DE4415876C2 - Rückenprotektor - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Rückenprotektor entsprechend dem Haupt
anspruch, insbesondere als Unfallschutz für Motorradfahrer.
Derartige Rückenprotektoren sind bekannt. So geht das
DE 92 13 124 U1 von Protektoren aus, die sich normalerweise in entsprechenden,
den zu schützenden Körperteilen zugeordneten Taschen befinden bzw. die lösbar,
beispielsweise mit Klettverschlüssen, an der Schutzbekleidung befestigt werden
können. Das DE 93 02 955 U1 weist hinsichtlich eines solchen Standes der Technik in der Beschreibungseinleitung auf einen Nachteil hin, nach dem bei einem
Unfall und bei dem damit verbundenen Gleiten oder Schlittern des Motorradfahrers
über einen Untergrund wie z. B. Asphalt die äußeren Lagen derartiger Taschen
Falten bilden können. An diesen Falten werden nach der Vorveröffentlichung DE 93 02 955 U1 die
äußeren Lagen besonders schnell durchgescheuert. Sie schlägt deshalb Taschen
vor, die in besonderer, Faltenbildung verhindernder Ausgestaltung in das
entsprechende Kleidungsstück eingesetzt werden, um die Taschen möglichst genau
der Form des aufzunehmenden Protektors nachbilden zu können. Die Taschen
bestehen dabei aus einer äußeren Lage und einer gegenüber dem übrigen
Kleidungsstück separaten inneren Lage. Dadurch läßt sich nicht nur die äußere,
sondern auch die innere Lage an den Protektor anpassen.
Die DE 39 35 828 C2 zeigt einen Rückenprotektor, bei dem in Längsrichtung der
Wirbelsäule hintereinander angeordnete, nach außen gewölbte und aus verform
barem Werkstoff bestehende Plattenelemente vorgesehen sind. Ein Nachteil dieser
vorbekannten Protektoren ist deren relativ komplizierter Aufbau.
Aus der WO 93/11678 A1 läßt sich ein Stoßneutralisator entnehmen, der in Taschen
von Schutzbekleidungen für Motorradfahrer eingeschoben werden kann. Der Stoß
neutralisator besteht dabei aus einem nachgiebigen Grundkörper, beispielsweise
aus geschäumten Polyurethan, in den bei Stoß zerstörbare Partikel eingebettet sind.
Die Partikel können dabei aus Polystirol-Schaumstoff oder auch aus Kork bestehen
und unter anderem in Form von Mikrokugeln oder als Granulat vorliegen.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Rückenprotektor dar
zustellen, der einfach aufgebaut ist, wirksam Stöße ab
sorbieren und darüber hinaus flexibel den Bedürfnissen
des Benutzers angepaßt werden kann.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß entsprechend den Merk
malen des Hauptanspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausge
staltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unter
ansprüchen.
Das wichtigste Bauteil des erfindungsgemäßen Rücken
protektors bildet das stoßabsorbierende Element, das in einer eigens dafür ausgestalteten Tasche untergebracht ist. Es be
steht aus einem nachgiebigen Grundkörper, in dem zer
drückbare Hohlkügelchen eingebettet sind. Aufgrund dieses
Aufbaus federt der Grundkörper leichtere Stöße ab.
Größere Kräfte stützen darüber hinaus die Kügelchen ab.
Steigen die Kräfte noch stärker an, zerbrechen die
Kügelchen und absorbieren dadurch zu einem gewissen An
teil die Stoßenergie. Die zerbrochenen Kügelchen ver
bessern schließlich noch die Elastizität des Grund
körpers.
Bei den Hohlkügelchen wird vorzugsweise ein Material ge
wählt, das beim Zerbrechen nahezu in Pulverform zerfällt.
Dadurch ergeben sich keine spitzen Kanten, die anderen
falls durch den Grundkörper hindurchstoßen und den Träger
des Protektors verletzen könnten. Als geeignetes Material
für die Hohlkügelchen hat sich Aluminiumoxid erwiesen.
