DE442662C - Nummernschalter fuer Fernsprechanlagen mit Waehlerbetrieb - Google Patents
Nummernschalter fuer Fernsprechanlagen mit WaehlerbetriebInfo
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBENAM 5. APRIL 1927
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
- JVl 442 662 KLASSE 21a3 GRUPPE
(A 34663 VIII/21a3)
Automatic Electric Comp, in Chicago.
Die Prioritiit der Anmeldungen in England vom 7. Januar 1920 und in den Vereinigten Staaten von Amerika
vom 26. Januar 1920 ist in Anspruch genommen.
Die Erfindung bezieht sich auf Nummern- j erzeugt werden, eine für die Einstellung der
schalter für selbsttätig betriebene Fernsprechanlagen und besteht darin, den Pausen
zwischen den einzelnen Stromstoßreihen, welche beim Ablauf des Nummernschalters Schaltwerke genügende Länge zu geben.
Zur Erreichung dieses Zweckes sind bereits Vorrichtungen vorgeschlagen, bei denen der
Zeitabschnitt, welcher nach Beginn der Be-
wegung des Nummenischalters bis zur Stromstoßgabe verstreicht, bis zu einem bestimmten
unveränderlichen Maß vergrößert werden kann; doch treten hier insofern Zeit-Verluste
ein, als der erzielte zusätzliche Leerlauf immer gleich groß ist, unabhängig davon,
ob die Anzahl der Stromstöße groß oder klein ist.
Gemäß der Erfindung wird nun die jeweiligeLänge
der Pause zwischen zwei Stromstoßreihen durch ein bei jeder Aufzugsbewegung der Einstellscheibe beeinflußtes Sperrglied
bestimmt, welches hierdurch aus seiner Ruhelage herausbewegt wird und die Abgäbe
von Stromstößen bis zur Wiedererreichung seiner Ruhelage verhindert.
Die Erfindung sieht ferner Mittel vor, durch welche ein Zurücklaufen des Einstellgliedes
ohne Entfernung des Fingers aus der Fingeröffnung verhindert wird, um ein gewaltsames
Zurückdrehen zwecks beschleunigter Stromstoßgabe unmöglich zu machen.
Andere Merkmale der Erfindung bestehen in der Ausbildung des Sperrgliedes sowie
der Art seiner Betätigung am Anfang oder am Ende der Einstellbewegung des Nummernschalters.
Die angeführten Hauptmerkmale und anderen Kennzeichen der Erfindung seien nun
an Hand der Zeichnung näher erläutert. In dieser ist Abb. 1 eine Vorderansicht, und
Abb. 2 und 3 sind Rückansichten eines Fingerscheiben-Nummernschalters, in welchem
das im nachstehenden als Hilfsvorrichtung bezeichnete Sperrglied einen beweglichen
Fingeranschlag besitzt.
Abb. 4 ist eine Rückansicht einer Ausführungsform, die es ermöglicht, bei der Abgabe
der Wahlstromstöße unnötige Verzögerungen zwischen den einzelnen Stromstoßreihen
zu vermeiden. In der in den Abb. 5, 6 und 7 gezeigten Ausführungsform kommt als weiteres Merkmal hinzu eine Einrichtung
zur Regelung des Rücklaufs der Hilfsvorrichtung durch denselben Geschwindigkeitsregler,
der für die Geschwindigkeitsregelung der Wahlstromstöße dient. Abb. 5 ist eine Rückansicht, Abb. 6 ein Mittelschnitt mit
nach oben gekehrter Wählscheibe und Abb. 7 ein Schnitt nach der Linie A-B von Abb. 6,
von oben gesehen, bei der die Hilfsvorrichtung außer in der Ruhelage auch in einer
Zwischenstellung in punktierten Linien eingetragen ist.
