DE643037C - Elektrisches Musikinstrument - Google Patents
Elektrisches MusikinstrumentInfo
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- DE643037C DE643037C DEV30615D DEV0030615D DE643037C DE 643037 C DE643037 C DE 643037C DE V30615 D DEV30615 D DE V30615D DE V0030615 D DEV0030615 D DE V0030615D DE 643037 C DE643037 C DE 643037C
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- G—PHYSICS
- G10—MUSICAL INSTRUMENTS; ACOUSTICS
- G10H—ELECTROPHONIC MUSICAL INSTRUMENTS; INSTRUMENTS IN WHICH THE TONES ARE GENERATED BY ELECTROMECHANICAL MEANS OR ELECTRONIC GENERATORS, OR IN WHICH THE TONES ARE SYNTHESISED FROM A DATA STORE
- G10H3/00—Instruments in which the tones are generated by electromechanical means
- G10H3/12—Instruments in which the tones are generated by electromechanical means using mechanical resonant generators, e.g. strings or percussive instruments, the tones of which are picked up by electromechanical transducers, the electrical signals being further manipulated or amplified and subsequently converted to sound by a loudspeaker or equivalent instrument
- G10H3/14—Instruments in which the tones are generated by electromechanical means using mechanical resonant generators, e.g. strings or percussive instruments, the tones of which are picked up by electromechanical transducers, the electrical signals being further manipulated or amplified and subsequently converted to sound by a loudspeaker or equivalent instrument using mechanically actuated vibrators with pick-up means
- G10H3/18—Instruments in which the tones are generated by electromechanical means using mechanical resonant generators, e.g. strings or percussive instruments, the tones of which are picked up by electromechanical transducers, the electrical signals being further manipulated or amplified and subsequently converted to sound by a loudspeaker or equivalent instrument using mechanically actuated vibrators with pick-up means using a string, e.g. electric guitar
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Description
Bei elektrischen Musikinstrumenten, die sich, mechanischer Schwingungserzeuger zur Tonerzeugung
bedienen, deren Schwingungen in elektrische umgeformt werden, hatte man schon die verschiedensten Wege eingeschlagen,
um den Toncharakter möglichst weit ändern zu können. Besondere Bedeutung hatte dieses Problem für diejenigen mechanisch-elektrischen
Instrumente, die durch Anschlag, ähnlich wie beim Klavier, erregt wurden. So wurden von mir verschiedene
Möglichkeiten angegeben, diesen angeschlagenen Ton in einen Ton von geblasenem Charakter zu verwandeln. Die verschiedenen
Verfahren dafür waren unter dem Gesichtspunkt entwickelt worden, daß für jeden. Ton
nur ein Schwingungskörper benutzt wurde. Die Verwendung einer Saite je Ton hatte
nicht nur den großen Vorzug der baulichen Einfachheit, sondern auch den einer gewissen
Reinheit der Stimmung beim Spielen. Aus mechanischen Gründen, da der Hammer durch eine Saite zu sehr abgenutzt wurde,
hat man mehrere Saiten je Ton genommen, wie sie auch, beim normalen Klavier verwendet
werden. Das Vorhandensein mehrerer Saiten je Ton gab dann die Veranlassung, die dadurch gegebenen Möglichkeiten auszunutzen.
Während die Verwendung mehrerer Saiten je Ton beim normalen Klavier nur zum Zwecke der Erhöhung der Lautstärke
dient, ergeben sich bei der elektrischen Abnahme ganz neue Ausnutzungsmöglichkeiten
der Saitenschwingungen.
Die bei den elektrischen Instrumenten gewonnenen Erfahrungen lassen sich aber auch
sinngemäß auf mechanische Instrumente übertragen.
Die Erfindung besteht also darin, daß bei einem elektrischen Musikinstrument ohne
Resonanzboden für jeden Ton mehrere auf diesen Ton abgestimmte Saiten vorgesehen
sind, die entweder spielmäßig über einen Steg koppelbar oder überhaupt nicht miteinander
koppelbar sind, und daß die elekirischen Schwingungen jedes den Saiten
eines Tones gemeinsamen Umwandlungsorgans oder der zu einem Ton gehörigen Umwandlungsorgane in geeigneter Zusammenschaltung
wirksam gemacht werden. Dadurch wird der Klangcharakter der erzeugten Töne, die harmonische Struktur, das Anschlagsgeräusch,
das Anwachsen bzw. Abfallen des Tones beeinflußt. Die erfindungsgemäßen
Mittel hierzu bestehen in der Beeinflussung der Anklingvorgänge und der Dämpfung der mechanischen Schwingungskörper, z. B. Saiten, was auf verschiedene
tragen sind.
Für die in den Fig. 10 bis 13 dargestellten
Ausfiihrungsbeispiele sind für jeden Ton zwei auf dieselbe Frequenz abgestimmte, miteinander
gekoppelte Schwingungskörper, z. B. Saiten, vorgesehen, von denen der erste angeschlagen
wird, während die Schwingungen des zweiten nach Umwandlung in elektrische in Schall umgesetzt werden. Dabei wird die
Schwingung des zweiten Schwingungskörpers durch die des ersten angeregt, aber ohne
Rücksicht auf das plötzliche Einsetzen der Schwingung des ersten Schwingungskörpers
Weise erreicht werden kann. Durch die Verwendung schwingender Stege, von Hilfs-'saiten,
die mit der angeschlagenen Saite in.. Resonanz stehen, zweier gleicher oder ^
schiedener auf denselben Ton abgestimmte?,*.1:
Saiten, die in Phase oder Gegenphase kombiniert werden können u. dgl., werden die verschiedenartigsten
Klangcharaktere erzielt.
Der Erfindungsgedanke ist ganz verschieden ausführbar und kann durch die nachstehend
beschriebenen Beispiele nur in einigen Ausführungsformen erläutert werden.
