DE973312C - Verfahren zur Herstellung oder Wiederbelebung von Aktivkohle - Google Patents

Verfahren zur Herstellung oder Wiederbelebung von Aktivkohle

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DE973312C
DE973312C DEB16543A DEB0016543A DE973312C DE 973312 C DE973312 C DE 973312C DE B16543 A DEB16543 A DE B16543A DE B0016543 A DEB0016543 A DE B0016543A DE 973312 C DE973312 C DE 973312C
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grate
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water vapor
revitalization
production
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Expired
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DEB16543A
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Inventor
Wilhelm Dr Flesch
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BASF SE
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BASF SE
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B32/00Carbon; Compounds thereof
    • C01B32/30Active carbon
    • C01B32/312Preparation
    • C01B32/336Preparation characterised by gaseous activating agents

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Devices And Processes Conducted In The Presence Of Fluids And Solid Particles (AREA)
  • Carbon And Carbon Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung oder Wiederbelebung von Aktivkohle Es ist bekannt, Aktivkohle aus festen kohlenstoffhaltigen Stoffen, z. B. Holzkohle, Torfkohle, Braun- oder Steinkohle, Schwelkoks, Lignin u. dgl., durch Behandlung mit aktivierend wirkenden Gasen bei hohen Temperaturen herzustellen. Dabei verwendet man insbesondere heiße Verbrennungsgase und Wasserdampf. Bei dieser Arbeitsweise erwies sich das Verfahren nach der deutschen Patentschrift 463 772 besonders vorteilhaft. Danach werden die kohlenwasserstoffhaltigen, stückigen oder feinkörnigen Stoffe unter solchen Bedingungen mit aktivierenden heißen Gasen in einem Schachtofen behandelt, daß sie von den Gasen in der ganzen Schichthöhe in wirbelnder Bewegung gehalten werden. Die Verbrennungsgase werden dabei in einer Verbrennungskammer erzeugt, den erhaltenen heißen Gasen wird `'Wasserdampf zugemischt und das heiße Gas-Dampf-Gemisch durch einen Rost von unten in die im Schachtofen befindliche feinkörnige Kohleschicht geblasen, wodurch diese bei Rotglut in wallende Bewegung gerät.
  • Es wurde nun gefunden, daß man bei diesem Wirbelbettverfahren in besonders vorteilhafter Weise aktive Kohle unter gleichzeitiger Gewinnung hochwertiger Brenngase aus festen Brennstoffen erhält, wenn man die Ausgangsstoffe vor der Aktivierung oder Wiederbelebung mit Luft auf Rotglut erhitzt und während der Aktivierung oder Wiederbelebung Wasserdampf und/oder Kohlendioxyd unterhalb des Rostes, auf dem sich der feste Brennstoff befindet, und Sauerstoff zum Teil unterhalb des Rostes zum anderen Teil radial oder tangential durch eine oder mehrere Düsen über dem Rost in die auf 70o bis 95o' C erhitzte Wirbelschicht einbringt, wobei man mindestens solche Mengen des Sauerstoffs über dem Rost einleitet, daß in und auf dem Rost keine Verschlackungen infolge Schmelzens der Asche auftreten.
  • Bei der bisher üblichen Arbeitsweise, bei der die gesamten Aktivierungsmittel durch den Rost dem festen Brennstoff zugeführt wurden, entstanden auf dem 'Rost oder in dessen Nähe außerordentlich hohe Temperaturen, die die herabsinkende Asche zum Schmelzen brachten, wodurch der Rost in kurzer Zeit verschlackt wurde und in umständlicher Weise gereinigt oder gar ersetzt werden mußte.
  • Das Verfahren nach der Erfindung arbeitet unter solchen Bedingungen, daß sich der zweckmäßig pulverförmige oder körnige Ausgangsstoff in der ganzen Schichthöhe bewegt. Hierbei wird in die in einem Wirbelschichtofen befindliche glühende Kohlenschicht von unten durch den Rost der Wasserdampf und ein Teil des Sauerstoffs und über dem Rost radial oder tangential der andere Teil des Sauerstoffs eingeführt. Der Wasserdampf kann auch ganz oder teilweise ersetzt werden durch Kohlensäure. Auch können noch ganz geringe Mengen anderer Gase oder Dämpfe zugegeben sein, wie Schwefeldioxyd, Stickstoff od. dgl.
  • Der Ausgangsstoff wird mit Luft auf Rotglut gebracht, was in einem gesonderten Reaktionsraum stattfinden kann. Auch können die Aktivierungsgase und Dämpfe im Wärmeaustausch durch die entstandenen heißen Gase vorerhitzt werden.
