DE4405511A1 - Waschmittel mit amorphen silikatischen Buildersubstanzen - Google Patents
Waschmittel mit amorphen silikatischen BuildersubstanzenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Waschmittel, das amorphe silikatische Builder
substanzen enthält und sowohl hervorragende primäre als auch sekundäre
Wascheigenschaften aufweist.
Aus dem Stand der Technik ist bekannt, daß durch den Einsatz von Carbona
ten und Silikaten die Leistung von Waschmitteln erhöht werden kann. So
beschreibt die internationale Patentanmeldung WO-A-93/14182 die nachträg
liche Zugabe von sowohl Carbonaten als auch Silikaten zu einem Basiswasch
mittelgranulat. Es sind aber auch Anmeldungen bekannt, welche die Herstel
lung und die Verwendung von Carbonat-Silikat-Compounds in Waschmitteln
offenbaren. Hierzu zählen beispielsweise die europäische Patentanmeldung
EP-A-0 267 042 oder die britische Patentanmeldung GB-A-1 595 770, nach
deren Lehre sprühgetrocknete Carbonat-Silikat-Compounds als Träger für
nichtionische Tenside in Waschmitteln eingesetzt werden.
In jüngerer Zeit werden auch Carbonat-Silikat-Compounds in der Literatur
beschrieben, die als Ersatz für herkömmliche Buildersubstanzen wie Zeo
lith, aber auch für neuere Buildersubstanzen wie kristalline schichtförmi
ge Natriumsilikate dienen können. Zu diesen zählen Compounds gemäß den
Lehren der europäischen Patentanmeldungen EP-A-0 486 078, EP-A-0 486 079,
EP-A-0 488 868 oder EP-A-0 561 656, wobei diese Anmeldungen nur beispiels
weise genannt werden und willkürlich aus dem vorhandenen Stand der Technik
ausgewählt wurden.
Überraschenderweise hat es sich nun aber gezeigt, daß derartige Carbonat-
Silikat-Compounds nicht nur als Ersatz oder Teilersatz für Zeolithe und/
oder kristalline schichtförmige Natriumsilikate bezüglich der Inkrusta
tionsinhibierung dienen können, sondern daß auch eine verbesserte Primär
waschleistung und eine verbesserte Vergrauungsinhibierung erreicht werden
können, wenn als Carbonat-Silikat-Compound solche eingesetzt werden, wel
che keine homogene Oberfläche und kein einheitliches Kornspektrum auf
weisen.
Gegenstand der Erfindung ist dementsprechend ein Waschmittel, enthaltend
Tenside aus der Gruppe der anionischen, nichtionischen, kationischen, am
photeren und zwitterionischen Tenside, silikatische Buildersubstanzen so
wie Carbonate und gegebenenfalls weitere Inhaltsstoffe von Waschmitteln,
wobei das Mittel amorphe Alkalisilikate und Alkalicarbonate in Form eines
Compounds enthält, welches aus etwa 40 bis 80 Gew.-% Alkalicarbonat, etwa
10 bis 40 Gew.-% Alkalisilikat, mit der Maßgabe, daß der Alkalicarbonat
gehalt immer größer ist als der Alkalisilikatgehalt, und aus maximal 25
Gew.-% Wasser besteht und weder eine homogene Oberfläche noch ein einheit
liches Kornspektrum aufweist.
Im Rahmen dieser Erfindung werden unter "Alkalicarbonaten" auch Bicarbona
te verstanden, wobei jedoch der Einsatz von Dialkalimetallcarbonaten be
vorzugt ist. Insbesondere bevorzugt sind hierbei Natriumcarbonat, Kalium
carbonat oder Mischungen aus diesen, wobei zumeist Natriumcarbonat Verwen
dung findet.
Zu den bevorzugten amorphen Alkalisilikaten gehören vor allem Natriumsi
likate mit einem molaren Verhältnis Na₂O:SiO₂ von 1 : 1 bis 1 : 3,5, wobei
molare Verhältnisse zwischen 1 : 2 und 1 : 3 insbesondere bevorzugt sind. Als
besonders vorteilhaft haben sich Compounds erwiesen, welche Disilikate
enthalten.
Die Compounds können durch jeden Prozeß hergestellt werden, der es er
laubt, inhomogene Oberflächen und Kornspektren zu generieren. So ist es
beispielsweise möglich, daß derartige Compounds sprühgetrocknet und/oder
granuliert werden und anschließend ein Teil dieser Compounds zerkleinert
wird. Ebenso ist es auch möglich, daß Mischungen aus Carbonaten und Sili
katen oder auch bereits sprühgetrocknete und/oder granulierte Compounds
einer Walzenkompaktierung oder einer Extrusion zugeführt werden, wobei der
austretende Strang gegebenenfalls nach einer vorhergehenden Trocknung und/
oder Kühlung geschnitten wird. Abschließende Verrundungen werden hierbei
nicht vorgenommen, um die Inhomogenität der Oberfläche, die sich makrosko
pisch gesehen auch durch eine gewisse Rauhheit auszeichnet, und des Korn
spektrums nicht zu zerstören. Bevorzugte Compounds bestehen anteilig aus
nahezu kugelförmigen Granulaten, während andere Teile zylinderförmig
und/oder splitterartig mit spitzen Ecken und Kanten sein können. Die Größe
der einzelnen Teilchen liegt dabei in einem weiten Bereich. Jedoch ist es
bevorzugt, daß maximal 20 Gew.-% der Körner und insbesondere maximal 10
Gew.-% einen kleineren Längendurchmesser als 250 µm und maximal 15 Gew.-%
der Körner, insbesondere maximal 10 Gew.-% einen größeren Längendurchmes
ser als 1,5 µm aufweisen.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weisen die erfindungs
gemäß eingesetzten Carbonat-Silikat-Compounds ein Schüttgewicht zwischen
zwischen etwa 600 und 1100 g/l, insbesondere zwischen 700 und 1000 g/l
auf. Dabei liegt der Gehalt an Carbonaten, vorzugsweise an Natriumcarbo
nat, vorteilhafterweise zwischen 45 und 75 Gew.-%, insbesondere zwischen
50 und 70 Gew.-%. Gleichzeitig weisen vorteilhafte Carbonat-Silikat-Com
pounds einen Silikatgehalt, vorzugsweise einen Gehalt an Natriumsilikat
und insbesondere an Natriumdisilikat von 15 bis 40 Gew.-% und mit besonde
ren Vorzügen von 20 bis 35 Gew.-% auf, wobei der Wassergehalt 22 Gew.-%
und insbesondere 20 Gew.-% nicht überschreiten soll. Besonders vorteil
hafte Ausführungsformen der Carbonat-Silikat-Compounds weisen Gewichtsver
hältnisse von Carbonat zu Silikat, jeweils bezogen auf die Natriumsalze,
von 2,2 : 1 bis 1,8 : 1 auf. Ein Carbonat-Silikat-Compound, das all diese An
forderungen erfüllt, ist beispielsweise Gransil®, das als Handelsprodukt
der Firma Colin Stewart, Minchem (Großbritannien) käuflich erwerbbar ist.
