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Vorrichtung zum Inschwingungsetzen von Körpern, insbesondere- der
Saiten von Klavieren, mittels Elektrizität. Die vorliegende Erfindung besteht darin,
daß man zu Beginn des Inschwingungsetzens der Saiten in die Elektromagnete, welche
die Schwingung erzeugen, einen besonderen pulsierenden Strom hineinsendet, und alsdann
diesen Strom durch den normalen Strom ersetzt, welcher die Schwingung der Saite
in der gewünschten Weise aufrechterhalten soll. (Unter einem pulsierenden Strom
ist hierbei ein Strom zu. verstehen, der nach einem mehr oder minder raschen Rhythmus
unterbrochen wird.) Die Erfindung kennzeichnet sich durch die Verwendung einer Hilfserregung
für den Beginn, die man vollständig aufhören läßt, sobald die Amplitude der Schwingung
des schwingenden Körpers genügend groß ist, damit letzterer selbsterregend wirkt.
Die Erfindung betrifft also die vollständige Ersetzung des pulsierenden Hilfsstromes
für den Beginn durch den normalen Betriebsstrom.
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Um die Hilfserregung beim Beginn des Inschwingungsetzens zu verwirklichen,
-benutzte man in der Regel Kontakte, die als Unterbrechungsorgane dienten. Das eine
bewegliche Stück wurde durch ein Hilfseri-egungsorgan (Elektromagnet, Widerstand
o. dgl.) in Schwingung versetzt, um den Strom zu unterbrechen und die Saite zu erschüttern,
bis diese selbsterregend wurde. Das zweite Kontaktstück, welches mit der Saite verbunden
war, wirkte seinerseits unterbrechend, sobald die Amplitude der Saitenbewegung genügend
groß geworden war. Aber selbst nachdem die Saite selbsterregend geworden war, verschwand
die Hilfserregung nicht vollständig; dasjenige, was von ihr übrig blieb, genügt,
um die Genauigkeit der Unterbrechung zu stören und die Wirkungsweise schädlich zu
beeinflussen.
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Die vorliegende Erfindung beseitigt diesen L.`belstand durch Ausschaltung
der Hilfserregung, nachdem die Saite in Schwingung versetzt worden ist.
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Ein Mittel zur Verwirklichung dieses Zieles besteht darin, daß man
die Bewegung des beweglichen Kontaktstückes vollständig beseitigt, sobald das andere
mit der Saite verbundene Kontaktstück mit einer genügenden Amplitude schwingt. Aber
in den meisten Fällen ist es vorteilhaft, zwei verschiedene Kontakte zu verwenden:
den einen für den Hilfsunterbrecher, den anderen für die Saite. Man kann auf diese
Weise dem Hilfsorgan für die Unterbrechung irgendeine Amplitude geben, ohne der
Selbsterregung
der Saite zu schaden, weil ja der Hilfskörper in
einem gegebenen Augenblick vollständig zur Ruhe kommt; hierdurch ist man in der
Lage, kräftige, einfache und sichere Vorrichtungen anzuwenden.
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In den folgenden Beispielen kommt ein doppelter Kontakt zur Anwendung;
die Benutzung eines einfachen ' Kontaktes ergibt sich daraus von selbst.
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*Es soll noch bemerkt werden, daß die Natur des pulsierenden Stromes
sich ändern kann, und daß die Mittel zur Auswechslung der Ströme zahlreich sind.
Z. B. kann der für die Hilfserregung benutzte pulsierende Strom bestehen: z. in
einem einzigen Strom, welcher mehrere Töne oder das halbe, oder 'selbst das ganze
Klavier versorgt; in diesem Falle kann der Strom in irgendeiner Weise unterbrochen
werden; 2. in einem für jeden Ton besonders unterbrochenen Strom; in diesem Falle
ist der Strom zweckmäßig mit der Schwingung der entsprechenden Saite synchronisiert.
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Außerdem kann der pulsierende Strom, Erregerstrom genannt, entweder
in den Hauptelektromagneten, welcher die Schwingung der Saite veranlaßt, oder in
einen besonderen Magneten und in einen besonderen Stromkreis, Erschütterungsstromkreis
genannt, gesandt werden.
