DE440637C - Kartoffelernte- und Sortiermaschine - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH .

AUSGEGEBEN AM 14. FEBRUAR 1927

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 45 c GRUPPE 16

(R 64450 IIIJ45C)

Math. WiIh. Riethmacher in Hardt b. M. Gladbach.

Kartoffelernte- und Sortiermaschine. Patentiert im Deutschen Reiche vom 28. Mai 1925 ab.

Kartoffelerntemaschinen, bei welchen der vom Schar ausgehobene Erdbalken durch eine endlose Fördervorrichtung über ein Gerinne auf ein Schüttelsieb gefördert wird, sind bekannt. Auf diesen Schüttelsieben sollen die Kartoffeln selbsttätig von Erde und Kraut getrennt werden, worauf sie dann durch eine zweite Fördervorrichtung einem Sortierwerk zugeführt werden, wo die Kartoffeln der Größe nach getrennt und in Säcke geleitet werden. Derartige \^rollkommen selbsttätig arbeitende Kartoffelerntemaschinen werden

den eigenartigen Verhältnissen beim Kartoffelernten nicht gerecht. Einmal sind die Kartoffeln in Form und Größe derart verschieden und zweitens so wechseiförmig mit Erde und anderen Beimengungen, wie Steinen, Kraut u. dgl., vermischt, daß eine vollständige Trennung der einzelnen Bestandteile voneinander maschinell nicht bewirkt werden kann. Hierzu wären außerordentlich verwickelte Maschinen erforderlich — es ist z. B. vorgeschlagen worden,- das Kraut durch den Luftstrom eines Ventilators von den Kartoffeln zu trennen —, diese würden aber durch die im landwirtschaftlichen Betriebe unumgängliche Verschmutzung bald unbrauchbar werden.

Bei der Kartoffelerntemaschine nach der Erfindung ist deshalb der Gedanke der ganz selbsttätigen Auslese als unzweckmäßig fallen , gelassen worden. Von den einzelnen Arbeitsvorgängen ist die am schwierigsten maschinell : zu bewirkende, nämlich das Auslesen der Kartoffeln aus dem Gemisch von Steinen, Erde und Kraut, der menschlichen Tätigkeit vorbehalten worden, während die anderen Arbeitsvorgänge, wie das Aus- und Hochheben des Erdbalkens und das Sortieren der Kartoffeln nach ihrer Größe, durch im wesentlichen bekannte und bewährte Einrichtungen selbsttätig erfolgen. Der vom Schar ausgehobene Erdbalken wird in bekannter Weise durch eine endlose Fördervorrichtung über ein Gerinne einem Schüttelsieb zugeführt, um welches nach der Erfindung Plätze für Kartoffelausleser angeordnet sind und über welchem in handlicher Höhe ein Einfülltrichter für die Kartoffeln sitzt, der die eingeworfenen Kartoffeln einer Sortiertrommel zuführt. Auf der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung beispielsweise dargestellt, und zwar zeigt

Abb. ι einen Längsschnitt und Abb. 2 eine Aufsicht der Kartoffelerntemaschine.

Ein Schar α mit Seitenwänden hebt den Erdbalken mitsamt den Kartoffeln aus, leitet ihn auf ein bekanntes Gerinne b, auf dem es durch eine endlose Hakenkette c aufwärts bewegt wird. Auf dem Gerinne b wird schon ein großer Teil der Erde ausgeschieden. Die Hakenkette c fördert die Kartoffeln und die Beimengungen auf ein nach hinten geneigtes Schüttelsieb d. Die Neigung des Schüttelsiebes kann der Bodenart angepaßt werden. Hinter dem in dem gezeichneten Beispiele halbkreisförmigen Schüttelsiebe ist eine Bank e für die Ausleserinnen angeordnet. Zwischen Schüttelsieb und Bank e befindet sich eine Trennungswand f, welche die durchfallende Erde von den Ausleserinnen abhält. Über dem Schüttelsieb d ist ein Trichter g in einem solchen Abstande angeordnet, daß die Ausleserinnen die Kartoffeln bequem in ihn werfen können. Über eine Rutsche h gelangen die Kartoffeln in eine an sich ebenfalls bekannte umlaufende Sortiertrommel i, die beispielsweise drei Größen aussortiert. Bei k haben die Stäbe der Trommel i den geringsten Abstand voneinander, hier fallen die kleinsten Kartoffeln durch auf eine Rutsche«; bei η ist der Abstand der Trommelstäbe größer, die Kartoffeln fallen durch die Zwischenräume auf eine Rutsche 0. Die größten Kartoffeln durchlaufen die Trommel auf ihrer ganzen Länge und fallen an deren hinterem Ende auf die Rutsche p. Die einzelnen Rutschen sind durch Wände q, r voneinander getrennt. Damit die Erntetätigkeit keine Unterbrechung erleidet, besitzt jede Rutsche«, 0, p zwei Ausläufe s-t, v-w und x-y. Durch verstellbare Klappen ζ (Abb. 2) können nach Bedarf die einen oder anderen Ausläufe geschlossen werden. Unter den Ausläufen werden die Säcke 2 befestigt, welche auf einem seitlichen Bodenbrett 3 ruhen.

Die Arbeitsweise der Maschine ist folgende. Beim Vorziehen der Maschine wird der Erdbalken mit den Kartoffeln durch das Schar α ausgehoben und gelangt auf das Gerinne b, über welchem es durch die Hakenkette c zum Schüttelsieb d gelangt. Hier erfassen die Ausleserinnen die Kartoffeln mit den Händen und werfen sie in den Trichter g, von wo sie in die Sortiertrommel i gelangen. Die auf das Sieb d gelegte Erde fällt teils durch seine Zwischenräume und rutscht teils an seinem hinteren Ende ab. Das nicht selbst abgleitende Kraut ,wird seitlich abgeworfen. Unter je einem Auslauf, auf der Zeichnung unter den Ausläufen t, zv und y ist ein Sack 2 befestigt. Sind diese Säcke gefüllt, so werden die Klappen ζ umgestellt, so daß nunmehr die Kartoffeln in unter den Ausläufen s, ν und χ befestigten Säcke gelangen.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Kartoffelernte- und Sortiermaschine, bei welcher der vom Schar ausgehobene Erdbalken durch eine endlose Fördervorrichtung über ein Gerinne auf ein Schüttelsieb gefördert wird, dadurch gekennzeichnet, daß um das Schüttelsieb herum Plätze für Kartoffelausleser angeordnet sind und in handlicher Höhe darüber ein Einfülltrichter für die ausgelesenen Kartoffeln sitzt, der die eingeworfenen Kartoffeln einer Sortiertrommel (i) zufuhrt.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.