Die genannten Carbonat-Silikat-Compounds können als Teilersatz oder als
Vollersatz für herkömmliche Buildersubstanzen eingesetzt werden. Ihr Ge
halt in den erfindungsgemäßen Waschmitteln kann daher etwa 2 bis 50
Gew.-%, vorzugsweise aber 5 bis 40 Gew.-% und insbesondere 10 bis etwa 35
Gew.-% betragen. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind
die Waschmittel dabei frei von Zeolith. Falls die Mittel jedoch eine Kom
bination aus Zeolith und den genannten Carbonat-Silikat-Compounds enthal
ten, weist eine bevorzugte Ausführungsform Zeolith und Carbonat-Silikat-
Compounds in einem Gewichtsverhältnis von 3 : 1 bis 1 : 3, insbesondere von
2 : 1 bis 1 : 2 auf. Der Gehalt der erfindungsgemäßen Mittel an dem Carbonat-
Silikat-Compound geht dabei vorzugsweise nicht über 30 Gew.-% hinaus. Bei
dem eingesetzten Zeolith handelt es sich vorzugsweise um Zeolith NaA in
Waschmittelqualität. Geeignet sind jedoch auch beispielsweise Zeolith X
oder Zeolith P sowie Mischungen aus NaA und NaX. Der Zeolith kann als
sprühgetrocknetes Pulver oder auch als ungetrocknete, von ihrer Herstel
lung noch feuchte, stabilisierte Suspension zum Einsatz kommen. Für den
Fall, daß der Zeolith als Suspension eingesetzt wird, kann diese geringe
Zusätze an nichtionischen Tensiden als Stabilisatoren enthalten, bei
spielsweise 1 bis 3 Gew.-%, bezogen auf Zeolith, an ethoxylierten C₁₂-C₁₈-
Fettalkoholen mit 2 bis 5 Ethylenoxidgruppen oder ethoxylierte Isotrideca
nole. Geeignete Zeolithe weisen eine mittlere Teilchengröße von weniger
als 10 µm (Volumenverteilung; Meßmethode: Coulter Counter) auf und ent
halten vorzugsweise 18 bis 22, insbesondere 20 bis 22 Gew.-% an gebundenem
Wasser.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält das
Waschmittel kristalline schichtförmige Natriumsilikate der allgemeinen
Formel NaMSixO2x+1·yH₂O, wobei M Natrium oder Wasserstoff bedeutet, x eine
Zahl von 1,9 bis 4 und y eine Zahl von 0 bis 20 ist und bevorzugte Werte
für x 2, 3 oder 4 sind, in Kombination mit den genannten Carbonat-Silikat-
Compounds. Derartige kristalline Schichtsilikate werden beispielsweise in
der europäischen Patentanmeldung EP-A-0 164 514 beschrieben. Bevorzugte
kristalline Schichtsilikate der obigen Formel sind solche, in denen M für
Natrium steht und x die Werte 2 oder 3 annimmt. Insbesondere sind sowohl
β- als auch δ-Natriumdisilikate Na₂Si₂O₅·yH₂O bevorzugt, wobei β-Natrium
disilikat beispielsweise nach dem Verfahren erhalten werden kann, das in
der internationalen Patentanmeldung WO-A-91/08171 beschrieben ist. Die
Kombinationen an kristallinen schichtförmigen Natriumsilikaten und Carbo
nat-Silikat-Compounds können in einem breiten Gewichtsverhältnis von etwa
10 : 1 bis 1 : 10 eingesetzt werden, wobei jedoch wiederum Gewichtsverhältnis
se von 3 : 1 bis 1 : 3 und insbesondere von 2 : 1 bis 1 : 2 bevorzugt sind.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthalten die
Waschmittel Carbonat-Silikat-Compounds in Kombination mit kristallinen
schichtförmigen Natriumsilikaten der allgemeinen Formel NaMSixO2x+1·yH₂O,
wobei M Natrium oder Wasserstoff bedeutet, x eine Zahl von 1,9 bis 4 und y
eine Zahl von 0 bis 20 ist und bevorzugte Werte für x 2, 3 oder 4 sind,
sowie zusätzlich auch Zeolith. Besonders vorteilhafte Waschmittel weisen
dabei einen Gehalt an Carbonat-Silikat-Compound von etwa 5 bis 30 Gew.-%,
einen Gehalt an kristallinen schichtförmigen Natriumsilikaten von etwa 2
bis 15 Gew.-% und einen Gehalt an Zeolith ebenfalls von etwa 2 bis 15
Gew.-% beträgt, wobei sich die Gewichtsangaben in allen Fällen auf das
Waschmittel beziehen. Die Gewichtsverhältnisse zwischen kristallinen
schichtförmigen Natriumsilikaten der angegebenen Art und Zeolith können
dabei in einem Bereich von 7,5 : 1 bis 1 : 7,5 variieren, wobei Gewichtsver
hältnisse oberhalb von 1 : 1 insbesondere bevorzugt sind.