Der in den Abb. 1, 2 und 3 gezeigte Nummernschalter umfaßt die bekannte Nummernscheibe
ι, die durch einen in eines der dargestellten Löcher eingeführten Schreibstift
oder Finger in Uhrzeigerrichtung bis zu einem festen Anschlag gedreht werden kann.
Bei der Drehung der Fingerscheibe 1 wird eine Feder 2 aufgezogen, die das Bestreben
hat, die Scheibe in ihre Ruhelage zurückzubringen. Beim Loslassen der Scheibe werden
die Unterbrechungsscheibe 3 und der Regler 4 durch das bekannte nicht dargestellte
Gesperre mit der Fingerscheibe 1 gekuppelt, so daß die Drehung der Scheibe auf
3 und 4 übertragen wird. Die Anzahl der Einwirkungen der Scheibe 3 auf die Unterbrechungsfedern
5 ist verschieden und entspricht dem Fingerhalter bzw. Fingerloch, in welches der Finger beim Aufziehen der
Scheibe eingeführt wird, während der Regler die Geschwindigkeit, mit welcher die Stromstoße
hervorgerufen werden, regelt. Diese Anordnung und Wirkungsweise des Nummernschalters
ist die allgemein bekannte und liegt allen Konstruktionen, die im folgenden näher beschrieben werden, zugrunde.
Erfindungsgemäß werden an dem Nummernschalter Vorkehrungen getroffen für die
Anordnung eines beweglichen, durch den Finger beeinflußten Gliedes 6, welches aus
einer kreisförmigen Scheibe bzw. einer ringförmigen Platte 9 und einem radialen Arm
besteht, der zuerst von der hinteren Fläche der Fingerscheibe nach vorn und dann, wie
in Abb. 1 gezeigt, an der Vorderseite der Scheibe nach der Mitte zu umgebogen ist,
so daß beim Aufziehen der Scheibe der Finger des Benutzers gegen das Glied bzw. den
beweglichen Anschlag 6 schlägt und diesen mitnimmt.
Um ein Drehlager für den ringförmigen Teil des beweglichen Fingeranschlages 6 zu
erhalten, wird eine Reihe von Stützpunkten 8 dadurch geschaffen, daß Vorsprünge 8 aus
der Rahmenplatte 10 in ringförmiger Anordnung hochgestanzt werden, wobei der um die
Vorsprünge geschlagene Kreis denselben Durchmesser besitzt wie der Innendurchmesser
der Ringscheibe 9. Der Fingeranschlag wird gegen die Rahmenplatte 10 mittels
einer Schraube 11, die durch einen Schlitz der Scheibe 9 hindurchgeht, und
durch ein kreisförmiges Brücken- bzw. Führungsstück 7 gehalten. Eine Schraubenfeder
15 zieht den Fingeranschlag in seine Ruhestellung, in welcher der Arm 6 gegen
die Kante 6" eines Ausschnittes an dem Umfang des kreisförmigen Rahmens schlägt,
während die nach unten gerichtete Drehung des beweglichen Fingeranschlages durch die
Kante Θ> des genannten Ausschnittes begrenzt wird. Die Welle bzw. ein drehbarer
Teil des Reglers 4 trägt einen in ihm befestigten Stift 12, dessen Ende bei der Drehung
des Reglers bis unterhalb der Ebene des Ringes 9 reicht. Um die freie Drehung des Reglers zu ermöglichen, ist der Ring 9
in der' dargestellten Weise mit einem Aus-
schnitt 13 versehen, der dem Stift 12 die
Möglichkeit bietet, sich ungehindert drehen zu können, solange der bewegliche Fingeranschlag
sich in seiner Ruhestellung befindet. Es sei nun angenommen, daß die Fingerscheibe
ι von dem Fingerloch 1 ab gedreht werden soll. Hierzu führt der Teilnehmer
den Finger in das Loch 1 der Scheibe ein und dreht diese in Uhrzeigerrichtung, wobei
der bewegliche Anschlag 6 mitgenommen wird, bis er die Kante 6* des Ausschnittes
erreicht und die weitere Drehung verhindert wird.