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Die Mittel, um die Hilfserregung zu beseitigen, sind zahlreich, z.
B.
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i. Man kann unter jede Taste einen besonderen Kontakt legen, der für
den pulsierendere Strom bestimmt ist; dieser Kontakt wird nur dann geschlossen,
wenn man die Taste in besonderer Weise niederdrückt, z. B. wenn man stärker als
gewöhnlich auf die an ihrem Wegende angekommene Taste drückt.
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2. Um den Fingersatz- nicht zu beschränken, kann rhan den pulsierenden
Strom automatisch während einer gegebenen Zeit hindurchschicken, etwa während eines
geeigneten Bruchteiles einer Sekunde.
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3. Man kann den pulsierenden Strom bis zu dem Augenblick hindurchsenden,
wo die Saite selbsterregend geworden ist und ihn in diesem Augenblick durch den
normalen Strom ersetzen, der die Schwingung aufrecht erhalten soll.
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Außerdem können in allen Fällen das Hervorrufen und das Aufhören der
Unterbrechung mechanisch oder elektrisch bewirkt werden. Die vorliegende Erfindung
umfaßt alle möglichen Kombinationen dieser verschiedenen Mittel.
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Beispielsweise sind einige typische Kombinationen weiter unten beschrieben;
sie dürften für das Verständnis der übrigen ausreichen. In diesen Beispielen ist
die `'erwendung eines einzigen Elektromagneten srnvohl für die anfängliche Erschütterung
der Saite, als für das Aufrechterhalten ihrer Schwingung angenommen, weil die Benutzung.
eines besonderen Elektromagneten und eines besonderen Stromkreises für die Erschütterung
sich hieraus ohne weiteres ergibt.
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Die Fig. r, 2, 3 und 4 zeigen die Verwendung eines besonderen Hilfsstromes
für jede Saite. Fig. q. zeigt außerdem eine Anordnung, welche gestattet, auf die
Saite einen sehr leichten Kontaktdruck während des Durchganges des pulsiernden Stromes
und einen starken Kontaktdruck zu erzeugen, wenn die Saite selbsterregend geworden
ist.
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Fig. 5 und 6 zeigen eine Vorrichtung, bei welcher selbsttätig der
gesamte pulsierende Strom in den Elektromagneten der Saite geführt wird, um eine
Maximalerregung selbst beim Pianissimo hervorzurufen. Der Widerstand ist bei Fig.
5 in den Stromkreis der Saite und bei Fig. 6 in den allgemeinen Stromkreis eingeschaltet.
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Die Fig.7, 8, 9 und io zeigen die Verwendung eines einzigen Hilfsunterbrechers,
um mehrere Saiten zu erschüttern, Die Fig. 7 und 8 zeigen schematisch den Stromkreis
für eine Saite. Fig.9 ist ein Schema nach Fig.7 für eine Gruppe von Saiten. Fig.
io zeigt ein Mittel, um den Ersatz des pulsierenden Stromes durch den normalen Strom
zu verwirklichen.
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Fig. i i zeigt eine Vorrichtung, bei welcher die Hilfserregung durch
einen besonderen Druck auf die bereits niedergedrückte Taste beseitigt wird.
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Fig.12 zeigt eine Vorrichtung, bei der die Hilfserregung am Ende einer
gegebenen Zeit mit Hilfe eines kleinen Hebels aufgehoben wird, der durch seine Trägheit
wirkt. Beispiel i.
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Anwendung eines besonderen (zweckmäßig synchronisierten) Stromes für
jede Saite und selbsttätiger Ersatz des besondern Stromes durch den Normalstrom,
sobald die Saite selbsterregend geworden ist (Fig. i bis 6).
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Das Prinzip besteht darin, die Schwingung der Saite zu benutzen, um
die Hilfserregung aufhören zu lassen. Allerlei elektrische, mechanische, elektromechanische
und sonstige Mittel können hierbei verwendet werden..