Als weitere Inhaltsstoffe der erfindungsgemäßen Waschmittel können in
erster Linie anionische, nichtionische, kationische, amphotere und/oder
zwitterionische Tenside genannt werden. Als anionische Tenside vom Sulfo
nat-Typ kommen vorzugsweise die bekannten C₉-C₁₃-Alkylbenzolsulfonate,
α-Olefinsulfonate und Alkansulfonate in Betracht. Geeignet sind auch Ester
von α-Sulfofettsäuren bzw. die Disalze der α-Sulfofettsäuren. Weitere ge
eignete Aniontenside sind sulfierte Fettsäureglycerinester, welche Mono-,
Di- und Triester sowie deren Gemische darstellen, wie sie bei der Herstel
lung durch Veresterung durch eine Monoglycerin mit 1 bis 3 Mol Fettsäure
oder bei der Umesterung von Triglyceriden mit 0,3 bis 2 Mol Glycerin er
halten werden.
Insbesondere sind jedoch anionische Tenside vom Sulfat-Typ bevorzugt. Als
Alk(en)ylsulfate werden dabei die Alkalisalze, vorzugsweise die Natrium
salze, der Schwefelsäurehalbester der C₁₂-C₁₈-Fettalkohole beispielsweise
aus Kokosfettalkohol, Talgfettalkohol, Lauryl-, Myristyl-, Cetyl- oder
Stearylalkohol, oder den C₁₀-C₂₀-Oxoalkoholen, und diejenigen sekundärer
Alkohole dieser Kettenlänge bevorzugt. Weiterhin bevorzugt sind Alk(en)yl
sulfate der genannten Kettenlänge, welche einen synthetischen, auf petro
chemischer Basis hergestellten geradkettigen Alkylrest enthalten, die ein
analoges Abbauverhalten besitzen wie die adäquaten Verbindungen auf der
Basis von fettchemischen Rohstoffen. Aus waschtechnischem Interesse sind
C₁₆-C₁₈-Alk(en)ylsulfate insbesondere bevorzugt. Dabei kann es auch von
besonderem Vorteil und insbesondere für maschinelle Waschmittel von Vor
teil sein, C₁₆-C₁₈-Alk(en)ylsulfate in Kombination mit niedriger schmel
zenden Aniontensiden und insbesondere mit solchen Aniontensiden, die einen
niedrigeren Krafft-Punkt aufweisen und bei relativ niedrigen Waschtempera
turen von beispielsweise Raumtemperatur bis 40°C eine geringe Kristalli
sationsneigung zeigen, einzusetzen. In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung enthalten die Mittel daher Mischungen aus kurzkettigen und
langkettigen Fettalkylsulfaten, vorzugsweise Mischungen aus C₁₂-C₁₄-Fett
alkylsulfaten oder C₁₂-C₁₈-Fettalkylsulfaten mit C₁₆-C₁₈-Fettalkylsulfaten
und insbesondere C₁₂-C₁₆-Fettalkylsulfaten mit C₁₆-C₁₈-Fettalkylsulfaten.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden jedoch
nicht nur gesättigte Alkylsulfate, sondern auch ungesättigte Alkenylsulfa
te mit einer Alkenylkettenlänge von vorzugsweise C₁₆ bis C₂₂ eingesetzt.
Dabei sind insbesondere Mischungen aus gesättigten, überwiegend aus C₁₆
bestehenden sulfierten Fettalkoholen und ungesättigten, überwiegend aus
C₁₈ bestehenden sulfierten Fettalkoholen bevorzugt, beispielsweise solche,
die sich von festen oder flüssigen Fettalkoholmischungen des Typs HD-Oce
nol® (Handelsprodukt des Anmelders) ableiten. Dabei sind Gewichtsver
hältnisse von Alkylsulfaten zu Alkenylsulfaten von 10 : 1 bis 1 : 2 und ins
besondere von etwa 5 : 1 bis 1 : 1 bevorzugt.
Auch die Schwefelsäuremonoester der mit 1 bis 6 Mol Ethylenoxid ethoxy
lierten geradkettigen oder verzweigten C₇-C₂₁-Alkohole, wie 2-Methyl-ver
zweigte C₉-C₁₁-Alkohole mit im Durchschnitt 3,5 Mol Ethylenoxid (EO) oder
C₁₂-C₁₈-Fettalkohole mit 2 bis 4 EO, sind geeignet. Sie werden in Wasch
mitteln für die maschinelle Wäsche aufgrund ihres hohen Schaumverhaltens
nur in relativ geringen Mengen eingesetzt.
Geeignete Aniontenside sind auch die Salze der Alkylsulfobernsteinsäure,
die auch als Sulfosuccinate oder als Sulfobernsteinsäureester bezeichnet
werden und die Monoester und/oder Diester der Sulfobernsteinsäure mit Al
koholen, vorzugsweise Fettalkoholen und insbesondere ethoxylierten Fett
alkoholen darstellen. Ebenso ist es auch möglich, Alk(en)ylbernsteinsäure
mit vorzugsweise 8 bis 18 Kohlenstoffatomen in der Alk(en)ylkette oder
deren Salze einzusetzen.
Weitere Bestandteile können Seifen beispielsweise in Mengen von 0,5 bis 5
Gew.-% sein. Geeignet sind gesättigte Fettsäureseifen, wie die Salze der
Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure, hydrierten Eruca
säure oder der Behensäure, sowie insbesondere aus natürlichen Fettsäuren,
z. B. Kokos-, Palmkern- oder Talgfettsäuren, abgeleitete Seifengemische.
Insbesondere sind solche Seifengemische bevorzugt, die zu 50 bis 100
Gew.-% aus gesättigten C₁₂-C₂₄-Fettsäureseifen zusammengesetzt sind.
Die anionischen Tenside sowie die Seifen können in Form ihrer Alkalisalze
wie der Natrium-, Kalium- oder Ammoniumsalze sowie als lösliche Salze or
ganischer Basen, wie Mono-, Di- oder Triethanolamin, vorliegen. Vorzugs
weise liegen die anionischen Tenside und Seifen in Form ihrer Natrium-
oder Kaliumsalze, insbesondere in Form der Natriumsalze vor.
