugerrahmens 15 der Beladeeinheit 14. Wurde bereits vor Beginn des beschriebenen Entladevorgangs von dem Saugerrahmen 15 ein zu bearbeitendes Rohblech von dem nicht dargestellten Rohblechstapel vor der stationären Basisstruktur 20 aufgenommen, so kann dieses Rohblech nun auf der Werkstückauflage 8 abgelegt und durch Verfahren der Werkstückauflage 8 in den Bearbeitungsbereich der Werkstückmaschine 2 bewegt werden.
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Mittels des motorischen Verfahrantriebs 55 werden an der Werkstück-Transfervorrichtung 19 alle vorstehend beschriebenen Horizontalbewegungen und – bei Verwendung der Führungsschrägen 65 anstelle der Hubzylinder 48, 49 – auch sämtliche Vertikalbewegungen der einzelnen Vorrichtungsteile ausgeführt. Das zu diesem Zweck realisierte Antriebskonzept ist in den 8 bis 11 stark schematisch dargestellt.
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Von den Kettenrädern 59, 60 des motorischen Verfahrantriebes 55 ist in den 8 bis 11 das motorisch angetriebene Kettenrad 59 an der Seitenwand 37 der stationären Basisstruktur 20 angedeutet. Zur Umlenkung der über das Kettenrad 59 geführten Antriebskette 61 dient ein am vorderen Ende der Seitenwand 37 der Basisstruktur 20 drehbar gelagertes Umlenkrad 67. Ein erster Mitnehmer 68 und ein zweiter Mitnehmer 69 sind an der Antriebskette 61 angebracht und laufen gemeinsam mit dieser um. Eine Aufnahme 70 an dem Tragrahmenschenkel 25 des Werkstückträgers 21 und eine Aufnahme 71 an der Wange 35 der mobilen Führungsstruktur 22 können von dem ersten Mitnehmer 68 und dem zweiten Mitnehmer 69 angefahren werden. Entsprechend stellen sich die Verhältnisse an der Seitenwand 38 der Basisstruktur 20, dem Tragrahmenschenkel 26 des Werkstückträgers 21 und der Wange 36 der mobilen Führungsstruktur 22 dar.
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In 8 befindet sich die Werkstück-Transfervorrichtung 19 in dem Ausgangszustand gemäß 3. Der Werkstückträger 21 mit der Werkstück-Zwischenablage 28 ist an der stationären Basisstruktur 20 der Werkstück-Transfervorrichtung 19 in seine hintere Endlage bewegt. Die mobile Führungsstruktur 22 ist maximal in das Innere der stationären Basisstruktur 20 eingefahren. Der erste Mitnehmer 68 befindet sich an der Aufnahme 71 mit der Wange 35 der mobilen Führungsstruktur 22 im Eingriff. Über den ersten Mitnehmer 68 ist die Antriebskette 61 mit der mobilen Führungsstruktur 22 gekuppelt.
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Wird nun der motorische Verfahrantrieb 55 in Gang gesetzt, so schiebt die sich in Umlaufrichtung bewegende Antriebskette 61 die mobile Führungsstruktur 22 aus dem Inneren der stationären Basisstruktur 20 (3, 8) in die Position gemäß den 4, 9 aus.
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Bei fortgesetztem Betrieb des motorischen Verfahrantriebs 55 tritt dann der erste Mitnehmer 68 der Antriebskette 61 aus der Aufnahme 71 an der mobilen Führungsstruktur 22 aus. Zeitgleich greift der zweite Mitnehmer 69 in die Aufnahme 70 an dem Werkstückträger 21 ein (10). Damit ist die Antriebskette 61 von der mobilen Führungsstruktur 22 abgekuppelt und mit der Tragstruktur 21 und somit auch mit der Werkstück-Zwischenablage 28 gekuppelt.
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Die sich weiter in Umlaufrichtung bewegende Antriebskette 61 treibt dann über den in die Aufnahme 70 eingreifenden zweiten Mitnehmer 69 den Werkstückträger 21 mit der Werkstück-Zwischenablage 28 aus der Position gemäß den 4, 10 in die Position gemäß den 5, 11 an. Die mobile Führungsstruktur 22 behält ihre Position gemäß den 4, 10, 11 bei, der Werkstückträger 21 wird mittels der Führungsschräge 52 an der mobilen Führungsstruktur 22 zumindest mit seiner in Bewegungsrichtung voreilenden Seite zu der Unterseite der Werkstückauflage 8 hin angehoben (5, 11).
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Es folgt im Falle der in 11 dargestellten Vorrichtungsbauart mit den Hubzylindern 48, 49 die werkstückparallele Ausrichtung der Werkstück-Zwischenablage 28 durch Betätigung der Hubzylinder 48, 49. Im Falle der in 11 nicht dargestellten Vorrichtungsbauart mit der Hub-Führungsvorrichtung 66 ergibt sich eine werkstückparallele Ausrichtung der Werkstück-Zwischenablage 28 mit Einfahren des Werkstückträgers 21 in seine vordere Endstellung an der mobilen Führungsstruktur 22. In beiden Fällen wird anschließend das bearbeitete Blech 7 in der vorstehend beschriebenen Weise von der Werkstückauflage 8 abgestreift und von der auf dem werkstückauflageseitigen Übernahmeniveau werkstückparallel ausgerichteten Werkstück-Zwischenablage 28 übernommen.
