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Einrichtung zum Befestigen einer biegsamen Druckplatte am Plattenzylinder
einer Druckmaschine Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Befestigen einer
biegsamen Druckplatte am Plattenzylinder einer Druckmaschine mit zwei die Druckplattenenden
in einer parallel zur Zylindermittelachse verlaufenden Schwalbenschwanznut des Plattenzylinders
verklemmenden Klemmstangen.
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Druckplattenbefestigungen sind an sich bekannt. So zeigt die deutsche
Patentschrift 541478 ein Gegeneinanderverspannen der Enden der Druckplatte, indem
durch Spannung eines Spannteiles die beiden zugehörigen Klemmstücke aufeinandergedrückt
werden. Das heißt, es kommt nur eine gemeinsame Befestigung beider Enden in Betracht,
wobei die Enden der Druckplatte mit den Innenflächen jeweils gegen die Klemmstücke
aus Metall anliegen, mit den Außenflächen aber gegeneinandergehalten werden. Da
aber offensichtlich die Reibung zwischen Druckplatte und Metall einerseits sowie
zwischen Druckplatte und Druckplatte andererseits ungleich ist, ist ein sicherer
und gleichmäßiger Halt nicht in allen Fällen gewährleistet.
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Eine ähnliche Befestigung ist durch die schweizerische Patentschrift
281458 bekanntgeworden, nur mit dem Unterschied, daß hier der Druckplattenzylinder
nicht spaltförmig längs des Umfangs unterbrochen ist, sondern eine Ausnehmung aufweist,
die unter Umständen zu. einer unrunden Aufspannung der Druckplatten führen kann.
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Eine weitere auf dem Fachgebiet bekanntgewordene Konstruktion (deutsche
Patentschrift 1125 948) ist besonders dazu geeignet, die auf diesem Fachgebiet herrschenden
Probleme zu verdeutlichen. Die Befestigung ist hier in ihrer Funktionsweise so ausgebildet,
daß beim Festspannen der Druckplatte auf dem Druckplattenzylinder unverhältnismäßig
große Anstrengungen unternommen werden. So wird hierbei über zweiteilige Druckleisten,
Spannleisten und besonders abgewinkelte Kanten der Druckplatte sowie über Federn
und eine Hammerkopfausbildung eine Schiene zur Festklemmung der Druckplattenenden
benutzt.
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Die bekannten Vorrichtungen weisen sämtlich den Nachteil auf, daß
eine unabhängige Befestigung der Enden der Platten, wobei gleichzeitig keine Berührung
zwischen den beiden Druckplattenenden auftritt, nicht gegeben ist.
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Erfindungsgemäß soll demgegenüber auf einfachste Weise die Befestigung
ohne Schwächung des Druckplattenzylinders und ohne die Anwendung komplizierter Einrichtungen
herbeigeführt werden.
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Erreicht wird dies erfindungsgemäß bei einer Einrichtung der eingangs
genannten Art dadurch, daß beide Klemmstangen durch je einen sich an der einen Seitenwand
der Schwalbenschwanznut abstützenden Federsatz belastet sind, wobei die eine Klemmstange
das eine Klemmplattenende gegen die andere Seitenwand der Schwalbenschwanznut und
die andere Klemmstange das andere Druckplattenende gegen die eine Klemmstange drückt.
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Nach einer zweckmäßigen Ausbildung der Erfindung schiebt sich ein
fußartiger Teil der anderen Klemmstange unter die eine Klemmstange und berührt den
Boden der Schwalbenschwanznut.
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Durch die erfindungsgemäße Maßnahme werden nicht nur die vorgenannten
Probleme gelöst, es wird auch das bei den bekannten Vorrichtungen immer wieder auftretende
Lockerwerden oder teilweise Rutschen der Druckplatte in einfachster Weise vermieden.
Ein solches Rutschen, das für einen reibungslosen Druckereibetrieb natürlich untragbar
ist, wird dadurch vermieden, daß die Enden getrennt zwischen Mantelflächen auf beiden
Seiten geklemmt und fest und sicher an ihrem Ort gehalten werden.
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Die erfindungsgemäße Maßnahme eignet sich insbesondere bei schnellaufenden
Druckereimaschinen, die Formulare oder ähnliche Druckstücke drucken. Auf diesem
Anwendungsgebiet sind verhältnismäßig kurzfristige Bestellungen üblich. Durch die
Erfindung wird aber auch ein schneller und billiger Ersatz der Druckplatten erleichtert,
was insbesondere dort von Bedeutung ist, wo die Druckwalzen verhältnismäßig
geringen
Durchmesser aufweisen, d. h. eine einzige Wiederholung in der Größenordnung von
20 bis 27,5 cm tragen.