Der Gehalt der erfindungsgemäßen Waschmittel an anionischen Tensiden be
trägt dabei vorzugsweise 5 bis 35 Gew.-%, insbesondere 10 bis 30 Gew.-%,
wobei der Einsatz von Fettalk(en)ylsulfaten und/oder Alkylbenzolsulfonat
bevorzugt ist.
Als nichtionische Tenside werden vorzugsweise alkoxylierte, vorteilhaf
terweise ethoxylierte, insbesondere primäre Alkohole mit vorzugsweise 8
bis 18 C-Atomen und durchschnittlich 1 bis 12 Mol Ethylenoxid (EO) pro Mol
Alkohol eingesetzt, in denen der Alkoholrest linear oder bevorzugt in 2-
Stellung methylverzweigt sein kann, bzw. lineare und methylverzweigte Re
ste im Gemisch enthalten kann, so wie sie üblicherweise in Oxoalkoholre
sten vorliegen. Insbesondere sind jedoch Alkoholethoxylate mit linearen
Resten aus Alkoholen nativen Ursprungs mit 12 bis 18 C-Atomen, z. B. aus
Kokos-, Palm-, Talgfett- oder Oleylalkohol, und durchschnittlich 2 bis 8
EO pro Mol Alkohol bevorzugt. Zu den bevorzugten ethoxylierten Alkoholen
gehören beispielsweise C₁₂-C₁₄-Alkohole mit 3 EO oder 4 EO, C₉-C₁₁-Alkohol
mit 7 EO, C₁₃-C₁₅-Alkohole mit 3 EO, 5 EO, 7 EO oder 8 EO, C₁₂-C₁₈-Alkoho
le mit 3 EO, 5 EO oder 7 EO und Mischungen aus diesen, wie Mischungen aus
C₁₂-C₁₄-Alkohol mit 3 EO und C₁₂-C₁₈-Alkohol mit 5 EO. Die angegebenen
Ethoxylierungsgrade stellen statistische Mittelwerte dar, die für ein spe
zielles Produkt eine ganze oder eine gebrochene Zahl sein können. Bevor
zugte Alkoholethoxylate weisen eine eingeengte Homologenverteilung auf
(narrow range ethoxylates, NRE). Vorzugsweise enthalten die erfindungsge
mäßen Waschmittel 2 bis 15 Gew.-% alkoxylierte C₈-C₁₈-Alkohole und insbe
sondere 5 bis 10 Gew.-% ethoxylierte C₁₂-C₁₈-Fettalkohole.
Eine weitere Klasse bevorzugt eingesetzter nichtionischer Tenside, die
entweder als alleiniges nichtionisches Tensid oder in Kombination mit an
deren nichtionischen Tensiden, insbesondere zusammen mit alkoxylierten
Fettalkoholen, eingesetzt werden, sind alkoxylierte, vorzugsweise ethoxy
lierte oder ethoxylierte und propoxylierte Fettsäurealkylester, vorzugs
weise mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen in der Alkylkette, insbesondere Fett
säuremethylester, wie sie beispielsweise in der japanischen Patentanmel
dung JP-A-58/217598 beschrieben sind oder die vorzugsweise nach dem in der
internationalen Patentanmeldung WO-A-90/13533 beschriebenen Verfahren her
gestellt werden.
Außerdem können als weitere nichtionische Tenside auch Alkylglykoside der
allgemeinen Formel RO(G)x eingesetzt werden, in der R einen primären ge
radkettigen oder methylverzweigten, insbesondere in 2-Stellung methylver
zweigten aliphatischen Rest mit 8 bis 22, vorzugsweise 12 bis 18 C-Atomen
bedeutet und G das Symbol ist, das für eine Glykoseeinheit mit 5 oder 6
C-Atomen, vorzugsweise für Glucose, steht. Der Oligomerisierungsgrad x,
der die Verteilung von Monoglykosiden und Oligoglykosiden angibt, ist eine
beliebige Zahl zwischen 1 und 10; vorzugsweise liegt x bei 1,2 bis 1,4.
Der Gehalt der Waschmittel an Alkylglykosiden beträgt im allgemeinen etwa
0 bis 5 Gew.-% und vorzugsweise 0,5 bis 3 Gew.-%.
Auch nichtionische Tenside vom Typ der Aminoxide, beispielsweise N-Kokos
alkyl-N,N-dimethylaminoxid und N-Talgalkyl-N,N-dihydroxyethylaminoxid, und
der Fettsäurealkanolamide können geeignet sein. Die Menge dieser nichtio
nischen Tenside beträgt vorzugsweise nicht mehr als die der ethoxylierten
Fettalkohole und der alkoxylierten Fettsäurealkylester, insbesondere nicht
mehr als die Hälfte davon.
Weitere geeignete Tenside sind Polyhydroxyfettsäureamide der Formel (I),
in der R²CO für einen aliphatischen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffato
men, R³ für Wasserstoff, einen Alkyl- oder Hydroxyalkylrest mit 1 bis 4
Kohlenstoffatomen und [Z] für einen linearen oder verzweigten Polyhydro
xyalkylrest mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen und 3 bis 10 Hydroxylgruppen
steht. Bei den Polyhydroxyfettsäureamiden handelt es sich um bekannte
Stoffe, die üblicherweise durch reduktive Aminierung eines reduzierenden
Zuckers mit Ammoniak, einem Alkylamin oder einem Alkanolamin und nachfol
gende Acylierung mit einer Fettsäure, einem Fettsäurealkylester oder einem
Fettsäurechlorid erhalten werden können.
Zusätzlich können auch organische Buildersubstanzen eingesetzt werden.
Brauchbare organische Buildersubstanzen sind beispielsweise die bevorzugt
in Form ihrer Salze eingesetzten Polycarbonsäuren, wie Citronensäure, Adi
pinsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Weinsäure, Zuckersäuren, Aminocar
bonsäuren, Nitrilotriessigsäure (NTA), sofern ein derartiger Einsatz aus
ökologischen Gründen nicht zu beanstanden ist, sowie Mischungen aus die
sen. Bevorzugte Salze sind die Natriumsalze der Polycarbonsäuren wie Ci
tronensäure, Adipinsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Weinsäure, Zucker
säuren und Mischungen aus diesen. Ihr Gehalt in den Waschmitteln kann im
allgemeinen 0 bis 15 Gew.-% betragen.