Beim Grundkörper andererseits läßt sich Polyurethanschaum
in vorteilhafter Weise verwenden (vgl. Anspruch 2).
Nach der Erfindung wird das stoßabsorbierende Element in
eine eigens dafür ausgestaltete Tasche eingesetzt, die der Träger des Protektors an
sich befestigt. Um das stoßabsorbierende Element bei
einem Sturz nicht durch Abreibung usw. zu gefährden oder
gar zu zerstören, ist es weiter vorteilhaft, die Tasche
zumindest an ihrer Außenseite mit einem reiß- bzw.
scheuerfesten Material zu versehen (vgl. Anspruch 3).
Die Tasche mit dem stoßabsorbierenden Element kann sich
die jeweilige Person getrennt von anderen Kleidungs
stücken bzw. Schutzeinrichtungen umschnallen. Es hat sich
jedoch als vorteilhaft erwiesen, den Rückenprotektor zu
sammen mit einem Nierengurt zu tragen. In diesem Fall ist
am Nierengurt bzw. am unteren Abschnitt der Tasche des
Rückenprotektors ein Klettverschluß vorgesehen, mit dem
sich die beiden Teile lösbar miteinander verbinden
lassen. Zur weiteren Befestigung weist der Rücken
protektor in diesem Fall wenigstens noch eine gurtartige
Lasche auf. Über diese Lasche läßt sich die Tasche zu
sätzlich am Nierengurt befestigen und bieten zugleich die
Möglichkeit, den Rückenprotektor in seiner Lage zu dem
Nierengurt und entsprechend den Bedürfnissen des Trägers
einzustellen. Auch hier sind vorzugsweise Klett
verschlüsse vorgesehen, die die Verstellmöglichkeiten
noch erhöhen, so daß der Rückenprotektor bequem an die
jeweiligen Bedürfnisse bzw. an die jeweils eingenommene
Sitzposition angepaßt werden kann. Desweiteren besteht
die Möglichkeit, durch die getrennte Ausführung den
Nierengurt ohne Protektor zu tragen bzw. beide Teile
einzeln zu ersetzen (vgl. Anspruch 4 und 5).
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels und der
dazugehörigen Zeichnung erläutert. Die Zeichnung zeigt in
Fig. 1 in perspektivischer und auseinander
gezogener Darstellung die Einzelteile
eines erfindungsgemäßen Rückenprotektors
und eines Nierengurts und
Fig. 2 den Rückenprotektor nach Fig. 1 am
Nierengurt befestigt.
Ein Nierengurt 1 nach Fig. 1 weist einen rückwärtigen
Abschnitt 1a auf, der sich bei angelegtem Nierengurt im
Bereich der Wirbelsäule des Trägers befindet. Die gegen
überliegenden Abschnitte 1b und 1c des Nierengurtes 1
dienen zum Befestigen des Gurts; die Befestigungsart
(Schnallen usw.) ist hier nicht weiter dargestellt. Am
Abschnitt 1a weist der Nierengurt 1 einen Befestigungs
abschnitt 2 eines Klettverschlusses auf. An seiner Seite
ist ebenfalls ein Befestigungsabschnitt 3 eines Klett
verschlusses erkennbar. Ein dritter Klettverschluß liegt
auf der gegenüberliegenden Seite, wegen der Darstellungs
art jedoch gestrichelt gezeichnet.
Ein Rückenprotektor 4 besteht aus einer Tasche 5, die an
ihrem oberen Abschnitt 5a geöffnet werden kann. Die
Tasche 5 weist desweiteren einen mit dem Befestigungs
abschnitt 2 korrespondierenden Befestigungsabschnitt 6
auf. Beide Befestigungsabschnitte 2 und 6 bilden demnach
einen vollständigen Klettverschluß.
