DE4407315A1 - Verfahren zur Herstellung einer widerstandsfähigen, elektrisch isolierten Schicht an Oberflächen aus Kupfermaterial - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer widerstandsfähigen, elektrisch isolierten Schicht an Oberflächen aus KupfermaterialInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung ei
ner widerstandsfähigen, elektrisch isolierenden Schicht
auf einer Kupfermaterialoberfläche, wobei das Kupfermate
rial aus Kupfer hergestellt ist oder wenigstens an seiner
Oberfläche eine Legierung auf Kupferbasis aufweist.
Die Erfindung bezieht sich also auf ein Verfahren zur
Herstellung einer elektrisch isolierenden Beschichtung
auf einer Oberfläche eines Materials, dessen Oberfläche
aus Kupfer oder einer Legierung auf Kupferbasis besteht,
wie Draht, ein mehradriges Kabel, Blech, Rohr, Rohrlei
tung oder ähnliches (im folgenden als "Kupfermaterial"
bezeichnet).
Eine Vielzahl von Verfahren wurde bisher für die Her
stellung einer elektrisch isolierenden Beschichtung (im
folgenden als "elektrisch isolierende Schicht" bezeich
net) auf Oberflächen verschiedener Materialien vorge
schlagen, die folgenden Verfahren eingeschlossen:
i) Überziehen oder Bedecken mit organischem Material:
Z. B. werden Scotch® Bänder (ein Erzeugnis von 3M Co., St. Paul, Minnesota, USA) aus Polyester, Polyte trafluorethylen oder Polyimid-Material hergestellt und verwenden hitzehärtbaren Silikonkautschuke oder einen Acrylkleber. Obwohl sie einen ausgezeichneten Spannungs widerstand (dielektrische Festigkeit, Durchschlagsfestig keit) besitzen, sind sie nicht bis 200°C hitzebeständig.
Z. B. werden Scotch® Bänder (ein Erzeugnis von 3M Co., St. Paul, Minnesota, USA) aus Polyester, Polyte trafluorethylen oder Polyimid-Material hergestellt und verwenden hitzehärtbaren Silikonkautschuke oder einen Acrylkleber. Obwohl sie einen ausgezeichneten Spannungs widerstand (dielektrische Festigkeit, Durchschlagsfestig keit) besitzen, sind sie nicht bis 200°C hitzebeständig.
ii) Überziehen oder Beschichten mit anorganischem Mate
rial:
Bekannte Überzüge oder Beschichtungen umfassen zum Bei spiel flexible Beschichtungen, die durch Erhitzen von Glasfasern in Kombination mit einer organischen Substanz anstelle einfacher Anwendung von Glasfasern; und Be schichtungen, die durch Erhitzen von bor-, silicium- und/oder sauerstoffhaltigen anorganischen Polymeren, die zur Bildung von Keramik führt, hergestellt werden. Die Überzüge und Beschichtungen sind jedoch dick und aufwen dig, so daß sie für elektronische Vorrichtungen und Aus stattungen sehr kleiner Abmessungen und hoher Präzision nicht einsetzbar sind.
Bekannte Überzüge oder Beschichtungen umfassen zum Bei spiel flexible Beschichtungen, die durch Erhitzen von Glasfasern in Kombination mit einer organischen Substanz anstelle einfacher Anwendung von Glasfasern; und Be schichtungen, die durch Erhitzen von bor-, silicium- und/oder sauerstoffhaltigen anorganischen Polymeren, die zur Bildung von Keramik führt, hergestellt werden. Die Überzüge und Beschichtungen sind jedoch dick und aufwen dig, so daß sie für elektronische Vorrichtungen und Aus stattungen sehr kleiner Abmessungen und hoher Präzision nicht einsetzbar sind.
Ein einfaches und leicht durchführbares Verfahren zur
Herstellung einer sicheren, elektrisch isolierenden
Schicht, trägt 0,1 mm dicken Glimmer mit einem anorgani
schen Pulver und Klebstoff auf. Das Verfahren ist, beim
Wickeln von Spulen oder ähnlichem, problematisch, weil
die so aufgebrachte Beschichtung eine schlechte Haftung
am Substrat hat. Sie ist daher in ihrer praktischen An
wendbarkeit eingeschränkt.
iii) Es gibt weitere Verfahren zur direkten Herstellung
von elektrisch isolierenden Schichten auf der Oberfläche
eines Leiters, die sich von dem oben beschriebenen Über
zug oder der Beschichtung von organischem oder anorgani
schen Material unterscheidet.
Diese Verfahren umfassen bspw. die Herstellung von alumi
niumhaltigen Beschichtungen (d. h. anodisch oxidierte
Aluminiumbeschichtungen, Aluminite, Aluminit) und elek
trolytisches Abscheiden. Beide Verfahren sind nur bei Ma
terialien auf Aluminiumbasis anwendbar. Wenn beim Draht
ziehen der Durchmesser 0,5 mm oder geringer wird, sind
damit außerordentliche Schwierigkeiten verbunden und ein
Anstieg bei den Produktionskosten ist unvermeidlich. Da
her haben diese Verfahren schlechte praktische Anwend
barkeit.
(iv) Es wurden auch andere Verfahren vorgeschlagen, in
denen ein Kupfermaterial - das eines der besten elek
trischen heiter und leicht bearbeitbar ist (bspw. zu
Draht ziehbar) - auf seiner Oberfläche durch chemische
Umwandlung oder anodische Behandlung elektrisch iso
lierend wird. Diese Verfahren haben jedoch die nachfol
gend aufgeführten Probleme, die ihren tatsächlichen Ein
satz verhindern.