Läßt der Benutzer nun die Scheibe 1 zurückgehen, ohne seinen Finger aus dem
Fingerloch herauszuziehen, oder versucht er, die Scheibe gewaltsam zurückzudrehen, so
wird, sobald der bewegliche Anschlag 6 ungefähr in die in der Abb. 3 gezeigte Stellung
kommt, der bekannte, nicht dargestellte Kupplungszahn der Fingerscheibe in das Triebrad eingreifen, welches dann das bekannte
kleinere angetriebene Zahnrad und den Regler 4 in Drehung versetzt. Sobald der Regler seine Drehung beginnt, stößt der
Stift 12 gegen die Fläche oder Kante des ringförmigen Stückes der Scheibe 9, so daß
die weitere Drehung des Reglers verhindert wird. Es wird somit der ganze Mechanismus
gesperrt, solange der bewegliche Fingeranschlag 6 in der in Abb. 3 gezeigten Stellung
verbleibt und solange der Anschlag 6 nicht in seine Ruhelage zurückgegangen ist.
Solange der Teilnehmer also seinen Finger in dem Fingerloch beläßt, kann der bewegliche
Anschlag nicht zurückkehren, und die Nummernscheibe 1 selbst bleibt gesperrt
gegen rückläufige Drehung. Der Teilnehmer ist daher gezwungen, seinen Finger herauszuziehen
und den beweglichen Anschlag 6 loszulassen, damit dieser durch die Wirkung der Feder 15 sofort in seine Ruhelage zurückkehren
kann. Der Ausschnitt 13 der Fingerscheibe 9 wird erst in seine Stellung
unterhalb des Stiftes 12, in welcher dieser sich frei drehen kann, gebracht, wenn der
bewegliche Anschlag 6 die Kante 6a wieder erreicht; vor dem Rücklauf der Scheibe 1
gelangt also der Anschlag 6 in seine Ruhestellung, gibt dabei den Regler frei und gestattet
damit den Ablauf des Mechanismus in der zur Abgabe von Stromstößen erforderlichen
Weise. Es ist also ersichtlich, daß durch die obige Anordnung eine sehr einfache
und sichere selbsttätige Sperrung geschaffen ist, bei welcher der Teilnehmer durch
eine an der Wählscheibe in geeigneter Weise angebrachte Hilfsvorrichtung die Erzeugung
von Stromstößen verhindert, falls er seinen Finger aus der Scheibe nicht herauszieht,
und wobei ferner der Teilnehmer gehindert wird, die Scheibe mit der Hand rückwärts
j zu drehen, während gleichzeitig eine angemessene Pause zwischen der Abgabe der zu
' der gewünschten Nummer gehörigen Stromstoßreihen gesichert wird.
Iu der in der Abb. 4 in Rückansicht ge- : zeigten Ausführungsform ist die Ring-
: scheibe 9 mit einer kurzen Nase 16 ausgej stattet, um Platz für den Ausschnitt 13 zu
: schaffen. Ferner ist der bewegliche Fingeranschlag 6 der Abb. 1 fortgelassen und der
übliche feste Fingeranschlag 17 an dem der Kante 6b der Abb. 1 entsprechenden Punkte
angebracht. Auf der Scheibe 9 ist eine Blattfeder 18 befestigt, die ein umgebogenes Verlängerungsstück
i8a besitzt, welches so gebogen
und gestaltet ist, daß es in die Bahn des bekannten Sperrgliedes 19 reicht, das mit
der Fingerscheibe mitgenommen wird. Dieses Sperrglied 19 hat im allgemeinen den
Zweck, den Trieb 20 nach der Rückkehr der Fingerscheibe in ihre Ruhelage so zu sperren,
daß keine weiteren Stromstöße hervorgerufen werden.