Es ist dabei auch nicht notwendig, stets die gleichen Voraussetzungen im Aufbau,
wie sie in den Beispielen gewählt werden, zu treffen. Es ist nicht notwendig, zur Kopplung
schwingende Stege zu verwenden. Die Anordnung arbeitet auch bei nach außen hin mechanisch entkoppelten Systemen, da immer
noch genügend Kopplung über die Luft oder andere Übertragungsmöglichkeiten vorhanden
ist.
Einzelne Anordnungen arbeiten auch ohne jede vorhandene Kopplung, und es ist notwendig,
sich bei der Betrachtung des Erfindungsgedankens von der Bezeichnung für die verschiedenen Vorgänge frei zu machen,
denn es ist z. B. für die Wirksamkeit der Anordnung gleich, ob eine durch einen schwingenden Steg hervorgerufene Dämpfung
eine Reibungsdämpfung ist oder auf dem Energieentzug durch Mitschwingen der anderen Saiten beruht. Eine mechanisch-elektrische
Anordnung, wie ein elektrisches Musikinstrument, ist eine so komplizierte Apparatur, daß sich stets mehrere physikalische
Vorgänge überlagern. In der Darstellung ist aber immer nur einer erwähnt, um das Bild
möglichst anschaulich zu gestalten. In der Beschreibung sind ferner elektrostatische
Umwandlungseinrichtungen gezeichnet, da sie nicht nur einfacher darstellbar
sind, sondern auch die letzte Entwicklung darstellen. Es können auch ebensogut andere
Verfahren zur Umwandlung mechanischer Schwingungen in elektrische Schwingungen
angewandt werden, wobei dann die einzelnen Schaltungsmaßnahmen sinngemäß zu überkann
man die Amplitude der Schwingung des zweiten Schwingungskörpers langsam ansteigen
lassen. Die Fig. 12 und 13 zeigen eine ;,;j ^,ähnliche Ausführungsform mit elektrischer
''":'fiijJhallerzeugung. Zweckmäßig sind hier alle
iSSiten voneinander und gegen den Instrumentrahmen
isoliert. Aus diesem Grunde sind die Unterseite der Leiste 103, die Stifte
107 sowie die Leisten am Vorderrahmen 101
und am Hinterrahmen 104, über die die Saiten laufen, mit einem isolierenden Überzug
120 aus Email o. dgl. versehen. Um die Stifte 107 sind Isolierplättchen 119 gelegt,
um eine Berührung der Saiten mit dem Hinterrahmen 104 zu verhindern.
Die Schwingungen der Saiten 112 werden
bei dieser Ausführungsform in elektrische Schwingungen umgewandelt. Zu diesem Zweck steht jeder Saite 112 eine elektrisch
leitende Schraube 121 gegenüber. Die Schrauben 121 sitzen in einer elektrisch leitenden
Leiste 122, die ihrerseits über eine isolierende Zwischenlage 123 an der Leiste
103 befestigt ist. Die Enden der Schrauben sind so nahe wie möglich an die zugehörigen
Saiten herangebracht, als es mit Rücksicht auf die größte Amplitude der Saitenschwingung
möglich ist, ohne daß Berührungen eintreten können. Die Leiste 122 ist mit dem
Gitter der Röhre 132 über einen Schalter 131
elektrisch verbunden. Sowohl die Saiten in einerseits als auch die Saiten 112 anderseits
sind miteinander elektrisch verbunden und können mittels Schalter 141 oder 142 mit dem
positiven Pol der Anodenbatterie 134 verbunden werden.
Wird eine Saite 111 mittels des Hammers
117 angeschlagen und gleichzeitig der Dämpfer 118 von der Saite in und der zugehörigen
Saite 112 abgehoben, so kommt die Saite 112, ähnlich wie an Hand der Fig. 10 und 11 beschrieben,
in Schwingungen von allmählich wachsender Amplitude. Die Schwingungen der Saite 112 werden mittels der zwischen
ihr und der zugehörigen Schraube 121 bestehenden Kapazität in elektrische Schwingungen
übertragen. Dieser Vorgang entspricht dem an Hand der Fig. 1 und 2 beschriebenen.
Hierbei werden die Schwingungen der unmittelbar erregten Saiten 111 um so weniger
in elektrische Schwingungen umgewandelt werden, je weniger Kapazität zwischen diesen
Saiten und den Schrauben 121 der Leiste 122
besteht. Die Umwandlung der Schwingungen der Saiten in in elektrische Schwingungen
kann noch dadurch verringert werden, daß diese Saiten mittels des Schalters 141 mit
dem negativen Pol der Batterie 134 anstatt iao
mit deren positivem Pol verbunden werden, denn auf diese Weise wird jede Spannungs-
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differeriz zwischen den Saiten in und den
Schrauben 121 und der Leiste 122 beseitigt.
Bei dieser Schaltung kann man die Schrauben 121 überhaupt weglassen und die Leiste
122, die in diesem Fall schmaler ausgeführt werden kann, so nahe an die Saiten heranrücken,
wie die Schraubenenden von den Saiten π ι abstehen.
Bei der in Fig. 12 und 13 dargestellten
Ausführungsform kann man an Stelle eines langsamen Ansteigens der Töne auch ein plötzliches Ansteigen, also einen klavierartigen
Klangcharakter mit starkem Anschlagsgeräusch erzielen. Zu diesem Zweck ist ein elektrisch leitender Streifen 124, ähnlich
dem Streifen 7 in Fig. 1, vorgesehen, der die Saiten in und 112 an den den Hämmern
117 gegenüberliegenden Saitenenden kreuzt.
Der Streifen 124 kann mittels des Schalters 131 an Stelle der Schrauben 121 in den elektrischen
Stromkreis eingeschaltet werden. Geschieht dies und werden die Saiten 111 mittels
des Schalters 141 mit dem positiven Pol der Batterie 134 verbunden, so werden die
Schwingungen der Saiten n 1 in elektrische Schwingungen umgewandelt.