Bei einer obenbeschrieben chemischen Umwandlung wird im
allgemeinen ein Bad durch Zugabe eines einzelnen al
kalischen Salzes in hoher Konzentration und eines oxi
dierenden Agens hergestellt und ein zu behandelndes Kup
fermaterial bei hoher Temperatur in das Bad getaucht, so
daß eine Schicht Kupferoxid (CuO) auf der Kupferma
terialoberfläche hergestellt wird. Dieses Verfahren er
fordert jedoch nicht nur lange Zeit für die chemische Um
wandlung, sondern auch hohe Kosten für die Reagentien
- seine Produktivität ist daher gering.
Bei der oben beschriebenen anodischen Behandlung wird
eine elektrisch isolierende Schicht, mit Kupfer(II)oxid
(CuO), auf einer Kupfermaterialoberfläche bei hoher
Stromdichte in alkalischer Lösung hoher Konzentration
hergestellt, um eine hohe Produktivität sicherzustellen.
Die anodische Behandlung bringt das Problem mit sich, daß
das so gebildete Kupfer(II)oxid augenblicklich, selbst
bei kleinsten Veränderungen der Bedingungen (Alkalikon
zentration, Stromdichte) wieder aufgelöst wird; die
Prozeßkontrolle ist außerordentlich schwierig. Ein
anderes schwerwiegendes Problem der oben erwähnten anodi
schen Behandlung besteht darin, daß ein anodisch behan
deltes Produkt gründlich mit Wasser gewaschen werden muß.
Wenn Alkalireste auf dem Produkt verbleiben, sind aufwen
dige Einrichtungen, viel Wasser und Abwasserbehandlungen
zur Entfernung der Alkalibestandteile erforderlich. Auf
grund dieser Anforderungen hat daher die oben erwähnte
anodische Behandlung eine schlechte praktische Anwendbar
keit. Das Waschen mit Wasser stellt ein besonders ernstes
Problem dar, wenn das Produkt keine geeignete Form zum
Waschen hat, wie im Fall eines mehradrigen Drahtkabels;
dies führt unvermeidbar zu außerordentlich niedriger Pro
duktivität.
Zur Überwindung der oben beschriebenen Nachteile der
anodischen Behandlung von Kupfermaterialien wurde in der
JP-OS (Kokai) Nr. SHO 58-31099 ein Verfahren zur anodi
schen Behandlung für Kupfermaterial vorgeschlagen, in dem
mehrere Alkalibäder nacheinander angeordnet sind, wobei
die Alkalikonzentration der einzelnen Bäder und auch der
durchschnittliche Anodenstrom in jedem Bad, in Richtung
der Bewegung des Kupfermaterials, abnimmt.
Bei den üblichen Verfahren zur anodischen Behandlung von
Kupfermaterialien, einschließlich der obenbeschriebenen
verbesserten anodischen Behandlungsverfahren, besitzt
eine auf der Oberfläche des Kupfermaterials hergestellte
elektrisch isolierende Schicht mit Kupfer(II)oxid (CuO),
eine große Schichtdicke und ist für äußere Spannungen
durch Neigung zur Rißbildung anfällig. Darüberhinaus sind
der thermische Widerstand der elektrisch isolierenden
Schicht und ihre Haftkraft am Substrat ungenügend. Daher
können die üblichen anodischen Behandlungsverfahren für
Kupfermaterialien die strengen Anforderungen für Spulen
und dergleichen nicht erfüllen, d. h. eine außerordentlich
dünne, hitzebeständige, ablösefreie, elektrisch isolie
rende Schicht zuverlässig herzustellen.
(v) Mittlerweile wurde vom Erfinder vorgeschlagen, die
oben beschriebenen Nachteile des Standes der Technik zu
überwinden.
Es wurde ein Verfahren für die Herstellung einer elek
trisch isolierenden Schicht auf einer Kupfer
materialoberfläche, aus Kupfer(II)oxid und Kupfercya
noeisen(II oder III), vorgeschlagen, das anodische Be
handlung des Kupfermaterials im Hexacyanoeisen-Komplex-
Bad in Sauren bis Neutralen aufweist; dieses unterschei
det sich völlig von den üblichen anodischen Behandlungen,
die ein alkalisches Bad verwenden (JP-OS (Kokai) Nr. HEI
3-240999; US-A-5,078,844; FR-C-91 01965; Australisches
Patent (angenommen) Nr. 633,785).
Die oben beschriebene durch den Erfinder vorgeschlagene
anodische Behandlung und Verwendung eines Hexacyanoeisen-
Komplexes erzielt eine grobe, elektrisch isolierende
Schicht auf einer Kupfermaterialoberfläche. Weitere Ver
besserungen sind möglich, da eine Verschlechterung im
elektrolytischen Bades und daraus entstehend Verände
rungen in der Durchschlagsfestigkeit der so hergestellten
elektrisch isolierenden Schichten beobachtet werden. Wie
insbesondere nachfolgend beschrieben wird, kann dieses
bekannte vom Erfinder vorgeschlagene Verfahren weiter
verbessert werden, um es bei der Herstellung von als
Strukturmaterial mit einer festen, elektrisch
isolierenden Schicht auf seiner Oberfläche geeignetem
Kupfermaterial anzuwenden.