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Beispielsweise ist hier ein elektrisches Verfahren beschrieben. Das
Wesen desselben besteht darin, die ersten durch die Saite erzeugten Unterbrechungen
zu benutzen; zu diesem Zwecke ordnet man einen Nebenschluß zu dem besonderen Kontakt
dieser
Saite an. Während der aufeinanderfolgenden Unterbrechungen dieses Kontaktes durchströmt
ein Strom den Nebenschluß und bewegt die zum Auswechseln der Ströme dienenden Organe.
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Alle Wirkungen dieses Stromes können benutzt werden, tun das Auswechseln
zu erreichen, z. B. Temperaturerhöhung, -Magnetisierung usw. Da Elektromagnete besonders
brauchbar sind, so ist die Erfindung für den Fall der Verwendung von Elektromagneten
beschrieben.
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Die Fig. r, 2 und 3 zeigen schematisch beispielsweise die selbsttätigen
Auswechslungsvorrichtungen gemäß "diesem Prinzip. Beispielsweise kann das Unterbrecherorgan
ein hin und her schwingendes Glied sein, aber es könnte auch jede andere Form haben.
A ist die durch den Elektromagneten B in Sch-,vingung versetzte Saite; D ist ein
schwingender Hilfskörper, der mit der Saite A in Einklang gebracht ist und durch
den Elektromagneten C bewegt wird.
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E ist der im Nebenschluß zu dem besonderen Kontakt f, a der
Saite A angeordnete Elektromagnet, der dazu bestimmt ist, -die Hilfserregung
auszuschalten. F ist das bewegliche Kontaktstück des Kontaktes f, a der Saite, H
ist das bewegliche Kontaktstück des Kontaktes d, h des schwingenden Hilfsorganes,
G ist der unter der Taste der Klaviatur angeordnete Kontakt.
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In Fig. i ist, sobald die Taste nicht angeschlagen ist, der Kontakt
G unterbrochen, so daß kein Strom. hindurchfließt; die Kontakte I und
K stehen in Eingriff, ebenso wie f, a und d, h.
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Wenn man die Taste niederdrückt, so schließt man den Stromkreis bei
E; der Strom geht durch die Kontakte I und K, durch den Elektromagneten C und setzt
das Hilfsorgan D in Schwingung. Die Unterbrechungen, welche alsdann zwischen den
Kontaktstücken d, h des Hilfsorganes entstehen, dienen dazu, den Hauptstrom zu unterbrechen,
welcher von der Stromquelle durch den Draht L herkommt, durch den Elektromagneten
B fließt und hierauf durch die Teile D, d, h, H, G, F, f, a
zur Stromquelle zurückkehrt. ' Der so erregte Elektromagnet B erschüttert
die Saite stark genug, um bei f, a Unterbrechungen hervorzurufen, wenn das bewegliche
Kontaktstück F entsprechend eingestellt ist. Sobald die Unterbrechungen bei f, a
entstehen, fließt ein N ebenschlußstrom durch den Elektromagneten E, welcher das
bewegliche Kontaktstück K anzieht und den Kontakt I, K unterbricht. Von -diesem
Augenblick an geht kein Strom mehr durch den Elektromagneten C. Das schwingende
Hilfsorgan D kommt zur Ruhe, der von der Stromquelle durch L und B fließende Strom
wird nicht mehr bei d, h. unterbrochen. Der Strom folgt dem Wege
H, G, F, wird bei f, a unterbrochen und kehrt darauf zur Stromquelle
zurück. In diesem Augenblick ist die Saite selbsterregend geworden.
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In Fig. a bringt der Elektromagnet E den Elektromagneten C zur Ruhe,
indem er ihn kurzschließt. Da der Kontakt I, K unterbrochen ist, wenn man die Taste
niederdrückt, so folgt der Strom dem Wege L, C, d, h, H, G, B, F, f,
a und kehrt zur Stromquelle zurück. Der Schwingkörper D gerät in Schwingung und
setzt die Saite unter Vermittlung des Elektromagneten B in Schwingung. Bei
f, a entstehen Unterbrechungen; in diesem Augenblick tritt der Elektromagnet
E in Wirkung, zieht das Kontaktstück K an; schaltet den Kontakt 1, K ein und schließt
den Elektromagneten C kurz. Die . Unterbrechungen hören bei d, h auf, und
die Saite A wird selbsterregend.
