DE965992C - Verfahren zur Herstellung von Kalkstickstoff - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Kalkstickstoff

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DE965992C
DE965992C DEB12998A DEB0012998A DE965992C DE 965992 C DE965992 C DE 965992C DE B12998 A DEB12998 A DE B12998A DE B0012998 A DEB0012998 A DE B0012998A DE 965992 C DE965992 C DE 965992C
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DE
Germany
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carbide
nitrogen
calcium
calcium cyanamide
production
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Expired
Application number
DEB12998A
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English (en)
Inventor
Dr Hans Gettert
Dr Guenther Hamprecht
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BASF SE
Original Assignee
BASF SE
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C3/00Cyanogen; Compounds thereof
    • C01C3/16Cyanamide; Salts thereof
    • C01C3/18Calcium cyanamide

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Carbon And Carbon Compounds (AREA)
  • Catalysts (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Kalkstickstoff Für die Azotierung von Calcium-karbid zwecks Gewinnung von Kalkstickstoff sind mehrere Verfahren entwickelt worden. Ursprünglich hat man das Calciiumkarbi.d diskontinuierlich in einzelnen Chargen, deren Mengen im Laufe der Entwicklung des Verfahrens bis zu io t und mehr gesteigert wurden, bei goo bis i ioo° mit Stickstoff behandelt. Durch das Arbeiten in Gegenwart von Chloriden konnte man dann die Reaktionstemperatur um etwa d.oo° herabsetzen und d'ie Umsetzung in bis zu 70 m langen Kanalöfen kontinuierlich durchführen. Auch in Etagenöfen, die etwa 2o m hoch und höher sein können, wird Calciumkarbid unter Anwenwendung von Zusatzstoffen, wie Flußspat, azotiert, und schließlich hat man vorgeschlagen, die Azotierung in Drehöfen vorzunehmen. Es wurde nun gefunden, daß sich Calciumkarbid in einer wesentlich weniger kostspieligen Anlage kontinuierlich und mit vorzüglicher Ausbeute azoti.eren läßt, wenn man die Umsetzung des Karbids mit dem Stickstoff nach dem bekannten Wirbelschichtverfahren durchführt, indem man also die Teilchen der auf einem Rost angeordneten Calciumkarbidschicht mittels des Stickstoffgases ständig in einer auf- und abwirbelnden Bewegung hält.
  • Das Verfahren wird zweckmäßig in der Weise durchgeführt, daß man in dem gut wärmeisolierten Reaktionsgefäß, das vorteilhaft feuerfest ausgemauert ist, zunächst die Luft durch Stickstoff verdrängt, feinteiliges Calciumkarbid einträgt und die zunächst nur kleine Menge Karbid z. B. durch elektrische Widerstandsheizung oder durch umgewälzten heißen Stickstoff oder durch Zusatz von Aluminiumpulver auf die Reaktionstemperatur bringt, die durch Zusatz von katalytisch wirkenden Stoffen erniiedrigt werden. Es können die für diesen Zweck bekannten Stoffe benutzt werden, insbesondere Chloride dier Alkali- oder Erdalkalimetalle oder Flußspat. Sobald die Reaktionstemperatur errecht ist, hält man das Reaktionsgefäß dadurch. auf der optimalen Temperatur, daß man unter weitgehendem Ausschluß von Luft so viel Calciumkarbi.d zuführt, .daß die Temperatur nicht sinkt. Der von unten ständig nachströmende Stickstoff wird so eingestellt, daß sich das feste Gut gleich einer kochenden Flüssigkeit dauernd in wirbelnder Bewegung befindet. Unte:rdru.ck ist dabei zu vermeiden, und die kleinen Mengen Wasserstoff, Acetylen und Edelgase werden durch überschüssigen Stickstoff verdrängt.
  • Will man einen weitgehend karbidfr:eien Kalkstickstoff gewinnen, so kann es sich empfehlen, die Azotieru.ng des Karbids in mehreren hintereinandergeschalteten Wirbelschichten vorzunehmen. Das Karbid kann in den einzelnen Schichten bis zur vollständigen Umsetzung verbleiben, es kann aber auch im Gegenstrom zum Stickstoff nacheinander die .einzelnen Kammern durchwandern. Man kann auch verschieden große Reaktionsgefäße hintereinanderschalten, so daß die mittleren Verweilzeiten des Reaktionsgutes in den einzelnen Schichten wesentlich verschieden sind. Es ist auch eine Kombination in der Weise durchführbar, d@aß das Calciumkarbid! durch eine oder mehrere Schichten wandert -und dabei nur teilweise azotiert wird und dann in der letzten Schicht bis zur vollständigen Umsetzung verbleibt.
