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Schreibmaschine, welche gesprochene Laute selbsttätig niederschreibt.
Vorliegende Erfindung beruht einerseits auf der physikalischen Tatsache, dass durch die Schwingungen von Membranen in Elektromagneten Wechselströme induziert werden, anderseits auf der Tatsache, dass bei geeigneter Schaltung sich Wechselströme von gleicher Stärke und Periodenzahl gegenseitig aufheben, dagegen solche von verschiedener Stärke und Periodenzahl einen Strom ergeben.
Vorliegende Erfindung nutzt diese beiden Tatsachen durch zweckdienliche Kombination derart aus, dass im Apparat, so lange nicht gesprochen wird, sich die durch Membranschwingungen erzeugten Wechselströme in allen Stromkreisen gegenseitig aufheben, dass dagegen dieser Vorgang, sobald ein Laut gesprochen wird, nur mehr für jenen Stromkreis gilt, der dem gesprochenen Laut entspricht, während in den übrigen Stromkreisen Wechselströme entstehen.
Die Zeichnung stellt die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel schematisch dar, u. zw. zeigt Fig. 1 den ganzen Apparat in Oberansicht, Fig. 2 eine zweite Konstruktionsform des Membranensystems in Oberansicht, Fig. 3 die Oberansicht des Ausschaltrelais in Tätigkeit und Fig. 4 die Seitenansicht des Typenhebelrelais.
Die Bestandteile des Apparates sind in einzelnen Gruppen derart angeordnet, dass jede Gruppe je einem Laut entspricht. Fig. 1 stellt zwecks Vereinfachung der Zeichnung nur vier derartige Gruppen dar, deren Funktion aber auch der der übrigen vollkommen entspricht. Jede Gruppe besteht aus folgenden Teilen : Die beidenMembranen und 2 sind nahevon einander entfernt straff gespannt und liegen zwischen zwei mit Spulen versehenen Magneten 3 und 4 möglichst nahe an sie, aber ohne sie zu beruhren. An der Membrane 2 ist die Nadel 5 befestigt, deren Spitze den Mantel der Walze 6 berührt, in welchen die Schwingungskurve des der Gruppe entsprechenden Lautes eingraviert ist. Die Walzen 6 der einzelnen Gruppen sind an die gemeinsame Achse 7 befestigt.
Ferner besitzt jede Gruppe ein Ausschaltrelais (Fig. 1 und Fig. 3), welches aus dem fix befestigten hakenförmigen Körper 8 besteht, an welchen der Relaishebel 9 drehbar befestigt ist. Dieser besitzt eine
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Die beiden entgegengesetzte Polarität besitzenden Magnete 16 und 17 sind im Ruhezustand von einander getrennt (Fig. 1). An der Kontaktplatte fliegt derElektromagnet jM des Typenhebelrelais. Sein Anker 19 (Fig. 4) bildet einen Arm des Typenhebels 20, der sich um die Achse 21 drehen kann. Der Anker 19 besitzt den seitlichen Arm 24, der im Ruhezustand des Ankers die Kontaktstücke 23 und 25 leitend verbindet. Jede Gruppe besitzt einen Induktionsstromkreis 30 ; alle Gruppen zusammen einen Batteriestromkreis der Batterie 26 mit so vielen Stromverzweigungen als Gruppen vorhanden sind.
Der Strom des geschlossenen Induktionsstromkreises fliesst durch die Spule 3, durch die analog gewickelte Spule 4, hierauf durch die fixe Spule 16 des Umschalterelais auf dem Körper 8, den Hebel 9, von diesem durch die Spule 17 zum isolierten Ende 22 der Achse des Hebels 9, hierauf zum Kontaktstück 23, über den Arm 24
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die Schaltkurbel 27 und teilt sich in so viele Stromverzweigungen, als Gruppen vorhanden sind ; in jeder
Stromverzweigung fliesst der Strom von der Zuleitung 28 über die Spule 18, die Platte 12, die Feder 13, das isolierte Hebelende 10, die Druckfeder 15 und die Kontaktplatte 14 zur gemeinsamen Rückleitung 29,
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Die Wirkungsweise des Apparates ist folgende :
Im Ruhezustande ist der Strom der Batterie 26 durch Schalter 27 ausgeschaltet und die Walzen 6 in Ruhe. Vor der Benutzung des Apparates wird der Batteriestromkreis geschlossen ; es fliesst Strom durch alle Spulen 18 die aber derart dimensioniert sind dass sie nur der volle Batteriestrom in Funktion setzt, dagegen nicht der Strom, der auch nur duieh eine einzige zweite Stromverzweigung geschwächt ist. Hierauf wird die Achse 7 durch eine geeignete Vorrichtung in Rotation gebracht.
Die eingravierten Schwingungskurven bringen die Nadeln 5 in die den einzelnen Lauten eigentümlichen Schwingungen, die auf die Membrane 2 und von dieser auf die nahe Membrane j !
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aufheben, wodurch die Stromkreise 30 stromlos bleiben, die Ausschaltrelais geschlossen bleiben und alle Spulen 18 weiter vom Batteriestrom durchflossen werden.
Wird nun ein Laut, z. B."A", der beispielsweise der ersten Gruppe entsprechen soll, gesprochen,
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Membranenpaar der ersten Gruppe, das schon vorher A-Schwingungen schwingt, wird daher nicht beeinflusst, das Ausschalteielais für "A" bleibt geschlossen. In den übrigen Membranenpaauen werden aber die Membranen. 1 durch die fremden Schwingungen des Lautes',, A" in ihren Eigenschwingungn gestört.