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Fig.3 zeigt eine Vorrichtung, bei welcher der Elektromagnet E den
Kontakt d, la verriegelt, indem er den Teil h auf den Teil
d
stützt, wenn die Saite A selbsterregend geworden ist.
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In den Fig. i, 2 und 3 ist angenommen, daß das bewegliche Kontaktstück
F nur durch seine Trägheit wirkt, aber es ist klar, daß man es auch durch einen
Elektromagneten zur Wirkung- bringen könnte, der entweder durch Entfernung oder
durch Annäherung wirkt, um zwischen f und a einen sehr schwachen Kontaktdruck
vor dein Eintreten der Unterbrechungen bei f, a und einen stärkeren Druck
nach dem Eintreten dieser Unterbrechungen zti erhalten. Der starke Druck wird also
dann erzeugt, wenn die Saite selbsterregend geworden ist.
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Fig. q. zeigt eine Vorrichtung dieser Art, die mit einem Elektromagneten
versehen ist, welcher durch Annäherung der Kontakte wirkt, und die durch einen leicht
anliegenden Kontakt zu Beginn und einen fest anliegenden Kontakt während des Betriebes
gekennzeichnet ist. Die Bezugszeichen und die Vorrichtung sind dieselben, wie in
Fig. i, aber der um die Achse F1 schwingende bewegliche Arm F trägt einen eisernen
Anker F2, welcher der Anziehung des Elektromagneten e unterworfen ist, welcher,
wie der Elektromagnet E, im Nebenschluß zu dem Kontakt f, a angeordnet ist.
e und E sind in S S erie geschaltet.
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Die Teile sind derart eingestellt, daß der Kontakt lose geschlossen
ist, wenn kein Strom durch die Vorrichtung hindurchgeht. Wenn man die Taste niederdrückt,'
so schließt man den Stromkreis bei G, die
geringste Erschütterung
der Saite .A erzeugt Unterbrechungen zwischen f und a.. Sobald die ersten
Unterbrechungen zwischen f und a
entstehen, fließt ein Nebenschlußstrom
in den Elektromagneten c, welcher den Anker F anzieht und einen geeigneten Druck
zwischen f und a hervorruft. Infolge dieser Anordnung ist zu Beginn
ein loses Aufeinanderliegen der Kontaktteile und während des Betriebes ein Aufeinanderliegen
der Kontaktteile mit geeignetem Druck gesichert. Diese Bedingungen sind für ein
richtiges Einsetzen, sowie für die Intensität und Regelmäßigkeit des Tones unerläßlich.
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Das lose Aufeinanderliegen der Kontaktteile f, a wird deshalb gesichert,
weil der Nebenschlußstrom den Kontakt sogleich wiederherstellt, wenn die Teile f,
a voneinander getrennt sind.
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Die Fig.5 und 6 zeigen, wie man mit Hilfe der vorstehend beschriebenen
Vorrichtungen zum Erschüttern der Saiten den gesamten pulsierenden Strom benutzen
kann, wodurch ein sicheres Einsetzen des Tones beim Pianissimo gesichert wird.
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In Fig. 5 befindet sich ein Widerstand R in dem Stromkreis jeder Saite;
in Fig.6 ist dieser Widerstand in dem allgemeinen Stromkreis angeordnet: Die Bezugszeichen
sind dieselben wie in Fig. i. N ist eine nichtleitende Verbindung, welche das bewegliche
Kontaktstück K mit dem beweglichen Kontaktstück K1 vereinigt. Das bewegliche Kontaktstück
K1 stützt sich auf das mit der Stromquelle in Verbindung stehende Kontaktstück Ar.
R ist ein Widerstand, der im Nebenschluß zu dem Kontakt 11r, K 1 angeordnet ist.
Zu Beginn der Erregung stehen die Teile N und KI in Eingriff, und der ganze pulsierende
Strom fließt in den Magneten B.