Hierbei schwingen aber die Saiten 112 gleichfalls mit, weil sie mit den Saiten in
gekoppelt sind. Die Schwingungen der Saiten 112 sind mit denen der zugehörigen Saiten
in außer Phase. Werden daher die Saiten 112 mittels des Schalters 142 mit dem positiven
Pol der Batterie 134 verbunden, so wirken die durch die Saiten 112 mittels des
Streifens 124 erregten elektrischen Schwingungen den von den Saiten 111 erregten
Schwingungen entgegen, und zwar in einer Weise, die von der Amplitude der Schwingungen
der Saiten 112 abhängt. Da letztere aber mehr oder weniger allmählich von Null
bis zur Amplitude der Schwingungen der Saiten in anwächst, so steigt diese Gegenwirkung
allmählich und nicht plötzlich an. Infolgedessen wird die Gesamtamplitude der resultierenden Schwingungen erst einige Zeit
nach dem Anschlag erheblich abfallen. Infolgedessen wird also der Anfang des Tones
im Verhältnis zu seiner Weiterdauer kräftig betont, was unter Umständen wünschenswert
sein kann. Will man aber diese Wirkung beseitigen, so verbindet man die Saiten 112
mittels des Schalters 142 mit dem negativen Pol der Batterie 134, wodurch die Gleichspannungsdifferenz
zwischen den Saiten 112 und dem Streifen 124 beseitigt wird.
Das Vorhandensein der nicht angeschlagenen Saiten 112 in enger Kopplung neben
den gleich abgestimmten Saiten hat noch eine weitere Wirkung, nämlich die, eine Verringerung
der Dämpfung bei den angeschlagenen Saiten in. Dies rührt von der oben beschriebenen
Phasendifferenz bei den Schwingungen der angeschlagenen Saiten 111 und der zugehörigen
Saiten 112 her, die den schwingenden Steg 105 zu beruhigen sucht und auf
diese Weise die Saitendämpfung verringert. Diese Wirkung zeigt sich .sowohl bei Umwandlung
der Schwingungen beider Saiten in und 112 als auch einer allein.
Man kann die Dämpfungsverminderung und die Hervorhebung des Tonbeginns auch
beseitigen, ohne die Potentialdifferenz zwischen den Saiten 112 und dem Rahmen aufzuheben.
Zu diesem Zweck ist ein Griff 150 vorgesehen, der durch ein Loch 151 in der
Vorderleiste 112 durchgreift und an der Grundplatte 153 der Hammermechanik befestigt
ist. Mittels des Griffes 150 können die Hämmer 117 etwas nach rechts verschoben
werden, so daß die Saiten 111 'und die zugehörigen
Saiten 112 vom Hammer gleichzeitig angeschlagen werden. Die hieraus
resultierenden elektrischen -Schwingungen sind miteinander in Phase und unterstützen
sich daher gegenseitig.
Schließlich kann man mittels des Griffes 150 die Hämmer 117 auch so weit nach rechts
verschieben, daß sie lediglich die Saiten 112 anschlagen. Man hat also drei Betriebsstellungen,
bei denen die Hämmer entweder beide Saiten oder nur eine derselben anschlagen. Anstatt daher die Umwandlung in elektrische
Schwingungen für die Saiten in und 112
gesondert vorzunehmen, kann auch die Umwandlung ständig oder von einer oder beiden
Saitengruppen aus erfolgen und die Auswahl durch die Hammerverstellung getroffen werden.
Ein Sonderfall ist der, bei dem die Umwandlung von den Saiten 111 aus in anderer
Weise erfolgt als von den Saiten 112, wie es beispielsweise der Fall ist, wenn sowohl der
Streifen 124 als auch die nur mit den Saiten 112 zusammenwirkenden Schrauben 121 mittels
des Schalters 131 mit dem Gitter der Röhre 132 verbunden werden. In diesem Fall
ergibt jede Hammerstellung eine ganz andere harmonische Zusammensetzung und Klangfarbe.
Eine Hämmerverschiebung kommt auch für die Ausführungsform nach Fig. 10
und 11 in Frage, um die Saiten 112 direkt,
entweder allein oder zusammen mit den Saiten in, anzuschlagen und auf diese Weise
verschiedene Klangfarben zu erzielen.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 14 und 15 sind gleichfalls für jeden Ton je
zwei benachbarte, auf dieselbe Tonhöhe abgestimmte Saiten 201 und 202 vorgesehen.
Jede Saite 202 ist länger als die zugehörige Saite 201. .Zweckmäßig ist das Längenverhältnis
für alle Töne gleich. U^m den Zug bei allen Saiten gleich stark zu machen, haben
die Saiten 202 zweckmäßig eine geringere
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Masse je Längeneinheit als die Saiten 201. Zweckmäßig sind die Saiten 201 von dem
weiterhin als Erde bezeichneten Instrumentrahmen isoliert, und bei den Saiten 202 ist
dies unter allen Umständen notwendig. Jede Saite 201 ist mittels einer Stellschraube 204
und eines Stiftes 209 an einem Steg 211 befestigt, der die'Saiten 201 miteinander koppelt.
Zum Anschlagen der Saiten dienen Hammer 218, die ähnlich wie bei der Ausführungsform
nach Fig. 12 und 13 seitlich verschiebbar sind, so daß wahlweise nur eine
der Saiten 201 oder 202 oder auch beide Saiten gleichzeitig angeschlagen werden können.
Die Hämmer können so ausgerichtet sein, daß sie die Saiten 201 an einer Stelle
treffen, die um '/- bis */8 der gesamten Saitenlänge
vom vorderen Saitenende abstellt. Infolgedessen werden die Saiten 202 an einer Stelle angeschlagen, deren Abstand einen
etwas größeren Bruchteil der Saitenlänge beträgt, da diese bei den Saiten 202 größer ist.
Zur Umwandlung der Saitenschwingungen in elektrische Schwingungen dienen auch bei
dieser Ausführungsform leitende Streifen 241 und 242, die unterhalb der Saiten angeordnet
sind. Die Kreuzungspunkte der Streifen mit den Saiten 201 liegen für den Streifen 242
um etwa 1J2 der wirksamen Saitenlänge vor
der Stellschraube 204 und bei dem Streifen 241 um etwa 1J7 der wirksamen Saitenlänge
vor der Stellschraube.
