DE4428670A1 - Rotations-Siebdruckzylinder - Google Patents
Rotations-SiebdruckzylinderInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Rotations-Siebdruckzylin
der, bestehend aus einem zylindrischen Sieb vorbestimm
ter Maschenweite, einem innerhalb des Siebes angeordne
ten Rakel und zwei Endstücken, die jeweils in Verlänge
rung der zylindrischen Mantelfläche an den Siebenden
befestigt sind.
Beim Siebdruck wird die Farbe mit Hilfe eines Rakels
durch eine gespannte Siebfläche, im allgemeinen ein
Kunststoff- oder Metallgewebe vorgegebener Maschenweite,
gepreßt, wobei das Gewebe in den nichtdruckenden Berei
chen für Farbe undurchlässig ist. Das Verschließen der
Maschen geschieht meist auf fotografischem Wege, indem
das Siebmaterial mit einer Fotoemulsion beschichtet und
mit der gewünschten Druckvorlage belichtet wird. Die
belichteten Bereiche werden während der anschließenden
Entwicklung der Emulsion weggewaschen, so daß das Sieb
an den belichteten Bereichen farbdurchlässig wird.
Ursprünglich besteht ein Siebdruckwerk aus einem Metall-
oder Holzrahmen, in welchen das Siebmaterial verzugsfrei
eingespannt ist. Im Zuge der wirtschaftlichen Notwendig
keit, schnellere und rationeller arbeitende Druckmaschi
nen herzustellen, wurden Rotations-Siebdruckwerke ent
wickelt, die ein kontinuierliches Bedrucken von Endlos
bahnen erlauben. Das Sieb ist hier nicht länger plan,
sondern als zylindrischer Mantel geformt, in dessen In
nerem das Farbrakel befestigt ist.
Ein derartiger Rotations-Siebdruckzylinder ist bei
spielsweise aus der EP 338 612 A1 bekannt. Das Sieb be
steht in diesem Fall aus einem perforierten Metallzylin
der, der vor der Bemusterung in Verlängerung der zylin
derischen Mantelfläche mit jeweils einem Endstück ver
klebt wird. Die festmontierten Endstücke erlauben eine
einfache und schnelle Auswechslung des Druckzylinders im
Druckwerk, was insbesondere bei kleinen Druckauflagen
von großem Nutzen ist. Erst im Anschluß an die Verkle
bung der Verbindungselemente mit dem Sieb wird letzteres
mit der Fotoemulsion beschichtet und wie gewohnt belich
tet.
Die Druckauflösung beim Siebdruck hängt allein von der
Maschenweite und der Faden- bzw. Drahtdicke des Siebes
ab. Je feinmaschiger das Sieb, desto größer ist die
Druckauflösung. Da für hohe Auflösungen Rundsiebe mit
Maschenweiten von ca. 120/cm verwendet werden und ein
derartiges Maschengewebe äußerst instabil ist, können
hochauflösende Siebe nur mit kleinen effektiven Druck
breiten (sogenannten Arbeitsbreiten) von weniger als 60
cm hergestellt werden, wenn eine ausreichende Stabilität
der Druckwalze gewährleistet sein soll. Auch bei weitma
schigen Sieben müssen zusätzliche Stabilisierungsmaßnah
men ergriffen werden, wenn größere axiale Druckzylinder
breiten erreicht werden sollen. Zudem erfordert die Her
stellung von langen Druckzylindern einen hohen Aufwand
bei der Maschinenausrüstung, die für das Erzeugen des
Druckmusters notwendig ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen
Rotations-Siebdruckzylinder vorzuschlagen, der einfach
und kostengünstig hergestellt werden kann und dennoch
die Bearbeitung von großen Druckbreiten ermöglicht.
Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den unabhängi
gen Ansprüchen. Weiterbildungen sind Gegenstand der Un
teransprüche.
Die Erfindung basiert auf dem Grundgedanken, daß ein
zelne feinmaschige Rotations-Siebdruckzylinder kleiner
Druckbreite hergestellt und diese Druckzylinder entlang
ihrer Achse miteinander verbunden werden, so daß nahezu
beliebig große Bahnbreiten von Bedruckstoff bearbeitet
werden können. Hierzu werden die metallischen Endstücke
des Druckzylinders, welche die Verbindungselemente zum
Antrieb des Druckwerks darstellen, zumindest auf einer
Seite durch ein entsprechend geformtes Verbindungsele
ment, z. B. einen Flansch ersetzt. Der jeweils erste und
letzte Druckzylinder einer derartigen Reihe weist
selbstverständlich nach wie vor das entsprechende be
kannte Anschlußelement zum Antrieb der Maschine auf.