Ferner ist ein Verfahren zur Herstellung einer farbigen
dekorativen Beschichtung bekannt, insbesondere einer Be
schichtung hellbrauner bis brauner Farbe auf einer Kup
fermaterialoberfläche, das einen Elektrolyten zur anodi
schen Behandlung verwendet, der eine wäßrige Lösung mit
Kaliumeisen(II)cyanid [K4Fe(CN)6] aufweist (SU-A-1216257A
(UKR LOCAL), siehe Derwent Abstract Nr. 86-283986/43).
Das Verfahren unterscheidet sich vom erfin
dungsgemäßen Verfahren, das eine widerstandsfähige, elek
trisch isolierende Schicht mit einer Verbundwerkstoff-
Schichtstruktur schwärzlich-brauner Farbe herzustellt,
wie nachfolgend beschrieben.
Wie oben beschrieben, wird das erfindungsgemäße Verfah
ren, das anodische Behandlung eines Kupfermaterials im
sauren elektrolytischen Bad mit Hexacyanoeisen-Komplex
aufweist, benötigt, um Probleme, wie z. B. eine Ver
schlechterung des Elektrolytbads und Veränderungen in der
Durchschlagsfestigkeit der hergestellten elektrisch iso
lierenden Schichten, zu überwinden.
Aufgabe der Erfindung ist es, die oben beschriebenen
Nachteile des Standes der Technik zu überwinden und ein
Verfahren zur Herstellung einer gleichmäßigen und wider
standsfähigen elektrisch isolierenden Schicht mit ausge
zeichnetem thermischen Widerstand auf einer Kupfermate
rialoberfläche zu schaffen.
Insbesondere schafft die Erfindung ein Verfahren zur Her
stellung einer gleichmäßigen und widerstandsfähigen elek
trisch isolierenden Schicht mit ausgezeichnetem
thermischen Widerstand auf einer Oberfläche eines Kupfer
materials, wobei das Kupfermaterial im ersten Schritt im
alkalischen Bad anodisch und dann das so behandelte Kup
fermaterial im zweiten Schritt im sauren Bad mit einem
Hexacyanoeisen-Komplex anodisch behandelt wird.
Die Aufgabe der Erfindung wird als Ergebnis ausgedehnter
Forschungen durch ein gattungsgemäßes Verfahren mit fol
genden Schritten gelöst:
(i) anodisches Behandeln des Kupfermaterials in einem al
kalischen Elektrolytbad mit Alkalilauge, um einen dünnen
Film Kupferoxid auf der Oberfläche des Kupfermaterials
herzustellen; und
(ii) anodisches Behandeln des Kupfermaterials des Schrit
tes (i) in einem sauren Elektrolytbad mit einem Hexacya
noeisen-Komplex.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Un
teransprüchen.
Durch anodisches Behandeln von Kupfermaterial in einem
Elektrolytbad mit Alkalilauge, insbesondere einem alkali
schen Hochtemperatur-Elektrolytbad mit hoher Elektrolyt
konzentration, vor anodischer Behandlung im oben be
schriebenen sauren Elektrolytbad mit Hexacyanoeisen-Kom
plex, wird außerordentlich wirksam eine widerstandsfähige
elektrisch isolierende Schicht auf einer Kupfermate
rialoberfläche hergestellt. Die erfindungsgemäß herge
stellte elektrisch isolierende Schicht unterscheidet sich
von herkömmlichen Einzelschichten aus Kupferoxid; sie ist
eine dünne Verbundwerkstoff-Schicht, die aus einer Kombi
nation von Kupferoxid und Kupfercyanoferrat-(II oder III)
zusammengesetzt ist. Die Verbundwerkstoff-Schicht haftet
fest am Kupferbasismaterial, so daß sie weder Risse bil
det, noch sich bei verschiedenen Betriebsbedingungen,
z. B. beim Drahtziehen, ablöst; darüberhinaus besitzt sie
einen ausgezeichneten thermischen Widerstand.
Kupfermaterialien, die an ihrer Oberfläche eine elek
trisch isolierende Schicht mit den ausgezeichneten, er
findungsgemäß ermöglichten Eigenschaften besitzen, haben
daher die verschiedensten Anwendungsgebiete.
Insbesondere in Anbetracht der technischen Weiterentwick
lung ist es erforderlich, strenge Anforderungen, hin
sichtlich Verbesserungen in Präzision und Verkleinerung
von hochentwickelten technologischen Industrieausstattun
gen, zu erfüllen. Erfindungsgemäße elektrisch isolierende
Schichten können diese Anforderungen erfolgreich entspre
chen. Zum Beispiel sind komplexe Verdrahtungen, gewickel
te Spulen geringen Durchmessers und dergleichen für
verschiedene Spulen zur Verwendung in Magnetköpfen, VTR-
Motoren, Statoren, Lüftermotoren, etc. erforderlich.
Diese Anforderungen ihrerseits erfordern Materialien, die
im wesentlichen unabhängig vom Einfluß von Materialfeh
lern, Porosität, Temperatur und dergleichen sind. Die Er
findung ermöglicht es ebenfalls, diesen Anforderungen zu
entsprechen.
Eine elektrisch isolierende Schicht, die erfindungsgemäß
auf der Kupfermaterialoberfläche hergestellt wird, liegt
in Form eines dünnen Films in der Größenordnung von µ
vor. Dementsprechend ist die Erfindung zur Verkleinerung
der Abmessungen von Kabelmänteln und Spulenteilen, wie
z. B. Solenoiden und auch für die Herstellung ultrafeiner
Drähte zur Verwendung in Kathetern einsetzbar.