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Die Erfindung soll im folgenden an Hand der in den Zeichnungen wiedergegebenen
Ausführungsform näher erläutert werden. Die Zeichnungen zeigen in F i g. 1 einen
Teilausschnitt aus einer Presse unter Verwendung des Erfindungsprinzips, F i g.
2 eine teilweise im Schnitt gezeichnete Ansicht eines erfindungsgemäßen Plattenzylinders,
F i g. 3 eine perspektivische Darstellung einer Druckplatte vor dem Einbau auf dem
Plattenzylinder nach F i g. 2, F i g. 4 eine vergrößerte Teilendansicht im wesentlichen
längs der Linie 4-4 der F i g. 2, F i g. 5 eine Teilschnittdarstellung im wesentlichen
längs der Linie 5-5 der F i g. 4, F i g. 6 eine Teilschnittdarstellung im wesentlichen
längs der Linie 6-6 der F i g. 5, F i g. 7 eine Teilschnittdarstellung im wesentlichen
längs der Linie 7-7 der F i g. 5, F i g. ä eine Teilschnittdarstellung durch einen
Teil des Plattenzylinders nach F i g. 2; zur Wiedergabe der ersten Stufe des Aufsetzens
der Druckplatte nach F i g. 3 auf den Plattenzylinder nach F i g. 2, F i g. 9 eine
Teilschnittdarstellung des Plattenzylinders zur Wiedergabe einer abgeänderten Ausführungsform,
F i g. 10 eine perspektivische Teildarstellung des einen Endes der Klemmschiene,
wie sie im Plattenzylinder gemäß der Erfindung Verwendung findet, und in F i g.
11 eine der F i g. 10 ähnliche Ansicht der anderen Klemmschiene, die beim erfindungsgemäßen
Plattenzylinder zur Anwendung kommt.
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In F i g. 1 bedeutet das Bezugszeichen 10 allgemein den Rahmen für
die Druckpresse. Dieser Rahmen enthält die üblichen Seitenrahmenteile 11 und 12,
die durch Zugstangen 13, Querstangen 14 usw. zur Herstellung einer starren Konstruktion
miteinander verbunden sind. Der Rahmen enthält die Lager für die verschiedenen Druckwalzen.
Wie man aus F i g. 1 erkennt, läuft die Papierbahn W über eine Leitwalze 15 und
legt sich dann um einen Druckzylinder 16, der vorzugsweise aus Stahl besteht. Die
von Druckzylinder 16 kommende Papierbahn gelangt zu weiteren Bearbeitungsstationen
zum Perforieren, Falten usw., die jedoch im einzelnen nicht mehr dargestellt sind.
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Wenn sich die Papierbahn auf dem Druckzylinder 16 befindet, werden
Druckbuchstaben od. dgl. von einem Abdruckzylinder 17 übertragen, der vorzugsweise
einen Gummiüberzug aufweist. Die Druckbuchstaben kommen von einem Plattenzylinder
18, welcher ähnlich wie die Zylinder 16 und 17 im Rahmen 10 drehbar gelagert ist.
Es handelt sich also im vorliegenden Fall um einen Offsetdruck.
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Um die Farbe dem Plattenzylinder 13 zuzuführen, ist der Rahmen mit
einer Farbkastenwalze 19 ausgerüstet, gegen die in üblicher Weise ein Abstreifmesser
20 anliegt. Von der Farbkastenwalze 19 wird die Farbe auf die Heberwalze 21 und
von dort auf eine in Längsrichtung vibrierende Walze 22 übertragen. Die Walze 22
überträgt die Farbe dann auf die Verteilerwalzen 23 und 24, und diese Walzen geben
die Farbe schließlich auf eine zweite vibrierende Walze 25 weiter. Die Farbe wird
dann mit Hilfe der Formwalzen 26 und 27 auf die Druckplatte 213 übertragen,
die man insbesondere aus den 1E i g, 3, 12 und 13 erkennt.
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Die Druckplatte ist allgemein mit 28 bezeichnet und kann drei Materialschichten
aufweisen. Die erste Schicht, die mit der Oberfläche des Plattenzylinders 18 in
Berührung steht, ist eine Trägerschicht und besteht aus einem biegsamen, wasserundurchlässigen
Kunststoffmaterial 29. Die Außenschicht 30 besteht aus einem wasserlöslichen Kunststoffmaterial,
das auf der Innenschicht 29 mit Hilfe eines geeigneten Xlebmittels 31 gebunden ist.