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In dem Augenblick, in welchem die Saite selbsterregend geworden ist,
hebt der Elektrorriagnet E das Kontaktstück K und unter Vermittlung der Verbindung
1V1 auch das Kontaktstück K1 an. Der Kontakt N, KI wird alsdann unterbrochen, wie
auch der Kontakt I, K unterbrochen wird, und der Widerstand: R wird in den Stromkreis
eingeschaltet, Auf diese Weise fließt während der Erregungsperiode der ganze pulsierende
Strom in den Magneten B, während beim Erklingen des Tones ein geeigneter Widerstand
in dem Stromkreis des 'Elektromagneten B sich befinden kann.
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Fig.6 ist eine Abänderung der Fig.5. P, T, L' sind Drähte,
von denen ein jeder zu einem Elektromagneten, wie B, hinführt, der vor einer Saite
angeordnet ist; der Widerstand R wird: alsdann in den all--emeinen Stromkreis eingeschaltet.
Beispiele. Anwendung eines einzigen Hilfsunterbrechers, um mehrere Saiten zu erschüttern,
und selbsttätiger Ersatz des Erschütterungsstromes durch den normalen Strom, sobald
die Saite selbsterregend geworden ist.
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Die Fig.7 und 8 zeigen schematisch den Stromkreis für eine Saite;
Fig. 9 ist ein Schema nach Fig.7 für eine Gruppe von zwei Saiten.
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B und BI sind die Hauptelektromagnete, welche die Saite in Schwingung
versetzen. ca und f sowie czl und f1 sind Kontakte der Saite. G, G1, g sind
Kontakte unter der Taste. R, R1 sind Widerstände in dem Stromkreise. O, q,
Q1, q1, S, s, S1, sl sind Kontakte, die das Auswechseln der Ströme bewirken. O ist
das für eine Gruppe von Saiten bestimmte Hilfsunterbrechungsorgan.
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Das Prinzip der Wirkungsweise ist folgendes: Wenn der Kontakt bei
S, s hergestellt und zwischen 0, q unterbrochen ist, so fließt der pulsierende
Strom allein durch den "Elektromagneten B und erschüttert die Saite. Sobald diese
genügend erschüttert ist, wird der Kontakt S, s unterbrochen und der Kontakt 0,
q hergestellt. Von diesem Augenblick an fließt der normale Strom in den Elektromagneten
B und fährt fort, die Saite zu schwingen, welche selbstunterbrechend geworden ist.
Um zu vermeiden, daß ein vollständiges Aufhören des Stromes eintritt, ist es zweckmäßig,
die Kontaktstücke 0 und q zu" derselben Zeit zur Berührung zu bringen, zu welcher
der Kontakt bei S, s unterbrochen wird. Wenn der eine Torgang etwas vor oder nach
dem anderen stattfindet, so ist dies jedoch ohne Bedeutung: die Regelung ist also
einfach.
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Fig. ro erläutert die Wirkungsweise. Die Bezugszeichen bezeichnen
dieselben Teile wie in den früheren Figuren. Der größeren Einfachheit halber ist
der Elektromagnet, welcher den beweglichen Teil F beherrscht, nicht dargestellt.
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Q= ist ein eiserner Anker, der von einer Feder oder einem beweglichen
Arm 0_ getragen wird, der auf einem Zapfen 0-' angeordnet ist. Die Kontaktstücke
q und .s sind auch auf Zapfen oder Federn angeordnet. 31 ist eine nichtleitende
Verbindung, zweckmäßig ein Faden.
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Van dem Augenblick an, in welchem die Saite selbsterregend geworden
ist, erregt ein Nebenschlußstrom den Elektromagneten E, welcher den Anker 02 anhebt,
den Kontakt Q, q herstellt und den Kontakt S, s unterbricht. Bei dieser Vorrichtung
bestehen der pulsierende Strom und der normale Strom Während einer sehr kurzen Zeit
nebeneinander.
Es würde einfach sein, die Anordnung umgekehrt zu
treffen, d. h. derart, daß der Kontakt S, s während einer sehr kurzen Zeit vor Einschalten
des Kontaktes q, O unterbrochen wird.
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Beispiel 3.
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Auswechseln der Ströme, indem man die Taste in besonderer Art niederdrückt.