Zwischen diesen beiden Druckzylindern können erfindungs
gemäß jedoch mehrere Druckzylinder angeordnet sein, die
beidseitig mit einem flanschförmigen Endstück versehen
sind.
Da beliebig viele derartige Druckzylinder miteinander
verbunden werden können, um die gewünschte Druckbreite
zu erreichen, unterliegen die einzelnen Druckzylinder
nicht länger der Forderung nach einer bestimmten axialen
Zylinderlänge, sondern können optimal auf die Druckbe
dürfnisse, z. B. hinsichtlich der Druckauflösung, abge
stimmt werden. Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen,
daß die einzelnen Druckzylinder nach wie vor in gewohn
ter Weise in den Standardmaschinen hergestellt werden
können und somit zusätzliche Kosten für aufwendige Ma
schinenumrüstungen entfallen.
Es sind jedoch auch Anwendungen denkbar, für die eine
unlösbare Verbindung von Vorteil ist. In diesem Fall
können die Endstücke beispielsweise einfache Rohrele
mente sein, die fest miteinander verschweißt werden.
Entsprechend einer weiteren Ausführungsform können die
Verbindungselemente zwischen den Siebbereichen auch aus
einem Stück gefertigt sein, so daß im Grunde ein einzi
ger Siebdruckzylinder vorliegt, dessen Siebbereich an
bestimmten Stellen durch die stützenden Verbindungsele
mente unterbrochen ist.
Weitere Ausführungsformen und Vorteile der Erfindung wer
den anhand der Figuren erläutert.
Die Figuren zeigen
Fig. 1 Schematische Anordnung der Druckwalzen
beim Siebdruck,
Fig. 2 Längsschnitt durch eine Anordnung gemäß
der Erfindung.
Fig. 1 zeigt das Prinzip des Siebdrucks bei Verwendung
von Rotations-Siebdruckzylindern. Der Siebdruckzylinder
1 besteht aus einem regelmäßigen Maschengewebe, vorzugs
weise aus Metalldrähten. Die Maschenöffnung beträgt in
der Regel etwa das 1,5 bis 2,5fache des Drahtdurchmes
sers. Die Öffnungen des Siebes sind jedoch nur im Be
reich des zu übertragenden Druckmusters durchlässig. Der
übrige Siebanteil wird verschlossen. Dies kann auf un
terschiedlichste Arten geschehen, üblicherweise werden
jedoch fotografische Verfahren für die Übertragung der
Druckvorlage auf das Sieb verwendet. Innerhalb des
Druckzylinders 1 ist ein Rakel befestigt, welches im
allgemeinen aus einer Holz- oder Metallstange 3 besteht,
die in axialer Richtung des Druckzylinders 1 verläuft
und an welcher in radialer Richtung ein Gummi- oder
Kunststoffstreifen, das eigentliche Rakelelement 4, be
festigt ist. Das Rakelelement 4 drückt die ebenfalls in
das-Innere des Druckzylinders 1 eingebrachte Farbe durch
die verbleibenden Öffnungen im Sieb. Der Farbübertrag
auf den Bedruckstoff 12, z. B. Papier oder Kunststoff,
findet im Bereich der Gegendruckwalze 2 statt. Die
Stützrollen 5 helfen, Verzüge des an sich sehr instabi
len Siebzylinders 1 zu vermeiden.
Fig. 2 zeigt einen Längsschnitt durch zwei zusammenge
flanschte Rotations-Siebdruckzylinder 1, 10 gemäß der
Erfindung. Auf der dem Druckwerk zugewandten Seite wei
sen die Druckzylinder 1, 10 die üblichen Endstücke 8
bzw. 9 auf, welche für die Verbindung zum Antriebssystem
6 des Druckwerks sorgen. Die gegenüberliegenden Enden
der Siebzylinder 1, 10 sind mit Flanschelementen 7 ver
sehen, über welche die Druckzylinder 1, 10 miteinander
verbunden werden. Die Flanschelemente 7 können hierbei
eventuell mit einem Dichtungsring oder einer Führungsnut
ausgestattet sein, um ein passergenaues Zusammenführen
der Druckzylinder zu gewährleisten. Zwischen den Druck
zylindern 1, 10 können nach Bedarf weitere Druckzylinder
angeordnet werden, die beidseitig mit Flanschelementen 7
versehen sind, und so in axialer Richtung mit den Druck
zylindern 1, 10 verbunden werden können. Das Rakel be
steht in diesem Fall aus einer allen Druckzylindern 1,
10 gemeinsamen Rakelstange 3, die im Bereich der einzel
nen Druckzylinder 1, 10 mit den eigentlichen Rakelele
menten 4 versehen ist, die den Farbübertrag auf den Be
druckstoff gewährleisten. Auch die Gegendruckwalze 2
wird sinnvollerweise über die gesamte Druckbreite ver
laufen. In der Flanschzone kann das aus den einzelnen
Sieben 1, 10 bestehende Drucksieb im Druckwerk durch
Stützrollen 5 unterstützt werden.