Die Kunststoffschicht 30 ist in Wasser löslich, solange sie dem Licht ausgesetzt
ist. Aus F i g. 13 erkennt man, daß es gewisse Flächen bei 30 a -gibt,, die entfernt
-wurden, - so daß hochstehende Konen bei 30 b verbleiben. Dies erfolgt durch die
überlagerung eines Negativ- oder anderen Lichtfilters, wobei das durch das Negativ
hindurchgehende Licht die Konen 30 b erzeugt und beim anschließenden Auswaschen
mit Wasser die Flächen 30a herausgelöst werden. Auf diese Weise entsteht eine geeignete
Druckplatte, die normalerweise eine Dicke in der Größenordnung von 0;375 bis 0,425
mm aufweist. Offenbar kann man jedoch auch andere Druckplatten, beispielsweise mit
Messing hinterlegte Gummiplatten, bei der Durchführung des Erfindungsprinzips mit
gleichem Vorteil ebenfalls verwenden.
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Der Plattenzylinder 18, welcher die biegsame Platte 28 aufnimmt, ist
aus F i g. 4 ersichtlich und enthält eine sich in Längsrichtung erstreckende Ausnehmung
32 mit schwalbenschwanzförmigem Querschnitt. Die Spitze des Schwalbenschwanzes geht
in den Rand der Walze 1# bei 33 über, wobei der schwalbenschwanzförmige Querschnitt
durch die nach außen konvergierenden Wandungen 34 und 35 begrenzt ist. Wird im folgenden
der Ausdruck »erste Wandung« verwendet, dann bezieht er sich auf die Wandung 34,
während bei Verwendung des Ausdruckes »zweite Wandung« die-Wandung 35 gemeint ist.
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Innerhalb der sich in Längsrichtung erstreckenden Ausnehmung 32 befinden
sich zwei stangenförmige Klemmglieder, nämlich ein erstes Klemmglied 36 und ein
zweites Klemmglied 37, wie man insbesondere aus F i g. 6 ersieht: Das zweite Klemmglied
37 legt sich gegen die zweite Wandung 35 und wird gegen diese Wandung nicht nur
durch das erste Klemmglied 36, sondern auch durch die Federn 38 gedrückt,
welche sich zwischen dem zweiten Klemmglied 37 und der ersten Wandung-34 erstrecken,
wie man insbesondere aus F i g. 6 ersehen kann. Das erste Klemmglied 36 wird gegen
das zweite Klemmglied 37 durch eine andere Gruppe von Federn 39 gedrückt, die sich
ebenfalls an der ersten Wandung 34 abstützen, wie man aus F i g. 7 entnehmen kann.
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Zur Befestigung der Federn 38 und 39 ist das erste Klemmglied 36 mit
Bohrungen bei 40 und 41 versehen. Die Bohrungen 40 erstrecken sich durch das im
allgemeinen rechteckig ausgebildete erste Klemmglied 36, während die Bohrungen 41
nur teilweise durch dieses Glied verlaufen, wie man aus den F i g. 6 und 7 erkennen
kann.
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Außerdem ist das erste Klemmglied 36 mit -einem fußartigen Teil 42
versehen, welcher ein zusätzliches Auflager zwischen dem ersten Klemmteil 36 und
dem Boden 32a der Ausnehmung 32 liefert. Aus den F i g. 4 und 11 erkennt man, daß
das zweite Klemmglied 37 im allgemeinen keil- oder dreieckförmig im Querschnitt
mit Ausnahme des Teiles 37a längs einer Längskante ist, wo ein Einschnitt
zur Aufnahme des
fußartigen Teiles 42 vorgesehen ist. Aus F i g.
3 ist zu ersehen, daß die Endteile der Platte 28 bei 43 nach unten gefaltet sind.
Bei Kunststoffplatten hat es sich herausgestellt, daß ein Anreißen bei 44 eine gleichmäßige
Umbiegung oder Falte erleichtert.
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Der von dem Ende 43 a und der Anreißlinie 44 a
begrenzte
umgelegte Endteil wird zwischen das zweite Klemmelement 37 und die zweite Wandung
35 eingesetzt, wie man aus F i g. 8 erkennt. Anschließend wird der Plattenzylinder
18 in Richtung des Pfeiles nach F i g. 8 gedreht und die Platte 28 gegen den Plattenzylinder
18 mit Hilfe der Formwalzen 26 und 27 »angebügelt«, worauf das hintere Ende 43 b
zwischen das erste und das zweite Klemmelement 36 bzw. 37 eingesetzt wird, wie sich
aus F i g. 7 entnehmen läßt.
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Beide Klemmelemente 36 und 37 weisen bei 45 Ausnehmungen auf (F i
g. 10 und 11), welche ihr Zurückdrücken gegen die Wirkung der Feder 39 ermöglichen,
so daß man das hintere Ende 43 b der Platte 28 einsetzen kann.