Geeignete polymere Polycarboxylate sind beispielsweise die Natriumsalze
der Polyacrylsäure oder der Polymethacrylsäure, beispielsweise solche mit
einer relativen Molekülmasse von 800 bis 150 000 (auf Säure bezogen). Ge
eignete copolymere Polycarboxylate sind insbesondere solche der Acrylsäure
mit Methacrylsäure und der Acrylsäure oder Methacrylsäure mit Maleinsäure.
Als besonders geeignet haben sich Copolymere der Acrylsäure mit Maleinsäu
re erwiesen, die 50 bis 90 Gew.-% Acrylsäure und 50 bis 10 Gew.-% Malein
säure enthalten. Ihre relative Molekülmasse, bezogen auf freie Säuren,
beträgt im allgemeinen 5000 bis 200 000, vorzugsweise 10 000 bis 120 000 und
insbesondere 50 000 bis 100 000. Insbesondere sind als polymere Polycarb
oxylate auch Terpolymere bevorzugt, die in den älteren deutschen Patent
anmeldungen P 42 21 381.9 und P 43 00 722.4 beschrieben werden. Der Gehalt
der polymeren Polycarboxylate und einschließlich der Terpolymere beträgt
vorzugsweise 2 bis 7 Gew.-%.
Weitere geeignete Buildersysteme sind Oxidationsprodukte von carboxylgrup
penhaltigen Polyglucosanen und/oder deren wasserlöslichen Salzen, wie sie
beispielsweise in der internationalen Patentanmeldung WO-A-93/08251 be
schrieben werden oder deren Herstellung beispielsweise in der internatio
nalen Patentanmeldung WO-A-93/16110 oder der älteren deutschen Patentan
meldung P 43 30 393.0 beschrieben wird.
Weitere geeignete Buildersubstanzen sind Polyacetale, welche durch Umset
zung von Dialdehyden mit Polyolcarbonsäuren, welche 5 bis 7 C-Atome und
mindestens 3 Hydroxylgruppen aufweisen, beispielsweise wie in der euro
päischen Patentanmeldung EP-A-0 280 223 beschrieben erhalten werden kön
nen. Bevorzugte Polyacetale werden aus Dialdehyden wie Glyoxal, Glutar
aldehyd, Terephthalaldehyd sowie deren Gemischen und aus Polyolcarbonsäu
ren wie Gluconsäure und/oder Glucoheptonsäure erhalten.
Die erfindungsgemäßen Waschmittel können zusätzlich zu den eingesetzten
Carbonat-Silikat-Compounds noch weitere Mengen an Carbonaten und Bicarbo
naten enthalten. Dies kann in Abhängigkeit von der Rezeptur sogar bevor
zugt sein.
Außer den genannten Inhaltsstoffen können die Waschmittel weitere bekann
te, in Waschmitteln üblicherweise eingesetzte Zusatzstoffe, beispielsweise
Bleichmittel und Bleichaktivatoren, Vergrauungsinhibitoren, Salze von Po
lyphosphonsäuren, Enzyme, Enzymstabilisatoren, geringe Mengen an neutralen
Füllsalzen sowie gegebenenfalls Farb- und Duftstoffe, Trübungsmittel oder
Perglanzmittel und optische Aufheller enthalten.
Unter den als Bleichmittel dienenden, in Wasser H₂O₂ liefernden Verbin
dungen haben das Natriumperborattetrahydrat und das Natriumperboratmono
hydrat besondere Bedeutung. Weitere brauchbare Bleichmittel sind bei
spielsweise Natriumpercarbonat, Peroxypyrophosphate, Citratperhydrate so
wie H₂O₂ liefernde persaure Salze oder Persäuren, wie Perbenzoate, Per
oxophthalate, Diperazelainsäure oder Diperdodecandisäure. Der Gehalt der
Mittel an Bleichmitteln beträgt vorzugsweise 5 bis 25 Gew.-% und insbeson
dere 10 bis 20 Gew.-%, wobei vorteilhafterweise Perboratmonohydrat und/
oder Percarbonat eingesetzt werden.
Beispiele für geeignete Bleichaktivatoren sind die mit H₂O₂ organische
Persäuren bildenden N-Acyl- bzw. O-Acyl-Verbindungen, vorzugsweise N,N′-
tetraacylierte Diamine, p-(Alkanoyloxy)benzolsulfonat, ferner Carbonsäure
anhydride und Ester von Polyolen wie Glucosepentaacetat. Besonders bevor
zugte Bleichaktivatoren sind N,N,N′N′-Tetraacetylethylendiamin und 1,5-Di
acetyl-2,4-dioxo-hexahydro-1,3,5-triazin.
Zusätzlich können die Mittel auch Komponenten enthalten, welche die Öl-
und Fettauswaschbarkeit aus Textilien positiv beeinflussen. Dieser Effekt
wird besonders deutlich, wenn ein Textil verschmutzt wird, das bereits
vorher mehrfach mit einem erfindungsgemäßen Waschmittel, das diese öl- und
fettlösende Komponente enthält, gewaschen wird. Zu den bevorzugten öl- und
fettlösenden Komponenten zählen beispielsweise nichtionische Cellulose
ether wie Methylcellulose und insbesondere Methylhydroxypropylcellulose
mit einem Anteil an Methoxyl-Gruppen von 15 bis 30 Gew.-% und an Hydroxy
propoxyl-Gruppen von 1 bis 15 Gew.-%, jeweils bezogen auf den nichtioni
schen Celluloseether, sowie die aus dem Stand der Technik bekannten Poly
mere der Phthalsäure und/oder der Terephthalsäure bzw. von deren Deriva
ten, insbesondere Polymere aus Ethylenterephthalaten und/oder Polyethylen
glykolterephthalaten.
