DE2529256B1 - Sicherheitseinrichtung fuer den kopf der insassen von fahrzeugen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Sicherheitseinrichtung für den Kopf der Insassen von Fahrzeugen, insbesondere Kraftfahrzeugen, bestehend aus einem Kopfhalter, der über ein Verbindungselement an einem Fahrzeugteil nachgebend befestigt ist.

Bei den bekannten Sicherheitseinrichtungen wird bisher nur Sorge dafür getragen, daß der Körper, besser gesagt nur der Rumpf, bei einem Unfall durch Gurte od. dgl. zurückgehalten wird. Der Kopf dagegen kann sich frei bewegen und somit an Fahrzeugteilen anschlagen. Außerdem kommt es infolge der relativ großen Masse des Kopfes und der geringen Belastbarkeit der Halswirbel sehr häufig zu schweren, meist tödlichen Verletzungen der Wirbelsäule.

Es ist bekannt, den Kopf durch einen aufgesetzten Sturzhelm zu schützen. Damit wird jedoch nicht verhindert, daß der Kopf trotzdem an Fahrzeugteilen aufschlägt. Hierbei ist die Gesichtspartie nicht geschützt.

Es ist weiterhin eine Sicherheitseinrichtung bestehend aus einem Kopfhalter bekanntgeworden, bei der der Kopfhalter an einem Gurt mit zwei vorzugsweise nach oben zueinander geneigt verlaufenden Gurtlängen befestigt ist, die ihrerseits am Fahrzeugboden und am Fahrzeugdach befestigt sind. Mit dieser bekannten Ausführung ist keine exakt konstant wirkende Energieverzehrung möglich. Bei einem Zusammenstoß wird der Gurt durch den Körper nach vorne gedehnt. Die Neigung des Gurts gegenüber dem Befestigungspunkt verändert sich, der Kopf geht dabei gegenüber dem Körper nach hinten, was zwangläufig eine falsche und gefährliche Wirkung ergibt. Außerdem ist das Anlegen des Gurts und erst recht des Kopfschutzes bei dieser bekannten Ausführung umständlich, ja fast undurchführbar. Der Kopf ist zudem so eingespannt, daß er keine Bewegungsfreiheit hat.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine leicht anlegbare Einrichtung zu schaffen, mit der der Kopf der Fahrzeuginsassen zusammen mit dem Rumpf sicher zurückgehalten wird, ohne daß die Bewegungsfreiheit

zu stark eingeschränkt wird.

Dies wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß der Kopfhalter mit einem Kinnband versehen ist und über ein Band od. dgl. mit der Lehne oder der Kopfstütze des Fahrzeugsitzes verbunden ist. Das Band ist dabei so angeordnet, daß im Normalfall volle Bewegungsfreiheit des Kopfes gewährleistet ist. Lediglich im Fall eines Unfalls verlagert sich der Kopf etwas nach vorne und wird dann gehalten.

Durch diese Maßnahme wird nun auch der Kopf zusammen mit dem übrigen Körper bei einem Unfall

durch die Lehne zurückgehalten. Eine Überdehnung der Halswirbel mit seinen Folgen kann somit nicht erfolgen.

Um zu verhindern, daß der Kopfhalter, der beispielsweise als ein Sturzhelm ausgebildet sein kann, nach oben abspringt, ist das Kinnband vorgesehen. Das Kinnband kann schwenkbar am Kopfhalter angelenkt sein, um ein schnelles Anlegen zu gewährleisten. Das Band, mit dem der Kopfhalter an der Lehne bzw. Kopfstütze befestigt ist, wird zweckmäßigerweise nach einem weiteren Merkmal der Erfindung entweder selbst energieverzehrend ausgebildet oder energieverzehrend abgestützt. Letzteres kann beispielsweise dadurch geschehen, daß das Band an einem energieverzehrenden Dämpfer befestigt ist. Dieser Dämpfer kann dabei in der Lehne bzw. Kopfstütze oder am Kopfhalter selbst angeordnet sein. Durch diese energieverzehrende Dämpfung wird der Kopf nach einer begrenzten freien Bewegung voll abgefangen. Es ist festzuhalten, daß ein guter Schutz der Insassen nur dann erreicht wird, wenn der Körper und Kopf durch Gurte zurückgehalten werden. Ein optimaler Schutz ist in solchen Fällen gegeben, in denen die Lehne und der Sitz mit dem Insassen einen energieverzehrenden Weg ausführen. Das ist der Fall, wenn Sitz und Lehne durch energieverzehrende Dämpfer gegenüber der Fahrzeugkarosserie abgestützt sind und der Körper durch geringdehnende Gurte, die am Sitz und an der Lehne verankert sind, zurückgehalten wird.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist am Kopfhalter eine Halteschlaufe angebracht, in welcher das Band verschiebbar angreift. Dadurch wird eine bessere Bewegungsfreiheit erreicht und der Kopf wird auch, wenn er verdreht ist bei einem Zusammenstoß so abgefangen, ohne daß er sich erst gerade drehen muß.