Technische Merkmale der Erfindung werden im folgenden de
tailliert beschrieben.
Wie oben beschrieben betrifft die Erfindung eine Ver
besserung des bekannten Verfahrens zur anodischen Behand
lung eines Kupfermaterials in einem sauren Elektrolytbad
mit Hexacyanoeisen-Komplex, durch den gleichen Erfinder.
Bei diesem bekannten Verfahren zur anodischen Behandlung
eines Kupfermaterials in einem sauren Elektrolytbad mit
Hexacyanoeisen-Komplex, wird das Kupfermaterial anodisch
behandelt, wobei ein neutrales bis schwach saures Bad mit
Hexacyanoeisen-Komplex verwendet wird.
Beim oben beschriebenen Verfahren werden die folgenden
Nachteile beobachtet:
(i) Cu2+-Ionen, die an einer Seite einer Anode am Anfang
der Stromzufuhr hergestellt werden, reagieren, mit den an
einer Oberfläche der Anode absorbierten OH⁻-Ionen, wo
durch instabiles Cu(OH)2 entsprechend der nachfolgenden
Formel gebildet wird:
Cu2+ + 2 OH⁻ → Cu(OH)2.
Das Kupferhydroxid, das an der Oberfläche der Anode abge
schieden wird, ist instabil. Im Laufe der Zeit löst es
sich deshalb wieder als dunkelblaues Sol, so daß das
Elektrolytbad trübe wird.
(ii) Weiterhin wird gleichzeitig, wahrscheinlich wegen
katalytischer Wirkung der metallischen Kupferoberfläche
des Kupfermaterials, auch lösliches Preußischblau
(Berliner Blau) K[Fe2+(CN)6Fe3+] in Form eines
dunkelblauen Kolloids gebildet. Mit der Zeit wird mehr
Preußischblau gebildet.
Die obigen Nachteile (i) und (ii) verstärken sich und
verschlechtern das Elektrolytbad. Gleichzeitig mit dieser
Verschlechterung werden elektrisch isolierende Schichten
unterschiedlicher Durchschlagsfestigkeit hergestellt.
Dementsprechend enthält die Erfindung technische Maßnah
men, um die oben beschriebene Auflösung der Cu2+-Ionen zu
verringern und um jede metallische Kupferoberfläche zu
beseitigen.
Insbesondere hat die Erfindung Maßnahmen übernommen, die
vor der anodischen Behandlung eines Kupfermaterials in
einem sauren Elektrolytbad mit Hexacyanoeisen-Komplex,
das Kupfermaterial in einem ersten Schritt bei hoher Tem
peratur im alkalischen Elektrolytbad mit Alkalilauge ho
her Konzentration (im folgenden als "das erste Elektro
lytbad" bezeichnet) einer anodischen Behandlung unterwer
fen. Als nächster, zweiter Schritt wird, anschließend an
die anodische Behandlung im ersten Schritt, eine anodi
sche Behandlung im sauren Elektrolytbad mit Hexacyanoei
sen-Komplex durchgeführt.
Die anodische Behandlung des Kupfermaterials im ersten
Elektrolytbad dient zur Vermeidung übermäßiger Auflösung
von Cu2+ im Elektrolytbad, veranlaßt durch plötzliches
Wegfallen der metallischen Kupferoberfläche des Kupferma
terials, wodurch die Bildung von kolloidalem, blauem
Cu(OH)2 als eine Quelle der Verunreinigung des Elektro
lytbads unterdrückt oder verhindert werden kann.
Zur anodischen Behandlung des Kupfermaterials im ersten
Elektrolytbad ist es daher bevorzugt, solche Bedingungen
anzuwenden, daß Kupfer(II)oxid (CuO) sofort auf der Ober
fläche des Kupfermaterials in Form eines schwarzen Films
hergestellt wird.
Bei der anfänglichen Stromzufuhr werden Cu2+-Ionen aus
der Oberfläche der Anode gelöst, und bilden nach Sätti
gung sofort einen CuO-Film. Wenn die Spannung mehr und
mehr steigt, werden Cu2+-Ionen produziert und die Re
aktion schreitet bis zur Sättigung des Elektrolytbades mit
Cu(OH)2 fort.
Wenn der pH-Wert des ersten Elektrolytbads stark alka
lisch ist, das heißt der pH-Wert 12 oder höher ist, wird
das so hergestellte Cu(OH)2 nicht aufgelöst, sondern bil
det einen stabilen Film. Wenn die Temperatur des ersten
Elektrolytbads hoch ist, zum Beispiel 80°C oder höher,
wird das so hergestellte Cu(OH)2 dehydratisiert und wan
delt sich zu CuO in Form eines schwarzen Films um. Es ist
daher bevorzugt, im ersten Elektrolytbad, die anodische
Behandlung des Kupfermaterials bei hoher Alkalikonzentra
tion und hoher Temperatur durchzuführen.
Erfindungsgemäß wird im ersten Elektrolytbad nach der
Herstellung von Kupferoxid in Form eines gleichmäßigen,
dichten Films auf der Oberfläche der Anode eine große
Menge Gas erzeugt. Die anodische Behandlung im ersten
Elektrolytbad kann dann beendet werden.
