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Vorrichtung zur Herbeiführung dynamischer und rhythmischer Veränderung
von elektromagnetisch erzeugten Dauertönen auf Tasteninstrumenten. Gegenstand der
Erfindung ist eine neue Anordnung eines elektromagnetisch betriebenen Stromunterbrechungssystems
zur Regelung der Stromimpulse für elektromagnetische Hämmer u. dgl., mit denen musikalische
Töne auf schwingenden Tonkörpern hervorgerufen werden. Zweck dieser neuen Anordnung
ist i. die Herbeiführung der Möglichkeit beliebiger dynamischer Tonabschattierung
ohne
Verändeiung der Schwingungszahl des Tonhammers 2. die Erzeugungsmöglichkeit
von Komplikationen des Tonhammerrhythmus in Form von Schwebungen o. dgl.
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Zu i. Um die von der musikalischen Praxis geforderte, ausgiebige Veränderlich-],zeit
der Tonstärke eines elektromagnetisch erzeugten Dauertones durch Änderung der Stromstärke
zu erreichen, ohne- den durch einen elektromagnetischen Unterbrecher (Summer) geregelten
Impulsrhythmus der Tonerzeugung zu verändern, ist es erforderlich, im System der
Stromregulierung neben der Stromunterbrechungsstelle für die Schwingungsregulierung
des Summers eine zweite, von ersterer isoliert gehaltene Stromunterbrechungsstelle
zur Übertragung des Unterbrecherrhythmus auf den Tonhammer o. dgl. auszugestalten.
Hierzu wird in den Stromkreis eines Summerelektromagneten ein zweiter Elektromagnet
eingeschaltet, der auf einen kontakttragenden beweglichen Körper wirkt, beispielsweise
auf eine elastische Stahlplatte, ähnlich der Summerplatte. Auf ihrer dem Elektromagneten
zugekehrten Seite ist ein Platinkontakt angebracht, der bei Wirkung des Elektromagneten
auf die Platte eine Kontaktschraube berührt, wodurch der Energiestrom eines Tonhammers
o. dgl. geschlossen wird. Auf diese oder ähnliche Weise überträgt sich bei eingeschaltetem
Summerstrom der Unterbrechungsrhythmus des Summers auf die Wirkung des eingeschalteten
zweiten Elektromagneten, demgemäß auf die Kontaktgebung im Tonhammerstromkreis und
somit auf die Schwing ngen des Tonhammers. Wird der Surnmerstrom ausgeschaltet,
so ist selbsttätig gleichzeitig der Tonhammerstrom ausgeschaltet, da Kontaktschluß
erst eintritt, sobald der eingeschaltete zweite Elektromagnet unter Einfluß des
Summerenergiestromes die Kontaktplatte o. dgl. niederzieht.
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In der Zeichnung sind drei Ausführungsbeispiele in Abb. i, 2 und 3
dargestellt.
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Abb. i zeigt das erste Beispiel dieser Anordnungsweise. Der Stromunterbrecher
A besitzt einen Elektromagneten a, über dem am Kasten b eine elastische Stahlplatte
c mit Platinkontakt d gespannt ist. Über dem Kontakt ist am Kasten b eine verstellbare
Kontaktschraube e befestigt. In den Stromkreis des Unterbrechers A ist eingeschaltet
ein zweiter Unterbrecher A' mit einem Elektromagneten a', über dem eine elastische
Stahlplatte c' mit einem Platinkontakt d' über einem Kasten b' befestigt ist. An
der Innenseite des Kastens b' ist eine Kontaktschraube e' angebracht, deren Spitze
mit dem Platinkontakt d' in Berührung kommt, sobald der' Magnet ä vom Suimner Strom
erhält und demgemäß die Platte c' an die Kontaktschraube e' drückt. g ist
ein in den Tonhammer-Energiestromkreis eingeschalteter veränderlicher Widerstand,
f der Elektromagnet eines Tonhammers.
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Diese Vorrichtung kann gemäß der Erfindung dadurch vereinfacht werden
(s. Abb. 2), daß beispielsweise die Summerplatte c selbst den Kontakt im Tonhammer-Energiestromkreis
hervorruft, indem der Platinkontakt d' für den Tonhammer-Energiestromkreis auf ihrer
dem Elektromagneten zugekehrten Seite unter Einschaltung einer Isolierung 1z angebracht
wird und die Kontaktschraube e' für den Tonhammer-Energiestromkreis am Kasten b
des Summers entsprechend befestigt wird.