Jeder Streifen ist mit Erde über einen hohen Widerstand 250 bzw. 251 verbunden.
Ferner stehen die Streifen mit den Gittern von Elektronenröhren 247 und 248 in Verbindung.
In den Ausgangskreisen der Röhren 247 bzw. 248 liegen Transformatoren 253 bzw. 254, deren Sekundärwicklungen durch
in der Mitte angezapfte Potentiometer 257 bzw. 256 überbrückt sind. In Reihe mit den
einstellbaren Teilen dieser Potentiometer liegt ein weiteres Potentiometer 258, zweckmäßig
von höherem Widerstand. Ein einstellbarer +5 Teil des Potentiometers 258 ist mit dem Verstärker
259 verbunden, der den Lautsprecher 260 speist. Die Streifen 241 und 242, die
Röhren 247, 248 sowie die zugehörigen Apparatteile, insbesondere die Gitterzuleitungen,
sind zweckmäßig mittels einer geerdeten elektrostatischen Abschirmung 261 abgeschirmt.
Werden die Saiten 201 oder 202 oder beide auf eine vom Erdpotential verschiedene
Gleichspannung gebracht und in Schwingungen versetzt, so treten an den Widerständen
250, 251 und den Eingangskreisen der Röhren 247 und 248 entsprechende
Wechselspannungen auf. Diese Spannungen werden durch die Röhren und Transformatoren
verstärkt und treten daher in verstärkter Form an den Potentiometern 2^6
und 2jj auf. Durch passende Einstellung der
Potentiometer kann ein beliebiger Bruchteil der an der Sekundärwicklung des Transformators
254 auftretenden Spannung mit einem beliebigen Bruchteil bis zur Hälfte der an der Sekundärwicklung des Transformators
253 auftretenden Spannung mit gleicher oder entgegengesetzter Phase auf das Potentiometer
258 übertragen werden. Die kombinierte Spannung kann hinsichtlich ihrer
Amplitude mittels des Potentiometers 258 geregelt, im Verstärker 259 verstärkt und
im Lautsprecher 260 in Schall umgesetzt werden.
Die Wirkungsweise dieser Schaltung besteht in der Möglichkeit, die harmonische
Struktur der übertragenen Wechselspannungen oder elektrischen Schwingungen zu ändern. Denn die Wellenformen der durch
die Streifen 241 und 242 erzeugten elektrischen Schwingungen sind verschieden,
weil die Streifen verschiedenen Saitenpunkten gegenüberstehen, und diese verschiedenen
Wellenformen können mittels der Potentiometer mit jedem erdenklichen Amplitudenverhältnis
und mit gleicher oder entgegengesetzter Phase miteinander vereinigt werden. Legi man auf die Veränderung der
harmonischen Struktur keinen Wert, so ist einer der leitenden Streifen mit der zugehörigen
Röhre, Transformator und Potentiometer entbehrlich. Will man andererseits
eine weitergehende Änderungsmöglichkeit der harmonischen Struktur, so kann man auch
mehr Streifen, Röhren, Transformatoren usw. vorsehen.
Die Amplituden der durch einen Streifen erzeugten Schwingung, d. h. die Wirksamkeit
der Umwandlung der mechanischen Schwingungen in elektrische Schwingungen, ist der
Gleichstromdifferenz zwischen Saite und Erde proportional. Bei der Erzeugung eines Klaviertones
mittels miteinander gekoppelter angeschlagener Saiten ist es erwünscht, die Wirksamkeit der Umwandlung während der
Dauer eines jeden Tones konstant zu halten. Anders ist es, wenn man besondere Wirkungen
erzielen will. Infolgedessen sind alle über den Steg 211 laufenden Saiten 201 elektrisch
miteinander verbunden und können mittels eines Schalters 274 in dessen dargestellter
Rechtsstellung mit dem positiven Pol einer Batterie 265 verbunden werden, deren negativer
Pol geerdet ist. Stellt man daher die Hämmer 218 so ein, daß sie nur die Saiten
anschlagen, so erhält man im Lautsprecher 260 einen Klavierton, dessen harmonische
Struktur mittels der Potentiometer und 257 regelbar ist. iao
Zur Erzeugung orgelartiger Klänge ist es erwünscht, daß die Saiten nicht miteinander
gekoppelt bzw. ungedämpft sind, und für diesen Zweck benutzt man die Saiten 202.
Bei gewissen Klangarten, auch bei Orgelklang, ist es ferner erforderlich, die Wirksamkeit
der Umwandlung der mechanischen Schwingungen in elektrische bei jeder Saite nach ,dem Anschlag zu ändern. Zu diesem
Zweck kann die Gleichspannung der Saiten 202 in bezug auf Erde in der nachstehend
beschriebenen Weise geändert werden.
Jede Saite 202 ist beispielsweise über ihren Stimmwirbel 223 und einen Kondensator 220
mit Erde verbunden. Ferner ist jede Saite 202 über einen Widerstand 221 mit einem
Metallstück 225 am Flansch 224 des zugehörigen Hammers verbunden, das seinerseits
mit einem Widerstand 227 und einem Kondensator 226 verbunden ist. Die anderen Klemmen sämtlicher Widerstände 227 und
sämtlicher Kondensatoren 226 sind zu für alle Töne gemeinsamen elektrischen Verbindungen
M und N geführt.
Parallel zu jedem Kondensator 226 liegt ein Schalter 236, der sich unmittelbar nach
dem Anschlag der zugehörigen Saite schließt und sich beim Loslassen der Taste wieder
öffnet. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel werden die beweglichen Schalterkontakte
durch leitende Belegungen 229, 232 auf dem Hammerkern 217 und dem Fanger 216
gebildet. Beide Teile sind in der Nähe ihrer Berührungsstelle mit einem Metallstreifen
überzogen, der seinerseits ein dünnes Stück Chamois oder ähnlichen Leders trägt, das
mit einer kolloidalen Graphitlösung imprägniert ist. Die Belegung 229 ist über einen
dünnen Draht, ein Metallstück 233 am Hammerstiel und eine biegsame Verbindung 234
mit dem Metallstück 225 elektrisch verbunden. Die Belegungen 232 sind über biegsame
Verbindungen 235 mit der elektrischen Verbindung JV verbunden. Die Verbindungen M
und N sind ihrerseits mit den beweglichen Kontakten 262 und 263 eines zweipoligen
Dreifachumschalters 264 verbunden.