  • Das vorliegende Verfahren gestattet, einen großen Teil der außerordentlich großen, bei der Azotierung frei werdendlen Wärme (Ca C2 -I- N2 = Ca N C N -I- C -i- 68,4 kcal) in nützlicher Form, z. B. als heißes Wasser oder Dampf, zu. gewinnen; hierdurch werden die Herstellungskosten weiterhin gesenkt.
  • Als Ausgangsstoff für das Verfahren kann sowohl .das im elektrischen Ofen erschmolzene Karbid als auch das unter Wärmeerzeugung durch Verbrennung kohlenstoffhaltiger Materialien mit Sauerstoff, z. B. in einem Schachtofen, hergestellte Karbid benutzt werden. Der Stickstoff soll weitgehend frei, sein von Luft, insbesondere Sauerstoff, und Kohlendioxyd; er kann durch Verflüssigung -und Zerlegung von Luft oder auch aus Generatorgas giewonnen sein. Beispiel Im unteren Teil :eines eisernen Gefäßes, das sich nach unten verjüngt und in ein Rohr mündet und das wärmeisoliert und' feuerfest ausgemauert ist, ist ein Rost aus Graphitstäben angeordnet, der mit Ouarzsteinen bedeckt ist oder eine durchlöcherte oder poröse feuerfeste Platte trägt. Die Verjüngung des Gefäßes ist so steil bemessen, daß sich der Gefäßinhalt nicht an der Wandung absetzen kann, sondern stets nach. unten der Mitte zu abrutscht. Die in dem Gefäß zunächst vorhandene Luft wird vollständig durch einen von unten eingeleiteten Stickstoffstrom verdrängt, bis das Gas mindestens einen Gehalt von 99,7 bis 99,8% Stickstoff aufweist. Nun wird Calci.u:mkarbid eingefüllt, das in trockenem Stickstoff gemahlen oder wenigstens feingebrochen ist und das a0/0 Calciiumchlo,rid enthält. Der Stickstoffstrom wird so bemessen, daß das zu azotierende Karbid :gleich einer kochenden Flüssigkeit in ständigcr wirbelnder Bewegung gehalten wird. Mittels Widerstandsheizung werden die Graphitstäbe des Rostes auf Rotglut gebracht, und bald danach kann an. :eingebauten Tb.ermoelementen das Einsetzen der Reaktion festgestellt werden. Sobald die Aufnahme des Stickstoffs beginnt, wird der Heizstrom abgeschaltet und Karbid ständig mittels einer Schnecke nachgefüllt. Die Temperatur soll etwa 75o bis 80o° nicht überschreiten; durch eine eingebaute indirekte Kühlvorrichtung wird die überschüssige Wärme in Form von Nie-derdruckdampf abgeführt. Das azotierte Karbid verläßt das Gefäß über :ein Wehr durch eine Öffnung in der Wandlung. Zur Vervollständigung der Azotierung wird das Karbid nacheinander noch in zwei gleichgestalteten Gefäßen in der gleichen Weise mit Stickstoff behandelt. In dem dritten Gefäß sinkt die Temperatur bereits deutlich ab, ein Zeichen, daß die Reaktion nun beendet ist. Der erhaltene Kalkstickstoff wird zwecks Abkühlung durch eine mit Wasser gekühlte, von Stickstoff .durchströmte Trommelgeführt. Der Stickstoff wird zweckmäßig im Gegenstrom zum Karbid bzw. Kalkstickstoff durch die Trommel und durch die drei Reaktionsgefäße:geführt. Der Kalkstickstoff ist ohne weiteres streubar und kann meistens ohne Vermahlung unmittelbar z. B. als Düngemittel oder als Ausgangsstoff für chemische Umwandlungen benutzt werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Kalkstickstoff durch Azotieren- von Calciumkarbid, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung des Karbids nach dem bekannten Wirbelschichtverfahren vornimmt. a. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man zwecks Gewinnung eines karbidfreien Kalkstickstoffs die Azotierung des Karbids in mehreren hintereinandergesclialteten Wirbelschichten vornimmt. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. d70 8.1d., 578 710, 851 055, 437 970; Chemical Engineering, Januar 1947, S. 105 bis 1o8.
DEB12998A 1950-12-14 1950-12-14 Verfahren zur Herstellung von Kalkstickstoff Expired DE965992C (de)

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