Statt der Flanschelemente, die eine einfach lösbare Ver
bindung ermöglichen, können an beliebigen Stellen auch
andere weniger einfach bis überhaupt nicht lösbare Ver
bindungselemente eingesetzt werden. So ist es beispiels
weise denkbar, einen oder mehrere der Einzeldruckzylin
der mit unterschiedlichen Endstücken zu versehen. Sollen
beispielsweise 2 von 4 Einzeldruckzylindern unlösbar
miteinander verbunden werden, so kann zwischen diesen
ein einteiliges Verbindungselement vorgesehen werden,
während die Verbindungselemente zu den übrigen zwei Ein
zelzylindern möglicherweise als Flanschelemente ausge
bildet sind. In diesem Fall erfolgt die Verbindung der
ersten zwei Siebelemente, die durch das einteilige Ver
bindungselement verbunden werden, sinnvollerweise vor
der Bemusterung der Siebe, da das aus einem Stück gefer
tigte Verbindungselement beiden Sieben als stabilisie
rendes Endstück dient. Die umgekehrte Vorgehensweise,
die Siebe einzeln ohne das gemeinsame Verbindungselement
herzustellen und zu bemustern und im Anschluß daran das
Verbindungselement zwischen die Siebelemente einzuset
zen, kann jedoch unter Umständen ebenfalls angemessen
sein, z. B. wenn die vorhandene Maschinenausrüstung zur
Herstellung der Siebe nicht für die Länge der verbunde
nen Siebelemente ausgelegt ist.
All diese Ausführungsformen haben den großen Vorteil,
daß das einzelne Sieb speziell der geforderten Druckqua
lität angepaßt werden kann und die erforderliche
Druckbreite durch Verbinden mehrerer einzelner Druckzy
linder erreicht wird, wobei die Verbindungselemente
gleichzeitig als Stützelemente für den zusammengesetzten
Druckzylinder dienen. So ist es anhand der Erfindung
möglich, Siebdruckzylinder mit einer Arbeitsbreite von
80 cm und mehr herzustellen, obwohl Siebe mit Maschen
weiten von ca. 120/cm eingesetzt werden.
Allen Ausführungsformen gemeinsam ist auch, daß im Be
reich der Verbindungselemente Zonen entstehen, in wel
chen nicht gedruckt werden kann. Dies kann jedoch falls
notwendig durch ein zweites Druckwerk kompensiert wer
den, das in die Lücken des ersten druckt.
Die Erfindung ermöglicht es, auch mehrere Farben paral
lel zu verdrucken, wenn in jeden der Einzelzylinder ein
andere Farbe eingebracht wird. Sie läßt sich zudem über
all dort gut einsetzen, wo Farben sehr fein und über
große Breiten verdruckt werden, wie z. B. bei der Be
druckung von Kunststoffolien, die anschließend in schma
le Bänder mit einer Breite im Bereich von einigen mm
zerschnitten und als Sicherheitsfäden in Sicherheitspa
pier eingebettet werden. Derartige Fäden weisen sehr
häufig einen Mikroschriftzug auf, der in entsprechenden
Abständen auf die breite Folienbahn leserlich aufge
druckt werden muß. Bisher war dies nur im Tiefdruck mög
lich, der angesichts der komplizierten und aufwendigen
Druckplattenherstellung die Produktionskosten verteuer
te.
Aufgrund der Möglichkeit, beliebige Druckzylinder kombi
nieren zu können, ist es auch denkbar, Druckzylinder aus
einzelnen Sieben unterschiedlicher Maschenweite zusam
menzusetzen.