Das umgebogene Ende der Feder 18 reicht in einen Schlitz 26 der Rückplatte 10 hinein,
so daß die Drehbewegung der Scheibe 9, die bei ihrer Drehung durch die Schraube oder
den durch einen Schlitz der Ringscheibe hindurchgehenden Stift n geführt wird, durch
das Ende des Schlitzes 26 der Rückplatte 10 begrenzt wird.
Die Scheibe 9 ist mit einem Dämpfungstopf, der bei 21 an die Scheibe 10 und bei 23
an die Scheibe 9 angelenkt ist, verbunden. Der Dämpfungstopf kann aus einem Kolben
oder einer Stange 24 und einem kleinen, mit einem kleinen Loch versehenen Zylinder 25
bestehen, der den durch die Feder 15 bewirkten Rücklauf der Scheibe 9 verzögert. Der
Dämpfungstopf kann durch eine beliebige gleichwertige Vorrichtung ersetzt werden.
Die Hilfsvorrichtung ist auch bei dieser Ausführungsform mit einem Regler versehen,
der einen in einem Ausschnitt 13 der Scheibe 9 sich bewegenden Stift besitzt, wie
in den Abb. 1 bis 3 beschrieben.
Es sei nun angenommen, daß die Fingerscheibe des Nummernschalters der Abb. 4, die
der Scheibe 1 der Abb. 1 ähnlich ist, in der üblichen Weise durch den eingeführten Finger
in Uhrzeigerrichtung gedreht und aufgezogen wird. Kurz nachdem die Einstellbewegung
beginnt, kommt der Sperrzahn 19 mit dem abwärts gebogenen Ende der Feder
18 in Berührung, wobei die Ringscheibe 9, entgegen der Wirkung der Feder 15, so bewegt
wird, daß der Ausschnitt 13 aus seiner den Stift 12 frei lassenden Lage herausbewegt
und der Regler in der in der Abb. 3 angedeuteten Weise gesperrt wird. Diese Be-
wegung der Ringscheibe 9 wird durch die Schraube 11 angehalten, wenn das abgebogene
Ende der Feder 18 das Ende des Ausschnittes 26 der hinteren Platte 10 erreicht,
und bei der Weiterdrehung der Fingerscheibe wird nun der Sperrzahn 19
an dem abgebogenen Ende der Feder i8°,
welches so nachgiebig ist, daß es nach außen und oben ausweicht, vorbeigeführt und mit
der Fingerscheibe weiter mitgedreht. Sobald der Sperrzahn 19 die Feder 18 passiert
hat, wird die Ringscheibe 9 durch die Schraubenfeder 15 in ihre Ruhelage zurückgedreht.
Die Rückdrehung erfolgt jedoch langsam wegen der Verzögerungswirkung der in dem Zylinder 25 befindlichen Stange 24.
Durch Einstellung der Verzögerungsvorrichtung 24, 25 kann die Zeitdauer der Zurückdrehung
so bemessen werden, daß sie der größten, zwischen den einzelnen Stromstoßreihen erforderlichen Zeitdauer entspricht.
Es wird auf diese Weise also auch die Zurückdrehung der Fingerscheibe verhindert,
bis diese durch die Verzögerungsvorrichtung bestimmte Zeitdauer verstrichen ist und die
Sperrung des Reglers dadurch aufgehoben wird, so daß der Ausschnitt 13 den Stift 12
freigibt und dem Mechanismus dadurch ermöglicht, mit der Erzeugung der Stromstöße
30. zu beginnen. Erreicht also der Finger des Teilnehmers den festen Fingeranschlag 17,
ehe diese Zeit verstrichen ist, so wird die Fingerscheibe nicht vor Ablauf derselben zurückgehen,
während andererseits in Fällen, wo der Finger den Anschlag 17 nach Ablauf
dieser Zeit erreicht, die Fingerscheibe ihren Rücklauf bei gleichzeitiger Erzeugung der
Wahlstromstöße sofort beginnen kann. Die Gestalt des Sperrzahnes 19 ist derart, daß
er sich beim Zurückgehen an der Feder 18 leicht vorbeibewegt.
