DE437970C - Verfahren zum Herstellen von Wassergas - Google Patents

Description

• Verfahren zum Herstellen von Wassergas. Bei den in der Technik gebräuchlichen Verfahren zum Herstellen von Wassergas wird Koks in grobstückiger Form in einem Schachtofen mit Luft heißgeblasen, und dann läßt man auf die glühende Kohle den Wasserdampf einwirken. Aus Koksgrieß, Braunkohlenkoks oder ähnlicher Kohle, die entweder ganz aus Staub oder teils aus Stücken von Erbsen- bis 1\ußgröße, teils aus Staub besteht, war es bisher nicht möglich, Wassergas in gleicher Weise herzustellen.
• Es wurde nun gefunden, daß man auch pulverige Kohle zur Wassergasgewinnung verwenden kann, wenn man in einen mit ihr beschickten Schachtofen die, zum Heißblasen benötigte Luft unter solchem Druck einbläst, daß die feinkörnige Kohle in starke Bewegung gerät. Dies bewirkt eine gute Durchmischung des Blasegutes, und die teilweise Verbrennung desselben findet nicht örtlich statt, sondern verteilt sich durch die ganze Masse hindurch, so daß die Temperatur gleichmäßig ansteigt. Ist eine Temperatur von etwa iioo bis i2oo° erreicht, wird Wasserdampf gleichfalls derart eingeblasen, daß die Kohle nicht zum Absitzen kommt. Die entstehende Asche wird größtenteils durch den Gasstrom mitgerissen und kann in einer anschließenden Staubkammer gesammelt werden. Die Ausführung des Verfahrens erfolgt beispielsweise in einem Schachtofen, der nach unten konisch zuläuft. In diesem wird etwa feinkörnige Grude entzündet und mit an der Sohle eingeführter Luft heißgeblasen. Anfänglich verbrennt fast nur der Grudestaub. Mit steigender Temperatur erhöht man den Winddruck, so daß die Grudestückchen eine lebhaft tanzende Bewegung im Ofen ausführen. Das Luftgas, das bei höherer Temperatur rund ig Prozent Kohlenoxyd und a Prozent Kohlendioxyd enthält, nimmt die lockere, leichte aus der Grude entstehende Asche, die noch durch die gegeneinander sich reibenden Grudestückchen zerkleinert wird, größtenteils aus dem Generator mit fort und läßt sie in einer angeschlossenen Staubkammer fallen. Ist eine Temperatur von rund i ioo° erreicht, dann bläst man Wasserdampf ein, und zwar mit solcher Stärke, daß die weißglühende Grudemasse die wirbelnde Bewegung beibehält. Das hierbei gebildete Wassergas enthält nach Versuchen des Erfinders ,43 Prozent Kohlenoxyd, 45 Prozent Wasserstoff, daneben 2,5 Prozent Kohlendioxyd, und ist frei von Methan. Nachdem die Temperatur beim Kaltblasen entsprechend gefallen ist, -wird mit dem Pr ozeß von neuem begonnen. Statt Grude kann man beispielsweise auch feinkörnige Braunkohle verwenden. Die Zuführung neuer Kohle kann nach Bedarf stattfinden.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Herstellen von Wassergas in einer Schicht von feinkörnigem Brennstoff, dadurch gekennzeichnet, daß man sowohl die Luft als auch den Wasserdampf derart von unten in den Gaserzeuger einbläst, daß das feinkörnige Gut in der ganzen Schichthöhe sich in einer auf- und abwirbelnden Bewegung befindet.