Der Erläuterung dienende, keineswegs einschränkende Bei
spiele für alkalische Substanzen, die zur Herstellung des
alkalischen Elektrolytbads verwendet werden, können ent
halten Ätznatron (NaOH) und Ätzkali (KOH) umfassen. Ihre
hochkonzentrierten Lösungen haben vorzugsweise eine Kon
zentration von 20 Gew.-% oder höher.
Selbstverständlich kann erfindungsgemäß dem ersten Elek
trolytbad ein oxidierendes Agens bei der anodischen Be
handlung des Kupfermaterials zugesetzt werden.
Als oxidierende Agentien können bspw. Kaliumper
oxodisulfat (K2S2O8) und Natriumhypochlorid (NaClO)
eingesetzt werden. Das oxidierende Agens kann im allge
meinen in einer Konzentration zwischen 5-10 g/l zuge
setzt werden.
Erfindungsgemäß wird das Kupfermaterial einer anodischen
Behandlung in einem sauren Elektrolytbad mit He
xacyanoeisen-Komplex (im folgenden als "zweites Elektro
lytbad" bezeichnet) nach der anodischen Behandlung im er
sten Elektrolytbad (alkalisches Elektrolytbad) unterwor
fen. Die anodische Behandlung im zweiten Elektrolytbad,
d. h. im sauren Elektrolytbad mit Hexacyanoeisen-Komplex,
ist im wesentlichen dieselbe, wie die Behandlung im vom
Erfinder vorgeschlagenen, bekannten Verfahren. Es ist je
doch notwendig, höhere Spannungsbedingungen anzuwenden,
weil die Kupfermaterialoberfläche aufgrund der anodischen
Behandlung im ersten Elektrolytbad zu Kupferoxid umgewan
delt ist. Im folgenden wird die anodische Behandlung im
zweiten Elektrolytbad beschrieben.
Die Erfindung verwendet als zweites Elektrolytbad ein
saures Bad mit Hexacyanoeisen-Komplex. Hexacyanoeisen-
Komplexe dieser Art enthalten Hexacyanoferrate-(II) und
Hexacyanoferrate-(III). Typische Beispiele enthalten
Kaliumeisen(II)cyanide (Kaliumhexacyanoferrat-(II),
K4[Fe(CN)6]) und Kaliumeisen(III)cyanide
(Kaliumhexacyanoferrat-(III) K3[Fe(CN)6]).
Aus den folgenden Gründen wird ein Hexacyanoeisen-Komplex
als Hauptkomponente eines Bades zur anodischen Behandlung
erfindungsgemäß verwendet:
Dieser dient zur Herstellung einer Einkomponentenschicht (elektrisch isolierenden Schicht) aus Kupferoxid (CuO), das auf der Oberfläche des Kupfermaterials durch anodi sche Behandlung im ersten Elektrolytbad; und der Herstel lung einer Verbundwerkstoff-Schicht mit Hexacyanoferrat- (II) oder Hexacyanoferrat-(III), so daß das Vorliegen von CN⁻-Ionen im Bad durch den Einsatz der Hexacyanoferrate- (II) oder Hexacyanoferrate-(III) verursacht ist.
Dieser dient zur Herstellung einer Einkomponentenschicht (elektrisch isolierenden Schicht) aus Kupferoxid (CuO), das auf der Oberfläche des Kupfermaterials durch anodi sche Behandlung im ersten Elektrolytbad; und der Herstel lung einer Verbundwerkstoff-Schicht mit Hexacyanoferrat- (II) oder Hexacyanoferrat-(III), so daß das Vorliegen von CN⁻-Ionen im Bad durch den Einsatz der Hexacyanoferrate- (II) oder Hexacyanoferrate-(III) verursacht ist.
Die Verwendung eines einzelnen Salzes mit CN⁻-Ionen er
gibt ein alkalisches Bad, das zu dem potentiellen größe
ren Problem führt, daß Kupferoxid (CuO) wieder aufgelöst
werden kann. Um dieses potentiellen Problem zu überwin
den, verwendet die Erfindung den Komplex, der das Bad im
wesentlichen neutral bis sauer macht.
Es wird angenommen, daß eine der folgenden Reaktionen der
anodischen Behandlungen im zweiten Elektrolytbad abläuft:
K4[Fe(CN)6] + Cu⁺ → Cu4[Fe(CN)6] (1)
K3[Fe(CN)6] + Cu⁺ → Cu3[Fe(CN)6] (2).
Das so hergestellte Kupfereisen(II)cyanid (1) oder das
Kupfereisen(III)cyanid (2) wird mit fortschreitender
anodischer Behandlung oxidiert, wodurch teilweise eine
chemische Umwandlung zu Kupfer(II)oxid (CuO) erfolgt.
Diese Umwandlung wird der Umwandlung eines Teils des
Kupfereisen(II oder III)cyanids, das zu Beginn der anodi
schen Behandlung gebildet wurde zu Kupferoxid (CuO) durch
[O] oder O2, die an der Anode gebildet werde, zugeschrie
ben.
Wie oben beschrieben, wird im erfindungsgemäßen, zweiten
Elektrolytbad auf der Oberfläche des Kupfermaterials
keine Einkomponentenschicht aus schwarzem Kupferoxid
(CuO) hergestellt, sondern eine Verbundwerkstoff-Schicht,
aus einer Kombination von Kupferoxid (CuO) und Kupferei
sen(II oder III)cyanid.