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Fig. i i zeigt eine Vorrichtung, bei der die Hilfserregung dadurch
erzielt wird, daß man einen besonderen Druck auf die bereits niedergedrückte Taste
ausübt. I ist die Taste des Klaviers, B der Elektromagnet, welcher die Saite in
Schwingung setzt; 0 ist das Unterbrechungsorgan für den pulsierenden Strom. Ein
Widerstand ist bei R angeordnet, wenn man einen Widerstand für jede Saite wünscht,
und bei R1, wenn man sich mit einem Widerstand in dem allgemeinen Stromkreis begnügt.
U und U1 sind die Stromkreise der Saite, die dem Elektromagneten B zugehört,
P, PI, T, TI- sind Erregerstromkreis anderer Saiten; Tl, W
sind zwei
elastische Kontaktstücke; W ist in elektrischer Verbindung mit dem festen Kontaktstück
X; Y und Z sind elastische Kontaktstücke.
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Wenn die Taste I nicht angeschlagen ist, so sind die Kontakte X und
Y in Eingriff, aber es fließt kein Strom hindurch, denn die Kontakte V,
W und Z, Y sind unterbrochen. Wenn man die Taste wie gewöhnlich niederdrückt,
so schließt sie den Kontakt V, W, ohne den Kontakt Y, Z zu schließen; der
normale Strom wird in den Elektromagneten B geschickt, er verfolgt den Weg R1 (oder
R), LT, Il, W, X, Y, y über den Elektromagneten B,
den Kontakt a,
f und zur Stromquelle zurück.
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Wenn man stärker auf die Taste T drückt als gewöhnlich, so bringt
sie auch die Kontakte Z, Y zum Eingriff und trennt fastgleichzeitig die Kontakte
Y, X, weil der Teil Y eine etwas steife Feder ist. Auf diese Weise
wird der pulsierende Strom allein in den Elektromagneten B hineingeschickt; er verfolgt
den Weg 0, U1; Z, Y, y, B, a, f, F zurück zur Stromquelle.
Sobald die Saite einmal erschüttert ist, stellt ein minder starker Druck auf die
Taste den normalen Strom, wie er zum Schwingen der Saiten gebraucht wird, wieder
her, denn der Kontakt Y, Z wird unterbrochen und der Kontakt X, Y wieder
eingeschaltet.
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Es würde leicht sein, den Kontakt Z, Y vor dem Kontakt V,
W zu schließen und den pulsierenden Strom beim Beginn des Niederdrückens
der Taste hindurchzuschicken; der normale Strom würde alsdann beim völligen Niederdrücken
der Taste zur Wirkung kommen. Beispiel 4. Hind'urchsenden des pulsierenden Stromes
während einer gegebenen Zeit.
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Es genügt für jede Taste eine selbsttätige Ausrückung vorzusehen,
welche den Kontakten die gewollte Dauer mittels einer von einem mechanischen oder
elektrischen Uhrwerk hervorgerufenen Bewegung gibt.
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Fig. 1a veranschaulicht die Benutzung einer Schwingbewegung, deren
Dauer man leicht regeln kann, je nach der Geschwindigkeit und der Energie, mit der
man die Taste niederdrückt, ohne daß man gezwungen- ist, einen besonderen Druck
auszuüben. Die Bewegung wird mittels eines kleinen Hebels i erreicht, der um eine
Achse a schwingt und an seinem Ende ein Gewicht 3 trägt, das sich p.uf eine leitende
,geneigte Ebene 4 stützt; letztere wird von einer Feder 5 getragen, welche ihrerseits
in elektrischer Verbindung mit dem Elektromagneten B steht. Eine andere Feder 6,
die an dem Hebel :2 mittels eines Isolierstückes 7 befestigt ist, steht mit der
Quelle O des pulsierenden Stromes in Verbindung. V und W sind zwei elastische Kontakte
unter der Taste T. V steht in Verbindung mit dem Stromkreis R des normalen Stromes.
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Wenn die Taste nicht angeschlagen ist, so fließt kein Strom hindurch.