Vergrauungsinhibitoren haben die Aufgabe, den von der Faser abgelösten
Schmutz in der Flotte suspendiert zu halten und so das Vergrauen zu ver
hindern. Hierzu sind wasserlösliche Kolloide meist organischer Natur ge
eignet, beispielsweise die wasserlöslichen Salze polymerer Carbonsäuren,
Leim, Gelatine, Salze von Ethercarbonsäuren oder Ethersulfonsäuren der
Stärke oder der Cellulose oder Salze von sauren Schwefelsäureestern der
Cellulose oder der Stärke. Auch wasserlösliche, saure Gruppen enthaltende
Polyamide sind für diesen Zweck geeignet. Weiterhin lassen sich lösliche
Stärkepräparate und andere als die obengenannten Stärkeprodukte verwenden,
z. B. abgebaute Stärke, Aldehydstärken usw. Auch Polyvinylpyrrolidon ist
brauchbar. Bevorzugt werden jedoch Celluloseether, wie Carboxymethylcel
lulose, Methylcellulose, Hydroxyalkylcellulose und Mischether, wie Methyl
hydroxyethylcellulose, Methylhydroxypropylcellulose, Methylcarboxymethyl
cellulose und deren Gemische eingesetzt. Carboxymethylcellulose (Na-Salz),
Methylcellulose, Methylhydroxyethylcellulose und deren Gemische sowie Po
lyvinylpyrrolidon werden bevorzugt, beispielsweise in Mengen von 0,1 bis 5
Gew.-%, bezogen auf die Waschmittel, eingesetzt.
Die Mittel können als optische Aufheller Derivate der Diaminostilbendi
sulfonsäure bzw. deren Alkalimetallsalze enthalten. Geeignet sind z. B.
Salze der 4,4′-Bis(2-anilino-4-morpholino-1,3,5-triazinyl-6-amino)stil
ben-2,2′-disulfonsäure oder gleichartig aufgebaute Verbindungen, die an
stelle der Morpholino-Gruppe eine Diethanolaminogruppe, eine Methylamino
gruppe, eine Anilinogruppe oder eine 2-Methoxyethylaminogruppe tragen.
Weiterhin können Aufheller vom Typ der substituierten Diphenylstyryle an
wesend sein, z. B. die Alkalisalze des 4,4′-Bis(2-sulfostyryl)-diphenyls,
4,4′-Bis(4-chlor-3-sulfostyryl)-diphenyls, oder 4-(4-Chlorstyryl)-4′-(2-
sulfostyryl)-diphenyls. Auch Gemische der vorgenannten Aufheller können
verwendet werden.
Als Enzyme kommen solche aus der Klasse der Proteasen, Lipasen, Amylasen,
Cellulasen bzw. deren Gemische in Frage. Besonders gut geeignet sind die
aus Bakterienstämmen oder Pilzen wie Bacillus subtilis, Bacillus licheni
formis und Streptomyces griseus gewonnene enzymatische Wirkstoffe. Vor
zugsweise werden Proteasen vom Subtilisin-Typ und insbesondere Proteasen,
die aus Bacillus lentus gewonnen werden, eingesetzt. Dabei sind Enzymmi
schungen, beispielsweise aus Protease und Amylase oder Protease und Lipase
oder Protease und Cellulase oder aus Cellulase und Lipase oder aus Pro
tease, Amylase und Lipase oder Protease, Lipase und Cellulase, insbeson
dere Cellulase-haltige und Protease-haltige Mischungen von besonderem In
teresse. Auch (Per-)Oxidasen können geeignet sein. Die Enzyme können an
Trägerstoffen adsorbiert und/oder in Hüllsubstanzen eingebettet sein, um
sie gegen vorzeitige Zersetzung zu schützen. Möglich ist auch der Einsatz
von Proteasen, die mit löslichen Calciumsalzen und einem Calciumgehalt von
vorzugsweise etwa 1,2 Gew.-%, bezogen auf das Enzym, stabilisiert sind.
Überraschenderweise wurde festgestellt, daß insbesondere die Wirkung der
Enzyme durch den Einsatz der genannten Compounds gegenüber dem Einsatz von
herkömmlichen Buildersubstanzen wie Zeolith oder kristallinen schichtför
migen Natriumsilikaten signifikant gesteigert werden konnte.
Als Salze von Polyphosphonsäuren werden vorzugsweise die neutral reagie
renden Natriumsalze von beispielsweise 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonat und
Diethylentriaminpentamethylenphosphonat in Mengen von 0,1 bis 1,5 Gew.-%
verwendet.
Beim Einsatz in maschinellen Waschverfahren kann es von Vorteil sein, den
Mitteln übliche Schauminhibitoren zuzusetzen. Als Schauminhibitoren eignen
sich beispielsweise Seifen natürlicher oder synthetischer Herkunft, die
einen hohen Anteil an C₁₈-C₂₄-Fettsäuren aufweisen. Geeignete nichttensid
artige Schauminhibitoren sind beispielsweise Organopolysiloxane und deren
Gemische mit mikrofeiner, ggf. silanierter Kieselsäure sowie Paraffine,
Wachse, Mikrokristallinwachse und deren Gemische mit silanierter Kiesel
säure oder Bistearylethylendiamid. Mit Vorteilen werden auch Gemische aus
verschiedenen Schauminhibitoren verwendet, z. B. solche aus Silikonen, Pa
raffinen oder Wachsen. Vorzugsweise sind die Schauminhibitoren, insbeson
dere Silikon- oder Paraffin-haltige Schauminhibitoren, an eine granulare,
in Wasser lösliche bzw. dispergierbare Trägersubstanz gebunden. Insbeson
dere sind dabei Mischungen aus Paraffinen und Bistearylethylendiamiden
bevorzugt.
Das Schüttgewicht der vorteilhafterweise granularen Mittel beträgt vor
zugsweise mindestens etwa 600 g/l, insbesondere 650 bis 1100 g/l. Es kön
nen jedoch durchaus auch Mittel hergestellt werden, welche ein niedrigeres
Schüttgewicht aufweisen.
