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Deckelsicherung für Schleudermaschinen. Deckelsicherungen für Schleudermaschinen
sind bekannt, bei welchen ein pendelnd aufgehängtes flaches Blatt oder Fahne in
der Nähe des Drehpunktes eine Verriegelungsvorrichtung trägt, welche bei Verschwenken
des Blattes durch den Luftstrom der umlaufenden Schleudertrommel in einen Teil des
Gehäusedeckels eintritt und ein Abheben desselben verhindert. Bei einer anderen
Bauart ist eine unter der Wirkung des Luftstromes der Schleudertrommel stehende
Fahne an einer Längskante durch Gelenke befestigt und wird durch eine Feder bei
Stillstand der Schleudertrommel wieder in die Entriegelungsstellung gebracht. Diese
Anordnungen weisen für den praktischen Betrieb Nachteile auf. Bei der pendelnden
Aufhängung der Fahne schwingt diese nach Stillstand der Schleudertrommel noch mehrere
'.L%Zale hin und her, wobei der Deckel jedesmal nur einen ganz kurzen Augenblick
entriegelt ist. Erst nach vollständiger Beruhigung läßt sich der Deckel ohne weiteres
öffnen, so daß durch diese Art der Sicherung ein unnötiger Zeitverlust bedingt wird.
Bei der Anwendung einer Rückholfeder wird der Deckel zwar sofort nach dem Stillsetzen
der Schleudertrommel zur Öffnung freigegeben, aber diese Bauart berücksichtigt nicht,
daß Gelenke und Feder ständig mit der Schleuderflüssigkeit in Berührung kommen.
Entweder «erden nun diese Teile durch die Schleuderflüssigkeit rasch angegriffen,
so daß sie bald nicht mehr richtig arbeiten, wie (-lies in chemischen Betrieben,
in Wäschereien o. dgl. der Fall ist, oder aber die Gelenke, die Ecke zwischen Fahne
und Gehäuse«-and an der Anlenkungsstelle sowie besonders die Feder bilden Stellen
der Verschmutzung, (la das Schleudergut an ihnen sich besonders festsetzt und sie
nur schwer zu reinigen sind. Dies ist von besonderem Nachteil, wenn es sich um (las
Ausschleudern
von Nahrungsmitteln, wie z. B. Milch, handelt, weil an diesen Stellen sich sofort
Infektionsherde bilden.
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Bei der Anwendung einer Feder tritt ferner die Verriegelung erst ein,
wenn die Schleudertrommel erst eine bestimmte hohe Umlaufszahl hat, weil der mit
der Schleudertrommel umlaufende Luftstrom anfangs nicht kräftig genug ist. Der schwache
Luftzug bei den ersten Umdrehungen genügt keinesfalls, die Zugkraft der Feder zu
überwinden. Es liegt deshalb die Gefahr vor, daß gerade beim Anlauf der Schleudertrommel
der Arbeiter noch rasch etwas nachsehen will, den Deckel nochmals abhebt, worauf
er dann überhaupt nicht mehr zu schließen ist, weil inzwischen durch das nunmehr
eingetretene Verschwenken des Blattes die Verriegelungsvorrichtung bei angehobenem
Deckel schon in die Verriegelungsstellung gebracht worden ist.
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Diese Nachteile werden durch den Erfindungsgegenstand überwunden,
und es wird eine Vorrichtung geschaffen, welche bei Stillstand der Schleudertrommel
stets rasch in die Entriegelungsstellung zurückkehrt, beim Anlauf der Zentrifuge
sofort und sicher die Verriegelung vornimmt und keinerlei Stellen besitzt, wo Schleudergut
oder Flüssigkeit sich festsetzen kann und eine leichte Reinigung aller Teile ermöglicht.
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Der Erfindungsgegenstand ist auf der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht,
und es stellt dar: Abb. i einen Längsschnitt durch einen Teil einer Gehäusewandung
mit dem Erfindungsgegenstand, Abb. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II der Abb.
i.
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Gemäß der Erfindung ist in dem Gehäuse i der Schleudermaschine oder
in einem für die Vorrichtung besonders vorgesehenen Ausbau 2 eine Welle 3, die mit
ihrem oberen Ende gegen die Trommel zu geneigt ist, leicht drehbar, z. B. mit einer
Spitze 4 auf einer Kugel 5 ruhend, gelagert. An dieser Welle ist eine Mulde 6 in
der Weise befestigt, daß sie entgegen der Umlaufsrichtung (Pfeil 7) der Schleudertrommel
8 offensteht. Solche Muldenform ist bei Schleuderentriegelungsvorrichtungen an sich
bekannt. Die Welle wird beim Erfindungsgegonstand an (lern Unterende in einem die
Kugel 5 aufnehmenden Spurlager 9 und am Oberende in einem Kopflager io gehalten.
Am Oberende der Welle ist der Verriegelungsteil, z. B. ein Hakenförmiger Körper
i i, befestigt, welcher geeignet ist, in eine Öffnung eines an dem Gehäusedeckel
z2 angebrachten Armes 13
einzutreten. Die Abmessung und die Befestigung dieses
hakenförmigen Körpers ii an der Welle ist dabei derart gewählt, daß bei Stillstand
der Schleudertrommel 8 die Mulde 6 infolge ihres Gewichtes die in Abb. 2 in vollen
Linien gezeichnete Stellung einnimmt- -bei welcher der Deckel geöffnet werden kann.
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Sobald die Schleudertrommel ihre Bewegung aufnimmt, entsteht ein am
Anfang schwacher Luftstrom, welcher ebenfalls in Richtung des Pfeiles 7 mit der
Trommel umläuft. Dieser schwache Luftstrom verfängt sich in der Mulde 6 und genügt
bereits, letztere in die strichpunktierte Lage 6' zu bewegen, wodurch auch der hakenförmige
Körper i i in die strichpunktierte Lage i i' versetzt wird und durch sein Eintreten
in den Arm 13
sofort den Deckel r2 verriegelt. Sobald die Schleudertrommel
zum Stillstand gekommen ist, fällt die Mulde unter der Wirkung ihres Gewichtes infolge
der Schrägstellung der Welle 3 sofort wieder in die Anfangslage zurück und gibt
den Deckel zur Öffnung frei. Die an die Verriegelungsvorrichtung spritzenden Teile
des Schleudergutes oder der Schleuderflüssigkeit können jederzeit ablaufen. Irgendwelche
Teile, welche durch Feuchtigkeit, Spuren von Säuren in der Flüssigkeit u. dgl. leicht
angegriffen werden können, sind nicht vorhanden, und alle Teile sind leicht zu reinigen.
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Die Vorrichtung ist bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel als in
einem besonderen Ausbau untergebracht dargestellt. Durch die Anwendung der Mulde
6, welche besonders gut auf den Luftstrom anspricht, ist es jedoch auch möglich,
letztere unverhältnismäßig schmal zu,gestalten, daß sie noch im Innern des Gehäuses
i auch ohne Ausbau Platz findet, wo nur ein verhältnismäßig geringer Zwischenraum
zwischen Gehäusewand und Schleudertrommel vorhanden ist.