Claims (14)
1. Rotations-Siebdruckzylinder (1), bestehend aus einem
zylindrischen Sieb (1) vorbestimmter Maschenweite, einem
innerhalb des Siebes angeordneten Rakels (3, 4) und zwei
Endstücken (7, 8, 9), die jeweils in Verlängerung der
zylindrischen Mantelfläche an den Siebenden befestigt
sind, dadurch gekennzeichnet, daß zu
mindest eines der Endstücke (7, 8, 9) in Form eines Ver
bindungselements (7) ausgebildet ist, mit dessen Hilfe
eine Verbindung zum nächsten Siebdruckzylinder (10) her
gestellt werden kann.
2. Rotations-Siebdruckzylinder nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Verbindungsele
ment ein Flanschelement (7) ist.
3. Rotations-Siebdruckzylinder nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das zylin
drische Sieb (1, 10) auf jeder Seite ein Verbindungsele
ment (7) aufweist.
4. System aus Rotations-Siebdruckzylindern (1, 10),
wobei jeder Rotations-Siebdruckzylinder (1, 10) aus ei
nem zylindrischen Sieb vorbestimmter Maschenweite, einem
innerhalb des Siebes angeordneten Rakels (3, 4) und zwei
Endstücken besteht, die jeweils in Verlängerung der zy
lindrischen Mantelfläche an den Siebenden befestigt
sind, dadurch gekennzeichnet, daß je
der Rotations-Siebdruckzylinder (1, 10) des Systems zu
mindest ein Endstück in Form eines Verbindungselements
(9) aufweist, und daß die Rotations-Siebdruckzylinder
(1, 10) längs ihrer Achse über die Verbindungselemente
miteinander verbunden sind.
5. System nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß wenigstens eines der Verbin
dungselemente ein Flanschelement (7) ist.
6. System nach Anspruch 4 oder 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß wenigstens eines der
Verbindungselemente aus einem Stück gefertigt ist.
7. System nach wenigstens einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das System
(1, 10) eine allen Druckzylindern (1, 10) gemeinsame
Rakelstange (3) aufweist, welche sich in axialer Rich
tung durch das System (1, 10) erstreckt, und daß im Be
reich jedes Druckzylinders (1, 10) an dieser Stange (3)
ein Rakelelement (4) befestigt ist.
8. System nach wenigstens einem der Ansprüche 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß das System
(1, 10) Rotations-Siebdruckzylinder unterschiedlicher
Maschenweite aufweist.
9. Rakel (3, 4) für ein System aus Rotations-Siebdruck
zylindern (1, 10), dadurch gekennzeich
net, daß es eine Stange (3) umfaßt, an welcher ein
zelne Rakelelemente (4) befestigt sind, so daß bei Ein
führung in das System in jedem Druckzylinder (1, 10)
eines der Rakelelemente (4) angeordnet ist.
10. Verfahren zur Herstellung eines Rotations-Sieb
druckzylinders (1, 10), bestehend aus einem zylindri
schen Sieb vorbestimmter Maschenweite, einem innerhalb
des Siebes angeordneten Rakels (3, 4) und zwei Endstüc
ken, die jeweils in Verlängerung der zylindrischen Man
telfläche an den Siebenden befestigt sind, dadurch
gekennzeichnet, daß zumindest an einem
Siebende ein Endstück in Form eines Verbindungselements
angebracht wird, mit dessen Hilfe eine Verbindung zum
nächsten Siebdruckzylinder (1, 10) hergestellt werden
kann.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß an dem Siebende ein Endstück in
Form eines Flanschelements (7) angebracht wird.
12. Verfahren zur Herstellung eines Systems von Ro
tations-Siebdruckzylindern (1, 10), wobei jeder Rota
tions-Siebdruckzylinder (1, 10) aus einem Sieb vorbe
stimmter Maschenweite, einem innerhalb des Siebes ange
ordneten Rakels (3, 4) und zwei Endstücken besteht, die
jeweils in Verlängerung der zylindrischen Mantelfläche
an den Siebenden befestigt sind, dadurch ge
kennzeichnet, daß jeder Rotations-Sieb
druckzylinder (1, 10) des Systems zumindest mit einem
Endstück in Form eines Verbindungselements (7) versehen
wird, mit dessen Hilfe die Rotations-Siebdruckzylinder
(1, 10) des Systems längs ihrer Achse untereinander ver
bunden sind.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß wenigstens ein Verbindungsele
ment als Flanschelement (7) ausgeführt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch ge
kennzeichnet, daß wenigsten ein Verbin
dungselement aus einem Stück gefertigt wird und an jedem
Ende mit einem Sieb vorbestimmter Maschenweite versehen
wird.
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