Wäre das Band an einem festen Punkt am Kopfhalter (hinten) befestigt, so müßte der etwas verdrehte Kopf, bei einem Zusammenstoß, sich erst einpendeln.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigt

F i g. 1 eine teilweise Seitenansicht des Fahrzeuginsassen mit der erfindungsgemäßen Sicherheitseinrichtung im Normalfall,

F i g. 2 die Seitenansicht nach F i g. 1 jedoch bei einem Zusammenstoß und

F i g. 3 eine Draufsicht von oben nach F i g. 1 und
F i g. 4 eine Draufsicht von oben nach F i g. 2.
Mit 1 ist der Fahrzeuginsasse bezeichnet, dessen Körper über einen Schultergurt 2 an der nur teilweise gezeichneten Lehne 3 zurückgehalten wird. Der Fahrzeuginsasse trägt einen Kopfhalter 4, der mit einem Kinnband 5 befestigt ist. Ein energieverzehrendes Band 6 verbindet über die Halteschlaufe 8 den Kopfhalter 4 mit der Kopfstütze 7 der Lehne 3. Das Band 6 ist dabei so angeordnet, daß der Kopf im Normalfall volle Bewegungsfreiheit besitzt. Wie in F i g. 3 gezeigt, greift das Band 6 an einer Halteschlaufe 8 an, die zu beiden Seiten des Kopfhalters 4 befestigt ist. Durch die

Halteschlaufe 8 wird die Bewegungsfreiheit vergrößert, ohne deshalb dem Kopf zuviel Vorverlagerungsweg zu geben, auch zum Ausgleich für Höhenunterschiede (Körper) und Kopfdrehung mit Vorverlagerung.

Bei einem Zusammenstoß geht, wie in F i g. 2 gezeigt, der Kopf ebenso wie der Oberkörper nach vorne, das Band 6 strafft sich und nach eine Anpassungsphase wird der Kopf ebenso wie der Körper abgefangen.

Mit der erfindungsgemäßen Lösung sind folgende wesentliche Vorteile gegeben:

1. Der Kopf der Fahrzeuginsassen wird am Durchschwingen gehindert und für sich zurückgehalten, ohne daß im Normalfall der Kopf in seiner Bewegungsfreiheit gehindert wird.

2. Mögliche Vergrößerung der Rückhaltekraft für den Oberkörper.

3. Längerer Dämpfweg für den gesamten Körper voll nutzbar, weil der Kopf nicht durchschwingt.

4. Der Kopfhalter braucht nur lose auf dem Kopf zu sitzen und muß nicht straff befestigt werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Sicherheitseinrichtung für den Kopf eines Insassen von Fahrzeugen, insbesondere Kraftfahrzeugen, bestehend aus einem Kopfhalter, der über ein Verbindungselement an einem Fahrzeugteil nachgebend befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Kopfhalter (4) mit dem Kinnband (5) versehen ist und über ein Band (6) mit der Lehne (3) oder der Kopfstütze (7) des Fahrzeugsitzes verbunden ist.

2. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Band (6) energieverzehrend ausgebildet ist.

3. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Band (6) an einem Dämpfer befestigt ist.

4. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß am Kopfhalter (4 und 5) eine Halteschlaufe (8) befestigt ist, in welcher das Band (6) verschiebbar angreift.