Wenn man sie senkt, so kommen die Teile V und W zur Berührung, der normale
Strom tritt in den Widerstand' R ein, verfolgt den Weg h, W, a, i, 3, wobei der
Teil 3 sich auf die Ebene 4 stützt; der Strom fließt weiter durch 4, 5, den Elektromagneten
B, die Saite und zur Stromquelle. Wenn die Taste am Ende ihres Weges ankommt, so
stützt sie sich bei 8 auf den Hebel i, dessen Ende 3 sich aufwärts bewegt, ohne
sich von dem elastischen Teil 4., 5 zu entfernen; der normale Strom fließt also
immer ununterbrochen hindurch.
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Wenn aber die Taste mit genügender Geschwindigkeit gesenkt worden
ist, so setzt der Teil 3 des Hebels seine Aufwärtsbewegung fort, und die Kontaktstücke
3 und 4 trennen sich, während der Teil 4 und der Teil 6 zum Eingriff kommen. Die
Trennung der Teile 3 und 4 unterbricht den normalen Strom; die Herstellung des Kontaktes
zwischen den Teilen 4 und 6 schaltet den pulsierenden Strom ein. Wenn der Hebel
am Ende seines Aufwärtshubes angekommen ist, so fällt er auf die geneigte Ebene
4 zurück, welche seinen Stoß dämpft; der normale Strom wird wieder hergestellt und
der pulsierende Strom hört auf.
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Man kann also mit Hilfe eines mehr oder minder lebhaften Fingerdruckes
den Durchgang des pulsierenden Stromes während einer
mehr oder,
minder langen Zeit erreichen. Alan würde dasselbe Resultat erzielen, lN enn man
in entsprechender Weise den Durchgang des pulsierenden Stromes durch die Mechanik
beeinflussen lassen würde, die zur Bewegung der Hämmer des Klaviers dient.
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Bei dieser Vorrichtung kann das Unterbrechungsorgan Q schwingend ausgebildet
sein, %vobei es auf die Saite. -1 abgestimmt ist und mechanisch nach Art
der Zungen eines Polyphons durch irgendein Organ der Klaviermechanik, am besten
durch die 'raste des Klaviers, bewegt wird, wenn das Klavier von Hand gespielt wird,
während ein besonderes Organ zur Bewegung des Unterbrechers verwendet werden kann,
.nenn das Instrument automatisch spielt.
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Fig. 13 zeigt einen leichten Haken 9, der bei io unter der Taste angelenkt
ist und sich im Ruhezustand auf einen mit Filz belegten Träger i i stützt.
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Wenn man die Taste l niederdrückt, so setzt der Haken 9 das Stäbchen
D in Schwingung; wenn die Taste wieder emporsteigt, so wirft die geneigte Fläche
12 den -Ilken zurück, und das Stäbchen wird nicht erregt. Der bewegliche
Arm H, der bei Hl allgelenkt ist, ist in geeigneter Weise gebogen, damit
Unterbrechungen des Stromes zwischen den Kontakten d und na während der Schwingung
des Stäbcbens D eintreten können.
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Eine d'eril Hebel 8 der Fig. 12 entsprechende Vorrichtung ist derart
angeordnet, daß sie nach ihrem Zurückfallen einen Kurzschlußstromkreis zwischen
den Kontakten d und h schließt, und daß sie im angehobenen Zustande den Kurzschlußstromkreis
zwischen d, na unterbricht. Wenn man die Taste niederdrückt, so wird Gewichtshebel
H angehoben und fällt fast sogleich wieder zurück; der Strom ist also nur während
einer sehr kurzen Zeit pulsierend.
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Das Stillsetzen des Hilfsunterbrechers durch Erzeugung eines Kurzschlußstroinkreises
zwischen den Kontakten d, h kann zu den vorstehend beschriebenen elektrischen
und durch den Elektromagneten E beherrschten Vorrichtungen hinzugefügt werden; der
Kurzschlußstromkreis verhindert, daß der Hilfsschwingkörper D infolge seiner Trägheit
fortfährt, Unterbrechungen hervorzurufen, wenn der Strom in dem Elektromagneten
c aufgehört hat.