Ihre Herstellung kann nach jedem der bekannten Verfahren wie Mischen,
Sprühtrocknung, Granulieren und Extrudieren erfolgen. Geeignet sind ins
besondere solche Verfahren, in denen mehrere Teilkomponenten, beispiels
weise sprühgetrocknete Komponenten und granulierte und/oder extrudierte
Komponenten miteinander vermischt werden. Dabei ist es auch möglich, daß
sprühgetrocknete oder granulierte Komponenten nachträglich in der Aufbe
reitung beispielsweise mit nichtionischen Tensiden, insbesondere ethoxy
lierten Fettalkoholen, nach den üblichen Verfahren beaufschlagt werden.
Insbesondere in Granululations- und Extrusionsverfahren ist es bevorzugt,
die gegebenenfalls vorhandenen Aniontenside in Form eines sprühgetrockne
ten, granulierten oder extrudierten Compounds entweder als Zumischkompo
nente in dem Verfahren oder als Additiv nachträglich zu anderen Granulaten
einzusetzen. Ebenso ist es möglich und kann in Abhängigkeit von der Rezep
tur von Vorteil sein, wenn weitere einzelne Bestandteile des Mittels, bei
spielsweise Carbonate, Citrat bzw. Citronensäure oder andere Polycarboxy
late bzw. Polycarbonsäuren, polymere Polycarboxylate, Zeolith und/oder
Schichtsilikate, beispielsweise schichtförmige kristalline Disilikate,
nachträglich zu sprühgetrockneten, granulierten und/oder extrudierten Kom
ponenten, die gegebenenfalls mit nichtionischen Tensiden und/oder anderen
bei der Verarbeitungstemperatur flüssigen bis wachsartigen Inhaltsstoffen
beaufschlagt sind, hinzugemischt werden. Bevorzugt ist dabei ein Verfah
ren, bei dem die Oberfläche von Teilkomponenten des Mittels oder des ge
samten Mittels zur Reduzierung der Klebrigkeit der an Niotensiden reichen
Granulate nachträglich behandelt wird. Geeignete Oberflächenmodifizierer
sind dabei aus dem Stand der Technik bekannt. Neben weiteren geeigneten
sind dabei feinteilige Zeolithe, Kieselsäuren, amorphe Silikate, Fettsäu
ren oder Fettsäuresalze, beispielsweise Calciumstearat, insbesondere je
doch Mischungen aus Zeolith und Kieselsäuren oder Zeolith und Calciumstea
rat besonders bevorzugt.
Insbesondere ist dabei also ein Verfahren bevorzugt, bei dem ein Basis
waschmittel üblicher Zusammensetzung nach üblichen Verfahren hergestellt
wird und ein Carbonat-Silikat-Compound, welches aus etwa 40 bis 80 Gew.-%
Alkalicarbonat, etwa 10 bis 40 Gew.-% Alkalisilikat, mit der Maßgabe, daß
der Alkalicarbonatgehalt immer größer ist als der Alkalisilikatgehalt, und
aus maximal 25 Gew.-% Wasser besteht und weder eine homogene Oberfläche
noch ein einheitliches Kornspektrum aufweist, nachträglich zugemischt
wird, wobei gegebenenfalls nach der Zugabe des Carbonat-Silikat-Compounds
eine weitere Aufbereitung des Waschmittels, vorzugsweise mit feinteiligen
pulverförmigen und/oder flüssigen bis pastenförmigen Bestandteilen von
Waschmitteln erfolgt.
Es wurden granulare Waschmittel der nachstehenden Zusammensetzungen (Ta
belle 1) hergestellt. Aufgrund der unterschiedlichen Rohstoffe besaßen die
Mittel einen unterschiedlichen Wassergehalt. Der Austausch erfolgte dabei
über Natriumsulfat. Im erfindungsgemäßen Mittel M1 wurde ein Carbonat-Si
likat-Compound Gransil® der Firma Colin Stewart, Minchem (Großbritan
nien) eingesetzt, welches 54 Gew.-% Natriumcarbonat, 27 Gew.-% amorphes
Natriumdisilikat und 19 Gew.-% Wasser enthielt. Das Schüttgewicht dieses
Compounds lag oberhalb von 800 g/l. Im Vergleichsbeispiel V1 wurde anstel
le dieses Compounds dieselbe Menge an Zeolith NaA, bezogen auf wasserfreie
Aktivsubstanz, im Vergleichsbeispiel V2 dieselbe Menge an kristallinem
schichtförmigen β-Natriumdisilikat, das nach der Lehre der internationalen
Patentanmeldung WO-A-91/08171 hergestellt worden war, eingesetzt.
Die anwendungstechnische Prüfung erfolgte unter praxisnahen Bedingungen in
Haushaltswaschmaschinen. Hierzu wurden die Maschinen mit 3,5 kg sauberer
Füllwäsche und 0,5 kg Testgewebe beschickt, wobei das Testgewebe zur Prü
fung des Primärwaschvermögens mit üblichen Testanschmutzungen imprägniert
war und zur Prüfung der Vergrauungsinhibierung aus weißem Gewebe bestand.
Als weiße Testgewebe wurden Streifen aus standardisiertem Baumwollgewebe
(Wäschereiforschungsanstalt Krefeld, WFK), Nessel (BN), Wirkware (Baum
wolltrikot; B) und Frottiergewebe (FT) verwendet.
Leitungswasser von 23°d (äquivalent 230 mg CaO/l), eingesetzte Waschmit
telmenge pro Mittel und Maschine 98 g, Waschtemperaturen 60°C und 90°C,
Flottenverhältnis (kg Wäsche : Liter Waschlauge im Hauptwaschgang) 1 : 5,7,
3maliges Nachspülen mit Leitungswasser, Abschleudern und Trocknen.