Selbstverständlich ist es zur Herstellung der Verbund
werkstoff-Schicht wichtig, entsprechende Bedingungen für
die anodische Behandlung im zweiten Elektrolytbad einzu
stellen.
Ein wesentliches Erfordernis ist, daß das oben be
schriebene saure Bad mit Hexacyanoeisen-Komplex verwendet
wird. Zur wirksamen Herstellung einer Verbundwerkstoff-
Schicht, ist es wichtig, den Strom auf niedrigerem Niveau
zu regulieren. Als grober Standard ist eine Stromdichte
von höchstens 0,02 A/m2 (2 A/dm2) ausreichend.
Erfindungsgemäß ist die anodische Behandlung bevorzugt
eine anodische Behandlung bei konstantem Stromfluß. Die
Zeit zur anodischen Behandlung kann abhängig von der für
eine herzustellende elektrisch isolierende Schicht ge
wünschten Durchschlagsfestigkeit bestimmt werden. Mit
längerer anodischer Behandlung steigt die Kompaktheit und
Dicke der elektrisch isolierenden Schicht, gleichzeitig
damit nimmt die Spannung der anodischen Behandlung zu.
Bei der anodischen Behandlung im erfindungsgemäßen, zwei
ten Elektrolytbad muß besondere Sorgfalt darauf verwendet
werden, die Erzeugung von O2 an der Oberfläche der Anode
zu verringern. Übermäßige Erzeugung des Gases erschwert
es, die Aufgabe der Erfindung zu lösen. Aus den oben er
wähnten Gründen werden die Bedingungen zur anodischen Be
handlung so festgesetzt, daß eine anodische Behandlung
bei konstantem Stromfluß durchgeführt wird, während die
Stromdichte bei 0,02 A/m2 (2 A/dm2) oder weniger gehalten
wird. Eine höhere Stromdichte resultiert in der Erzeugung
von mehr Gas, so daß die Herstellung eines Films behin
dert ist oder der Film sich ablösen kann.
Als Bedingungen für die anodische Behandlung im erfin
dungsgemäßen zweiten Elektrolytbad ist es nur notwendig,
die anodische Behandlung bei der oben beschriebenen
Stromdichte durchzuführen, bevorzugt bei einer Komplex
konzentration von 5-100 g/l und einem pH-Wert von 3 - 8
über 10-15 Minuten, besonders bevorzugt bei einer Kom
plexkonzentration von 10-40 g/l und einem pH-Wert von 3-7,5
über 10-15 Minuten, ganz besonders bevorzugt bei
einer Salzkonzentration von 20-30 g/l und einem pH-Wert
von 6-7 über 12-13 Minuten.
Um den resultierenden Film in Form einer Sperr-Schicht
anstatt in poröser Form herzustellen, wird erfindungs
gemäß der pH-Wert bei der anodischen Behandlung im zwei
ten Elektrolytbad zwischen 3-8 gehalten. Beim anodi
schen Behandeln in stark saurer Lösung, wie in gewöhnli
chen Elektrolytbädern, ist der resultierende Film porös,
so daß der Elektrolyt in die Poren des Films eindringt
und chemische Auflösung oder Oxidation bewirkt. Als Folge
verschlechtert sich das Verhalten des Films. Wenn das
Elektrolytbad stark sauer oder alkalisch ist, werden die
einmal hergestellten Kupfercyanoferrate-(II,III), Kup
feroxide und dergleichen wieder aufgelöst werden.
Ein anderes Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens zur
Herstellung einer elektrisch isolierenden Schicht auf der
Kupfermaterialoberfläche liegt in der Struktur der Ver
bundwerkstoff-Schicht, die auf der Oberfläche des Kupfer
materials als elektrisch isolierende Schicht hergestellt
wird, die aus einer Kombination von Kupferoxid (CuO) und
Kupfercyanoferrat-(II oder III) zusammengesetzt ist.
Wie zum Beispiel in herkömmlich anodisch behandelten Alu
miniumprodukten beobachtet wird, hat die Beschichtung ei
nes anodisch behandelten Aluminiumdrahtes eine Doppel
schichtstruktur, die aus einer dünnen Sperrschicht aus
Aluminiumoxid auf der Oberfläche der Aluminiumbasis oder
des Substratmaterials und einer dicken porösen Schicht
aus porösem Aluminiumoxid auf der Sperrschicht mit einer
Porosität von etwa 20%, zusammengesetzt ist. Die Durch
schlagsfestigkeit des anodisch behandelten Aluminium
drahts wird durch den Grad der Durchschlagsfestigkeit der
Luftschichten in der porösen Schicht bestimmt. Es ist be
kannt, daß diese poröse Schicht prinzipiell spröde und
brüchig ist.
Verglichen mit der Struktur der Beschichtung des oben be
schriebenen anodisch behandelten Aluminiumproduktes ist
die oben beschriebene, erfindungsgemäße, Verbundwerk
stoff-Schicht außerordentlich dünn und kann so als Sperr
schicht, die am Basismaterial fest haftet, betrachtet
werden. Nach genauerer mikroskopischer Untersuchung der
erfindungsgemäßen Verbundwerkstoff-Schicht, hat diese
eine Mehrschichtstruktur, wodurch die Konzentration Kup
fer(II)oxids (CuO) nahe der Oberfläche des
Basismaterials, d. h. des Kupfermaterials, hoch ist; die
Konzentration des Kupfercyanoferrat-(II oder III) im Zwi
schenbereich hoch ist und die Konzentration des
Kupferoxids (CuO) allmählich mit dem Abstand von der
Oberfläche des Basismaterials wächst.