Durch diese Konstruktion wird also, wie ersichtlich, verhindert, daß aufeinanderfolgende
Stromstoßreihen hervorgerufen werden, ehe sie selbsttätig durch den richtigen Zeitabschnitt, der für das richtige Arbeiten
der Anlage erforderlich ist, voneinander geschieden sind, daß aber auch kein Zeitverlust und keine unnötige Verzögerung
vorkommen kann.
Die in den Abb. 5, 6 und 7 dargestellte Ausführungsform unterscheidet sich von der
oben beschriebenen durch weitere sich aus der nachfolgenden Beschreibung ergebende
Merkmale.
Die Fingerscheibe i, Abb. 6, trägt auf der
unteren Seite an Stelle des in der Abb. 4 dargestellten Sperrzahnes 19 einen Sperrstift 27,
und auf ihrer Welle 29 ist ein Sperrad 28 befestigt. Mit einer zwischen dem Sperrrad
28 und der Fingerscheibe 1 angeordneten durchlochten Scheibe 30' ist ein beweglicher
Fingeranschlag 30 vereinigt, der sich um die Welle 29 innerhalb der durch die festen Anschläge 34 und 35 bestimmten Grenzen,
die nahe dem Umfang der hinteren Platte 10 angebracht sind, -drehen kann. An
der unteren Seite des beweglichen Fingeranschlages 30 ist ein Arm 31, Abb. 6, befestigt,
der nach unten bis zur unteren Fläche der hinteren Scheibe 10 hinunterragt. Dieser
Arm trägt dicht unterhalb des beweglichen Anschlages 30 eine Kugel oder eine gleichwertige
Vorrichtung 32, die nur in radialer Richtung bis zu einem gewissen Grade beweglich
ist. Zu diesem Zwecke kann die Kugel 32 geschlitzt und, wie in der Abb. 7 angedeutet, auf einem geraden Teil des Armes
31 angeordnet sein.
An der hinteren Scheibe 10 ist eine Führungsplatte 33, Abb. 7, angebracht, die zur
Verschiebung und in nachstehend erläuterter Weise zur Bestimmung der Lage der Kugel
32 dient. An der unteren Seite der hinteren Platte 10 sind zwei Kontaktfedern 36 und
37 angeordnet. In der Ruhelage des Nummernschalters sind diese Federn voneinander
getrennt, aber sobald der Fingeranschlag 30 aus seiner Ruhelage herausbewegt wird, kommen
die Federn zusammen und schließen die bekannten, in der Abb. 2 angedeuteten Stromstoß federn 5 kurz. Die an der hinteren
Platte 10 angeordnete Ringscheibe 9 ist der in der Abb. 4 gezeigten ähnlich, mit dem
Unterschied, daß sie an Stelle einer Blattfeder einen Stift 38 trägt, der sich in der
Bahn einer winkelförmigen Verlängerung 39 des Armes 31 befindet und hierdurch zu den
im folgenden beschriebenen Wirkungen Veranlassung gibt.
Es sei nun angenommen, daß eine Stromstoßreihe, bestehend aus acht Wahlstromstößen, hervorgerufen werden soll. Der Benutzer
der Scheibe wird seinen Finger in das mit 8 bezeichnete Loch der Fingerscheibe (in Abb. 5
und 7 nicht dargestellt, aber der Scheibe 1, Abb. i, ähnlich) einführen und die Scheibe 1
dann durch Drehung in Uhrzeigerrichtung aufziehen, bis sie sich nicht weiterdrehen
läßt, bis also der bewegliche Fingeranschlag 30, der mit dem Arm 31 und dem Verlängerungsstück
39 mitgenommen wird, gegen den Anschlag 35 der Grundplatte 10, Abb. 7,
stößt.