Verschiebt man die Hämmer so, daß sie nur die Saiten 202 anschlagen und befindet
sich der Umschalter 264 in der gezeichneten Linksstellung, bei der die Verbindung M geerdet
und die Verbindung N. an den positiven Pol der Batterie 265 angeschlossen ist, so
haben auch sämtliche Saiten 202 vermöge ihrer Verbindung mit dem Punkt M über die
Widerstände 221 und 227 Erdpotential. Die Wirksamkeit der Umwandlung der mechanischen
Schwingungen in elektrische ist also Null, und wenn die Saite schwingen würde, so würde trotzdem keine Wechselspannung
an den Gittern der Röhren 247 und 248 auftreten. Beim Niederdrücken einer Taste 214
wird nun aber der Hammer 218 gegen die Saite geschleudert und fällt sofort wieder zurück,
wobei, falls der Anschlag nicht nur ein ganz leichtes Stakkato war, die Belegung
229 am Hammerkern 217 zur Berührung mit der Belegung 232 am Fanger 216 kommt, der
nach dem Anschlag sich in angehobener Stellung befindet. Der Schalter 236 schließt sich
also unmittelbar nach dem Anschlag des Hammers 218 gegen die Saite 202.
Das Schließen des Schalters 236 leitet die Entladung des Kondensators 226 über den
Kontaktwiderstand des Schalters ein, und gleichzeitig fließt ein Strom durch den Schalter
und den Widerstand 227 vom positiven zum negativen Pol der Batterie 265. Infolgedessen
steigt das Potential des Metallstückes 225, und der Kondensator 220 lädt sich über
den Widerstand 221 auf, wodurch auch das Potential der Saite 202 allmählich und nicht
plötzlich steigt, weil der Kondensator 226 zu seiner Entladung über den Schalter 236 und
der Kondensator 220 zu seiner Ladung über den Widerstand 221 Zeit braucht. Infolgedessen
steigt die Wirksamkeit der UVnwandlung der Schwingungen der Saite 202 in elektrische
Schwingungen langsam und nicht plötzlich, und zwar mit einer Geschwindigkeit, die durch die Größen der Stromkreiselemente
bestimmt ist. Die durch den Anschlag des Hammers 218 hervorgerufenen
Schwingungen der Saite 202 erzeugen also nunmehr eine-Wechselspannung an den Gittern
der beiden Röhren 247 und 248 und infolgedessen im Lautsprecher 260 einen Ton. Die Amplituden dieser Spannungen und
dieses Tones wachsen entsprechend dem Ansteigen der Spannungsdifferenz zwischen Saite und Instrumentrahmen. Die obere
Grenze hierfür ist durch die Spannung der Batterie 265 und durch die relativen Werte
des Widerstandes 227 und des Kontaktwiderstandes des Schalters 236 bestimmt.
In der dargestellten Linksstellung des Schalters 264 hat das Instrument also orgelartigen
Klang, da der Anschlag des Hammers gegen die Saite erfolgt, wenn die Wirksamkeit
der Umwandlung noch Null ist und die Tonamplitude langsam und nicht plötzlich ansteigt, ähnlich wie es bei einer angeblasenen
Pfeife der Fall ist. Zur möglichst vollkommenen Nachahmung des Orgeltones ist es wesentlich, daß die Saitenlagerung am
vorderen und hinteren Ende der wirksamen Saitenlänge, also an den Leisten 208· und den
Stellschrauben 204' so fest wie möglich ist, damit möglichst wenig Energie an den
Lagerstellen absorbiert und die Dämpfung der Saiten 202 verringert wird. Das Erlöschen
des Tones erfolgt hauptsächlich durch das Absinken des Spannungsabfalles zwischen
Saite und Rahmen auf Null beim Öffnen des
Schalters 236, das zu Beginn des Loslassens der Taste 214 erfolgt. Im übrigen wird das
Aufhören des Tones auch durch das Wiederanlegen der Dämpfer 219 begünstigt.
Stellt man den Schalter 264 in die Mittelstellung, so erhält die Verbindung M das
Potential der Anzapfung 267 der Batterie 265. Die Verbindung Λ* wird mit dem Gleitkontakt
268 eines die Batterie 265 überbrükkenden Potentiometers 269 verbunden, so daß man der Verbindung N je nach der Stellung
des Gleitkontaktes eine höhere, niedrigere oder auch dieselbe Spannung wie der Verbindung
M erteilen kann. Je nach der Gleitkontaktstellung kann man einfache Anschlagtöne
erhalten, bei denen gegebenenfalls die Amplitude nach dem Anschlag abfällt oder wächst. Haben die Verbindungen M und Λ"
gleiches Potential, so tritt eine Veränderung der LTmwandlungswirksamkeit überhaupt
nicht ein.
Die Länge der Zeit, die bei der gezeichneten Stellung des Schalters 264 zwischen
dem Beginn des Tones und der Erreichung der vollen Lautstärke oder bei der Mittelstellung
dieses Schalters zwischen dem Beginn des Tones und der Erreichung der verringerten
oder erhöhten Lautstärke verstreicht, kann durch passende Wahl der
Größe der Stromkreiselelemente beliebig bemessen werden. Man kann diese Zeit sogar
für verschiedene Töne anders bemessen als für andere. Zweckmäßig erhalten die Stromkreiselelemente
folgende Zahlenwerte:
Kondensator 220 0,05 («F,
Kondensator 226 0,01 /(F,
Widerstand 221 ϊ Megohm,
Widerstand 227 1J4 Megohm.