Die Verbundwerkstoff-Schicht wird erfindungsgemäß als
elektrisch isolierende Schicht hergestellt durch
- - durch anodische Behandlung des Kupfermaterials in einem alkalischen Elektrolytbad als erstem Elektrolytbad;
- - dann in einem Bad des speziellen Komplexes als zweitem Elektrolytbad;
- - weiter durch Oxidation des Kupfercyanoferrats-(II oder III) von Anfang der anodischen Behandlung im zweiten Elektrolytbad.
Sie unterscheidet sich von elektrisch isolierenden
Schichten, die durch herkömmliche anodische Behandlungs
techniken für Al- oder Cu-Materialien hergestellt werden,
vollständig hinsichtlich ihrer Beschaffenheit und Struk
tur.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Beispielen de
tailliert beschrieben. Selbstverständlich ist die Erfin
dung nicht auf die nachfolgenden Beispiele begrenzt.
(i) Anodisches Behandeln in einem ersten Elektrolytbad:
Eine wäßrige Lösung, die 450 g/l NaOH enthält, wird auf 90°C erhitzt, um das erste Elektrolytbad herzustellen.
Eine wäßrige Lösung, die 450 g/l NaOH enthält, wird auf 90°C erhitzt, um das erste Elektrolytbad herzustellen.
Dann wird 0,9 g (365 cm) Kupferdraht mit einem Durchmes
ser von 0,2 mm zu einer Spule (Spulendurchmesser 6 mm)
gewickelt. Die Spule wird als Anode verwendet, während
eine Kohlenstoffelektrode als Kathode verwendet wird.
Das Elektrolytsystem arbeitet bei 2 V und 0,02 A/m2 (2 A/dm2)
80 Sekunden zur anodischen Behandlung der Spule.
Der Kupferdraht wird als Anode gleichmäßig mit einem
schwarzen CuO-Film bedeckt; anschließend wird eine hef
tige Gaserzeugung an der Oberfläche der Anode beobachtet.
Auf dieser Stufe wird die anodische Behandlung abgebro
chen.
(ii) Anodisches Behandeln in einem zweiten Elektrolytbad:
Die Anode (Kupferdrahtspule) wird anschließend, wie nach folgend beschrieben, zur anodischen Behandlung in das zweite Elektrolytbad überführt.
Die Anode (Kupferdrahtspule) wird anschließend, wie nach folgend beschrieben, zur anodischen Behandlung in das zweite Elektrolytbad überführt.
Es wird eine wäßrige Lösung, von 20 g/l Kaliumhexacyano
ferrat-(III) (rotes Blutlaugensalz) K3[Fe(CN)6] herge
stellt. Der pH-Wert wird durch Zugabe von HCl auf 6 ein
gestellt. Die wäßrige Lösung wird dann auf 40°C erhitzt,
um das zweite Elektrolytbad herzustellen.
Die anodische Behandlung wird durchgeführt, indem der
Stromfluß unter einer Stromdichte von 0,02 A/m2 (2 A/dm2)
gehalten wird, wobei allmählich die Stromdichte innerhalb
eines Bereichs zunimmt, in dem das Auftreten von Gas, wie
[O] oder O2 an der Oberfläche der Anode nicht beobachtet
werden kann (Stromdichte : 1-1,5 A/dm2). Während der
anodischen Behandlung steigt die Spannung auf 30-35 V.
Die anodische Behandlung wird 12 Minuten durchgeführt,
wodurch eine elektrisch isolierende Schicht dunkelbrauner
Farbe und einer Durchschnittsdicke von 2,5 µm hergestellt
wird.
Nach der anodischen Behandlung wird die Spule in eine li
neare Form abgewickelt. Die elektrisch isolierende
Schicht zeigt weder Ablösung noch Rißbildung. Zusätzlich
wird eine weitere Spule 10 Minuten einer Hitzebehandlung
in einem Muffelofen bei 400°C unterworfen. Die Spule wird
ebenfalls in eine lineare Form abgewickelt. Wieder wird
weder Ablösung noch Rißbildung beobachtet.
Unter Verwendung eines Widerstandsspannungsprüfgeräts
("Model TOS 8750", Handelsname; hergestellt durch Kikusai
Electronics Industries, Ltd.) wird die Durchschlagsfe
stigkeit der elektrisch isolierenden, wie oben beschrie
ben hergestellten Schicht, gemäß dem in JIS C3003 be
schriebenen Metallzylinderverfahren, gemessen. Die Durch
schlagsfestigkeit ist 150 V. Daneben zeigt der nicht zu
einer Spule aufgewickelte Draht die Durchschlagsfestig
keit von 600 V.
Ein Versuch wird in ähnlicher Weise wie Beispiel 1 durch
geführt, außer daß die anodische Behandlung im ersten
Elektrolytbad ausgelassen wird.
Wenn die Ladung des Bads auf 5 (A·h)/l ansteigt, wird das
Bad allmählich ausgehend von einer grünen zu einer bläu
lich-schwarzen Farbe dunkler und trüber, so daß das Bad
zu einem trüben Bad wird.
Im Fall des Beispiels 1 bleibt das Bad klar, obwohl sich
seine Farbe von hellgelb zu schwach braun-gelb verändert;
eine nachfolgende anodische Behandlung bleibt durchführ
bar.