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Durch die Trennung von Summer- und Tonhammer-Unterbrechungsstellen
ist es nach der Erfindung möglich, bei dauernd konstant bleibendem Summer-Unterbrechungsrhythmus
die Stromenergie im Tonhammerstromkreis durch Wirkung eines eingeschalteten veränderlichen
Widerstandes (Schiebewiderstand o. dgl.) völlig beliebig abzuschwächen oder zu verstärken.
Es kann demnach bei konstantem Hammerrhythmus, d. h. unter dauernder Übereinschwing
ng von Hammer und Saite, jede künstlerisch erwünschte dynamische Abschattierung
eines einheitlichen Dauertones vom äußersten Pianissimo bis zur äußerstmöglchen
Tonherga@be einer Saite o. dgl. durch Veränderung der Stromenergie, d. h. auf einfachstem
und gleichzeitig akustisch richtigstem Wege durchgeführt werden.
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Neben dem bisher in Frage kommenden rhythmisch einfachen einheitlichen
Dauertone sollen gemäß der Erfindung auch rhythmisch und damit klanglich komplizierte
Dauertöne, beispielsweise in der Art tremolierender Töne eines Streichinstruments
auf Tasteninstrumenten mit Saiten o. dgl., z. B. auf Klavieren, hervorgerufen werden.
Dazu werden gemäß der Erfindung in den Energiestromkreis des bisher genannten Unterbrechungsreglers
(Summers) statt eines mehrere derartiger Instrumente mit mehr oder weniger verschiedenen
Unterbrechungsrhythmen eingeschaltet. Beispielsweise kann ein zweiter Summer in
den Summer-Energiestromkreis eingeschaltet werden, dessen Unterbrechungsrhythmus
um so viel von dem Unterbrechungsrhythmus des ersten Summers abweicht, daß dadurch
in der kombinierten Gesamtstromunterbrechung durch beide Summer akustisch gleichfalls
wahrnehmbare, sogenannte Schwebungen entstehen (vgl. sinngemäß ähnliche aerodynamische
Kombinationen bei Orgeln). Hierdurch wird der Kontaktrhythmus für den Tonhamnier
-Energiestroin
so beeinflußt, daß ein eingeschalteter TOnhalnmer die zum Tönen zti bringende Saite
in »bebende« Rhythmen zwingt, die in der Tongabe der Saite akustisch wie auf Streichinstrumenten
zum Ausdruck kommen.
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Auf gleiche Weise lassen sich auch die Rhythmen anderer komplizierter
akustischer Kombinationsphänomene hervorbringen, z. B. die Rhythmen von sogenannten
Kombinationstönen, Iiitermissionsrllvthmen usw., die alle durch die Wirkung eines
Dauertonhammers auf einer Saite o. dgl. akustisch in Erscheinung gebracht werden
können.
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Abb. 3 zeigt ein Beispiel einer solchen Vorrichtung zum Erzeugen kombinierter
Dauertonrhythmen unter Zugrundelegung der Vorrichtungen nach Abb.2. Selbstredend
kann ein weiterer Unterbrecher ebensogut in Vorrichtungen gemäß Abb. i entsprechend
eingeschaltet werden. Der Unterschied der Anordnung nach Abb.3 gegenüber der nach
Abb.2 bestellt darin, daß in den Energiestromkreis eines ersten Unterbrechers A
ein zweiter Unterbrecher A' eingeschaltet ist. Bei Stromschaltung -i- und - D wirkt
sodann nur der Summer A auf den Tonhammerrhythilius, und es entstellt dementsprechend
ein gleichmäßiger einheitlicher Dauerton auf einer Saite. Bei Summerstromschaltung
-f- und - Ir sind beide Unterbrechungsregler A und A' in Tätigkeit
gesetzt, wobei sich je nach ihrem gegenseitigen Rhythmenverhältnis ihr kombinierter
Unterbrechungsrhythmus auf die Schwingungen des Dauertonhammers überträgt.
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Die Gesamtunterbrecheranlage für ein Tasteninstrument finit Dauertonerzeugung
kann außerhalb desselben in einem Kasten o. dgl. untergebracht werden.
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Nebengeräusche (Suminertöne) lassen sich dabei z. B. durch schalldämpfende
Gehäuse abschwächen. Gemäß der Erfindung können geräuscherzeugende Teile unter vermindertem
Luftdruck gehalten werden, wodurch bei gleichbleibender Wirkung alle Nebengeräusche
verschwinden.