Die Lederstreifen an den beweglichen Kontakten des Schalters 236 sind mit einer
kolloidalen stromleitenden Lösung imprägniert und haben hinreichende Nachgiebigkeit.
Der Kontaktwiderstand beträgt bei geschlossenem Schalter ungefähr 50000 Ohm. Will man nur die Schwingungen der Saiten
202 ausnutzen, so kann man die Unwirksamkeit der Saiten 201 nicht nur dadurch herbeiführen,
daß man die Hämmer 218 entsprechend verschiebt, sondern auch dadurch, daß
man die Saiten 20r mittels des Schalters 274 erdet, zu welchem Zweck der Schalter in die
der gezeichneten Stellung gegenüberliegende Linksstellung gebracht wird. Will man dagegen
nur die Schwingungen der Saiten 201 ausnutzen, so kann man die Saiten 202 nicht
allein durch entsprechende Verschiebung der Hammer unwirksam machen, sondern auch
dadurch, daß man den Schalter 264 in die der gezeichneten Stellung gegenüberliegende
Rechtsstellung bringt, wodurch die Leitung 202 und auch die Verbindungsleitungen M
und Λτ geerdet werden. Man kann daher die Hammer auch so einstellen, daß sie stets
beide Saiten anschlagen und die Auswahl zwischen den Saiten rein elektrisch treffen.
In der Mittelstellung der Hammer, in der sie beide Saiten anschlagen, kann man die durch
die Saiten 202 erhaltenen Schwingungen durch passende Einstellung des Umschalters
264 und des Gleitkontaktes 268 zur Erzeugung irgendeiner der erläuterten Klangarten
verwenden. Das verhältnismäßige Überwiegen des Einflusses der Saiten 201 oder 202
im erhaltenen Klang kann man regulieren, indem man den Schalter 274 in die Mittelstellung
bringt und das den Saiten 201 aufgedrückte Gleichpotential durch einen weiteren
Gleitkontakt 278 am Potentiometer 269 regelt.
An dem beschriebenen Instrument sind mannigfache Abänderungen möglich, z. B.
kann man die Regelung der Umwandlungswirksamkeit auch bei den miteinander gekoppelten
Saiten 201 vorsehen. Ferner kann man den Saiten 202 dieselbe wirksame Länge
erteilen wie den Saiten 201, wodurch man nennenswerte Unterschiede in der harmonischen
Struktur bei einer bestimmten Einstellung der Potentiometer 256 und 257 vermeiden
kann. Bei der dargestellten Anordnung, bei der die Saiten 202 eine größere Länge haben und die Streifen 241 und 242
von den Enden der Saiten 202 verhältnismäßig weiter abstehen, so daß bei diesen
Saiten die tiefen Teiltöne stärker zur Geltung kommen, ist es zuweilen zweckmäßig,
noch einen weiteren leitenden Streifen 241' vorzusehen, der in bezug auf die Saiten 202
ungefähr die gleiche Länge hat wie der Streifen 241 in bezug auf die Saiten 201. Mit
den letzteren Saiten arbeitet der Streifen 241' überhaupt nicht zusammen. Für die Saiten
202 kann er aber mittels eines Schalters 279 au Stelle des Streifens 241 gesetzt oder mit
diesem parallel geschaltet werden.
In Fig. 16 ist ein Teilschnitt einer abgeänderten Ausführungsform des oberen Teiles
der Fig. 15 dargestellt, die sich durch die Zufügung
eines Resonanzbodens 280 von der no bisher beschriebenen Ausführungsform unterscheidet.
Der Resonanzboden ist an der Unterseite des Steges 211 und auf der Oberseite
der Trägerleisten 215 befestigt. An Stelle der Stellschrauben 204 sind hier nur
die üblichen Stegstifte 209 vorgesehen. Bei dieser Ausführung kann man die mechanischen
Schwingungen der Saiten 201 mit Hilfe des Resonanzbodens 280 unmittelbar
in Schall umsetzen. Andererseits hat man iao auch die elektrische Schallumsetzung mittels
der .Saiten 202. Man kann auch beide Um-
Setzungsarten gleichzeitig anwenden, indem man die Hammer beide Saiten anschlagen
läßt. Auf diese Weise erhält man die Kombination einer Orgel, deren Töne durch den
Lautsprecher 260 wiedergegeben werden, mit einem gewöhnlichen Klavier, dessen Töne
durch den Resonanzboden 280 erzeugt werden. Man kann auf diese Weise auch ein elektrisches Klavier mit einem gewöhnlichen
Klavier kombinieren. Die Saiten 201 können hier für jeden Ton auch mehrfach vorgesehen
sein, um die Klangstärke des gewöhnlichen Klaviers zu erhöhen. Die Hämmer sind dann
zweckmäßig derart verschiebbar, daß sie wahlweise sämtliche Saiten 201, die Saite 202
oder auch gleichzeitig die Saite 202 mit einer oder mehreren Saiten 201 anschlagen können.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 22 und 23 sind je zwei Saiten 401 und 401' für
jeden Ton vorgesehen, die durch einen gemeinsamen Hammer 411 angeschlagen und
durch einen gemeinsamen Dämpfer 412 gedämpft werden. Die Saiten sind vom Instrumentrahmen
elektrisch isoliert. Die Saiten laufen über einen Steg 407, der fest montiert sein kann, aber hier in der beschriebenen
Weise schwingbar auf Leisten 414 ruht, die nach den Saiten hin durchgebogen sind. Zur
Umwandlung der Saitenschwingungen in elekirische dient wieder ein leitender Streifen 417
mit der zugehörigen Schaltung.