Staub-Wollfett auf Baumwolle (SW-B)
Staub-Hautfett auf Baumwolle (SH-B)
Staub-Hautfett auf veredelter Baumwolle (SH-BV)
Staub-Hautfett auf Mischgewebe aus Polyester und veredel ter Baumwolle (SH-PBV)
Milch-Ruß auf Baumwolle (MR-B)
Milch-Kakao auf Baumwolle (MK-B)
Rotwein auf Baumwolle (R-B)
Tee auf Baumwolle (T-B)
Staub-Hautfett auf Baumwolle (SH-B)
Staub-Hautfett auf veredelter Baumwolle (SH-BV)
Staub-Hautfett auf Mischgewebe aus Polyester und veredel ter Baumwolle (SH-PBV)
Milch-Ruß auf Baumwolle (MR-B)
Milch-Kakao auf Baumwolle (MK-B)
Rotwein auf Baumwolle (R-B)
Tee auf Baumwolle (T-B)
Leitungswasser von 23°d (äquivalent 230 mg CaO/l), eingesetzte Waschmit
telmenge pro Mittel und Maschine 98 g, Waschtemperatur 90°C, Flotten
verhältnis (kg Wäsche : Liter Waschlauge im Hauptwaschgang) 1 : 5,7, 3mali
ges Nachspülen mit Leitungswasser, Abschleudern und Trocknen, Anzahl der
Wäschen: 25. Überraschenderweise wurden nach 25 Wäschen mit dem erfin
dungsgemäßen Mittel M1 beinahe die Anfangsweißwerte der eingesetzten Test
gewebe erreicht.
Claims (12)
1. Waschmittel, enthaltend Tenside aus der Gruppe der anionischen, nicht
ionischen, kationischen, amphoteren und zwitterionischen Tenside, si
likatische Buildersubstanzen sowie Carbonate und gegebenenfalls wei
tere Inhaltsstoffe von Waschmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß das
Mittel amorphe Alkalisilikate und Alkalicarbonate in Form eines Com
pounds enthält, welches aus etwa 40 bis 80 Gew.-% Alkalicarbonat, etwa
10 bis 40 Gew.-% Alkalisilikat, mit der Maßgabe, daß der Alkalicarbo
natgehalt immer größer ist als der Alkalisilikatgehalt, und aus maxi
mal 25 Gew.-% Wasser besteht und weder eine homogene Oberfläche noch
ein einheitliches Kornspektrum aufweist.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Carbonat-Sili
kat-Compound anteilig nahezu kugelförmige Granulate und anteilig zy
linderförmige und/oder splitterartige Granulate enthält.
3. Mittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Carbo
nat-Silikat-Compound ein Kornspektrum besitzt, bei dem maximal 20%
der Körner, vorzugsweise maximal 10%, einen kleineren Längendurch
messer als 250 µm und maximal 15% der Körner, vorzugsweise maximal 10%
einen größeren Längendurchmesser als 1,5 µm aufweisen.
4. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Carbonat-Silikat-Compound einen Gehalt an Carbonaten, vorzugsweise
an Natriumcarbonat, zwischen 45 und 75 Gew.-%, insbesondere zwischen
50 und 70 Gew.-%, und einen Silikatgehalt, vorzugsweise einen Gehalt
an Natriumsilikat und insbesondere an Natriumdisilikat, von 15 bis 40
Gew.-% und mit besonderen Vorzügen von 20 bis 35 Gew.-% aufweist, wo
bei der Wassergehalt 22 Gew.-% und insbesondere 20 Gew.-% nicht über
schreiten soll.
5. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
es etwa 2 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise aber 5 bis 40 Gew.-% und insbe
sondere 10 bis etwa 35 Gew.-% des Carbonat-Silikat-Compounds enthält.
6. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
es Zeolith und Carbonat-Silikat-Compounds in einem Gewichtsverhältnis
von 3 : 1 bis 1 : 3, vorzugsweise von 2 : 1 bis 1 : 2, enthält, wobei der Ge
halt des Mittels an dem Carbonat-Silikat-Compound dabei insbesondere
30 Gew.-% nicht übersteigt.
7. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
es keinen Zeolith enthält.
8. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5 oder 7, dadurch gekennzeich
net, daß es Carbonat-Silikat-Compounds in Kombination mit kristallinen
schichtförmigen Natriumsilikaten der allgemeinen Formel NaMSixO2x+1·
yH₂O enthält, wobei M Natrium oder Wasserstoff bedeutet, x eine Zahl
von 1,9 bis 4 und y eine Zahl von 0 bis 20 ist und bevorzugte Werte
für x 2, 3 oder 4 sind.
9. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
es Carbonat-Silikat-Compounds in Kombination mit kristallinen schicht
förmigen Natriumsilikaten der allgemeinen Formel NaMSixO2x+1·yH₂O,
wobei M Natrium oder Wasserstoff bedeutet, x eine Zahl von 1,9 bis 4
und y eine Zahl von 0 bis 20 ist und bevorzugte Werte für x 2, 3 oder
4 sind, und Zeolith enthält, wobei der Gehalt an Carbonat-Silikat-Com
pound, bezogen auf das Waschmittel, vorzugsweise 5 bis 30 Gew.-%, der
Gehalt an kristallinen schichtförmigen Natriumsilikaten, bezogen auf
das Waschmittel, 2 bis 15 Gew.-% und der Gehalt an Zeolith, bezogen
auf das Waschmittel, ebenfalls 2 bis 15 Gew.-% beträgt.
10. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
es Enzyme aus der Klasse der Proteasen, Lipasen, Amylasen, Cellulasen
bzw. deren Gemische enthält.
11. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
es Peroxybleichmittel enthält.
12. Verfahren zur Herstellung eines Waschmittels gemäß einem der Ansprüche
1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß ein Basiswaschmittel üblicher
Zusammensetzung nach üblichen Verfahren hergestellt wird und ein Car
bonat-Silikat-Compound, welches aus etwa 40 bis 80 Gew.-% Alkalicarbo
nat, etwa 10 bis 40 Gew.-% Alkalisilikat, mit der Maßgabe, daß der
Alkalicarbonatgehalt immer größer ist als der Alkalisilikatgehalt, und
aus maximal 25 Gew.-% Wasser besteht und weder eine homogene Oberflä
che noch ein einheitliches Kornspektrum aufweist, nachträglich zuge
mischt wird, wobei gegebenenfalls nach der Zugabe des Carbonat-Sili
kat-Compounds eine weitere Aufbereitung des Waschmittels, vorzugsweise
mit feinteiligen pulverförmigen und/oder flüssigen bis pastenförmigen
Bestandteilen von Waschmitteln erfolgt.
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