Durch die Bewegung der winkelförmigen Verlängerung 39, Abb. 6, werden die Stromstoßfedern
(ähnlich 5, Abb. 2) durch die Federn 36 und 37 kurzgeschlossen, denn diese kommen miteinander in Berührung, sobald
das Verlängerungsstück 39 des Fingeran-Schlages 30 von der Feder 37 hinwegbewegt
wird. Gleich danach kommt das Verlange-
rungsstück 39 mit dem Stift 38 der Ringscheibe 9 in Berührung (punktiert gezeichnete
Stellung der Abb. 5), wodurch die Ringscheibe mitgenommen wird, bis der Fingeranschlag
30 in der bereits beschriebenen Weise gegen den Anschlag 35 stößt und alle Teile zur Ruhe kommen. Durch die Bewegung
der Ringscheibe 9 ist in der bei der Erläuterung der vorhergehenden Ausführungsbeispiele
geschilderten Weise die Verriegelung des Geschwindigkeitsreglers durch Verstellung des Ausschnittes 13 bewirkt
worden, so daß die in Abb. 7 nicht dargestellte Fingerscheibe 1, an welcher sich der
die Rückbewegung der Scheibe begrenzende Stift 27 befindet, nicht zurücklaufen kann,
bis die Ringscheibe 9 wieder in ihre Ruhestellung zurückgelangt ist. Diese Zurückdrehung
der Fingerscheibe kann aber nur erfolgen, wenn der Benutzer der Scheibe seinen Finger aus derselben herauszieht und dadurch
den beweglichen Fingeranschlag 30 bzw. die Ringscheibe 9 freigibt, so daß sie durch die Feder 15, Abb. 5, in die Ruhestellung
zurückgehen kann.
Wenn der Fingeranschlag 30 in seine Ruhestellung, die durch den festen Anschlag
34 bestimmt ist, zurückgelangt, hebt das Verlängerungsstück 39 die Feder 37, Abb. 6, von
der Feder 36 ab und unterbricht dadurch den Kurzschluß der Stromstoßfedern, so daß nun
die Erzeugung der Wahlstromstöße beginnen kann, wobei die Fingerscheibe 1 und das
Kronenrad 40 sich gleichzeitig drehen, bis der Anschlagstift 27 gegen den beweglichen
Fingeranschlag 30 stößt und die weitere Drehung der Scheibe verhindert wird.
Die Fingerscheibe kann bei dieser Anordnung bei großen Einstellbewegungen mehr als
eine volle Umdrehung ausführen, was dem Umstände zuzuschreiben ist, daß die Fingerscheibe
ι bei der Wahl der der Abgabe von zehn Stromstößen entsprechenden höchsten
Rufziffer um fast eine volle Umdrehung aufgezogen werden muß, ehe der Finger des Benutzers
gegen den Fingeranschlag 30 stößt. Zu dieser fast vollen Umdrehung der Fingerscheibe
kommt nun noch eine weitere, durch den beweglichen Fingeranschlag bedingte Drehbewegung hinzu, so daß die Gesamtbewegung
der Fingerscheibe größer ist als eine volle Umdrehung.
Es ist also ersichtlich, daß bei der Abgabe von zehn Stromstößen die Fingerscheibe in
Wirklichkeit um einen Winkel gedreht wird, der etwa vierzehn Stromstößen entspricht,
und dies wird ohne nennenswerte Vergrößerung der Fingerscheibe bzw. des Nummernschalters
erreicht.
Es soll nun die Wirkungsweise derjenigen Teile der Abb. 5, 6 und 7 beschrieben werden,
durch welche die Möglichkeit gegeben wird, den Regler, der für die Regulierung der Geschwindigkeit
der Abgabe der Wahlstromstöße benutzt wird, gleichzeitig für die Regelung der rückläufigen Bewegung der Ringscheibe
9 oder des Fingeranschlages 30 in die Ruhestellung anzuwenden.