Ihre resultierenden Schwingungen werden sich von den sich notwendigerweise gleichbleibenden Schwin- gungen der Membranen 2 unterscheiden ; in ihrem Stromkreis 30 entstehen Wechselströme. und ihre an- geschlossenen Ausschalterelais sprechen an,-bis die Kontaktfeder 13 auf den isolierten Teil 11 zu liegen kommt (Fig. 3), wodurch also alle Stromverzweigungen des Batteriestromes geöffnet werden, mit Ausnahme der Stromverzweigung des Lautes "A". Es wird also nur jene Spule 18, die dem Laute "A" entspricht, von dem jetzt die volle Stärke besitzenden Batteriestrom durehflossen und zieht nun den Anker 19 an wodurch der Typenhebel 20 gegen die Schreibmaschinenwalze schlägt.
Die Schwingungskurve jeder Walze 6 ist gewählt für eine bestimmte Grendtonhöhe und -intensität.
Es ml'ss daher bei der Herstellung des Apparates dafür gesorgt werden, dass die auftreffenden Schallwellen dieselbe Höhe und Intensität besitzen. Ersteres kann durch Durehleiten des Schalles über eine auf eine bestimmte Höhe gestimmte Membrane erreicht werden, letzteres durch Dämpfung, durch Drosselung des vom Ton erzeugten Wechselstromes oder durch Benutzung mehrerer verschieden stark sprechenden
Membranenpaaren für jeden einzelnen Laut.
Die bisher beschriebenen Vorrichtungen können die ankommenden Schallwellen nur annähernd den eingravierten Kurven entsprechend modifizieren. Um diesen Nachteil zu beheben, dienen Kontakt- stücke 23 und 25 und die zweckdienliche Anordnung der Teile des Ausschalterelais. Tritt nämlich letzteres in Wirksamkeit, so wird der Batteriestromkreis nicht augenblicklich geöffnet, sondern erst wenn die
Kontaktfeder 1. 3 den Kontaktkörper 12 vollkommen verlassen hat (Fig. 3). Sollte nun, wie vorher ausge- führt, z. B. der gesprochene Laut A trotz aller regulierenden Vorrichtungeln nicht genau der A-Kure entsprechen, entstehen also auch in seinem Induktionsstromkreis 30 Wechselströme, die imstande wären, den Druck der Druckfeder 15 zu überwinden, so wird sich auch das A-Relais zu bewegen beginnen.
Da aber selbstverständlich die nur durch die Inkongruenz der beiden A-Schwingungen erzeugten Wechsel- ströme im A-Ausschalterelais weitaus geringer sein werden, als in den übrigen Relais, werden letztere schon den Batteriestromkreis geöffnet haben, wenn im -Ausschalterelais die Kontaktfeder 13 den
Kontaktkörper 12 noch nicht vollkommen verlassen hat. In diesem Moment geht aber der volle Batterie- strom schon durch das A-Typenhebelrelais, der Anker 19 wird angezogen und sein seitlicher Arm 24 öffnet den Stromkreis 30, so dass das A-Aussehalterelais in die Ruhelage zurückkehrt. Dadurch sind die im A-Stromkreis störend aufgetretenen Wechselströme paialisiert.
Wird nach dem Laut A ein zweiter, z. B. C gesprochen, ist der Vorgang folgender : alle Ausschalte- relais bleiben weiter geöffnet ; nur das C-AusschaItereIais schliesst sich. Der Batteriestromkreis durchfliesst nun ausser der Spule 18 des Lautes A auch jene des Lautes C und wird dadurch geschwächt. Daher geht der A-Anker 19 zurück in seine Ruhelage, der A-Stromkreis 30 wird durch den Arm 24 geschlossen, das A-Ausschalterelais öffnet die A-Stromverzweigung des Batteriestromkreises und der volle Batteriestrom
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wenn ihre Nadeln in Schwingungen versetzt werden.
Da diese Schwingungen für die Membranen je eines
Membranenpaares gleichmässig sind, ändert sich der Kontaktdruck der Kohlenstüeke 34, 36 nicht, so dass der Strom weiter konstant bleibt. Wird aber ein Laut, z. B."A"gesprochen, bleibt dieser Vorgang
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nur mehr für das Membranenpaar des Lautes"A"wahr, während alle anderen Membranenpaare infolge der ungleichmässigen Schwingung ihrer Membranen den Kontaktdruck von 34 und 35 ändern, wodurch der durchgehende Strom verstärkt und geschwächt wird, so dass er Wechselströme in der sekundären Leitung 30 induziert. Die übrigen Vorgänge sind analog den Vorgängen nach Fig. 1.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Schreibmaschine, welche gesprochene Laute selbsttätig niederschreibt, gekennzeichnet durch je zwei den einzelnen Lauten entsprechende Membranen, von denen die eine (2) bspw. durch eine mit einer Sehallluive versehene Walze (6) in Schwingungen gebracht, dauernd in einem bestimmten Ton schwingt, welche Membianenpaare sich zwischen zwei Elektromagneten (3 und 4) befinden, die derart geschaltet sind, dass sie bei gleichartiger Schwingung beider Membranen den Stromkreis (30) eines Ausschalterelais stromlos belassen, während eine erzwungene, ungleichmässige Schwingung der Membranen Wechselströme erzeugt, die das angeschlossene Ausschalterelais in Tätigkeit setzen.