Im Bereich des oberen Abschnittes 5a ist an der Tasche 5
links und rechts jeweils eine gurtartige Lasche 7 und 8
angenäht. Die freien Enden der Laschen 7 und 8 tragen an
ihren Innenseiten die zu den Befestigungsabschnitten 3,
3' korrespondierenden Befestigungsabschnitte 9 und 10 der
seitlichen Klettverschlüsse.
In die Tasche 5 läßt sich über die Öffnung am oberen Ab
schnitt 5a ein stoßabsorbierendes Element 11 einführen.
Das stoßabsorbierende Element 11 besteht aus einem nach
giebigen Grundkörper 13, beispielsweise aus einem
Polyurethanschaum, in dem zerdrückbare Hohlkügelchen 12
eingebettet sind. Die Struktur läßt deutlich in der in
Fig. 1 herausgezeichnete Einzelheit A erkennen. Die An
ordnung der Hohlkügelchen 12 kann wahllos sein. Ebenso
kann aber auch eine gezielte Ausrichtung angestrebt
werden. Der Füllungsgrad, das heißt die Anzahl der Kügel
chen pro Flächeneinheit, ist auf die jeweiligen Be
dürfnisse abgestellt. Bei höherem Füllungsgrad übernehmen
hauptsächlich die Hohlkügelchen die Stoßabsorption, bei
geringerem Füllungsgrad wird die anfängliche Stoßenergie
weitgehend durch das elastische Material 13 abgefangen.
Die Hohlkügelchen bestehen aus Aluminiumoxid, jedoch kann
auch ein anderes für den vorgesehen Zweck geeignetes
Material verwendet werden. Bedingung ist lediglich, daß
die Hohlkügelchen bei einer bestimmten Belastung zer
brechen und daß die Bruchstücke keine scharfen Kanten und
Teile ausbilden.
In Fig. 2 ist der Rückenprotektor 4 mit dem Nierengurt 1
verbunden. Das stoßabsorbierende Element 11 ist in der
Tasche 5 verstaut und die Tasche 5 selbst ist über die
zuvor beschriebenen Klettverschlüsse am Nierengurt 1 be
festigt. Ein Doppelpfeil 14 soll andeuten, daß der
Rückenprotektor bzw. die Tasche 5 in ihrer Höhenlage
relativ zum Nierengurt 1 aufgrund des Klettverschlusses
variierbar ist. Ebenso soll ein Doppelpfeil 15 einen Hin
weis darauf geben, daß die Laschen 7 und 8 durch ihre Be
festigung am Nierengurt 1 über die Klettverschlüsse den
Rückenprotektor in seiner Krümmung einstellen.
Claims (5)
1. Rückenprotektor, insbesondere als Unfallschutz für Motorradfahrer
mit einem stoßabsorbierenden Element (11) aus einem nachgiebigen
Grundkörper (13), in den zerdrückbare Hohlkügelchen (12) einge
bettet sind, dadurch gekennzeichnet, daß das stoßabsorbierende
Element in eine am Körper der zu schützenden Person anlegbare
Tasche (5) einsetzbar ist.
2. Rückenprotektor nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Grundkörper (13) aus einem
Polyurethanschaum besteht und daß die Hohlkügelchen
(12) aus Aluminiumoxid hergestellt sind.
3. Rückenprotektor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Tasche (5) zumindest an ihrer
Außenseite aus reiß- und scheuerfesten Material be
steht.
4. Rückenprotektor nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Tasche (5) an ihrem
unteren Abschnitt Mittel für das Festlegen an einem
Nierengurt (1) vorsieht und daß sie an ihrem oberen
Abschnitt (5a) wenigstens eine gurtähnliche Lasche
(7, 8) aufweist, die mit ihrem freien Ende am
Nierengurt (1) festlegbar ist.
5. Rückenprotektor nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Tasche (5) und ihre Lasche (7, 8)
über Klettverschlüsse (2, 6; 3, 9; 3, 10) mit dem
Nierengurt (1) verbindbar ist.
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