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Nach der Übernahme des von der Werkstückauflage 8 stammenden bearbeiteten Blechs 7 durch die Werkstück-Zwischenablage 28 wird im Falle der Vorrichtungsbauart mit den Hubzylindern 48, 49 die Werkstück-Zwischenablage 28 durch Betätigen der Hubzylinder 48, 49 aus dem Funktionszustand gemäß 6 in den Funktionszustand gemäß 5 rücküberführt.
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Wird nun die Drehrichtung des motorischen Verfahrantriebs 55 umgekehrt, so bewegt die Antriebskette 61 den Werkstückträger 21 aufgrund des Eingriffs des zweiten Mitnehmers 69 in die Aufnahme 70 aus der Position gemäß 5 zurück in die Ausgangsposition an der Basisstruktur 20. Die Werkstück-Transfervorrichtung 19 wird damit wieder in den Funktionszustand gemäß 10 überführt, in welchem der Werkstückträger 21 seine hintere Endposition an der stationären Basisstruktur 20 einnimmt und die mobile Führungsstruktur 22 nach wie vor maximal aus der stationären Basisstruktur 20 ausgefahren ist. In entsprechender Weise vollzieht sich die Rückfahrbewegung des Werkstückträgers 21 im Falle der Vorrichtungsbauart mit der Hub-Führungsvorrichtung 66, wobei sich in diesem Fall die Rücküberführung der Werkstück-Zwischenablage 28 von dem Funktionszustand gemäß 6 in den Funktionszustand gemäß 5 selbsttätig mit der Verfahrbewegung des Werkstückträgers 21 ergibt.
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In jedem Fall wird das bearbeitete Blech 7 im Laufe der Verfahrbewegung des Werkstückträgers 21 mittels des Abstreifbleches 46 von der Werkstück-Zwischenablage 28 abgestreift und an die Werkstückpalette 54 übergeben.
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Wird die Antriebskette 61 weiterhin in der sich nach der Drehrichtungsumkehr des motorischen Verfahrantriebes 55 ergebenden Umlaufrichtung bewegt, so verlässt der zweite Mitnehmer 69 die Aufnahme 70 an dem Werkstückträger 21 und der erste Mitnehmer 68 läuft in die Aufnahme 71 an der mobilen Führungsstruktur 22 ein. Bei fortgesetztem Antrieb der Antriebskette 61 bewegt diese die mobile Führungsstruktur 22 über den in die Aufnahme 71 eingreifenden ersten Mitnehmer 68 in Richtung auf die stationäre Basisstruktur 20 der Werkstück-Transfervorrichtung, bis die mobile Führungsstruktur 22 schließlich maximal in das Innere der stationären Basisstruktur 20 eingefahren ist und sich damit wieder der Ausgangszustand der Werkstück-Transfervorrichtung 19 gemäß 3 ergibt.
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In 11 ist der Werkstückträger 21 einschließlich der Werkstück-Zwischenablage 28 in Übereinstimmung mit 5 geneigt angeordnet. Diese Ausrichtung des Werkstückträgers 21 und der Werkstück-Zwischenablage 28 wird dadurch ermöglicht, dass der mit der Aufnahme 70 versehene Tragrahmenschenkel 25 des Werkstückträgers 25 relativ zu dem zweiten Mitnehmer 69 schwenkbar ist und dementsprechend ebenso wie der Tragrahmenschenkel 26 ein schwenkbares Verbindungselement zur Anbindung der Werkstück-Zwischenablage 28 an den zweiten Mitnehmer 69 bildet, Die Neigung des Werkstückträgers 21 und der Werkstück-Zwischenablage 28 gemäß den 5, 11 hat folglich keinerlei Auswirkung auf die Bewegungsbahn der Antriebskette 61.
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Von der Bewegungsbahn der Antriebskette 61 ebenfalls entkoppelt ist die Überführung der Werkstück-Zwischenablage 28 aus dem Funktionszustand gemäß 5 in den Funktionszustand gemäß 6. Diese Entkoppelung wird dadurch erreicht, dass die Schwenkzinken 31 der Werkstück-Zwischenablage 28 einerseits über die Tragzinken 30 und die Tragrahmentraverse 27 an die relativ zu dem zweiten Mitnehmer 69 schwenkbeweglichen Tragrahmenschenkel 25, 26 des Werkstückträgers 21 um die Schwenkachse 32 schwenkbar angelenkt sind und andererseits mit horizontalem Abstand von der Schwenkachse 32 durch die Hubzylinder 48, 49 oder durch die Führungsschräge 65 relativ zu dem Mitnehmer 69 in vertikaler Richtung bewegt werden können.