Ist der Finger in das gewählte Loch der Fingerscheibe 1 eingeführt und so weit gedreht
worden, daß er den beweglichen Fingeranschlag 30 erreicht und diesen mitbewegt, so wird die Kugel 32 durch die Bewegung
des Armes 31 auf diesem entlang gleiten, wobei sie die Einbuchtung der Führungsplatte
33 verläßt und infolge der kurvenförmigen Gestaltung der Führungsplatte 33 mit den Zähnen des Sperrades 28 in Eingriff
kommt. Das Sperrad ist vorzugsweise mit der gleichen Anzahl Zähne wie das Kronenrad
40 ausgestattet, welch letzteres im allgemeinen bei mit Fingerscheiben ausgestatteten
Nummernschaltern dieser Art zur Herstellung der in einer Richtung wirkenden Kupplung zwischen der Fingerscheibe und
dem Stromstoßerzeuger angewendet wird.
Kurz bevor der bewegliche Fingeranschlag 30 den festen Anschlag 35 erreicht, gelangt
die Kugel 32 infolge der Gestaltung der Führungsplatte 33 in eine Ausbuchtung der Führungsplatte.
Bei Freigabe der Scheibe 1 beginnt sich der bewegliche Fingeranschlag 30
unter der Wirkung der Feder 15 zurückzubewegen. Während des ersten Teiles der
rückläufigen Bewegung- des Fingeranschlages 30_ist das Rad 28 in der vorher beschriebenen
Weise durch die infolge der Verstellung der Ringscheibe 9 verursachten Festhaltung des
Reglers gesperrt. Hierbei kann sich die Kugel an dem betreffenden Zahn des Rades
28 vorbeibewegen, so daß das Sperrad 28 also die Rückdrehung des Fingeranschlages nicht
verhindert. Da die Ringscheibe 9 jedoch jetzt ihre Ruhestellung bereits erreicht, wird
der Regler losgelassen und der Rücklauf der Fingerscheibe 1 beginnt, während die Kugel
32 auf dem Arm 31 des beweglichen Fingeranschlages 30 sich in einem verengten Teil
der Bahn zwischen der Führungsplatte 33 und dem Sperrad 28 und gleichzeitig teilweise
in einer Lücke zwischen zwei Zähnen befindet (Abb. 7 punktiert gezeichnete Stellung
von 30 und 32). Infolgedessen werden der bewegliche Fingeranschlag 30 und die
Fingerscheibe 1 gleichzeitig durch die Triebfeder 2, Abb. 2, zurückgedreht, und hierbei
wird die Geschwindigkeit "beider Teile 30 und ι durch den Regler 4 bestimmt. Gleichzeitig
erfolgen auch Unterbrechungen der Stromstoßfedern 5. Diese bleiben aber vorläufig
ohne Wirkung, da die Stromstoßfedern durch die Federn 36 und 37 kurzgeschlossen
find. Der Fingeranschlag 30 erreicht nun bald seine Ruhestellung, wobei die Kugel 32
in die Einbuchtung der Führungsplatte 33 hineingleitet und die winkelförmige Verlängerung
39, Abb.. 6, die Kurzschlußfedern 36 und 37 trennt, so daß nunmehr die Erzeugung
der Wahlstromstöße beginnt.
Der an der Scheibe 1 angeordnete Stift 27 gelangt hierbei nach der Stromstoßgabe an
den am Anschlag 34, Abb. 7, anliegenden Fingeranschlag 30 und beendet dadurch die
Drehung der Scheibe 1, so daß alle Teile des Nummernschalters sich jetzt wieder in ihrer
Ruhelage befinden.
Claims (10)
- Patentansprüche:i. Nummernschalter für Fernsprechanlagen mit Wählerbetrieb, bei dem durch jede Aufzugsbewegung der Einstellscheibe ein aus seiner Ruhelage bewegtes Sperrglied die Abgabe von Stromstößen bis zur Wiedererreichung seiner Ruhelage verhindert, dadurch gekennzeichnet, daß das Sperrglied (9) während seines Rücklaufes den Regler (4) verriegelt.