Es gibt keinen wesentlichen Unterschied im elektrischen
Widerstand zwischen den anodisch behandelten Proben des
Beispiels 1 und des Vergleichsbeispiels 1, wie durch ein
Prüfgerät gemessen wird ("Model BX-505", Handelsname;
hergestellt durch Sanwa Denki Co., Ltd.).
Bei der Messung der Durchschlagsfestigkeit nach dem Me
tallzylinderverfahren wird ein bedeutender Unterschied
zwischen der Probe des Beispiels 1 und der des Ver
gleichsbeispiels 1 beobachtet. Insbesondere zeigt die
Probe von Beispiel 1 an allen Stellen des gewickelten Ab
schnitts eine Durchschlagsfestigkeit von 150 V, wohin
gegen die Durchschlagsfestigkeit der Probe des Ver
gleichsbeispiels 1 an vielen Stellen im gewickelten Ab
schnitt bis auf niedrige 50 V absinkt.
Die Probe von Beispiel 1 wird unter Verwendung einer che
mischen Umwandlungslösung überprüft, die durch Zugabe von
Ammoniumperoxosulfat mit einer Konzentration von 5 g/l zu
einer wäßrigen Lösung von NaOH mit einer Konzentration
von 150 g/l hergestellt wird. Die chemische Oxidation
wird durch Eintauchen der Probe 20 Minuten bei 90°C in
die chemische Umwandlungslösung durchgeführt. Als
Ergebnis wird gefunden, daß die elektrisch isolierende
Schicht eine außerordentlich schlechte Haftung hat. An
vielen Stellen löst sie sich ab und es werden viele Risse
beobachtet.
An einem Kabel, das durch Verseilen von 8 Kupferdrähten
mit einem Durchmesser von 0,1 mm und einer Länge 100 cm
erhalten, wird die anodische Behandlung ähnlich wie Bei
spiel 1 durchgeführt, wobei das erste und zweite Elektro
lytbad verwendet wird, während der anodischen Behandlung,
steigt die Stromdichte von 0,01 A/dm2 (1 A/dm2) auf 0, 015 A/dm2
(1,5 A/dm2) und die Spannung auf 30-35 V.
Die anodische Behandlung im zweiten Elektrolytbad wird 12
Minuten durchgeführt, wodurch eine Isolierschicht mit
einer dunklen, schwärzlich-bräunlichen Farbe mit einer
Dicke von 2,5 µm auf der Oberfläche hergestellt wird.
Das anodisch behandelte Kabel wird zu einer Spule mit
einem Durchmesser von 4 mm gewickelt. Die isolierende
Schicht zeigt weder Ablösung, noch Rißbildung. Ihre Hit
zebeständigkeit entspricht der des anodisch behandelten
Drahtes des Beispiels 1.
Danach wird ihr elektrischer Widerstand durch das Prüfge
rät gemessen ("Model BX-505", Handelsname; hergestellt
durch Sanwa Denki Co., Ltd.). Ein elektrische Widerstand
von 100 Ω wird angezeigt.
Der Versuch wird ähnlich wie Beispiel 2 durchgeführt, au
ßer daß die anodische Behandlung im ersten Elektrolytbad
weggelassen wird.
Bei der Messung des elektrischen Widerstands wird zwi
schen der Probe des Beispiels 2 und der des Ver
gleichsbeispiels 3 kein wesentlicher Unterschied beobach
tet. Bei Test der Durchschlagsfestigkeit nach dem Me
tallzylinderverfahren wird ein merklicher Unterschied be
obachtet. Insbesondere zeigt die Probe des Beispiels 2 an
allen Stellen eine Durchschlagsfestigkeit von 150 V, wo
hingegen die Durchschlagsfestigkeit der Probe des Ver
gleichsbeispiels 3 an vielen Stellen bis auf niedrige
50 V absinkt.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung einer widerstandsfähigen,
elektrisch isolierende Schicht auf einer Kupfermate
rialoberfläche, wobei das Kupfermaterial aus Kupfer
hergestellt ist oder wenigstens an seiner Oberfläche
eine Legierung auf Kupferbasis aufweist, gekennzeichnet
durch folgende Schritte:
- (i) anodisches Behandeln des Kupfermaterials in einem alkalischen Elektrolytbad mit Alkalilauge, um einen dünnen Film Kupferoxid auf der Oberfläche des Kup fermaterials herzustellen; und
- (ii) anodisches Behandeln des Kupfermaterials des Schrittes (i) in einem sauren Elektrolytbad mit einem Hexacyanoeisen-Komplex.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das alkalische Elektrolytbad mit Alkalilauge ein
Natronlauge (NaOH)-Hochtemperaturbad ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das alkalische Elektrolytbad wäßrige NaOH-Lösung
von wenigstens 80°C aufweist.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das saure Elektrolytbad mit
dem Hexacyanoeisen-Komplex den Komplex in einer
Konzentration zwischen 5-100 g/l enthält und einen
pH-Wert von 3-8 hat.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die anodische Behandlung im
sauren Elektrolytbad mit dem Hexacyanoeisen-Komplex bei
einer Komplex-Konzentration von 5-100 g/l, einem pH-
Wert von 3-8 und einer Stromdichte von höchstens 0,02 A/m2
(2 A/dm2) durchgeführt wird.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Kupfermaterial aus
Blechen, Stäben, Drähten, mehradrige Kabeln, Rohren
und/oder Rohrleitungen sein kann.
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