Alle Saiten 401 sind untereinander parallel geschaltet und mit dem positiven Pol der
Batterie 423 verbunden. Die Saiten 401' sind zusammengeschaltet und an dem beweglichen
Kontakt eines Schalters 426 geführt, in dessen gezeichneter Stellung sie den Saiten 401 parallel
geschaltet sind. In der anderen Schalterstellung liegen die Saiten 401' nicht parallel
zu den Saiten 401, sondern sind mit dem negativen Pol einer Batterie 444 verbunden,
die zweckmäßig dieselbe Spannung hat wie die Batterie 423. In dieser Schalterstellung
haben die Saiten 401' eine Spannungsdifferenz umgekehrten Vorzeichens in bezug auf den
Streifen 417 wie die Saiten 401. In der gezeichneten
Schalterstellung, bei der die Saiten 401 und 401' das gleiche Potential haben,
addieren sich die durch ihre Schwingungen erzeugten elektrischen Schwingungen. Wird
der Schalter 426 dagegen umgelegt, so daß die Saiten 401' eine Spannung entgegengesetzten
Vorzeichens wie die Saiten 401 haben, so sind zwar die mechanischen Schwingungen
der Saiten noch untereinander ähnlich, aber die von ihnen hervorgerufenen elektrischen
Wirkungen haben entgegengesetzte Phase und löschen sich daher ganz oder nahezu ganz
aus. Auf diese Weise wird die hohe Anfangsamplitude des Klaviertones im Ausgangskreis
unwirksam gemacht.
Zur Beeinflussung der auf den Anschlag folgenden Ton charakteristik wird zweckmäßig
die Schwingung einer der Saiten, z. B. 401', rasch gedämpft. Auf diese Weise wird verhütet,
daß die durch die beiden Saiten hervorgerufenen elektrischen Schwingungen sich im weiteren Verlauf des Tones gegenseitig
auslöschen. Ferner wird das Auftreten von Schwebungstönen verhütet, die bei einer geringen
Tonhöhendifferenz der Saiten auftreten können. Demgemäß sind Dämpfungspolster 441 an der Unterseite einer Stange 438 vorgesehen.
Letztere ist schematisch mittels eines Handgriffes 440 nach links verschiebbar dargestellt,
so daß die Dämpfer 441 gegen die Saiten 401' zum Anliegen kommen, in welcher
Lage sie durch das Eingreifen eines Einschnittes 439 an der Stange in einer der Stangenführungen 442 gehalten werden können.
Auf diese Weise werden die Saiten 401' an einer zwischen der Anschlagstelle
des Hammers 411 und dem vorderen Saitenende gelegenen Stelle, gedämpft. Dies ist
besser, als wenn man die Saiten zwischen der Anschlagsstelle und der Umwandlungseinrichtung dämpfen wollte.
Mit der beschriebenen Einrichtung lassen sich orgelähnliche Töne erzielen. Die Dämpfung
ist hierzu nicht unbedingt erforderlich, go Zwei angeschlagene Saiten schwingen nur im
ersten Augenblick des Anschlages wirklich so parallel, daß sich die Schwingungen aufheben.
Im späteren Verlauf wird durch verschiedene Umstände, wie z. B. nicht genau gleiches Auflager, Materialunterschiede usw.,
die evtl. noch künstlich vergrößert werden, die Schwingung voneinander abweichen und
sich nicht mehr aufheben. Mittels des Schalters 426 läßt sich das Instrument beliebig auf
Klavier- oder Orgelklang umschalten. Wird der eine Saitensatz, z.B. die Saiten 401',
rasch abgedämpft, so erhält man bei der Schaltung auf Klavierton eine verhältnismäßig
starke Hervorhebung des Tonbeginns im Verhältnis zum späteren Tonverlauf.
Für den Eintritt der beschriebenen Wirkung ist es erwünscht, daß die Saitenschwingungen
und die durch sie erzeugten elektrischen Schwingungen nicht nur gleichphasig, sondern auch ähnlich untereinander sind. Zu
diesem Zweck sind die Hämmer 411 und die Streifen 417 so angeordnet, daß sie unter
Punkten der Saiten liegen, die um den gleichen Bruchteil der Gesamtlänge vom Saitenende
abstehen.
In Fig. 23 ist der Streifen 417 starr in bezug auf den Instrumentrahmen 409 befestigt.
Infolgedessen finden sich bei Verwendung eines schwingungsfähigen Steges in der elektrischen Schwingung auch Komponenten,
die von den Stegschwingungen her-
rühren, weil der Steg durch die angeschlagene
Saite in Schwingungen versetzt wird und hierdurch die übrigen Saiten, wenn auch mit
sehr geringer Amplitude, in Schwingungen versetzt. Da aber die Zahl der mitangeregten
Saiten sehr groß ist, können sie doch einen merklichen Beitrag zu der elektrischen
Schwingung liefern.
Will man diesen von der Stegschwingung ίο herrührenden Beitrag beseitigen, so kann man
den Streifen 417 gemäß Fig. 24 am Steg 407 anstatt am Rahmen befestigen. Steht der
Streifen verhältnismäßig weit vom Steg 407 ab, so kann man ihn auch auf den Querleisten
414 befestigen, die die Schwingungen des Steges mitmachen. Eine derartige Befestigungsart
ist in Fig. 25 dargestellt.
Zweckmäßig wird das Instrument so ausgebildet, daß der Rahmen, Stimmstock mit
Stimmstiften, Steg, Rippen, Saiten usw. ein Ganzes bilden, das aus dem Instrument herausgenommen
werden kann, ohne die Saiten vorher entfernen zu müssen. Eine derartige Anordnung hat auch den Vorteil, 'daß man die
Saiten und die Umwandlungsanordnung im Gehäuse so lagern kann, daß sie die Schwingungen
des letzteren nicht mitmachen. Dies ist besonders wesentlich, da das Gehäuse von
Zeit zu Zeit äußeren Stoßen und regelmäßig Erschütterungen durch das Xiederdrücken der
Tasten ausgesetzt ist. Die Fig. 26 bis 28 zeigen eine derartige Anordnung.