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Befinden sich die Klemmglieder 36 und 37 in der Stellung nach den
F i g. 6 und 7, dann drücken die Federn 39 das im allgemeinen rechteckigen Querschnitt
aufweisende erste Klemmglied 36 gegen den Endteil 43 b und außerdem gegen das zweite
Klemmglied 37. Der fußartige Teil 42 liefert einen zusätzlichen Vorteil dadurch,
daß er sich gegen den ausgesparten Boden 32a legt, wodurch eine Verschiebung des
Gliedes 36 erleichtert wird, um den notwendigen Klemmdruck aufrechtzuerhalten.
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Die Drehrichtung des Plattenzylinders 18 ist in F i g. 6 durch einen
Pfeil am linken Rand dieser Figur angedeutet, und man erkennt, daß das umgefaltete
hintere Ende die vorlaufende Kante bildet, wobei es sich um den Teil handelt, der
zwischen die Klemmglieder 36 und 37 eingesetzt ist.
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Dies hat eine besondere Wirkung, wenn der Abdruckzylinder 17 etwas
17bergröße aufweist, die sonst zur Folge hat, daß die Platte 28 im ungefalteten
Teil bei 43 b ausgezogen wird. In der Praxis ist es möglich, die Platte 28 etwas
kürzer umzufalten, so daß bei 43 b ein kleiner Spalt verbleibt, selbst nachdem die
Platte eingesetzt ist.
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Man erkennt, daß das erste Klemmglied 36 im allgemeinen ein Parallelepiped
mit Gegenwinkel von 60° ist, wobei die obere Oberfläche bei 46 (F i g. 8) der Krümmung
des Plattenzylinders 18 entsprechend geschliffen ist. Eine Längsbewegung des ersten
und zweiten Klemmgliedes 36 bzw. 37 wird durch Bänder oder Platten 47 beschränkt
(F i g. 2 und 4), die mit Hilfe von Schrauben 51 an den beiden Enden des Plattenzylinders
18 verankert sind.
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Man erkennt, daß für geeignete Übertragungen der Druck über die bei
46 in F i g. 8 angedeutete Oberfläche erfolgen muß. Durch die Erfindung ändert eine
leichte Verschiebung des Elementes 36, die zur Halterung des hinteren Endes 43 b
der Druckplatte 28 erforderlich ist, die Höhe, d. h. den radialen Abstand der Oberfläche
46 nicht wesentlich. Der Boden 32a der schwalbenschwanzförmigen Ausnehmung steht
senkrecht zur Mittellinie, gezogen durch die Mitte der Oberfläche 46, wie man aus
F i g. 8 erkennt. Theoretisch stimmen der Boden 32a des Schwalbenschwanzes und die
berührenden Teile der Klemmglieder 36 und 37 mit einem Bogen überein, dessen Mittelpunkt
auf der Mittelachse des Plattenzylinders 18 liegt. In der Praxis ist die ebene Oberfläche
eine hinreichende Annäherung.
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Bei der wiedergegebenen Ausführungsform ist für einen Plattenzylinder-Umfang
von 27,5 cm der Fußteil 42 ein 30°-Vorsprung, wobei die Länge des Fußes in der Größenordnung
von 1,98 mm liegt. In manchen Fällen kann man einen im allgemeinen rechteckigen
Querschnitt aufweisenden Fuß mit einer Länge in der Größenordnung von 4,76 mm verwenden.
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Mit der oben wiedergegebenen Konstruktion ist es möglich, vorteilhaft
Plattenzylinder kleinen Durchmessers, d. h. in der Größenordnung von 21,7 bis 27,5
cm zu verwenden und so einen Bogen mit einem Einzeldruck zu drucken und eine Platte
in etwa 1 Minute zu wechseln.
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Die vorteilhafte Gleitbewegung der Klemmglieder 36 und 37 hält einen
optimalen Druck auf die Enden der dünnen Druckplatte aufrecht, setzt Beschädigungen
herab und läßt sich durch die Verwendung eines Molybdändisulfatbandes auf den Unterseiten
der Klemmglieder 36 und 37 noch verbessern.
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In F i g. 9 ist eine abgeänderte Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Konstruktion wiedergegeben, bei der die Platte 28 mit ihrem rückwärtigen Teil 143
mit Hilfe eines Klebmittels an der oberen Oberfläche des Klemmgliedes 36 festgeklebt
ist, welche von dem Plattenzylinder 18 aufgenommen wird. Man erkennt, daß bei allen
Konstruktionen ein in F i g. 9 erkennbarer schmaler Spalt G vorhanden ist. Dieser
Spalt kann geduldet werden, da beim Drucken nach dem Erfindungsprinzip nur kleine
Abstände zwischen aufeinanderfolgenden Druckvorgängen vorhanden sind. Es ist ersichtlich,
daß bei der Plattenbefestigung gemäß der Erfindung der Spalt zwischen den Druckfolgen
auf einem Minimum gehalten wird und nur am Scheitel des Klemmgliedes 37 auftritt.