- 2. Nummernschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Sperrglied (9) beim Aufzug der Einstellscheibe (1) unter Spannung einer besonderen, den Rücklauf des Sperrgliedes (9)herbeiführenden Feder (15) mitgenom- Jmen wird. . j
- 3. Nummernschalter nach Anspruch 1, j dadurch gekennzeichnet, daß das Sperr- |glied (9) die Abgabe von Stromstößen ', bei großen Einstellbewegungen der Einstellscheibe (1) für eine kürzere Zeitdauer verhindert als bei einer kleineren Einstellung der Scheibe (1).
- 4. Nummernschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Sperrglied (9) eine nachgiebige Verlängerung (i8a) besitzt, die bei der Drehung der Einstellscheibe (1) eine bestimmte Strecke mitgenommen wird, wonach sich das wieder freigegebene Sperrglied (9) unter dem Einfluß einer Feder (15) unabhängig von der Aufzugsbewegung der Einstellscheibe (1) mit einstellbarer Geschwindigkeit' in seine Ruhelage zurückdreht.
- 5. Nummernschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Sperrglied (9) (Abb. ι bis 3 und 5 bis 7) als beweglicher Fingeranschlag (6, 30) ausgebildet ist.
- 6. Nummernschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromstöße erst erzeugt werden können, wenn das Sperrglied (9) durch Entfernung des Fingers aus der Einstellscheibe (1) freigegeben wird.
- 7. Nummernschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Sperrglied (9) kurz vor Beendigung jeder Aufzugsbewegung der Einstellscheibe (1) mitgenommen wird.
- 8. Nummernschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Regler (4) sowohl auf die Stromstoßgabevorrichtung (14) wie auch auf die Verzögerungsvorrichtung {9) einwirkt.
- 9. Nummernschalter nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der bewegliehe Fingeranschlag (30) eine Hilfseinrichtung (31, 32) beeinflußt, die derart ausgebildet ist, daß sie bei der Rückwärtsbewegung der Scheibe (1) vermittels einer Führung (33) mit einem mit der Scheibe (1) verbundenen, den Regler (4) bewegenden Rade (28) gekuppelt wird, beim Aufziehen der Einstellscheibe (1) aber gleichzeitig mit dieser gedreht wird. -
- 10. Nummernschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Sperrglied (9) aus einer ringförmigen Scheibe besteht, welche einen Einschnitt (13) besitzt, dessen Stellung zu einem radialen Vorsprung (12) an der Welle des Reglers (4) derart angeordnet ist, daß die Drehung der letzteren verhindert wird, wenn sich der bewegliche Fingeranschlag (6) außerhalb seiner Ruhestellung befindet.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
| Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
|---|---|---|---|
| GB52020A GB161283A (en) | 1920-01-07 | 1920-01-07 | Improvements in or relating to dial switches as used in automatic telephone or like systems |
Publications (1)
| Publication Number | Publication Date |
|---|---|
| DE442662C true DE442662C (de) | 1927-04-05 |
Family
ID=9705796
Family Applications (1)
| Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
|---|---|---|---|
| DEA34663D Expired DE442662C (de) | 1920-01-07 | 1921-01-06 | Nummernschalter fuer Fernsprechanlagen mit Waehlerbetrieb |
Country Status (2)
| Country | Link |
|---|---|
| DE (1) | DE442662C (de) |
| GB (1) | GB161283A (de) |
-
1920
- 1920-01-07 GB GB52020A patent/GB161283A/en not_active Expired
-
1921
- 1921-01-06 DE DEA34663D patent/DE442662C/de not_active Expired
Also Published As
| Publication number | Publication date |
|---|---|
| GB161283A (en) | 1921-04-07 |
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