Fig. 26 zeigt einen als Ganzes gegossenen Rahmen 428, der alle bei einem gewöhnlichen
Klavierrahmen üblichen Teile besitzt, z. B. Verstärkungsstreben 429, Querleisten 406, Vorderteil
404, Rückteil 409 usw. In der üblichen Rahmenöffnung 430 ist der Baßsteg431
untergebracht, der auf denselben Rippen 414 ruht wie der Hauptsteg 407. Die vorderen
Enden der rechten Rippen 414 sind an einem Ouerglied4i5 befestigt, das hier gleichfalls
mit dem Rahmen 428 aus einem Stück besteht. Die übrigen Rippenenden sind am Rahmen 428 unterhalb und in der Nähe des
Randes desselben befestigt. Die Höhenlage des Querschnitts 415 und die Befestigung der
Rippen 414 an demselben ist aus Fig. 27 zu ersehen, die einen Längsschnitt in der Ebene
2J-2J der Fig. 26 darstellt, der im wesentlichen
längs einer der Yerstärkungsstreben 429 genommen ist.
Am Rand der Rahmenplatte 428 verläuft
ein sich nach unten erstreckender Flansch 432, der sich an das Ouerglied 415 anschließt.
Die Rippen 414 liegen gegebenenfalls unter Zusammenpressung in der Längsrichtung
zwischen zwei Punkten des Flansches 432 oder zwischen dem Flansch und dem Ouerschnitt
415 und werden in ihren Lagen durch Scheiben 433 gehalten, die an der Unterseite
der Rippe und des Flansches 432 oder des Quergliedes 415 befestigt sind.
Ein Schnitt in der Ebene 28-28 in Fig. 26 ist in Fig. 28 dargestellt und zeigt den
Stimmstock 427, der am Vorderteil 404 der Platte befestigt ist. Das aus Stimmstock,
Rippen, Stegen und noch außerhalb des Gehäuses aufziehbaren Saiten bestehende Ganze
ruht auf Gummipolstern 434 auf waagerechten Teilen der Gehäusewandung 416. Von
der oberen Innenfläche der Gehäusewandung ist die Rahmenplatte durch einen Gummistreifen
435 getrennt. Nach unten wird sie durch Halteblöcke 436 festgehalten, unter denen
noch Gummipolster 437 angeordnet sind. Auf diese Weise ist der Instrumentrahmen mit den
zugehörigen Teilen in bezug auf Schwingungen gegen das Gehäuse abgedämpft.
In der Beschreibung sind als Umwandlungsvorriclitung elektrostatische Vorrichtungen
dargestellt worden. Die Erfindung ist aber auf derartige Umwandlungsvorrichtungen
nicht beschränkt und läßt sich auch unter Zuhilfenahme von anderen Umwandlungs vorrichtungen, z.B. elektromagnetischen,
ausführen.
Claims (12)
- Patentansprüche:I. Elektrisches Musikinstrument ohne Resonanzboden mit Umwandlungsorganen zur Umwandlung der mechanischen Saitenschwingungen in elektrische, dadurch gekennzeichnet, daß für jeden Ton mehrere auf diesen Ton abgestimmte Saiten vorgesehen sind, die entweder spielmäßig über einen Steg koppelbar oder überhaupt nicht miteinander koppelbar sind, und daß die elektrischen Schwingungen jedes den Saiten eines Tones gemeinsamen Umwandlungsorgans oder der zu einem Ton gehörigen LTmwandlungsorgane in geeigneter Zusammenschaltung wirksam gemacht werden.
- 2. Elektrisches Musikinstrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Saiten für einen Ton entweder in bezug auf Länge, Spannung, Material oder Dämpfung verschieden sind.
- 3. Elektrisches Musikinstrument nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zu einem Ton gehörigen Saiten verschieden stark erregt sind.
- 4. Elektrisches Musikinstrument nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzielung verschiedener Dämpfung der Saiten für einen Ton die Saiten zum Teil über einen schwingungsfähigen, evtl. spielmäßig veränderbaren, zum Teil über einen schwingungsunfähigen Steg geführt sind.
- 5· Elektrisches Musikinstrument nach Anspruch ι bis 4 mit einer Umwandlungsvorrichtung, die mehreren Saiten · verschiedener Töne zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß zur Einstellung des Abstandes zwischen der Umwandlungsvorrichtung und den Saiten an der Umwandlungsvorrichtung verstellbare Vorsprünge vorgesehen sind.
- 6. Elektrisches Musikinstrument nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Umwandlungseinrichtungen, die mehreren Saiten verschiedener Töne zugeordnet sind, nur für bestimmte Saiten,i. B. für jede zweite Saite jedes Tones, mit einem Vorsprung versehen sind, um die Schwingungen nur dieser Saiten in elektrische Schwingungen umzuwandeln.
- 7. Elektrisches Musikinstrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Saiten eines Tones oder die Umwandlungsorgane gleichstrommäßig verschieden stark vorspannbar sind.
- 8. Elektrisches Musikinstrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der den Saiten zugeordnete Hammer verschiebbar angeordnet ist.
- 9. Elektrisches Musikinstrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für jeden Ton zwei Saiten vorgesehen sind und daß der Hammer der einen Saite gegenübersteht und das Umwandlungsorgan entweder der anderen oder beiden Saiten zugeordnet ist.
- 10. Elektrisches Musikinstrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Hammer beiden Saiten gegenübersteht und die zugehörigen Umwandlungsorgane in Phase oder Gegenphase geschaltet sind.
- 11. Elektrisches Musikinstrument nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeich- ' net, daß die zu den Saiten eines Tones gehörigen Umwandlungsorgane den Saiten gegenüber an verschiedenen, jedoch korrespondierenden Stellen angeordnet sind.
- 12. Elektrisches Musikinstrument nach Anspruch 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelelemente der vorangehenden Ansprüche spielmäßig veränderbar sind.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US643037XA | 1931-12-29 | 1931-12-29 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE643037C true DE643037C (de) | 1937-03-25 |
Family
ID=22054997
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEV30615D Expired DE643037C (de) | 1931-12-29 | 1932-11-01 | Elektrisches Musikinstrument |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE643037C (de) |
-
1932
- 1932-11-01 DE DEV30615D patent/DE643037C/de not_active Expired
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