  • Die Vorteile des neuen Verfahrens gegenüber früheren Verfahren bestehen darin, daß neben Aktivkohle gleichzeitig beträchtliche Mengen wertvoller Brenngase gewonnen werden, die ihrer Zusammensetzung nach auch unmittelbar für Synthesezwecke verwendet werden können; ferner daß bei rascherer Anheizzeit, möglicher größerer Füllmenge und Verkürzung der Aktivierzeit unter gleichzeitiger Minderung des Abriebs, erheblich größere Durchsätze erzielbar sind.
  • Nach dem vorliegenden Verfahren kann auch gebrauchte Aktivkohle wieder belebt werden. Durch Einstellung der Temperatur, die zwischen 60o und 100o° C, zweckmäßig zwischen 700 und 9,5o° C, liegt und der Sauerstoff- und Dampfmenge kann die Zusammensetzung des gleichzeitig erzeugten Brenngases in weiten Grenzen verändert werden. Die nach dem Verfahren gewonnene Aktivkohle kann auch unmittelbar zur Entschwefelung des gewonnenen Synthesegases verwendet werden.
  • Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird nur ein Teil des Sauerstoffs oberhalb des Rostes eingeleitet. Falls kein Wert auf die gleichzeitige Gewinnung eines hochwertigen Brenngases gelegt wird, kann man, an Stelle von Sauerstoff auch Sauerstoff enthaltende Gase, wie z. B. Luft, oberhalb des Rostes einleiten. Auch Kohlensäure oder Wasserdampf, insbesondere wenn sie stark überhitzt sind, kann man zweckmäßig in geringeren Mengen mit dem Sauerstoffanteil oben einführen. Man kann beispielsweise auch so arbeiten, daß man oben mit dem Sauerstoffanteil Kohlensäure und unten durch den Rost den Wasserdampf mit dem Sauerstoffanteil in die Brennstoffschicht einführt. Es ist ferner in manchen Fällen zu empfehlen, oberhalb des Rostes Brenngase einzuleiten, die mit dem eingeführten Sauerstoff unter Bildung von Kohlensäure und gegebenenfalls Wasserdampf unter Erzeugung hoher "Temperaturen im Brennstoffbett reagieren und so zur raschen Aktivierung der festen Brennstoffe beitragen. In allen Fällen ist Sorge zu tragen, daß von dem insgesamt zuzuführenden Sauerstoff mindestens solche Mengen oben eingeführt werden, daß im Rost und unmittelbar über dem Rost die Temperatur so tief bleibt, daß kein Schmelzen oder starkes Zusammensintern der Asche eintritt.
  • Man kann bei dieser Arbeitsweise, bei der die Temperatur am Rost niedrig gehalten wird, auch Eisenroste an Stelle der üblichen Steinroste, über denen noch eine Steinschicht lagert, anwenden. In allen Fällen wird der große Vorteil erzielt, daß der Rost lange Zeit in Betrieb gehalten werden kann und nicht wie bisher von Zeit zu Zeit wegen Verschlackung ausgewechselt werden muß.
  • Beispiel In einem Schachtofen mit Eisenrost (lichte Weite 0,45 m, Höhe des Schachtes über 1,8o m) füllt man ioo kg auf etwa 60o° C vorerhitzten, mitteldeutschen Braunkohlenschwelkoks. Nun führt man in den Koks von unten durch den Rost stündlich 31 kg auf etwa 20o° C vorerhitzten Dampf und 9 cbm Sauerstoff und über dem Rost durch eine oder mehrere Düsen stündlich 9 cbm Sauerstoff ein. Der Koks kommt in glühend flüssige Bewegung und erhitzt sich hierbei auf eine Temperatur von etwa 80o° C, die während 6o Minuten eingehalten wird. Man erhält nach Abkühlung im Dampf- oder Kohlensäurestrom 44 kg Aktivkohle mit einem Methylenblautest von 8,o (Aufnahme 8,o ccm einer o,i5o/oigen Methylenblaulösung) und einer Benzolzahl von 9,6 (Aufnahme 9,6 g Benzol je ioo ccm Kohle). Außerdem werden 50 cbm Gas erhalten von folgender prozentualer Zusammensetzung : 24,0 C 02, o,0 02, 28,o CO, 44,o H, 1,4 C H4, 2,6 N2.
  • Das Gas kann für Synthesezwecke eingesetzt werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung oder Wiederbelebung von aktiver Kohle und gleichzeitiger Gewinnung hochwertiger Brenngase durch Behandlung fester Brennstoffe bei Rotglut mit Wasserdampf und/oder Kohlendioxyd und Sauerstoff im Wirbelbett, dadurch gekennzeichnet, daß man die Ausgangsstoffe vor der Aktivierung oder Wiederbelebung mit Luft auf Rotglut erhitzt und während der Aktivierung oder Wiederbelebung Wasserdampf und/oder Kohlendioxyd unterhalb des Rostes, auf dem sich der feste Brennstoff befindet, und den Sauerstoff zurr Teil unterhalb des Rostes, zum anderen Teil radial oder tangential durch eine oder mehrere Düsen über dem Rost in die auf 7oo bis 95o° C erhitzte Wirbelschicht einbringt, wobei mau mindestens solche Mengen des Sauerstoffs über dem Rost einleitet, daß in und auf dem Rost keine Verschlackungen infolge Schmelzens der Asche auftreten.
DEB16543A 1951-08-31 1951-08-31 Verfahren zur Herstellung oder Wiederbelebung von Aktivkohle Expired DE973312C (de)

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